Ich wartete geduldig, wenn auch etwas hin und her hibbelnd, bis Shino und unser Vater sich etwas genommen hatten, ehe ich das selbst tat und mir von allem etwas nahm, wie zuvor schon. Ich wollte ja nichts verpassen. Es schmeckte alles toll, doch besonders hatte es mir das Dorayaki angetan.

Unser gemeinsames Abendessen war nun so gut wie beendet, als wir alle fertig waren, stand ich auf, da es bei uns traditionell immer so war, dass wir aufräumten, nachdem das Essen schon so schön aufgetragen worden war.

Ich sprang natürlich nicht lange nach Shino auf und half ihm beim abräumen. In der Küche machte ich mich auch fleich bereitwillig an den Abwasch, auch wenn ich dafür ausnahmsweise einmal meine langen Ärmel hochkrempeln musste.

Der Abwasch ging gemeinsam sehr schnell vorüber, wir hatten aber auch schließlich viel Übung uns gemeinsam zu helfen. Otouto, ich möchte dir noch etwas sagen., meinte ich leise, aber deutlich hörbar.

Kaum erhob Shino die Stimme hatte er meine Aufmerksamkeit. Ich würde meinem Bruder wohl in jeder Situation an den Lippen hängen. Ja, Ani? Ich lächelte zu Shino hoch und sah ihn aufmerksam durch meine dunklen Brillengläser an.

Bitte, pass auf dich auf., meinte ich leise und legte meine linke Hand auf seinen Kopf, um ihm durch seine Haare zu streichen, während ich ihn ebenfalls direkt ansah, auch wenn man es natürlich hinter meiner Brille nicht erkennen konnte. Ich wusste, dass wir beide morgen vermutlich früh aufbrechen würde und auch wenn mein kleiner Bruder, wie auch schon mein großer Bruder, bestens auf sich aufpassen konnte, so kam ich nicht darum herum mir bei seiner ersten Außenmission, auch mit der perfekten Begleitung, Sorgen zu machen.

Natürlich! Du aber auch! Ich genoss einen Moment das Haarewuscheln, ehe ich einen Satz nach vorne machte und meine Arme um Shinos Mitte schlang. Ich hab dich lieb Ani!

Langsam legte ich auch meine Arme um Shigeru, der mich natürlich sofort wieder umarmte, nicht, dass ich etwas dagegen hatte, ganz im Gegenteil. Für meine Familie würde ich alles geben und auch, wenn ich mir wirklich Sorgen machte, musste ich zugeben, dass Shigeru nun eben auch in dem Alter war, in dem man seinen Weg zum Shinobi begann und ich ihn so nicht ewig hier haben konnte. Ich konnte meine Sorgen aber natürlich auch nicht einfach so abschalten, schließlich war ich sein großer Bruder. Ich habe dich auch lieb., sagte ich also leise, aber noch gut hörbar, es war mehr in einem brummenden, wohlwollenden Ton.

Ich lächelte glücklich bei Shinos Antwort, denn was gab es schöneres als bestätigt zu bekommen, dass man eine liebende Familie hatte? Ich schmiegte mein Gesicht an Shinos Brust und schloss die Augen. Ich werde dich vermissen Ani. Schreib mir unbedingt, ja?

Natürlich und ich werde bestimmt nicht so lange weg sein., meinte ich leise, aber ehrlich, denn meine Familie war mir nun einmal sehr wichtig, auch wenn das mein Dasein als Ninja ebenso war. Dennoch war Iruka mein großes Vorbild und eines Tages würde ich vermutlich auch dieses Leben ändern, um mehr zuhause zu sein und die Kinder in der Ninja-Akademie zu unterrichten. Mitgeteilt hatte ich diesen Plan zwar noch nicht so richtig, aber ich hatte schließlich auch noch einiges an Zeit und meine Teamkameraden im Stich zu lassen kam für mich überhaupt nicht infrage.

Ich verstärkte den Druck meiner Arme um Shino noch einmal und speicherte mir das Gefühl eben gut ab, denn ich würde es vermissen Shino zu umarmen, während wir beide außerhalb des Dorfes waren. Und wenn du wieder da bist musst du mir ganz genau erzählen wie es in Suna war.

Natürlich, vielleicht kann ich auch etwas über Puppenspielen in Erfahrung bringen., meinte ich, auch wenn ich natürlich keine fixen Versprechen machen konnte, aber ich wusste ja, wie sehr Shigeru früher gewollt hatte, ein Puppenspieler zu sein, die aber leider nicht nur fast ausschließlich aus Suna kamen, sondern auch noch mit unseren Käfern deutlich unverträglich waren.

Ja wirklich? Sogar durch meine dunklen Brillengläser war fast zu sehen wie sehr meine Augen bei diesem Versprechen aufleuchteten, als ich das Gesicht von Shinos Kleidung löste und ihn wie eine Straßenlaterne in dunkelster Nacht anstrahlte.

Ich werde es versuchen., versprach ich ihm ernst, denn ich wusste, wie wichtig ihm so etwas war, ich konnte das Leuchten seiner Augen nämlich selbst hinter seinen Brillengläsern bestens sehen. Eine Fähigkeit, die Shigeru besonders gut beherrschte, das musste ich zugeben, denn ich konnte wirklich niemals nein zu ihm sagen, wenn er mich so ansah. Ich hoffe Kankuro hat keine Probleme mit mir., meinte ich dann mit zusammengezogenen Augenbrauen, es war schließlich nicht so, als hätten wir uns nach unserem Kampf gegeneinander jemals richtig ausgesprochen.

Ich legte leicht den Kopf schief und dachte scharf nach, nachdem ich noch etwas weiter gestrahlt hatte wie eine kleine Glühlampe. Du hast ihm damals echt zugesetzt, was? Aber gewonnen hat keiner wirklich. Zum Glück war unser Vater rechtzeitig bei Shino gewesen um ihm gegen das Gift des Puppenspielers zu helfen.