Schon seit meine Zielperson Otogakure betreten hatte, war ich ihm leise und unbemerkt auf den Fersen, behielt ihn immer im Blick. Erst einmal wollte ich ein wenig sehen, wie er sich eigentlich verhielt, und dann würde ich mich daran machen, meine Mission in die Tat umzusetzen. Als er schließlich in eine Gasse einbog, beschloss ich, dass es Zeit war, auf mich aufmerksam zu machen und mit meiner Mission zu beginnen. Orochimaru wollte ihn in seinen Reihen wissen und ich würde dafür sorgen, dass er ihn auch bekommen würde. Ganz egal, was dazu nötig war. Das Stirnband mit dem Zeichen von Oto hatte ich um meine Hüften, wie ein Gürtel, gebunden. Ohne Vorwarnung tauchte ich am anderen Ende der Gasse auf, ließ mich von den Dächern auf den Boden fallen, landete beinahe lautlos auf den Füßen. Entspannt lehnte ich mich gegen eine Hauswand und ließ ein Kunai um meinen Zeigefinger kreisen. "Hallo auch. Willkommen in Oto", sprach ich ihn lächelnd an. Wenn er weiter gehen wollte, stand ich eindeutig im Weg, was bedeutete, dass er mich unmöglich ignorieren würde können. Meine langen, roten Haare hatte ich zusammen gebunden, damit sie nicht stören konnten, als erstes fiel mir auf, dass er ebenso rote Haare hatte, wie ich.

Er antwortete, ohne mit der Wimper zu zucken, was mir sagte, dass er bereits viel Erfahrung hatte. Er war sicherlich auch talentiert, denn damit wäre es kein Wunder, dass der Meister ihn rekrutieren wollte. Ein Lächeln schlich sich auf mein Gesicht, unbeweglich lehnte ich weiter entspannt an der Wand. Sollte er angreifen, konnte ich mich jederzeit verteidigen. Ich hatte nicht umsonst Jahrelang unter Kabuto und der Fuchtel des Meisters trainiert.
"Erstmal eine kleine Höflichkeit, dafür ist doch sicher Zeit. Ich bin Rain", stellte ich mich locker vor und verschränkte die Arme vor meiner Brust, während ich mich bemühte, entspannt zu wirken. Ich musste erfolgreich sein, der Meister würde mich dann belohnen. "Der Meister möchte dich sprechen. Er hat Interesse an dir. Und es würde uns beiden helfen, wenn du das wahr nimmst."

Ein kurzes Lächeln glitt über meine Lippen, als er sich vorstellte. Gelassen spielte ich weiterhin mit einem Kunai herum, ich hatte keine Angst, mich mit ihm anzulegen und ihn gewaltsam dorthin zu verschleppen. Dann schob ich aber gespielt schmollend die Unterlippe vor, während der Blick aus meinen blauen Augen noch immer auf ihm ruhte. "Ach, Schätzchen. Wie wäre es mit einem Kompromiss. Geh einfach mit und höre dir an, was er zu sagen hat. So kriegt der Meister, was er will, ich krieg meine Belohnung und damit was ich will. Oh, und ich lass dich ab dann in Ruhe und du hast damit auch, was du willst? "

Erneut zog ich die Augenbrauen hoch, ich hatte nicht vor, mich von ein paar laschen Drohungen einschüchtern zu lassen. Er musste Besonders sein, wenn mein Meister ihn unbedingt in seinen Reihen haben wollte, es würde nciht leicht werden. Aber was war denn schon leicht? Der Weg zu meinem Kekkei Genkai war auch niemals wirklich leicht gewesen. Sein Blick war kalt und gewissenlos, doch ich hatte keine Angst davor. Leicht zuckte ich mit den Schultern. Nichts war vergleichbar mit dem Schmerz, den ich während der Experimente meines Meisters durchgestanden hatte. Und manchmal schien der Tod die wesentlich bessere Option zu sein, als das Leben weiterhin auf diese Weise zu leben - verfolgt von Erinnerungen, die hoch kamen, sobald man kurz die Augen schloss. "Dann werden wir wohl kämpfen müssen...", entgegnete ich locker und stieß mich von der Wand ab.

Fast mühelos wehrte ich seinen Angriff mit Shuriken mit meinem Kunai, mit dem ich schon die ganze Zeit herum gespielt hatte, ab, und grinste leicht. "Also wenn das schon alles ist, verstehe ich nicht, warum mein Meister dich unbedint will", versuchte ich, ihn zu provozieren und grinste breit. Jetzt hatte das brutale und abstoßende Training nach seinen verdammten Experimenten an mir wenigstens vielleicht mal einen Sinn.

Leicht zog ich die Augenbrauen hoch und sah ihn misstrauisch an, anfangs ohne meine Kampfhaltung aufzugeben. "An deiner Stelle würde ich hier nichts als dein Revier markieren", stellte ich fest und beobachtete, wie er den Kieselstein einsteckte. Und jetzt fokussier dich wieder auf dein Ziel. Sonst bestraft dich der Meister wieder. "Folge mir, ich bringe doch zum Meister. Und versuch ja nichts Dummes."

"Grafitti? Das? Andere bezeichnen das als Sachbeschädigung", gab ich kühl zurück. Mein Mund verzog sich, und man konnte mir einen Moment ansehen, dass ich nicht gerne gemein war. Aber es war einfach besser, andere auf Abstand zu halten. Ich hatte schin genug durchmachen müssen, und musste nicht noch mehr Probleme haben, weil ich mich mit anderen anfreundete.
Meine Hände ballten sich zu Fäusten und ich wandte mich von ihm ab. "Du kannst dir gr nichts vorstellen. Er hat mir dafür auch etwas gegeben", antwortete ich, ehe ich leise hinzu fügte, "Du hast keine Ahnung, wie schmerzhaft es war." Meine Muskeln spannten sich an, während ich gegen die Erinnerungen ankämpfte, die in mir aufstiegen.