Ob es dich stören sollte, ist eine andere Frage., meinte ich gelassen und zuckte mit den Schultern, wobei ich versuchte zu vermeiden Bishuji dabei zu sehr zu schütteln, denn solange sie glücklich in meinen Armen war, würde ich mich darüber nicht beschweren. Manchmal stören einen Sachen, die einen nicht stören sollten, mich stört auch eine ganze Menge Sachen. Ich gähnte beinahe etwas demonstrativ und sah Maru dann fragend an. Wenn sie mir noch etwas erzählen wollte, konnte sie das immerhin jederzeit tun, aber ich würde sie auch nicht bedrängen, denn so viel Motivation konnte ich auch gar nicht aufbringen. Weder für mich noch für jemand anderen.
Genau und aufmerksam hörte ich Maru zu, wie sie mir von ihrem Zusammenleben berichtete, natürlich war Odemi auch noch Jōnin und somit einen deutlichen Rang über Maru, aber diese hatten sich auch für den sehr ungewöhnlichen Schritt entschieden, das Dorf zu wechseln, etwas was nur sehr wenigen Shinobi überhaupt erlaubt war. Jeder muss Fehler machen, um aus diesen auch zu lernen. Das sagt auch immer mein Vater, owakon~, sagte ich schließlich, nachdem ich eine Zeit lang überlegend geschwiegen hatte. Nun erschienen mir die Probleme zwischen mir und Feng, wie das wir nicht im selben Dorf lebten, doch plötzlich gar nicht mehr so groß und unüberwindbar. Immerhin waren wir in verbündeten Dörfern, da sah es mit Kumogakure und Konohagakure schon wieder ganz anders aus. Glaubst du, sie stört das noch? Stört es dich selber noch?, stellte ich ihr gleich zwei Fragen, immerhin hatte es doch einen großen Krach gegeben, zwischen den beiden und bei so etwas konnte man gerne einmal nachtragend sein, besonders wenn ich an meinen Itoko Shino dachte, denn dieser vergaß wirklich nie.
Woran merkst du den Altersunterschied am meisten?, fragte ich neugierig, der Altersunterschied zwischen mir und Feng war nicht sonderlich groß, ich war ungefähr ein Jahr älter, aber dadurch, dass wir auch die Prüfungen zu unserem Aufstieg und allem gemeinsam absolviert hatten, war uns das eigentlich wirklich nie in die Quere gekommen. Ich überlegte kurz, während ich Maru erst einmal sprechen ließ, Odemi schien derweilen im Haus verschwunden zu sein, vielleicht war sie auch schon am Weg zum einkaufen. Ich brauchte ein bisschen, bis ich schließlich anbot, Möchtest du über die Sache mit Bishuji reden?
Vorsichtig winkte ich Odemi nach und wartete dann kurz ab, bis sich Maru zu mir gesetzt hatte. Ich ließ Bishuji weiterhin an meinen Fingern spielen, solange sie glücklich damit wirkte. Dann sah ich forschend zu Maru und fragte schließlich, Wie geht es dir denn jetzt mit Odemi? Natürlich wollte ich eine ehrliche Antwort, auch wenn ich davon ausging, dass es ihr mit ihrer festen Freundin gut ging, wenn sie sich gemeinsam um ein Kind kümmerten.
Ruhig hörte ich den beiden zu und nickte, natürlich konnte die Zukunft immer alles mögliche bringen, wer wusste schon, ob die Sicherheit nicht wieder irgendwann gewährleistet wäre, um dies zu tun, ob sich die Regeln für Shinobi nicht auflockerten oder es generell eine ganz andere Generation sein würde, in der Töchter wie Bishuji aufwachsen würde. Ich bemühe mich., gab ich dann ganz offen zu, während ich weiterhin mit Bishuji vorsichtig spielte und zog etwas die Schultern vor Odemi ein, tatsächlich verließ ich mich hauptsächlich auf Maru auf ihre Tochter aufzupassen, immerhin war das jetzt keine Verantwortung, die ich einfach so selbst übernehmen würde. Viel zu kompliziert, owakon~
Bishuji schaukelte ich leicht in meinen Armen, während ich sie mit meinem Finger spielen ließ. Es lief erstaunlich gut, ich fragte mich irgendwie, wenn ich Odemi und Maru so sah, was Feng's Einstellung zu Kindern war. Wir hatten immerhin beide sehr ähnliche Erfahrungen, eigentlich nur vom Vater aufgezogen, ohne richtige weibliche Bezugsperson wie einer Mutter. Verständnisvoll nickte ich Odemi auf ihre Antwort zu, es war weise so zu denken, Pläne für die Zukunft mussten doch immer adaptiert werden, besonders in diesen unsicheren Zeiten. Ich sah auf, als ich Maru wieder zurückkommen sah.
