Knapp vor Misaki blieb ich stehen, und ich bemerkte, wie meine Knie noch zitterten, einfach nur erleichtert, nun hier zu sein, aber ich sah sofort über meine Schulter, um mich zu vergewissern, dass Iruka auch noch hier war. Misaki war komplett in ihrem Element, das bemerkte man, rational und beinahe eiskalt, so wie immer, wenn sie ernsthaft im Dienst eingesetzt worden war. Ich hatte da durchaus auch meine Seite, aber eine ganz andere, in der Spionage galt es anders die Nerven starr zu halten als am Schlachtfeld. Als Misaki uns fragte, ob wir den Angreifer schon hatten entdecken können, erstarrte ich, während ich beinahe hilfesuchend zu Iruka sah, denn ich brachte trotz den vertrauten roten Augen meiner Verlobten kein Wort über meine Lippen, ich konnte nur an diese schrecklichen Augen denken, wie sie mich direkt angesehen hatten, nicht mehr als ein Hindernis, das eben diesem Angreifer beinahe zum Opfer gefallen wäre. Er hätte mich mit nicht einmal einer Hand töten können und das hatte ich mehr als nur gefühlt. Irgendwie versuchte ich meinen Mund zu öffnen, um ebenfalls rational und direkt Bericht zu erstatten, aber es schnürte mir meine Kehle zu und kein Laut kam über meine halb geöffneten Lippen.

<- Ninja-Akademie von Konoha

Mit dir an meiner Seite? Was für eine Frage., hatte ich Iruka geantwortet und in mich hineingelächelt, während ich seine Hand festhielt, wie meinen Fels in der Brandung, und wir uns gemeinsam durch die unsicheren Gassen von Konohagakure kämpften. Schreie, Schutt und Asche, Gebäude brachen neben uns zusammen, andere Shinobi lagen verletzt oder sogar tot herum, jeder half wo er konnte, aber die Zerstörung um uns herum war zu mächtig. Meine Hand verkrampfte sich in seiner, als wollte ich sie nie wieder loslassen und das wollte ich auch wirklich nicht, all dieser Hass, diese unnötige Verschwendung von Leben, der Tod, das alles war einfach zu viel für mich. Ich hasste es. Ich hatte mir immer eine bessere und vor allem friedliche Zukunft für meine kleine Schwester gewünscht und das war nun das, was sie als Genin erleben musste. Bitte, lass es dir gut gehen, Moegi. Nicht jeder hatte das Glück, jemanden wie Iruka an seiner Seite zu haben, und ich hätte mich am liebsten heulend in seine starken Arme geworfen, aber ich war eine Kunoichi mit einer Verpflichtung meinem Dorf gegenüber und es galt Leben zu schützen, ziviles Leben vor allen Dingen. Misaki! Da kam sie nun in meim Blickfeld und ich ließ nun, wenn auch nicht bewusst, die Hand von Iruka los, um sofort zu meiner Freundin, nein, meiner Verlobten, zu laufen, blind vor lauter Erleichterung, nun endlich bei ihr zu sein.

Nein, Iruka-san geht es gut, wir kommen zu dir, bleib einfach, wo du bist., antwortete ich @Misaki und unsere Kommunikation beendete sich vorerst, denn es war Zeit aufzubrechen, wir konnten nicht hier bleiben, denn das war dumm und gefährlich. Meine Sicht klärte sich wieder und ich sah nach vorne, in das mir vertraute Gesicht, Iruka, er lebte und ich klammerte mich an diese Erkenntnis, als wäre sie der einzige Halt in diesem Chaos aus Schmerz, Schutt und Asche. Seine Hand lag auf meiner, warm, beruhigend, sein Lächeln war da, wenn auch müde und plötzlich fühlte sich alles ein kleines bisschen erträglicher an. Er war da und er war in Sicherheit, Misaki ging es gut, zumindest noch, und ich konnte kurz durchatmen. Ich hätte weinen können vor Erleichterung, aber selbst das hätte wohl zu sehr geschmerzt, stattdessen sog ich seinen Anblick in mich auf, als könnte ich ihn in meine Erinnerung brennen, für all die Momente, in denen Angst und Dunkelheit mich verschluckt hatten. Das Pochen in meinem Kopf, das Brennen in meiner Brust, alles wurde nebensächlich, als ich für diesen kurzen Moment nichts anderes fühlte als die schiere Dankbarkeit, dass er hier war und mich beschützt hatte. Als er meine Hand drückte, so sacht und doch so bestimmt, bebte etwas in mir, etwas, und ich dachte kurz an die zahllosen Nächte, die wir gemeinsam mit Papierkram korrigieren oder Unterricht vorbereiten verbracht hatten, an die stillen Blicken über dampfende Teetassen hinweg, wie wir gemeinsam in fremde Reiche gereist waren für Chūnin-Auswahlprüfungen. Ich ließ meine Finger über seine Wange gleiten, langsam, als müsste ich mich vergewissern, dass er wirklich da war. Ich hatte Angst um dich., flüsterte ich, kaum mehr als ein Hauch, aber er würde es hören, ich wusste, dass er es hören würde, Ohne dich... Ich beendete meinen Satz nicht, denn wir beide wussten, ich wäre gegen Pain einfach gestorben. Wir treffen Misaki am Haupttor. Geht das mit deiner Schulter? Ich versuchte mich nun besorgt aufzurichten, doch meine Muskeln protestierten, meine Rippen brannten wie Feuer. Ich sog scharf die Luft ein, biss die Zähne zusammen, aber ich ließ nicht los, nicht von ihm. Schließlich, als ich halbwegs aufrecht saß, blieb meine Hand in seiner, während ich mich nun endlich auf die Beine zog. Wir konnten hier nicht länger bleiben.

