Auf seine Worte hin, nickte ich nur. Denn er sah mich nur all zu gut durch die dunklen Gläser seiner Sonnenbrille. Es schien ein wirklich schweres Thema für ihn zu sein, denn er musste sich erstmal hinsetzen. Das passierte nicht oft. Shino wusste in der Regel genau wann er und wie er etwas zu sagen hatte. Weswegen ich ihn neugierig folgte und ich mich auf den Felsen, neben seinem Felsen zu ihm setzte. Shino, lass dir die Zeit die du brauchst. sagte ich sanft zu ihm, da ich es auch so meinte. Ich sah oft, wie andere andere Leute zum Reden zwungen und ich war echt kein Freund davon. Nach meinem Weg fragte ich lieber ruhig und wartete ab. So kam man auch ans Ziel.

Danke., murmelte ich leise, aber ich war auch wirklich sehr dankbar darum, dass Hinata mir einfach die Zeit ließ, meine Worte zu finden. Ich hatte inzwischen die Worte auch gefunden, aber ich wollte sie einfach nicht aussprechen. Als wären sie nicht jetzt schon real, als wäre der Schaden nicht schon entstanden. Ich hatte zugegeben mehr Angst, als ich sie jemals zeigen könnte, davor, dass Hinata mich verurteilen könnte. Ich wusste theoretisch, dass sie eine sehr empathische und freundliche Person war, aber irgendwie machte es das beinahe noch schwerer. Ich beschloss, einfach einmal ganz von vorne anzufangen. Oder schinde ich nur Zeit? Okay, also du weißt ja, dass Kankuro und Kiba zusammengekommen sind, nach unserer gemeinsamen Mission im Wind-Reich, oder?

Nach einiger Zeit setzte Shino schließlich an etwas zu sagen. Aufmerksam hörte ich ihm zu. Ich hatte nicht vor ihn zu verurteilen, wegen der Situation. Ja das weiß ich noch erinnerte ich mich zurück, an die Zeit. Kiba und Kankuro waren sehr glücklich gewesen. Bis die Beziehung meines Wissens nach irgendwann ein aus gehabt hatte. Aber so genau wusste ich da auch nichts, also wollte ich Shinos Worte abwarten, bevor ich wirklich was dazu sagen konnte. Immerhin wollte ich ihm kein schlechtes Gefühl geben.

Richtig. Hinata hatte auch die Trennung mitbekommen, oder eher die ungenaue Trennung, die passiert war, sie hatten beide nicht mehr wirklich miteinander gesprochen, viel mehr war ich Kankuro zuvor gekommen und die beiden hatten sich auch schon zu lange angeschwiegen. Aber trotzdem hatte das mein Verhalten auch nicht richtig gemacht. Irgendwann hatten sie einfach kaum noch Kontakt, Kiba hat ihn auch lange nicht mehr erwähnt gehabt und es war vorbei. Zumindest hat es diesen Eindruck gemacht., rechtfertigte ich mich beinahe schon, ehe ich frustriert leise seufzte, Jedenfalls habe ich dann diese Mission bekommen, ich sollte in Suna nach der Entführung von Gaara beim Aufbau helfen und dort bin ich auf Kankuro getroffen. Er hatte auch nicht viel zu Kiba zu sagen, offenbar hatte sich einfach keiner von ihnen mehr beieinander gemeldet. Ich pausierte kurz, um durchzuatmen, bevor ich zu dem spannensten Teil der ganzen Sache kam, wobei mir "spannend" auch nicht richtig vorkam, ich zog mein Gesicht noch etwas tiefer in meinen hohen Kragen zurück.

Still schweigend hörte ich Schon zu. Davon hatte ich nichts mit bekommen. Viel zu sehr war ich mit Missionen oder Training beschäftigt gewesen. Außerdem ging der Tod von Asuma dem Sensei von Ino, Choui und Shikamaru auch nicht so ganz spurlos an mir vorbei. Das ist nicht so schön. Aber die Vergangenheit kann man nicht ändern sagte ich ganz leise, so dass nur wir uns verstanden. Ich bemerkte seine Reaktion und schaute wo anders hin, damit er sich nicht unnötig unwohl fühlte.

