Das muss sie erst noch beweisen. Ich grinste Temari breit und zufrieden an, sie schien vollkommen vom Essen angelenkt zu schein und genau das hatte ich ja erreichen wollen, zum Wohle von Gaara und mir. Vorsichtig begann ich damit aufzustehen und streckte mich mit einem Gähnen. Anyway, ich haue mich jetzt mal etwas aufs Ohr, ich bin streichfähig. Und dann suche ich Shino.

Warum ausgerechnet Shino?, fragte ich schließlich doch etwas verwundert nach, immerhin hatte Kankuro bisher nicht wirklich über ihn gesprochen, ich wusste, dass sich die beiden nach ihrer unvorteilhaften Begegnung bei unserem Angriff auf Konohagakure wieder vertragen und durch Kiba sogar angefreundet hatten, aber wenn ich so daran dachte, hatte ich von letzterem von Kankuro eigentlich schon wirklich lange nichts gehört. Ich sah etwas hilfesuchend zu Temari, die war immerhin normalerweise besser bei solchen sozialen Sachen als ich, oder zumindest direkter, war es denn seltsam nach Kiba nachzufragen? Ich hielt mich selber einfach zurück, ließ meinen Blick aber zwischen Temari und Kankuro hin- und herschweifen. Am Vergleich unserer Schülerinnen hatte ich kein weiteres Interesse.

"Und wie sie es beweisen wird!", gab ich sofort zurück, allerdings überraschte es mich mindestens genauso sehr wie Gaara, der bereits verwundert nachfragte, warum er ausgerechnet nach Shino suchen wollte. Wobei mir erst jetzt auffiel, dass ich von Kiba auch bereits lange nichts mehr gehört hatte, doch was genau hatte Shino jetzt mit der Sache zu tun? Nachdem er panische Angst vor diesem gehabt und sich letztendlich doch wieder mit ihm angefreundet hatte, war das nicht gerade etwas, das ich einfach verstehen konnte. Leicht zog ich die Schultern hoch, als Gaara hilfesuchend zu mir sah, denn leider wusste ich auch nicht mehr als er, doch ich stemmte die Hände in die Hüften. Was das nachbohren und Fragen anging, konnte ich natürlich helfen, darin war ich eine Meisterin. "Das würde ich auch gern wissen", entgegnete ich wenig später, "Ist denn mit Kiba alles klar? Warum Shino?" Kurz trafen sich Gaaras und mein Blick, ich war gespannt auf die Antwort unseres Bruders. Ansonsten sagte ich nichts dagegen, dass er aufstand, meine Wut war verraucht, und dass wir das Essen kaum angerührt hatten, das ich so mühevoll gekocht hatte, war mir auch entgangen.

Uuh... Ich blieb wie angewurzelt stehen, nachdem ich mich gerade schon zum Gehen hatte wenden wollen, denn meine Geschwister stellten leider Fragen, die genau da nachbohrten über das ich nicht nachdenken wollte. Das zwischen Shino und mir war etwas das ich noch nicht völlig bereit war mit meinen Geschwistern zu klären, nicht während meine Beziehung mit Kiba noch über mir hing, Kiba, an den ich am liebsten gar nicht denken wollte, da das nur weh tat. Also tischst du ihnen eine Lüge auf, kann ja nicht so schwer sein. Kann ein Mann denn nicht einfach die Gesellschaft von jemandem suchen? Nailed it. Und was hat Kiba überhaupt damit zu tun? Abwehrend verschränkte ich nun die Arme vor der Brust, ich konnte meinen Geschwistern einfach nicht in die Augen sehen, also sah ich stur an ihnen vorbei.

Temari griff zum Glück meine Frage auf, aber eine wirkliche Antwort bekamen wir trotzdem nicht, stattdessen wirkte Kankuro beinahe sprachlos, was mich mehr als nur erstaunte, dann musste wirklich etwas nicht ganz richtig sein, denn normalerweise hatte er immer zumindest einen großspurigen Kommentar oder einen unpassenden Witz parat. Ich musterte ihn etwas verhalten, während ich überlegte, wie die beiden Dinge denn zusammenhängen konnten. Hat ihn die Nachfrage nach Kiba so gestört? Oder die nach Shino? Shino und Kankuro hatten sich am Ende seines letzten Besuches mit Kiba doch ganz gut verstanden, ich hatte mitbekommen, dass sie auch miteinander gesprochen hatten, aber viel aufregendes hatte Kankuro nie erzählt, deshalb war es doch verwunderlich. Noch verwunderlicher war allerdings seine defensive Haltung Kiba gegenüber. Du hast schon lange nichts mehr von ihm erzählt..., stellte ich monoton fest, aber wenn man mich so gut kannte wie meine Geschwister, sah man vielleicht die in mir aufkommende Sorge hindurch, Er war auch nicht mehr hier.