-> Konohagakure-Haupttor

Mein Name fiel wie ein Echo durch den Nebel meines Bewusstseins, drang durch den Schmerz, der meine Sinne betäubte. Iruka, seine Stimme war nah, drängend, voller Sorge und ein Zittern lief durch mich, als seine Hand meine Schulter berührte, sanft, vorsichtig, fast schon ängstlich, mir noch mehr Schmerz zuzufügen. Dann spürte ich, wie er mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht strich, eine Geste, die so vertraut war, dass sie mich für einen Moment aus der Dunkelheit riss. Iru...ka..., flüsterte ich, nicht mehr als ein gebrochener Laut, der mir über die Lippen kam, jeder Atemzug brannte, jeder Versuch, mich zu bewegen, ließ einen neuen Schwall von Schmerz durch meinen Körper jagen. Meine Rippen fühlten sich an, als hätte jemand sie mit bloßen Händen zerdrückt, und mein Kopf pochte in einem qualvollen Rhythmus, doch all das verblasste für einen Moment, als mein Blick sich endlich klärte und ich ihn erkannte. Sein Gesicht war nur Zentimeter von meinem entfernt, seine Stirn in Sorgenfalten gelegt, seine Augen voller Unruhe. Ich hasste diesen Ausdruck an ihm, Iruka sollte nicht so aussehen müssen, nicht wegen mir. Ich versuchte ein schwaches Lächeln, doch es geriet mehr zu einem müden Zucken meiner Lippen, während ich eine Hand hob und diese mühselig an seine Wange legte, Bist... du... in Ordnung? Es war absurd, das zu fragen, wo ich kaum selbst wusste, ob ich überhaupt noch stehen konnte, doch das hier war Iruka, einer meiner engsten Freunde und Arbeitskollegen, mein erster Gedanke galt nicht mir selbst, sondern ihm. Ich wollte mich aufrichten, doch mein Körper war anderer Meinung, mein Arm zitterte unter meinem Gewicht, gab nach, und ein leiser Fluch entwich mir. Frustration flackerte in mir auf, über mich selbst, über meine Schwäche, über die Tatsache, dass Pain einfach verschwunden war, als wäre all das hier nicht mehr als ein bedeutungsloser Zwischenfall für ihn gewesen. Er- er ist einfach gegangen, oder? Die Worte schmeckten bitter, als ich sie aussprach, mein ganzer Körper schmerzte, aber es war nichts im Vergleich zu der Wut, die sich tief in meiner Brust festgesetzt hatte. Dann spürte ich es, ein Kribbeln in meinem Kopf, als würde jemand sanft gegen meine Gedanken klopfen und plötzlich tauchten drei schwarze Tomoe in meinem sonst klaren Sichtfeld auf, ich wusste, was das bedeutete. Misaki? Ich sprach ihren Namen aus wie gelähmt, zum einen froh, zu wissen, dass sie lebte, aber zum anderen auch, um Iruka zu informieren, was gerade passierte, Misaki's Shikai. Mein eigener Name hallte in meinem Kopf wider, aber ich wusste, dass es nicht nur meine Stimme war, @Misaki konnte mich hören. Ich schloss die Augen für einen Moment und konzentrierte mich auf meine Antwort, Ich bin in der Akademie... es gab einen Angriff, aber ich lebe, Iruka hat mich gerettet, bin verletzt, aber nicht schlimm. Ich spürte, wie meine Gedanken leicht zitterten, aber ich zwang mich zur Ruhe, ich durfte mir nicht noch mehr Schwäche erlauben. Wo bist du? Geht es dir gut? Meine Finger krallten sich in den staubigen Boden, während ich auf ihre Antwort wartete.

