Ich folgte Makoto zurück auf die Lichtung. Es war gut, dass er voran ging. Ich hatte nicht aufgepasst wo Kao langegelaufen war und war mir nicht mehr sicher in welche Richtung genau das Lager lag. Bald schon erkannte ich, wie sich die Bäume lichten, und es schien nicht mehr all zu dunkel. Ich sah mich auf der Lichtung um. “Die anderen sind wohl noch nicht da”, bemerkte ich, während ich nach etwas suchte, wo ich die Beeren Ablagen konnte. Der Vorfall mit den Füchsen hatte mich ein wenig Paranoid gemacht, weswegen ich die Beeren wo haben wollte, wo ich sie besser im Blick hatte. Ich legte die Beeren erstmal auf den Boden, bevor ich meine Jacke auszog, um sie als eine Art Nest zu benutzen. Während ich die gesammelten Beeren in meine Jacke wickelte starrte ich immer wieder auf die Kaninchen in Makotos Hand. So langsam bekam ich doch ziemlich Hunger. “Sollen wir schonmal ein Feuer machen?“ Ich legte meine Hand auf meinen Magen, in welchem sich mittlerweile schon ein Vakuum gebildet hatte, welches hungrig meinen Bauch nach innen zog. „Ich hab Hunger“, entblöste ich mein Problem und begann hibbelig zu werden.

Folgsam ging ich nach rechts, um das Reh herum, nun, da ich alleine war, gab ich mir auch Mühe damit leise zu sein und schlich geübt und lautlos dahin, bis ich auf Position war. Von da aus wartete ich ein paar Momente, ehe ich begann mich etwas zu nähern. Ich zog ein Kunai aus meiner Beintasche und wartete den richtigen Moment ab. Da ich für ein paar Sekunden ein perfektes Schussfeld hatte nutzte ich das auch ohne zu Zögern aus. Mein Kunai flog durch die Luft und schlitzte die Kehle des Rehs weit auf, noch ehe es auf den Luftzug reagieren konnte.

Ich wartete kurz und begab mich selbst dann auf eine erhöhte Position um alles im Blick behalten zu können. Ich sah wie Hebi in Position ging und auch Enoch das selbe tat. Auch sah ich was Enoch vor hatte und lächelte ganz leicht, es gefiel mir das er die Initiative ergriff und handelte als sich eine Chance bot.
Nach seinem Wurf ging das Reh mit letzten Todeslauten zu Boden und ich kam von meinem Platz runter, war so nett ihm sein Kunai zurück zu holen. Sehr guter Wurf., lobte ich ihn lächelnd und gab ihm das Kunai zurück. Dann lasst uns zurück gehen. Im Lager können wir es dann ausnehmen und du bekommst das Herz Enoch. Mit den Wort ging ich zum Reh und hob dieses auf um es zum Lager zu tragen. Nach euch ihr zwei.

Ich war mehr als froh, dass Enoch das übernahm und das Reh erlegte, kurz lächelte ich ihn dankbar an. Eigentlich war ich jetzt nicht so super zimperlich, wenn ich ehrlich war, dann war ich bei Menschen sogsr weniger zimperlich als bei Tieren. Was irgendwo auch wieder seltsam war. Nachdem Yukio das Reh aufgehoben und davor Enoch sein Kunai zurück gegeben hatte, setzte ich mich auf seine Aufforderung hin in Bewegung, vermied es dabei, das tote Reh anzusehen.

Wir kamen im Lager an. Dort waren wir die ersten von Team. Kritisch sah ich zu dem hungrigen Kesseki. Es konnte nicht sein ernst sein.Wir können ein Feuer machen. Aber gegessen wird noch nicht. sagte ich ernst. Ich fands gut, das er aus seiner Jacke ein Nest für die Beeren gemacht hatte. Jedoch wollte ich noch auf die anderen warten mit dem Essen. Immerhin waren sie noch unterwegs. So legte ich also einen steinkreis an und legte Holz rein. Mit den Kaninchen auf meinem Schoß begann ich ein Feuer zu machen. Es funktionierte einigermaßen.