Nein, kann man nicht., stimmte ich Hinata zu, denn natürlich hatte sie vollkommen recht, man konnte nicht wirklich etwas daran ändern, es war auch schwer eine Fernbeziehung gerade über Grenzen hinaus zu führen, selbst wenn die beiden Reiche Verbündete waren. Allerdings kam nun der schwerste Part meiner Erzählung. Nur... als ich dort war, Kankuro war noch verletzt von seinem Kampf mit Sasori und ich hatte ihm angeboten seine Verbände für ihn zu wechseln. Bevor ich noch richtig reagieren konnte, hat er mich geküsst dabei. Dass noch mehr passiert war, erwähnte ich gar nicht erst, ich hätte mich auch schlecht gefühlt es Hinata zu erzählen, sie war einfach so unschuldig und ich würde so etwas meiner kleinen Schwester ja auch nicht erzählen, weshalb ich jetzt auch nicht mehr sagte. Ich seufzte und starrte auf den Boden, um ihrem Blick auszuweichen. Ich habe mich aber auch nicht wirklch gegen den Kuss gewehrt.

Das nächste was nun kam, waren folgen schwere Worte. Ich schluckte leise und dachte drüber nach, was ich darauf sagen sollte. Oh Shino.... fing ich an und machte eine Pause um gut drüber nach zu denken. Shino kannte das auch von mir, da ich sowieso lieber nachdachte, bevor ich was sagte. Nun schaute ich ihn an. Das hat bestimmt ein Gefühlschaos in dir ausgelöst sagte ich mitfühlend. Ernst sah ich ihn nachdenklich an. Ich weiß nicht wie das mit Beziehungen ist. Ich hatte selber noch keine. Aber ich bin dankbar, dass du mit mir redest erklärte ich ihm. Kankuro mag dich bestimmt dann auch. vermutete ich.

Natürlich hätte ich damit rechnen sollen, dass Hinata absolut verständnisvoll und hilfsbereit reagierte, aber es fiel mir dennoch ein Stein vom Herzen, als sie nicht böse auf mich war. Nicht, dass ich mir Hinata jemals böse hätte vorstellen können, zumindest nicht auf diese typische Art und Weise, aber trotzdem wollte ich es lieber nicht erleben, falls jemand es jemals schaffen sollte ihren Zorn auf sich zu ziehen. Stille Wasser waren tief, das wusste ich selber bestens. Ich hatte so etwas auch noch nie. Ich hatte aber auch nie Interesse daran., gestand ich ihr ehrlich, wir hatten wohl beide darin gar keine Erfahrungen. Es war beruhigend zu wissen, auch wenn ich vermutete, dass Kankuro schon deutlich mehr Erfahrung hatte als ich es sowieso jemals auch gewollt hätte. Ich denke, er mag mich, ja., überlegte ich laut, Aber ich weiß nicht, ob ich das zulassen kann. Was ist, wenn Kiba mir doch nie verzeiht deswegen?

Meine Gedanke drehte sich um das, was Shino erzählte und was er sich fragte. Er hatte gute Argumente und ich konnte seine Zweifel verstehen. Ich musste schlucken. Was wenn Kiba böse würde aus Wut? Das wäre sehr schrecklich. Nun blickte ich Shino erneut an. Es ist wichtig, dass du auch seine Seite verstehst. Immerhin war er zuerst mit Kankuro zusammen und hat bestimmt auch Gefühle für ihn. Das wird ihn sehr verletzten erklärte ich ihm und machte eine kurze Pause. Du und Kankuro werdet es irgendwann nicht mehr Geheim halten können und dann wird es einen Knall geben fügte ich hinzu und fuhr fort. Also wäre es gut, mit ihm das Gespräch zu suchen endete ich mit meinem Rat und sah ihn nun an. Hoffentlich konnte ich Shino so helfen.