Der Aufprall kam schneller, als mein Verstand ihn begreifen konnte. Ein unsichtbarer Griff packte mich, zerrte mich mit unbändiger Gewalt nach hinten, und dann, nichts als Schmerz. Mein Rücken traf die kalte Wand mit einer Wucht, die mir die Luft aus den Lungen riss, mein Schädel schlug gegen den Stein, ein dumpfes, hässliches Geräusch, das in meinem Kopf nachhallte. Mein Körper rutschte reglos zu Boden, ich wollte atmen, doch meine Lungen gehorchten nicht, ein schrilles Pfeifen erfüllte meine Ohren, meine Sicht verschwamm an den Rändern, dunkle Flecken tanzten vor meinen Augen. Alles fühlte sich weit weg an, so, als wäre ich nicht mehr wirklich hier. Schmerzen brannten durch meine Rippen, ein pochender Puls aus Feuer, der sich mit jedem schwachen Atemzug verschlimmerte. Meine Finger krallten sich in den zerschlagenen Boden, in einem verzweifelten Versuch, Halt zu finden, doch meine Arme waren kraftlos, während ich ein Klirren vernahm, das Kunai, das ich zuvor in der Hand gehalten hatte. Ich wollte mich aufrichten, wollte irgendetwas tun, aber mein Körper weigerte sich. Dann hörte ich es, ein Aufprall, ein dumpfes Geräusch, als ob jemand getroffen wurde. Iruka. War es ihm gelungen und hatte er etwa Pain erwischt? Ich wollte es sehen, wollte meinen Kopf heben, doch alles verschwamm, mein Schädel brummte wie ein Hornissennest. Etwas bewegte sich in meinem Blickfeld, ein dunkler Umriss, eine Silhouette, die sich von mir entfernte. War es Pain oder Iruka? Meine Lippen formten Worte, während ich leise Worte formte, mehr einen Wunsch an die Welt, das Universum, die Götter selbst, Iruka-ue, bitte… überlebe.

(* Sehr respektvolle und zugeneigte Endung "-ue" 上 (wie in Aniue für "ehrenwerter großer Bruder")

Ich hatte erwartet, dass Pain mich sofort töten würde, dass er mich mit seinen schrecklichen Augen ansehen und dann, ohne zu zögern, mein Leben auslöschen würde, doch stattdessen war es nicht mein Körper, der zuerst angegriffen wurde, sondern es schob sich eine schützende Gestalt vor mich, die mir so vertraut war, wie nur wenige andere auf dieser Welt. Iruka. Ich sah Pain noch immer mit erhobener Hand, die Barriere zerbrochen, aber Iruka's Haltung war angespannt, sein Gesicht entschlossen und dann musste ich sehen, wie Pain sich bewegte, wie er seinen Arm hob, die dunklen Metallstifte in seinen Händen. Wie diese schrecklichen Konduktoren summten, als er mit beinahe erschreckender Ruhe auf Iruka einschlug. Nein!, unkontrolliert schrie ich, mein Herz raste, während ich zusah, wie auf den ersten Schlag sofort der zweite folgte, ich wusste nicht, ob Iruka ausweichen konnte, ob er den Treffer abfangen konnte, ob er... mein Körper handelte, bevor mein Verstand die Angst vollständig greifen konnte. Ich riss mein Kunai hoch, mein Griff so fest, dass meine Knöchel schmerzten, und schleuderte es mit aller Kraft auf Pain. Es war ein verzweifelter Angriff, eine Ablenkung, eine Hoffnung, dass es ihn zwingen würde, auch nur für den Bruchteil einer Sekunde aufzuhören, dass es Iruka genug Zeit geben würde, sich zu retten. Ich wusste, dass es ihn nicht aufhalten würde. Ich wusste, dass es nicht genug war. Und trotzdem musste ich es versuchen. Meine Finger waren schon auf dem nächsten Kunai, während mein Atem schwer ging, während meine Beine sich nicht rühren wollten, weil alles in mir schrie, zu Iruka zu rennen, ihn fortzuziehen, ihn zu schützen, aber ich konnte nicht. Ich konnte mich nicht zwischen sie werfen, denn ich war vieles, aber nie eine Nahkämpferin gewesen. Ich konnte nichts tun. Ich konnte nur zusehen.

