Leider ging auch mir irgendwann die Luft aus und ich zog Feng langsam wieder zu mir, dicht in meine Arme, die ich auf ihrem Rücken überkreuzt hielt, bevor ich mich wieder ganz langsam von ihr löste, unsere Lippen entglitten einander wieder und ich schlug die Augen auf, um sanft ihr Gesicht zu mustern. Kurz noch hielt ich sie so nahe bei mir, bevor ich meinen Griff wieder etwas lockerte.

Yuri traf schließlich die Entscheidung, dass wir uns wieder trennten und ich atmete einmal tief ein, als wir das getan hatte, doch dann öffnete ich wieder die Augen und lächelte Yuri zärtlich an. Hm, daran könnte ich mich gewöhnen. Ich nahm wieder Yuris Hand und drückte sie, ehe ich mich wieder in Bewegung setzte. Auf zum Friedhof.

(Friedhof)

Etwas verlegen, aber doch sehr zufrieden, lächelte ich Feng an, bevor ich ihre Hand ebenfalls in meiner behandschuhten drückte und ihr dann schweigsam folgte, meine freie Hand in meine Hüften gestemmt, ein generell sehr zufriedener, wenn auch kaum ersichtlicher Ausdruck auf meinem Gesicht. Ich sah mich neugierig um, immerhin war ich noch nie hier gewesen.

geht zu: Friedhof

Ach wirklich? Na du wirst dich gut mit Temari verstehen. Ich grinste, als ich das sagte, wobei ich nur einen Moment bemerkte wie seltsam es doch war, dass mich das so freute, als wäre es mir wichtig, dass Shino mit meiner Familie klar kam, was er bisher ja auch schon getan hatte. Gehen wir zu "Meister des Geckos", ich glaube da finden wir beide was. Wir ließen die Mädchen am Boden hinter uns und traten in die geschäftigen Straßen des Dorfes ein. Ich lächelte, als Shino mir die Grüße von Shigeru ausrichtete. Wie niedlich, danke. Hat er übrigens wieder Fortschritte mit seiner Puppe gemacht? Wie hat er sie nochmal genannt? Chīsana, oder?

<- Dorfeingang

Temari ist auch Vegetarierin?, fragte ich tatsächlich nach, es erstaunte mich ein wenig, ich hatte es nie bemerkt, aber andererseits, wahrscheinlich hing sie es auch nicht an die große Glocke, für mich galt dasselbe, ich aß eben das, was ich essen konnte, das andere ließ ich meistens aus, es war selten, dass jemand überhaupt nach meinen Vorlieben fragte. Ich war aber eben auch nicht jemand, der von selbst allzu viel über sich erzählte. Temari wirkte auf mich zwar doch eher sozial, aber ich hatte auch bemerkt, dass sie hauptsächlich über ihre Familie oder das Leben als Shinobi sprach, etwas, was ich sehr gut nachvollziehen konnte, vor allem als großer Bruder. Kankuro und ich waren wohl beide das Mittelkind, einerseits der große Bruder, andererseits aber wohl auch der kleine, ich hatte ihm allerdings auch nie von meinem Adoptivbruder erzählt. Ich nickte also einfach auf Kankuro's Vorschlag hin, ich kannte den Laden schließlich nicht, bevor ich antwortete, Er hat noch immer sehr große Freude mit Chīsana, aber ich denke langsam stößt auch er an seine Grenzen. Ein Aburame war eben so gar nicht zum Puppenspieler geschaffen. Aber dank dir konnte er es überhaupt erlernen. Ich denke es hilft ihm, er muss damit nicht trainieren wie sonst, aber es ist trotzdem nicht unanspruchsvoll.

Oh ja, ich muss für sie immer extra was kochen, was tut man nicht alles für seine Familie? Ich schüttelte dramatisch den Kopf und grinste dann wieder, es war nun allerdings wesentlich ehrlicher als das, mit dem ich Shino zuvor noch in Empfang genommen hatte, irgendwie hatte der Aburame es geschafft mich mit unserem Gespräch etwas abzulenken von all den negativen Gedanken, die meinen Kopf im Moment bevölkerten. Ich lenkte unsere Schritte in Richtung "Meister des Geckos" und hörte Shinos Erzählung zu, ehe ich nachdenklich und zustimmend nickte. War ja klar, dass er nie ein Meister wird, das passt nicht, aber gut, dass er sich weiter versucht, es ist eine gute Übung zur Chakrakontrolle und sicher eine gute Ablenkung. Außerdem, man weiß ja nie wann man mal was unerwartetes braucht, huh? Wer weiß was die Zukunft noch so bringt.