Kurz grinste ich und schüttelte dann nur seufzend den Kopf, Maru wusste natürlich bestens, dass mir lästern viel zu anstrengend war. Ich nickte zustimmend darauf, was Odemi sagte, ich fand Konohagakure noch immer am schönsten, aber das lag auch alleine an der Macht der Gewohnheit. Wollt ihr für immer in Kumogakure leben?, fragte ich schließlich Odemi mit ehrlichem Interesse.
Ja hi., gurrte ich ganz leise, als ihre Tochter meinen Finger packte und irgendwie versuchte festzuhalten, das war doch ein bisschen niedlich, das konnte nicht einmal ich abstreiten. Obwohl meine Stimme kaum hörbar war und mein Gesichtsausdruck noch immer so neutral war, wie eigentlich immer, so sah ich das Kind in meinen Armen doch aufmerksam an. Bis Maru und Odemi mich ansprachen. Das würde sich anbieten., meinte ich auf Odemi's indirekten Vorschlag hin und nickte. So konnte man sicherlich gut Kumogakure ansehen.
Vorsichtig hielt ich ihre Tochter, Maru hatte mir zwar gut gezeigt, wie ich sie halten sollte, aber ich hielt sie trotzdem, als wäre sie eine Porzellanpuppe und könnte jederzeit runterfallen. Es machte mich schon nervös so ein kleines Kind zu halten. Ich winkte allerdings leicht mit meinem Finger und hielt ihn ihr hin, Hi Bishuji. Kurz schlich sich doch ein winziges Lächeln auf mein Gesicht, bevor ich meinen Kopf hob und wieder zu Maru und Odemi sah. Nein. Wir sind wahrscheinlich noch ein paar Tage hier. Höchstens drei vermutlich. Vielleicht könnten mir Maru und Odemi ja das Dorf zeigen. Ich würde gerne mehr von Kumo sehen.
Ich überließ es Odemi da mit Maru darüber zu sprechen, sie war immerhin ihre Partnerin und das tat sie auch, woraufhin ich dann nur nickte, sie konnten es ihm sicher erklären, aber der Rest war natürlich Maru überlassen, ob sie das auch überhaupt wollte oder nicht. Immer wenn ich mir ihren Clan ansah oder auch den von Silvester, dann war ich irgendwie froh darum, dass der Nara-Clan keine so großen Bürden und Erwartungen mir auferlastet hatte und dass ich die eigentlichen Erwartungen sowieso erfüllte. Nun konzentrierte ich mich allerdings darauf, wie mir Maru zeigte, dass ich ihre Tochter halten sollte. Okay... verstanden., meinte ich schließlich, nicht ganz so sicher wie sonst, mein Verstand war scharf und das war im Kampf auch nie ein Problem, aber hier fühlte ich mich doch etwas überfordert mit der Situation. Trotzdem freute mich irgendwie das Vertrauen, das beide in mich hatten, und ich ihre Tochter halten durfte.
Ruhig nickte ich, vielleicht würde Maru auch die Zeit haben einmal in Konohagakure wieder mit ihrem Vater zu sprechen, vorausgesetzt das wollte sie natürlich. Es war eine schöne Idee, dass sie uns besuchen kamen, es würde sich sicher der Yami- und der Nara-Clan sehr freuen, immerhin hatte ihr Bruder damals bei uns eingeheiratet. Shigeru würde sich auch freuen, dich zu sehen., fügte ich noch hinzu, während ich amüsiert die Augenbrauen hob, als sie davon sprach mich zu "nerven". Eine hohe Kunst, aber auch eine sehr einfache, je nachdem wie man es sah. Ich nickte nur, als Odemi auch ihre Anmerkungen machte und sah sie dann etwas überrascht an, als sie mich fragte, ob ich Bishuji auch halten wollte. Für einen Moment zögerte ich, unsicher, immerhin hatte ich noch nie ein Kind gehalten. Doch dann zuckte ich mit den Schultern und nickte. Klar.