Wir hatten es gerade zu unserem Schutzraum geschafft, als plötzlich die gesamte Ninja-Akademie zu beben begann und anfing einzustürzen, ich stieß zwei der jungen Akademistinnen aus dem Weg, damit sie nicht von einer einstürzenden Wand getroffen wurden und sah mich panisch um, um die Situation besser zu überprüfen. Bleibt ruhig. Wir wissen nicht, was auf uns zukommt, aber wir sind bereit., sagte ich mit fester Stimme, aber konnte den Hauch von Unsicherheit nun wirklich nicht mehr daraus verbannen, denn ich musste die nächste Generation um jeden Preis beschützen, während ich hinter uns eine Wand sah, die nun eingestürzt einen Notausgang aus der Akademie heraus bildete. Ich hörte allerdings Schritte hinter uns und frohr in meinen Bewegungen ein, während ich einmal kurz aus- und einatmete, bevor ich wusste, dass ich nun handeln musste. Ihr müsst mich zurücklassen, egal was passiert, wenn ich euch das Zeichen gebe, flieht aus der eingebrochenen Wand. Ich drehte mich um, verzog mein Gesicht, eine klare Mischung aus Entsetzen und Verwirrung, als ich diesen schrecklichen Augen gegenüber stand. Pain. Ich schluckte. Ich muss ihn hinauszögern. Frieden mit Gewalt? Das ergibt keinen Sinn!, protestierte ich, doch als er sprach wurde mir klar, wie er die Akademie sah, wie er meine Klasse sah, wie er mich sah, die gesamte Menschheit, und ich gab meiner Kunoichi-Klasse ein klares Handzeichen, die Hälfte von einem Tiger-Fingerzeichen. Nicht, solange ich hier bin! Ich zog ein Kunai und stellte mich ihm entgegen, während meine zukünftigen Kunoichi hinter mir begannen zu fliehen, durch das Loch in der Wand, wo sie hoffentlich von unseren Shinobi aufgefangen und eskortiert wurden, aber ich hatte keine Ahnung, was mit ihnen passieren würde, was auch immer es war, hier würde ich sie nicht sterben lassen. Sorry, Misa.

Canon-Zeitsprung bis zum Angriff von Pain auf Konoha

Der Duft von frisch aufgebrühtem Tee erfüllte den Klassenraum, während ich den Mädchen vor mir erklärte, wie man die perfekte Schale serviert. Es geht nicht nur um die Technik., begann ich, ein Lächeln auf den Lippen, Es geht darum, eure innere Ruhe und Absicht in diese Bewegung zu legen. Eine gute Teezeremonie ist genauso eine Kunst wie ein präzises Jutsu. Während ich sprach, schweiften meine Gedanken ab. Misaki hatte heute Morgen wieder von einer bestimmten Farbe für die Tischdecken gesprochen, und ich konnte förmlich sehen, wie sie schon vor meinem geistigen Auge mit Blumenarrangements harmonierten. Lavendel vielleicht? Nein, zu schlicht. Rosen? Aber dann müsste man die Beleuchtung anpassen... Ein Zucken meines Stifts auf dem Pult riss mich zurück in den Raum, als die Mädchen kichernd zu mir aufsahen. Ich hatte offenbar unbewusst Kreise auf das Pergament vor mir gemalt. Kreise, die wie Ringe aussahen. Mein Gesicht wurde heiß, und ich lachte es ab, bevor ich weitermachte. Nun, wenn ihr gerade zu viel Zeit habt- Doch plötzlich, mitten im Satz, vibrierte die Erde unter unseren Füßen. Die Fenster zitterten, und ich hörte ein dumpfes Grollen, gefolgt von einer Serie lauter Detonationen. Ein ungutes Gefühl breitete sich in mir aus, als ich das entsetzte Raunen der Mädchen wahrnahm. Bleibt ruhig., sagte ich, meine Stimme erstaunlich fest, auch wenn mein Herz zu rasen begann. Ich eilte zum Fenster und sah schwarzen Rauch über Konohagakure aufsteigen. Mein Magen verkrampfte sich. Ein Angriff. Keine Zeit für Zögern. Mädchen, wir müssen sofort handeln., rief ich, meine Stimme jetzt lauter und bestimmter, Haltet euch aneinander fest und bleibt nah bei mir. Wir bringen euch in Sicherheit. Ich führte sie aus dem Raum, meine Sinne geschärft, bereit, auf jede Gefahr zu reagieren. Die Hochzeitspläne, die Farbe der Tischdecken, Misakis sanftes Lächeln, all das wurde in den Hintergrund gedrängt. Jetzt zählte nur, diese Kinder zu schützen. Während wir uns durch die Korridore der Akademie bewegten, hallten Explosionen durch die Luft, und ich spürte, wie sich die Angst sich immer weiter ausbreitete. Alles wird gut., sagte ich, mehr zu mir selbst als zu ihnen, während ich sie zum nächsten Ausgang brachte, ich war mir sicher, dass die Shinobi bereits begonnen hatten sichere Räume zu etablieren, Konohagakure war zum Glück vorbereitet. Aber waren wir das gut genug? Innerlich wusste ich, dass dies erst der Anfang war.