Oder ich ziehe mich zurück..., schlug ich schließlich vor, nachdem ich eine Weile geschwiegen hatte, auch wenn sich jede Faser meines Körpers dagegen wehrte, Kiba weiß über alles bescheid, was bisher passiert ist. Vielleicht sollte einfach nichts mehr passieren. Vielleicht sollte ich lieber Abstand zu Kankuro suchen, zu unserer Beziehung, was auch immer sie war, nicht wirklich Freunde, Verbündete, aber doch so viel mehr als das, trotzdem nichts festes, es hatte keinen Bestand und noch keine wirkliche Zukunft. Ich musterte Hinata, während ich mich fragte, ob sie manchmal so über sich und Naruto dachte. Kiba hat sogar gemeint, er würde mir nicht im Weg stehen, wenn ich doch Interesse an Kankuro hätte..., gab ich beschämt zu, doch diese Zusicherung gab mir nur noch ein schlechteres Gewissen. Ich seufzte leise. Warum ist das nur so kompliziert? Etwas heiser räusperte ich mich, ich war es gar nicht gewohnt so viel auf einmal zu sprechen.

Nein Shino, rückzug ist nicht so gut sagte ich entschlossen zu dem Shinobi aus Konoha. Mein Instinkt wehrte sich dagegen, auch wenn ich eigentlich Rückzug sehr gut fand. Du kannst deine Gefühle nicht kontrollieren. In dieser Situation steckt ihr alle drei fest. stellte ich fest und schaute zu Shino. Meine Augen wurden wieder sanfter. Steht zu euren Gefühlen und findet eine Lösung. Ich denke das ist der beste Weg sagte ich nachdenklich zu ihm. Kurz nickte ich ihm noch bestätigend zu. Von meinen Worten war ich sehr überzeugt. Was würde Naruto wohl denken, wenn er mich so sehen könnte? dachte ich mir noch nebenbei.

Etwas erstaunt sah ich Hinata hinter meinen Sonnenbrillengläsern verdeckt an, als ich ihre entschlossene Stimme hörte, aber eigentlich, wenn ich so darüber nachdachte, sollte es mich wohl nicht wundern. Hinata stand immerhin auch sehr hinter ihren Gefühlen, auch wenn sie sich nicht immer traute sie laut auszusprechen, selbst wenn ich nicht wusste, was sie in Naruto sah, so konnte ich sie doch gewisserweise bewundern, dass sie zu ihren Gefühlen so stand, egal ob sie erwidert wurden oder nicht. Naruto wäre ein Idiot, sie nicht zu wollen. Hinata... sie ist ein Ass im Ärmel. ...danke, Hinata-chan., sagte ich schließlich leise und sah in die Ferne, bevor ich ein wenig lauter hinzufügte, Du bist eine wirklich gute Freundin.

Bei Shinos Kompliment wurde ich wieder leicht rosa. Komplimente annehmen war eben einfach nicht meine Stärke. Besser gesagt gehört es nicht zu meinen Stärken.Du bist auch ein sehr guter Freund, Shino-san erwiderte ich noch schließlich unsicher sein Kompliment. Ich bin immer da, wenn du reden möchtest sagte ich freundlich zu ihm.

Danke., wiederholte ich schließlich leise, für beide ihrer Sätze, für ihr Kompliment, auch wenn ich es nicht so recht annehmen konnte, nicht wenn ich daran dachte, was für ein schlechter Freund ich Kiba gegenüber gewesen war, aber auch genauso für ihr Angebot, dass sie mir immer zuhören würde, wenn ich es brauchte. Schließlich fasste ich einen Entschluss und erhob mich wieder, während ich hinter meinen Sonnenbrillengläsern zu Hinata sah. Hinata, möchtest du mit mir ins Café Soleil gehen? Ich würde dich gern auf etwas einladen. Etwas verlegen räusperte ich mich von den vielen Worten, die ich gerade hintereinander gesprochen hatte, aber ich wollte mich bei Hinata bedanken, mit mehr als nur mit Worten, nach denen ich sowieso immer rang. Es war einfacher und auch bedeutender, so fand ich zumindest, Worte sprechen konnte jeder, Taten zeugten die wahren Intentionen.

Gern geschehen sagte ich freundlich zu ihm. Bei seinem Angebot nickte ich. Das klang wirklich gut. Aufjedenfall, ich verspüre einen leichten Appetit und Durst. sagte ich zu ihm und lächelte freundlich. Beim nächsten Mal lade ich dich dann ein sagte ich zu ihm. Immerhin war sowas nicht selbstberständlich und er sollte sehen, dass seine Tat nicht komplett unbemerkt blieb. Der arme Naruto, musste komplett selber für sich sorgen. Ich stellte mir das echt schwer vor.