Ich verzog das Gesicht und kauerte mich ans Feuer. Kurz überlegte ich, ob es sich lohnen würde Makoto ein Kaninchen wegzustehelen, allerdings schien mir das bei den älteren Shinobi dann doch zu riskant. Also schluckte ich mir das im Mund zusammengelaufende Wasser hinunter. „Können wir uns wenigstens mit irgendetwas ablenken bis sie zurück sind?“, fragte ich und starrte aufs Feuer. „Kennst du gute Grusel-Geschichten?“ Düstre Horror-Geschichten mochte ich am liebsten. Außerdem war gerade die richtige Stimmung dafür.

Ich grinste selbstzufrieden, als ich von Yukio gelobt wurde, denn natürlich mochte ich das gerne, so selten ich sowas auch zu hören bekam. Ich lief voran, Yukio hatte das Reh genommen und mir mein Kunai wieder gegeben, das ich nachlässig wieder einsteckte. Ich sah schon von weitem ein Feuer durch die Bäume flackern, offenbar waren Makoto und Kesseki schon zurück und fleißig gewesen. Ich schlich die letzten Meter und hörte noch was Kesseki fragte. Ich begann zu grinsen und schlich an ihn heran, um ihm die Hände auf die Schultern zu hauen. Dein Gesicht ist Gruselgeschichte genug.

Es war zu merken das Enoch sich über das Lob freute, was ich auch verstehen konnte bekam er sowas wie ich mir aufgrund dessen was ich über ihn wusste sicher nicht oft zu hören. Aber ich war mir sicher das sich noch öfters eine Gelegenheit bieten wurde in der er zeigen konnte was er kann und dann würde ich seine Fähigkeiten auch wertschätzen.
Von weitem war schon Feuer zu sehen und ich hörte auch Makoto und Kesseki reden. Bevor ich jedoch einen Gruß aussprechen konnte das wir wieder da wären schlug Enoch Kesseki die Hände auf die Schultern und reagierte auf seine letzten Worte. Amüsiert grinsend schüttelte ich den Kopf und legte das Reh dann bei den Hasen ab die ich sehen konnte. Ihr wart auch erfolgreich wie ich sehe sehr gut., lobte ich auch die beiden. Dann kümmern wir uns jetzt ums ausnehmen und häuten und machen uns dann was zu Essen. Das was wir heute nicht essen behalten wir für morgen und den Rückweg. Umso weniger müssen wir im Dorf einkaufen.

Als Enoch Kesseki die Hände auf die Schultern haute und seine Frage beantwortete, konnte ich nicht anders, als zu lachen. Ich strich mir eine verirrte, schwarze Haarsträhne aus dem Gesicht, ehe ich Yukio aufmerksam zuhörte. "Wer soll die Beute dann häuten und ausnehmen?", fragte ich ihn schließlich, hatte ein wenig Hoffnung, dass ich das nicht würde machen müssen, oder auch nicht mithelfen musste.

Kesseki fragte nach Gruselgeschichten, als ihm schon Hände auf die Schultern geschlagen wurden. Es war Enoch, die drei waren also zurück. Bei Hebis frage sah ich sie an.Das Häuten kann ich übernehmen, wenn das kein Problem für euch ist sagte ich ernsthaft und nahm die Kaninchen auf meinen Schoß. Auch ich bemerkte ein Hungergefühl und konnte Kesseki nur allzu gut verstehen.

Das plötzliche Gewicht auf meinen Schultern löste eine kleine Schockwelle in meinem Körper aus. Was ist es? Klauen einer Hexe? Eines Monsters?! Mein kurzer, hoher Schreckensruf ähnelte dem eines Welpens dem man auf den Schwanz getreten war. Ich war zur Seite gesprungen und blickte in Enochs grinsende Gesicht. Der Schock blieb noch etwas länger, da Enoch in dem tiefen, roten Licht des Feuers einfach noch immer gruselig genug aussah. In diesem Moment fiel mir seine beleidigende Bemerkung auf. „Du...“ Meine Beleidigungen gingen unter meinen knirschenden Zähnen unter. Normalerweise wäre dass der Moment gewesen wo ich mich mit ihm gekloppt hatte. Da Yukio aber erklärt hatte, dass Enoch so etwas nicht mochte, beschloss ich meinen Schock anders zu verarbeiten. Ich setzte mich im Schneidersitz auf den Boden und blickte ernst drein. „Ich dachte wirklich das wär‘s um mich gewesen“. Mein Gehirn spielte mir nun die gruseligsten Szenarios vor, welche aufgetreten wären, hätte wirklich eine Hexe oder ein Monster hinter mir gestanden. Mein Rücken fühlte sich nun nicht mehr sicher an. Als Makoto anbat, dass Häuten zu übernehmen nickte ich zustimmend. Wenn die Tiere schon tot waren, hatte ich sicher kein Problem damit, mein Kunai an sie zu legen. Allerdings hatte ich einfach keiner Erfahrung damit wie man ein Tier häutet.