Kankuro bekam nur einen Seitenblick von mir, meine Mine verzog sich keinen Millimeter, aber ich war trotzdem amüsiert über seine dramatische Art, die er allerdings schon immer an sich gehabt hatte. Ich war froh, dass er mich bisher nicht nach Kiba gefragt hatte, nicht weil ich nicht gerne über den Jungen gesprochen hätte, er war immerhin mein bester Freund, sondern viel eher, weil ich einfach keine Antworten auf seine Fragen gewusst hätte. Soweit ich das wusste waren die beiden noch zusammen, aber andererseits hatte Kiba in letzter Zeit auch gar nicht mehr über Kankuro gesprochen und ich hatte natürlich auch nicht nachgefragt. Ein Aburame, der mit Puppe und Käfern kämpft, mein Urgroßväter hätte so etwas niemals geglaubt., meinte ich mit einem Schnauben und nickte dann, Aber es ist wahr, die Zukunft steht noch in den Sternen und so hat Shigeru... wohl noch ein Ass im Ärmel. Es war mein Lieblingsausdruck, ich benutzte ihn besonders gerne in Kämpfen, auch im Kampf gegen Kankuro damals, aber ich mochte einfach die Vorstellung der allmächtigen Karte, gut vorbereitet durch ein Manöver, ein Ass.

Ob er sich wohl im Grab umdrehen würde? Oder wäre er stolz? Ich grinste erst und lachte dann auf, als Shino einen Spruch verwendete, den ich wohl immer mit ihm in Verbindung bringen würde. Aburame hatten allgemein wirklich ein wortwörtliches Ass im Ärmel, immerhin konnten ihre Käfer überall herauskriechen, warum also nicht aus ihren ewig langen und breiten Ärmeln, die sie alle zu haben schienen? Ich war wirklich froh darüber, dass ich meine Furcht vor Shino und seinen Käfern überwunden hatte, denn ich hätte eine Menge toller Augenblicke und Erinnerungen mit ihm und auch seinem kleinen Bruder verpasst. Eine tolle Freundschaft wäre mir durch die Finger gerutscht. Ohne darüber nachzudenken warf ich beim Lachen einen Arm um Shinos Schultern, ich war ein Mensch der sehr viel über Berührungen lief, vielleicht, weil ich von diesen in meiner Kindheit nur so wenige bekommen hatte. Positive natürlich, die Negativen waren mehr als genug gewesen. Noch ein Ass mehr willst du sagen.

Tatsächlich hob sich ganz kurz mein Mundwinkel, wenn auch nur minimal, als Kankuro von meinem Urgroßvater sprach, ein Aburame wie er im Buche stand, oder in unserem Fall eher in den Schriftrollen, aber er war in meinen Augen nicht die entscheidende Komponente dieser Gleichung. Ich denke, es gibt niemanden, der nicht auf Shigeru stolz sein könnte., sagte ich schließlich, bevor ich etwas erstaunt die Augen aufriss, als Kankuro erneut seine Kontaktfreudigkeit bewies und einen Arm um meine Schultern legte. Es war nicht so, dass es mich störte, Kiba tat das immerhin auch durchaus mal, aber trotzdem war ich immer erstaunt, wenn jemand anderer das bei mir machte, immerhin war ich nicht gerade die... einladenste Person, zumindest nicht in meinen von den Sonnenbrillen stehts verdeckten Augen. Ich bin sehr stolz auf ihn., sagte ich mit einem Hauch von Wärme in meiner Stimme, diese fand sich aber immer ein, wenn ich von Shigeru sprach.

Da hast du wohl recht. Ich lachte leicht auf und bemerkte erst etwas spät, dass meine Anhänglichkeit vielleicht für jemanden der so zurück gezogen war wie Shino etwas zu viel sein könnte, doch der Aburame trug die Sache mit Fassung und wehrte sich auch nicht, also war es wohl in Ordnung so und ich ließ meinen Arm schön um seine Schultern. Es ist schon auch unser Job als große Brüder stolz auf die kleinen zu sein, oder? Ich war jedenfalls sehr stolz auch auf Gaara, auf die Art wie er sich entwickelt hatte und wie er nun mit festem Schritt in die Zukunft ging. Er war schon so weit gekommen.

Eigentlich hätte es vermutlich überfordernd sein sollen, aber irgendwie empfand ich den Körperkontakt eigentlich als ganz angenehm. Kankuro war doch eine Person, der ich tatsächlich vertraute und mehr als das, er erinnerte mich hier und da doch sehr an Kiba, wenn auch auf eine vollkommen andere Weise. Nur ihre Grundzüge, darin auch die Kontaktfreudigkeit, waren eben sehr ähnlich zueinander. Es war entspannend für mich, ich wusste wenigstens, worauf ich mich so einstellen konnte. Ein einfacher Job., erwiderte ich zu Kankuro schauend vollkommen ehrlich, wir waren nun deutlich näher beieinander, jetzt wo er einen Arm um mich gelegt hatte, und ich nahm mir einen Moment seine doch deutlich älter gewordenen Gesichtszüge zu mustern. Es war aber auch die Wahrheit, es war ein einfacher Job, denn ich konnte gar nicht anders als stolz auf Shigeru zu sein und ich war mir sicher Kankuro erging es mit Gaara ganz genauso.