Es überraschte selbst mich, dass Kankurou auf einmal stehen blieb und derart auf die Frage reagierte, wie es gar nicht üblich war. Das machte das ganze noch seltsamer, und ich zog die Augenbrauen zusammen und betrachtete ihn, nachdem ich Gaara einen Blick zugeworfen hatte. Normalerweise reagierte er cool auf sowas oder hätte einen blöden Witz gemacht. Gaara ergriff nun als Erstes das Wort, er klang monoton, doch ich konnte ganz klar den Hauch von Sorge durchschimmern sehen, der anderen entgangen wäre, die ihn nicht so gut kannten. "Deswegen haben wir gefragt", bekräftigte ich dann Gaara Aussage und zuckte leicht mit den Schultern, "Es ist ein wenig seltsam." Und deine Reaktion hat es nicht besser gemacht. Irgendwas stimmt doch da nicht. Kiba war so lange nicht mehr da. Er hat nichts mehr von ihm erwähnt.

Er hat sich auch schon ewig nicht mehr gemeldet. Ich bezweifle, dass er überhaupt noch an mich denkt. Scheiße, warum müssen die beiden immer genau wissen wo sie nachhaken müssen? Ich muss cool bleiben. Er hat halt viel zu tun. Ist doch normal als Chunin. Das Problem war nur, dass es mir furchtbar schwer fiel bei diesem Thema cool zu bleiben, gerade weil es mich so traf und verletzte. Gaara war besorgt, das bemerkte ich deutlich, und auch Temari zeigte Anzeichen davon. Verdammt. Wenn das also alles ist... Ich wandte mich wieder zum gehen. Ich hätte gleich weitergehen sollen. Dumm von mir.

Schin bald traf ich am Haus des Kazekagen ein und beschloss, auf Ayaka zu warten, damit wir gemeinsam rein gehen und die Mission annehmen konnten. Das war mir gerade recht, denn so musste ich mich auf die Mission konzentrieren, und wenn ich ehrlich war, hatte ich es bereits vermisst, auf Mission zu gehen. Aufgeregt, denn ich war gespannt, wohin uns die Mission führen würde, wippte ich auf und ab. Sobald wir das wussten, konnten wir auch entsprechend packen und planen, wie wir das Ganze angehen würden. Aufgeregt knetete ich meine Hände, während ich auf sie wartete.

Sofort sah ich zu Temari hinüber, als ich ihren Blick bemerkte, der eindeutig ebenfalls mitteilte, dass auch ihr etwas an Kankuro's Verhalten ungewöhnlich erschien, wir kannten uns inzwischen einfach so gut, dass es kaum etwas gab, was mir entging, selbst wenn ich mir noch oft schwertat es auch wirklich zu zeigen. Ich verengte die Augen leicht und spannte mich an, als ich seine Rechtfertigung hörte, die mir auch einfach nicht schlagfertig genug oder persönlich genug erschien, es wirkte beinahe, als ob er über irgendeinen Shinobi reden würde, gar nicht Kiba im speziellen. Verunsichert sah ich Kankuro also hinterher, als er sich abwandte. Ich hob eine Hand und öffnete meinen Mund, wie um etwas zu sagen, aber kein Ton kam heraus, stattdessen klappte mein Mund wieder zu und langsam senkte ich meine Hand, während ich Kankuro nachdenklich hinterhersah. Ich musste aussehen wie ein kleines Kind, das versucht hatte nach dem Zipfel von dem Rock seiner Mama zu greifen, nur um diesen dann zwischen den Fingern hinausgleiten und sie einfach weitergehen zu sehen.

Mit dem Sandwich in der Hand von dem ich zwischendurch etwas abgebissen hatte, flitzte ich durch Suna um pünktlich zu sein.vor dem Haus des Kazekagen entdeckte ich dann auch Amaya und wank ihr zu. ,,Sollst du dich auch hier melden?", fragte ich sie als ich sie erreicht hatte und biss nochmal vom Sandwich ab. Wenn sie auch her sollte bestand ja die Möglichkeit das wir zusammen auf eine Mission sollten, das wäre echt super da unsere letzte gemeinsame Mission schon länger her war.

Nachdenklich starrte ich zur Straße herüber, während ich wartete. Was Aadan jetzt wohl macht? Bestimmt hat er es sich einfach nur anders überlegt, dass ich kein so guter Fang bin, und... Weiter kam ich mit der negativen Grübelei nicht, denn ich sah Ayaka mir zuwinken, wie vermutet sollte sie auch kommen, was mich Grinsen ließ. Wieder deutlich fröhlicher wank ich zurück. "Ja, toll, oder? Ich freue mich schon, vielleicht dürfen wir wieder eine Mission zusammen machen", grinste ich überschwänglich, "lass uns gleich rein gehen."
Damit lief ich hinein, etwas zu energetisch und voller Tatendrang. Solange ich beschäftigt war, kamen keine finsteren Gedanken bezüglich Aadan. Denn auch wenn der schöne Abend mit Ayaka gestern mir geholfen hatte, darüber hinweg zu kommen, bedeutete das nicht, dass mich das nicht noch beschäftigte. Vor allem auch, da er sich nicht einmal melden konnte, oder den Anstand hatte, sich wenigstens zu entschuldigen.
Unterwegs zum Büro des Kazekagen, begegnete uns ein Shinobi, welcher uns mitteilte, dass sich der Kazekage in ser Küche befand, als ich gerade klopfen wollte. "Dann auf in die Küche!" Davon ausgehend, dass Ayaka mir folgte, ließ ich mir kurz erklären, wohin es zur Küche ging, ehe ich weiter stapfte. Die drei Geschwister waren tatsächlich hier, doch es sah nicht so aus, als kamen wir sonderlich gelegen. Dennoch trat ich zur Tür und klopfte dann gegen die offene Tür, um auf uns aufmerksam zu machen. "Meister Kazekage... Temari. Kankurou. Kommen wir ungelegen?", fragte ich dann ein wenig zögerlich, sah mich dabei auch das erste Mal nach Ayaka um, seit ich los gestiefelt war.

