Oh nein, nicht so eine, dachte ich genervt. Das ist mir komplett egal, man sollte jeden Menschen mit dem entsprechenden Respekt behandeln knurrte ich. Wenn du Platz brauchst, sag es doch einfach. Auch wenn ich bezweifle das du den halben Weg für dich beanspruchen musst, so dick bist du schließlich nicht. Meine Ton war streng, es hörte sich fast an als würde ich mit einem der Schüler sprechen, aber manchmal war das einfach nötig.

Irgendwas löste seine Art in mir aus, aber ich mochte es nicht. Da ich merkte, dass er nicht wie die anderen Typen war, legte ich meine Manipulative Art ab. Ernst sah ich ihn an.Da hast du wohl recht, ich hab nicht gründlich drüber nach gedacht sondern einfach gemacht sagte ich ernsthaft. Nun verschränkte ich meine Arme.Ich hasse solche engen Wege und diesen hier, nutze am meisten ich. Ich bin nicht gewohnt, dass mir andere hier ent gegen kommen. sagte ich ruhig.

Als die Kunoichi nun mit normaler stimme weiter redete, beruhigte ich mich schließlich restlos. Aha, normal reden kann sie also auch, stellte ich fest. Ich gab ein kurzes nicken von mir als sie zugab dass ich wohl Recht hatte. Dann musst du dich daran gewöhnen, auch ich nutze diesen Weg, sowie einige andere und keiner von uns hat Lust von unterentwickelten Jonin durch die Gegend geschupst zu werden. Ich hatte im Moment einfach schlechte Laune.

Das die Kunoichi Jonin war wusste ich dadurch, dass ich sie öfter gesehen hatte und wusste dass sie seit zwei Jahren gelegentlich auf A- und S-Rang Missionen geschickt wurde. Daraus schloss ich auch, seit wann sie diesen Ninja-Rang trug.

Es tut mir leid, dass kommt nicht wieder vor sagte ich und griff fest in meinen Arm.Man sieht sich sagte ich respektvoll und ging davon. Der Typ nervte mich einfach und ich hatte kein Bock auf ihn mehr. Heute hatte ich schon genug Nerven verloren. Da wollte ich nicht noch mehr nerven verlieren.
=> Akaris zu Hause

Schön zu hören sagte ich und verabschiedete mich mit einem respektvollen nicken. Schließlich konnte man ja nicht, im einen Augenblick über das entgegen bringen von Respekt reden und es im nächsten einfach ignorieren. Ich sah der Kunoichi noch kurz nach bevor ich mich in die Akademie begab.

Die Pause war vorbei und ich hatte nun eine Unterrichtsstunde.

Ich hatte mir ein freies Trainingsgelände an der Akademie gesucht, um in Ruhe trainieren zu können. Es war bereits wieder eine Weile her, seitdem ich aus meinem letzten Team geflogen war. Inzwischen hatte ich es aufgegeben, überhaupt noch mitzuzählen, in wie vielen Teams ich gewesen war. Zwei Handvoll waren es noch nicht, so viel wusste ich, aber wenn ich so weitermachte, dann würde ich das wohl auch bald geschafft haben. Ich konnte mich aber schlichtweg einfach in kein Team intergrieren oder mich mit den anderen Mitgliedern zusammenraufen. Doch wenn das alles so verdammte Verlierer waren, dann konnte ich mich nur schlecht zügeln und wenn sie mit meiner Art nicht klar kamen, dann konnte ich ihnen auch nicht helfen. Mit solchen Leuten wollte ich sowieso keine Gruppe bilden! Die Katastrophe würde so ja schon vorprogrammiert sein...!
Mit kräftigen und schnellen Schwerthieben übte ich mich in meinem Kenjutsu. Es war zwar bereits sehr gut, aber ich konnte das noch besser, das wusste ich! Wenn ich zu einem der sieben Shinobi-Schwertkämpfer ernannt werden wollte, dann musste ich unbedingt meine Schwertkunst trainieren. Die meisten Leute in meinem Alter machten mir hierbei inzwischen kaum noch etwas vor und waren keine wirklichen Gegner für mich. Die Bewegungen genau in meinen Gedanken visualisiert führte ich sie mit höchster Präzision aus und wusste ganz genau, wie ich meine Schwerter zu führen hatte.

Ich kam zu den Trainingsgeländen bei der Akademie und sah auf einen davon Kou. Mein ehemaliger Teamkamerad. Er hatte es nicht geschafft zum Chunin, da er nicht Teamfähig gewesen war. Aber gerade schien er wirklich hart zu Trainieren. Weswegen ich beschloss eine Runde um die Trainingsgelände zu joggen.