In Wahrheit schon. Es war einfach diesen Job zu machen, denn für meinen kleinen Bruder würde ich durch die Hölle und wieder zurück gehen, nur um ihn sicher zu wissen. Es war keine Frage von Entscheidung oder des Überlegens, so war es eben. Temari schloss ich da natürlich auch ein, meine große Schwester durfte ebenso niemand falsch anfassen, aber ich wusste, dass sie die körperliche und auch geistige Stärke besaß sich zu wehren, wenn ihr etwas nicht passte. Es zogen nun schon köstliche Gerüche von gebratenem Fleisch und Gemüse zu uns herüber, vor uns tauchte der Straßenstand "Meister des Geckos" auf. Da sind wir ja.

Für meinen Bruder hätte ich so ziemlich alles getan, es war keine Entscheidung, die ich jemals bewusst getroffen hatte, sondern es war beinahe eine Voraussetzung in meinem Leben geworden, die Sekunde in der er auf die Welt gekommen und ich das erste Mal in sein Gesicht blicken haben durfte. Wir erreichten nun den Laden, er war ähnlich wie der Ichiraku-Nudelshop in Konoha, zumindest erinnerte mich diese Art von Laden immer an diesen, weil er einfach so bekannt bei uns war. Ich sah mich neugierig um, was nur auffiel war, dass die Stühle momentan fehlten, denn diese standen an der Wand. Ein blonder Koch hieß uns sofort willkommen. "Hallo und willkommen bei "Meister des Geckos", tut mir leid, wir haben gerade geputzt, entweder ihr wartet kurz, oder ihr holt euch selber die Stühle." Ich beschloss, wenn wir schon hier zu Gast waren, konnten wir auch ruhig etwas helfen, oder in dem Fall eher ich, ich nickte dem blonden Koch also zu und ging dann nachdem ich mich von Kankuro gelöst hatte zu den Stühlen hinüber, es gab ein paar kleinere Stühle vorne, die wohl für anderes gedacht waren, und dann die Barhocker weiter hinten, ich beschloss die Stühle lieber nicht durch die Gegend zu schieben und lehnte mich vor und über die anderen Stühle, um den ersten Barhocker über diese zu heben und ihn dann gleich an Kankuro weiterzureichen, indem ich mich mit ihm noch in den Händen umdrehte.

Bevor wir gut essen konnten bestand uns noch ein kleines Hindernis bevor, offenbar waren wir gerade nach einem Grundputz hergekommen, die Stühle standen nicht bereit. Wie es aussieht helfen wir. Ich grinste den blonden Koch an, als Shino aus meinem Arm glitt, wo ich ihn sogleich vermisste, und zu den Stühlen ging. Ursprünglich hatte ich ihm gleich helfen wollen, aber der Gedanke verschwand sofort, als ich sah wie er sich vorbeugte und sich mir sein Hinterteil präsentierte. Es war noch gut verdeckt von seinem langen Mantel, aber es zeichnete sich mehr als genug ab. Wie hypnotisiert starrte ich diese perfekt gerundete Kehrseite an, an die ich nur zu gerne sofort Hand anlegen wollte. Wer hätte gedacht, dass Shino ein solches Prachtstück vor der Welt verbarg? Das war doch wirklich ein Verbrechen gegen die Natur. Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen, als Shino sich plötzlich zu mir umdrehte, einen Hocker in der Hand. Mit einem Ruck hob ich Kopf und Augen, um wieder in Shinos Gesicht zu sehen, grinste unschuldig und nahm dankend den ersten Hocker entgegen, den ich an seinen Platz stellte, allerdings nicht ohne wieder zu Shino zurück zu sehen, wenn er den nächsten Hocker holte.

Als ich mich umdrehte, spürte ich sowohl den Blick des blondes Koches als auch den Blick von Kankuro auf mir, ich war mir jedoch unschlüssig warum, weshalb ich kurz zwischen ihnen hin und her sah, bevor ich einfach beschloss, dass es schon nichts wichtiges gewesen sein konnte, und mich dann wieder nach vorne beugte, um mir ebenfalls noch einen Stuhl zu holen. Da dieser allerdings etwas fester auf dem anderen Stuhl steckte, musste ich einen großen Ruck machen, wobei mein Mantel etwas verrutschte. Ich richtete mich dann, erfolgreich mit Stuhl wieder auf, stellte ihn neben dem von Kankuro ab und setzte mich darauf.