Auch ich sprang auf einen hochgelegenen Ast in der Nähe von Makoto. Kao blieb unten am Waldboden und sprang sofort los, nachdem ich oben auf dem Ast gelandet war. Das Löwenjunges war nicht besonders schnell, weswegen man ihm einfach folgen konnte. Wegen der Dunkelheit verlor ich ihm trotzdem ein paar mal fast aus den Augen. Nach ein paar Minuten hielt ich auf einem Ast an. Kao war unten stehen geblieben und nickte mit dem Kopf nach vorne. Ich kniff die Augen etwas zusammen, um unser Ziel ausmachen zu können. Etwas weiter vorne, in der Nähe eines Gebüschs schienen sich drei Hasen etwas zu Essen zu suchen. Ich drehte mich zu Makoto, um mich zu vergewissern, dass er sie auch sah. Von hier oben könnte man einfach hinunter springen. Eins von ihnen würde man sicherlich erwischen, überlegte ich mir.

'Nimm nie mehr als du brauchst...' Yukio leise nachäffend begab ich mich in eine andere Richtung und gab mir nicht einmal wirklich Mühe. Ich hatte keine Lust dazu. Warum? Was wusste ich denn? Vermutlich hätte ich bereits auch Spuren finden können, doch so natürlich nicht. Allerdings fand Hebi eine und ich schlenderte zu ihr zurück um auf die vermeintlichen Spuren zu sehen die sie entdeckt hatte. Das war ein Reh, das sieht man doch an der Losung.

Man brauchte kein Genie zu sein um zu merken das Enoch keine Lust auf das ganze hatte aber es ging eben nicht anders. Wir mussten eben jagen wenn wir etwas essen wollten und er musste eben auch mithelfen so einfach war das. Ich war noch dabei mich umzusehen als Hebi uns rief da sie etwas gefunden hatte. Als ich dazu kam hatte Enoch die Spur schon identifiziert und ich nickte nur noch zustimmend. Richtig Enoch. Dann lasst uns dieser Spur mal vorsichtig folgen. Vielleicht haben wir Glück und können es erwischen., meinte ich dazu und ging der Spur dann langsam nach.

Enoch äffte Yukio leise nach, warum wusste ich nicht, aber aus meiner Sicht war das ein guter Grundsatz. "Verstehe...", antwortete ich, nachdem Enoch die Spur als die von Rehen identifiziert hatte. Ich versuchte, mir das Aussehen der Spur einzuprägen, und war stolz, eine gefunden zu haben. Kurt darauf trat auch Sensei Yukio dazu und bestätigte dies. Sofort nickte ich, und hoffte das Beste. Ebenfalls langsam und möglichst leise tst ich es gleich und ging der Spur gleichermaßen nach.

Schnell hatte der vertraute Geist etwas gefunden. Es waren drei Kaninchen. Kesseki konnte aufjeden fall nur eins erwischen, ich erwischte aber bestimmt zwei. Ruhig harrte ich auf meinem Ast. Nun gab ich Kesseki ein leises Zeichen, sprang runter und packte zwei der Nager und brach ihnen das Genick. Dann bewegte ich mich nicht mehr. Für mich wars geschafft.

Ich vertraute darauf, dass Makoto ein Zeichen geben würde, sobald wir angreifen würden. Das Kaninchen, welches ich als mein Ziel auserwählt hatte, schnupperte Seelenruhig an einem Grashalm. Auf Makotos Zeichen sprang ich vom Ast, meine Arme nach unten ausgestreckt, um das Kaninchen sofort zu fassen zu kriegen. Ich erwischte es gerade noch so an den Hinterbeinen und hielt das zappelnde Tier fest in meinem Arm. Das lief viel einfacher als bei den Katzen, dachte ich etwas beruhigt und blickte zu Makoto auf. “Oh! Du hast beide gekriegt!”. Makoto hatte wirklich schnell reagiert. Beide seine Kaninchen waren bereit besiegt. Ich hielt meins immer noch ratlos im Arm fest. Irgendwie schien mir gerade nicht einzufallen, wie ich von hier aus weiter gehen sollte. Ich ignorierte mein Problem mit dem Kaninchen erst einmal und blickte zudem Gebüsch, bei welchem sich die drei Kaninchen aufgehalten hatten. Mir fiel erst jetzt auf, dass er voll mit roten Beeren bewachsen waren. “Hey, Makoto, da wachsen Beeren” Ich nickte zum Gebüsch. “Die Kaninchen haben sie gegessen, also sollten sie nicht giftig sein, oder?” Je mehr wir haben, desto besser....

Ich gab mir nicht im Geringsten so viel Mühe wie Hebi leise zu sein, sondern ging einfach normal weiter, die Hände immer noch in den Hosentaschen. Dennoch war uns vorerst das Glück hold, die nächste Losung war schon wesentlich frischer und zwischen den Bäumen konnte man schließlich das Fell des Rehs hindurchblitzen sehen, es war direkt vor uns und kaute an ein paar Grasbüscheln herum.