Um überhaupt Chunin werden zu können, brauchte man erst mal ein Team, was mir leider seit Jahren fehlte. Daran erinnerte wurde ich, als ich Aban aus den Augenwinkeln kommen sah. Er gehörte zu denen, mit denen ich nach meinem Akademie-Abschluss ursprünglich in ein Team gekommen war, aber ich war schlussendlich der Grund gewesen, warum sich das Team aufgelöst hatte bzw. hatte ich mir ein neues Team suchen dürfen. Ich hatte allerdings jede stattgefundene Chunin-Prüfung verfolgt oder mich zumindest schlau darüber gemacht, was bei denen passiert war. Dass es dieser Aban tatsächlich vor mir geschafft hatte, Chunin zu werden, machte mich ehrlich gesagt rasend und der Griff um meine Schwerter verstärkte sich unmerklich, während ich sie allerdings weiter konzentriert schwang.
Aban hatte währenddessen begonnen, Runden ums Gelände zu laufen, wovon ich mich aber nicht weiter stören lassen wollte. Ich würde ihn einfach ignorieren, solange er mich nicht störte.

Als ich fertig mit meiner Runde war, sah ich dass sein Training sich verstärkt hatte, ahnte ich, dass er mich bemerkt hatte. Deswegen setzte ich mich auf eine Bank in der nähe vom Trainingsgelände, um ihm nicht zu stören. Ich vermutete, dass es keine gute Idee war, ihn nicht zu stören. Deswegen beschloss ich die Sonne zu genießen.

Nach einer Weile verharrte ich in meiner Schlagbewegung für einen Moment, ehe ich meine Schwerter sinken ließ und meine Arme nun locker an der Seite hängen. Einige Schweißtropfen perlten von meinen Armen ab, was aber nur von der Intensität meines Trainings zeugte. Mein Blick huschte dann zu Aban, welcher das Laufen eingestellt hatte und nun auf einer Bank saß. Sonnte der sich jetzt ernsthaft?, fragte ich mich, aber lange konnte ich meine Klappe sowieso nie halten und als unhöflich und streitsüchtig war ich schon lange eingestuft geworden. "Was suchst du hier überhaupt? Das ist ein Trainingsgelände, dich sonnen kannst du woanders auch!", brüllte ich dann einmal quer über das Gelände zu ihm rüber. Wenn er nicht trainieren wollte, was machte er dann hier überhaupt?

Kou begann mich an zu schreien. Aber ich beschloss nicht zu reagieren, ich wusste dass er streitsüchtig war. Und ich wollte meine Energie nicht verschwenden, wenn er was von mir wollte, sollte er doch herkommen. Immerhin war er Genin und ich Chunin. Und ich wollte nichts von ihm. Deswegen blieb ich ruhig.

"Tse." Nur kurz hatte ich meine Miene verzogen, als er wohl beschlossen hatte, mich zu ignorieren. Dann eben von mir aus, dann würde ich ihm das eben gleich tun. Mit einer aber doch recht grimmigen Miene hatte ich ihm dann wieder den Rücken zugewandt, ehe ich meine Übungen wieder begann. Was er hier zu suchen hatte, wenn er doch nur blöd herumsaß, war für mich ein Rätsel, aber wenn er mich weiter nicht störte, dann sollte er doch ruhig machen. Er mochte zwar ein Chunin sein und mir damit einige Schritte voraus sein, aber zwischen Genin und Chunin bestand letztendlich doch nur ein eher schmaler Grad. Mein Training hatte ich nie vernachlässigt und mit vielen aus meiner Altersgruppe war ich, was die Fähigkeiten betraf, dennoch zumindest gleichauf und einigen wenigen sogar ein Stück überlegen. Für mich war der einzige Weg, mein Ziel zu erreichen, schlichtweg stärker zu werden.

Kougetsu sagte nix mehr und ich sagte auch nichts mehr. Also stand ich auf. Ich wollte ihm nicht weiter zu sehen, und auf eine Konfrontation konnte ich gut verzichten. Also ging ich zu den Bänken, die vor der Ninja Akademie waren. So hatten wir beide unsere Ruhe und ich musste mich nicht mit ihm unterhalten.

Ich war bereits wieder so in meine Bewegungen vertieft gewesen, dass ich es gar nicht bemerkte, wie Aban wieder ging. Mir wäre es sowieso nur recht gewesen. Wer kam bitte auf ein Trainingsgelände, um dann einen auf faulen Lenz zu machen? Der nahm wohl gar nichts ernst. Doch so versessen ich auch auf mein Training und Fortschritte war, so hatte ich ein gutes Gespür dafür, wann genug war, ob man es glauben mochte oder nicht. Nach einer ganzen Weile befand ich es für heute als ausreichend, auch wenn ich später wohl trotzdem nochmal zumindest eine kleine Einheit einlegen würde, und wollte die Akademie verlassen. Na ja, dabei stach mir wieder Aban unangenehm ins Auge, welcher wohl immer noch schwer beschäftigt war, nichts zu tun. "Da hat wohl jemand eindeutig zu viel Freizeit und eindeutig nichts Besseres zu tun", gab ich den Kommentar von mir, den ich einfach nicht lassen konnte, schenkte Aban aber dann auch keine weitere Beachtung, sondern ging von dannen.

(Kougetsu -> Straßen von Kiri)

Kougetsu kam vorbei und drückte mir noch einen Spruch. Ich verdrehte die Augen. Er konnte es ja nie sein lassen. Dennoch wusste ich es besser und rief ihm nichts hinter her, ehe ich aufstand und nach Hause ging.
=> Mizus Elternhaus