Schon beim näher kommen sah ich das Amaya sich Gedanken machte, und ich konnte mir auch sehr gut vorstellen was der Grund dafür war. Aber da sie als sie mich sah sofort wieder fröhlich wirkte, unterließ ich es erstmal was zu sagen. ,,Oh ja das wäre so was toll", stimmte ich ihr zu. Missionen mit Aya waren einfach immer super. Was gab es besseres als mit der besten Freundin etwas für das Dorf tun zu können. Klar war es was anderes als wenn man einfach irgendwem auf der Straße half, weil man eine gewisse Ernsthaftigkeit halten musste aber schön war es trotzdem.
Als sie los lief folgte ich ihr auf dem Fuße und auch zur Küche als wir diese Info bekamen. Dort angekommen hatte ich sehr stark das Gefühl das wir ungelegen kamen, da die Atmosphäre irgendwie.....angespannt wirkte. Da Amaya das sprechen übernommen hatte, verhielt ich mich ruhig und deutete lediglich eine höflich Verbeugung in Richtung der Geschwister an.

Einen kurzen Moment zuckte ich, als hätte Temari nach mir ausgeholt und nicht nur einen sehr wahren Satz gesagt, auch wenn mich dieser genauso traf wie es ein Schlag getan hätte. Ich war froh, dass ich mich bereits umgewandt hatte, denn so war mein Fluchtweg direkt vor mir und ich musste nicht mehr den fast schon traurigen Hundeblick von Gaara ertragen, den allerdings vermutlich nur Temari und ich überhaupt erkennen konnten. Nach einem Klopfen traten Ayaka und Amaya in die Küche, letztere war mit meiner Schülerin, Feng, im selben Geninteam gewesen, daher kannte ich sie und Erstere war ein sehr kompetenter Chunin, von der ich den Namen auch kannte, ich klebte immerhin oft genug an Gaaras Seite. Nun gaben mir die beiden allerdings die perfekte Ausrede um der Situation in der Küche endgültig zu entfliehen. Ich zwang mir ein Grinsen auf und klopfte den beiden jungen Frauen im Vorbeigehen kumpelhaft auf die Schultern. Kein Stück, ihr seid eher ein Geschenk vom Himmel. Mit schnellen Schritten entfernte ich mich.
(Gewächshaus)

Zwei Kunoichi betraten die Küche, gerade als ob das ihr Moment war, um Kankuro eine Ausrede zu geben, uns zu verlassen, aber selbst wenn er ging, so dachte ich auch weiterhin über das Thema nach. Was gab es nur, was er uns nicht erzählen konnte, seinen Geschwistern? Ich zog für einen Moment meine Stirn in Falten, bevor ich allerdings sofort wieder einen deutlich emotionslosen Gesichtsausdruck wieder durchscheinen ließ, der meistens auf meinem Gesicht ruhte. Amaya und Ayaka, ich hatte gar nicht bemerkt, dass bereits so viel Zeit vergangen war, aber natürlich wurde ich als Kazekage wieder gebraucht. Auch wenn Kankuro nicht mehr hier war, ich war froh, dass zumindest meine große Schwester blieb. Midoriyama Ayaka. Amaya. Ich nickte den beiden Kunoichi zu und beschwor dann wie aus dem Nichts eine Schriftrolle hervor. Ich las sie kurz durch, mein Gesichtsausdruck verriet allerdings nichts über die Natur der Mission, auch wenn es durchaus ein wenig belustigend war. Ihr seid für eine Mission gemeinsam zugeteilt worden. Der Koch von "Meister des Geckos" hat ein neues Fleisch-Gewürzrezept kreiert und es in einer speziellen Schriftrolle niedergeschrieben. Eine Gruppe ehemaliger Wagarashi-Clanmitglieder soll ihm das spezielle Rezept gestohlen haben und zurück ins Tee-Reich mitgenommen haben. Ich sah die beiden nun direkt und wie immer auch etwas durchdringend an. Das Tee-Reich war immerhin doch ein fremdes Reich, selbst wenn es positiv unseren Verbündeten Konohagakure gegenüber stand. Sie hatten eine längere Reise vor sich. Eure Aufgabe ist es diese Schriftrolle aufzuspüren und in einem Stück zum Koch zurückzubringen. Ist eure Aufgabe klar und seid ihr bereit aufzubrechen?