Ich begann so heftig zulachen, dass ich ein paar schritte zurück stolperte und mich an einem nahen Baum festhalten musste um nicht umzufallen. Kesseki hatte sich wirklich wahnsinnig erschreckt und ich bekam kaum Luft so amüsant fand ich das. Dachtest... dachtest du ich bin ein... Monster oder so? Ich brauchte ein ganzes Weilchen um mich zu beruhigen und wischte mir schließlich Lachtränen aus dem roten Gesicht. Immer noch grinste ich breit, konnte aber endlich auch etwas zu Yukios Frage sagen, auf die hin Makoto bereits begonnen hatte die Hasen, die er und Kesseki offenbar gefangen hatten, zu häuten. Die Organe gehören mir.

Es war zwar gemein aber es war wirklich amüsant wie Kesseki sich erschrocken hatte. Trotzdem war ich so nett und klopfte ihm mitfühlend auf die Schulter. Mach dir nichts draus. Andere hätten sich genauso erschrocken., grinste ich amüsiert. Dankend das er bei den Hasen damit schon anging nickte ich dann Makoto zu und kniete mich selbst vor das Reh um da ebenfalls mit dem häuten zu beginnen.
Das Grinsen das ich immer noch trug wurde bei Enochs letzten Worten noch breiter. Hatte ich dir ja versprochen also keine Panik., meinte ich und wank Hebi zu mir Ran. Sie wirkte so als würde sie am liebsten nichts mit dieser Arbeit zu tun haben aber da würde sie auf Dauer nicht drum herum kommen also hatte ich vor ihr zu zeigen wie sie ein Tier richtig häutete und ausnahm.

Mit Mühe versuchte ich, mich wieder unter Kontrolle zu bringen, was mir irgendwann auch gelang. Tief holte ich Luft und füllte meine Lungen wieder langsam und entspannt mit Sauerstoff. "Sorry. Mir wäre es auch nicht anders ergangen", antwortete ich ehrlich und kratzte mich danach leicht am Kopf.
Dass Makoto sich dazu meldete, die Beute zu häuten und Yukio sich im das Ausnehmen auch kümmern würde, war mir absolut recht. Dankbar nickte ich Makoto zu und vermied jeden Blick darauf, während sie sich an die Arbeit machten. Zu meinem Leidwesen wank mich Yukio zu sich. Am Liebsten hätte ich wirklich nichts damit zu tun, ich konnte mir wirklich besseres vorstellen. Das Fleisch zu essen machte mir nichts aus, aber den Weg vom Tier zum Fleisch zu sehen war eine komplett andere Geschichte.
Notgedrungen begab ich mich zu ihm, auch wenn man mir deutlich ansehen konnte, dass mich das alles andere als freute. Zum ersten Mal war ich jetzt froh über meine Schürfwunden, da damit das Häuten und Ausnehmen, es waren ja offene Wunden, die sich entzünden konnten, sicherlich eine dumme Idee war und ich so leider nicht mit anpacken konnte.

Ich begann damit die Kaninchen zu häuten und schenkte den andere kaum aufmerksamkeit. Sowas hatte ich ab und zu schon mal gemacht und wusste auch. Nachdem ich die Kaninchen gehäutet hatte, begann ich sie nacheinander auszunehmen. Es war kein Problem für mich. Die Organe legte ich vorsichtig auf die Haut der Kaninchen. Ob es was brachte wusste ich nicht, dennoch tat ich es einfach.