Auch wenn Enoch anders als Hebi und ich nicht gerade leise war hatten wir Glück denn das Reh das wir etwas später entdeckten hatte uns bisher noch nicht bemerkt. Ich gab ein Zeichen zum anhalten und überlegte kurz etwas. Das lief doch schon Mal gut bisher. Sagt mir bitte schnell kurz und knapp wie ihr jetzt vorgehen würdet. Wir machen das ja auch damit ihr etwas lernt. Ich werde mir eure Vorschläge anhören und dann entscheiden was wir machen., flüsterte ich leise.

Enoch lief einfach normal weiter, trotzdem gab ich mir alle Mühe, und schon bald konnten wir auch ein Reh im Wald aufspüren. Es war logisch, warum Sensei Yukio uns das fragte. "Ich würde eher versuchen, das Reh auf Fernkampf zu erlegen", antwortete ich recht unsicher, da ich keine Ahnung vom Jagen hatte, "Wenn wir dazu nicht die Mittel haben... Eine Flucht verhindern und es möglichst schnell und möglichst schmerzfrei erlegen."

Das Kesseki Probleme mit dem Kaninchen hatte, fiel mir auf, also nahm ich es ihm ab und tötete es ohne ein Auge zucken und packte alle drei am Nacken. Bei seiner Beeren Idee, schaute ich mir die Beeren an. Ich erkannte diese. Es waren keine giftigen Beeren.Ich nehm die Kaninchen und du kannst die Beeren sammeln. sagte ich deutlich. Jedoch blieb ich stehen um ihn nicht allein zu lassen. Schließlich waren wir ein Team.

Ich blickte erst von den Beeren ab als Makoto mir das Kaninchen abnahm. Der æltere Shinobi schien wirklich keine Probleme mit sowas zu haben. Ich kratzte mir verlegen den Hinterkopf. Ahhh und ich hab damit geschwächelt... Makoto war eben doch etwas erfahrener als ich. Makoto schien zu warten, während ich die Beeren pflückte. Ich hatte keinen Beutel bei mir, und meine Jackentaschen waren einfach voll mit irgendwelchem Krimskrams, weswegen ich die Beeren dort nicht lagern wollte. Deshalb nutzte ich mein Shirt als eine art Känguru-Tasche und legte die Beeren dort ein. Als der Platz knapp wurde stand ich auf und sah zu Makoto. Ich hatte nicht erwartet, dass er so ein guter Teamkamerad war. “Alles klar! Meinst du das reicht?”, fragte ich ihn. Die anderen hatten ja sicher auch schon etwas gefangen.

Wenn mehr Zeit wäre würde ich eine Grube ausheben oder eine andere Falle stellen. Jetzt wurde ich sagen einkreisen und festnageln. Das Reh bemerkte uns nicht, wir waren noch weit genug weg und der Wind ging in unsere Richtung.

Ich nickte mit einem kleinen Lächeln. Beides gute Ideen. Man kann sowas sehr wohl aus der Entfernung machen aber diesmal würde eher zu Enochs Methode tendieren. So haben wir eine höhere Erfolgschance., sagte ich dann und sah kurz zu den Reh das uns noch nicht bemerkt hatte bevor ich mich einmal umsah. Hebi du gehst links herum und Enoch du rechts. Wir werden es so wie du gesagt hast einkreisen und es dann erledigen. Wenn ihr nah genug rankommt zögert nicht sondern handelt schnell. Während ich sprach sah ich einmal zu Enoch und gab ihnen dann ein Zeichen das sie losgehen konnten. Ich würde alles weitere absichern und darauf achten das das Reh auch wirklich nicht fliegen konnte. Beim erlegen würde ich erst einmal ihnen die Möglichkeit dazu geben, umzusehen wie sie sich dabei anstellten, aber sollten sie dabei Schwierigkeiten haben würde ich einschreiten und es selbst übernehmen.

Aufmerksam hörte ich zu, als auch Enoch Yukios Frage beantwortete. "Verstanden", gab ich leise zurück, Yukio hatte uns nach einer Antwort Anweisungen gegeben, da wir erstmal nach Enochs Methode vorgehen würden. Ein sehr guter Vorschlag, und ich würde mir Mühe geben.
Leise schlich ich dann nach links los, um der Aufforderung nach zu kommen und schlich von der linken Seite aus dann näher. Hoffentlich muss nicht ich das arme Tier erledigen... Mit etwas Glück macht es Enoch vor mir.

Kesseki hatte die Beeren gesammelt und fragte bei mir nach. Ich nickte kurz um dann zu sprechen.Ja das wird aufjedenfall reichen, wir sollten jetzt zurückkehren. meinte ich ernst und lief in Richtung Lager. Kesseki konnte mir ja folgen. Und wenn nicht, dann ich ein Problem. Aber erstmal war ich ganz ruhig. Da ich auch auf die Umgebung achtete und es ja auch immer noch dunkel war.