Natürlich hatte ich den Streit zwischen Maru und ihrem Vater damals mitbekommen, aber es überraschte mich, dass es so nachtragende Konsequenzen zog. Es erinnerte mich immer wieder daran, warum es mir so zu anstrengend war, mit jemandem zu streiten. Ich schüttelte leicht den Kopf. Heißt er es noch immer nicht gut, dass du dich damals für die Shoryou-Untereinheit beworben hast? Owakon, das ist doch ewig her.Wie anstrengend. Leise seufzte ich, es war für mich sowieso unverständlich, warum er überhaupt jemals etwas dagegen gehabt hatte. Maru hatte immerhin sehr gut in die Einheit gepasst, zumindest von meiner Analyse her. Ich musterte Odemi, nachdem sie mir meine Frage beantwortete und überlegte kurz, ob ich etwas sagen sollte. Ich verurteilte sie nicht, immerhin wusste ich ihre Umstände nicht. Es war immerhin nicht so, als hätte ich jemals meine Mutter kennengelernt. Du könntest das Heim in Konoha besuchen., schlug ich schließlich vorsichtig vor, doch blinzelte und drehte meinen Kopf etwas überrascht, als mir Maru doch eine sehr verantwortungsvolle Frage stellte. Öh..., zögerte ich kurz und sah dann kurz zu Odemi und wieder zurück zu Maru, Dürfte ich sie denn halten?
Langsam nickte ich, es war nun einmal immer eine gewisse Unberechenbarkeit in der Welt der Shinobi vorherrschend, ich dachte auch an die Worte von Shikamaru, aber erwähnte sie nicht, denn ich war mir sicher, dass Odemi und Maru sich allen Gefahren bewusst waren. Vermisst du das Yami-Anwesen manchmal?, fragte ich Maru schließlich, immerhin lebte ich noch immer im Nara-Anwesen und ich konnte mir aktuell auch nicht vorstellen, es zu verlassen. Anders, wie es meine Mutter damals nach draußen in die Welt getrieben hatte, blieben Nara eigentlich immer lieber in ihrem Zuhause, was wahrscheinlich auch mit unserer Aufgabe als Hüter der Medizin-Geheimnisse und des Nara-Waldes zu tun hatte.
Kurz dachte ich an mein Gespräch mit Shikamaru zurück, irgendwann würde sicherlich wieder ein großer Kampf ausbrechen, egal ob zwischen Akatsuki und den Reichen oder noch größeren Gefilden, viel wahrscheinlicher war wohl auch ein Krieg, aber das musste ich Maru wohl kaum erzählen, sie hatte schon immer ihre Wege mit Informationen gehabt, sie war ein talentierter Shinobi in der Informationsbeschaffung, gerade als Sensor-Kunoichi. Solange sich nichts ändert., stimmte ich Odemi zu, ich nahm an, dass die beiden sicherlich einen Plan hatten, wie sie ihre Tochter beschützen konnten, falls es wirklich zum Krieg kommen würde, als Jonin war Odemi immerhin auch ein ranghoher Shinobi. Mein Mundwinkel zuckte leicht, als Odemi süß Maru's Art mit den Katzen komplimentierte.
Die drei Kätzchen hatten sofort meine Aufmerksamkeit, als ich sie erblickte, nachdem wir nach draußen auf die Terrasse getreten waren, und ich fragte mich, ob sie auch ihnen gehörten oder einfach nur gerne hier spielten. Ich setzte mich auf einen der Sessel hier. Es ist wirklich ruhig hier., stellte ich mehr als nur zufrieden fest und beobachtete interessiert die verschiedenen Kräuter, die Maru hier angepflanzt hatte. Der Nara-Clan war immerhin der Hüter eines der geheimsten Bücher der Medizin, also erkannte ich durchaus einige der Kräuter, die hier wuchsen, auch durch meinen besten Freund Silvester noch ein paar, der sich damit auch sehr gut auskannte.