Kaede würde ebenfalls gerne angegriffen und dann von @Iruka gerettet werden, in der Ninja-Akademie :)

Das klingt wundervoll., sagte ich lächelnd, während Misaki mich an der Hand nahm und wir gemeinsam losgingen. Es war ein warmer Abend, die Lichter der Laternen tauchten den Weg in ein sanftes Glühen, und ich konnte das leise Rascheln der Tanzaku hören, wie sie im Wind schaukelten. Wir verbrachten den Abend damit, durch den Tempel zu schlendern, die Gebetszettel zu bewundern und schließlich der Aufführung beizuwohnen. Die Vorstellung war magisch. Orihime und Hikoboshi, die auf der Bühne dargestellt wurden, hatten eine so starke Präsenz, dass ich für einen Moment ganz in ihrer tragischen Geschichte versank. Die Tänze, die Musik, die Kostüme – alles schien die Verbindung zwischen den beiden Liebenden zum Leben zu erwecken. Als sie sich am Ende der Aufführung endlich trafen, spürte ich ein Kribbeln in meinem Herzen. Es war wirklich wunderschön, aber das Schönste an diesem Abend war, ihn mit Misaki teilen zu dürfen. Jetzt, wo wir zurückblicken, kann ich kaum glauben, wie perfekt alles war. Es war ein Moment, der uns noch lange in Erinnerung bleiben würde.

Etwas verlegen lächelte ich und genoss dann die letzten Bissen von der leckeren Süßspeise, die wirklich einfach nur köstlich war, aber das Tanabata hatte immer das beste Essen, vielleicht schmeckte es aber auch extra gut, eben weil ich mit meiner Verlobten hier war. Es war noch immer so unglaublich das sagen und denken zu können. Magst du noch ein bisschen über den Markt spazieren?, fragte ich sie schließlich und stand auf, um ihr meine Hand hinzuhalten. Wir könnten unsere Tanzaku noch aufhängen und uns dann zum Abschluss eine der Aufführungen ansehen!, schlug ich ganz begeistert strahlend vor, denn ich freute mich einfach so sehr mit Misaki hier zu sein und mit ihr gemeinsam das Fest verbringen und natürlich auch feiern zu können.

Klar, gerne., stimmte ich sofort zu und wartete dann etwas ungeduldig grinsend, bis Misaki bei mir abbiss, es schien ihr sehr zu schmecken, was mich wirklich freute. Dann war ich gleich so frei und nahm ebenfalls einen Bissen von ihrem, durch die rote Bohnenpaste war es nicht unbedingt süß, aber sehr gut und traditionell auch. Ich schloss die Augen, um den Geschmack einfach zu genießen. Hmmm, so gut., schwärmte ich und hielt ihr dann meines hin, während ich fragte, Magst du tauschen? Immerhin hatte Misaki gemeint, dass meines ihres toppte und ich mochte beide sehr gerne, ich hatte also gar kein Problem damit mit ihr Taiyaki zu tauschen.

Lächelnd beobachtete ich Misaki, wie entzückend sie ihre Nase krauszog, und ich konnte nicht anders, als kurz zu verpassen, in mein eigenes Taiyaki zu beißen. Erst, nachdem sie bereits auf ihrem kaute, wachte ich aus meinem Stupor auf und schüttelte den Kopf, nur um dann auch gleich fest in meinen eigenen zu beißen. Die Vanillesauce war wirklich lecker, wie sie auf meiner Zunge mit ihrem süßen Geschmack explodierte. Das definitiv. Aber ich mag auch deine Gedanken an dir., meinte ich fröhlich und hielt Misaki dann meinen eigenen Taiyaki hin, Magst du probieren?

Du bist wundervoll, Misa. Aber ich glaube, du machst dir ein wenig zu viele Gedanken. Süß kicherte ich und hob meine freie Hand, um ihr auf ihre Nase zu stupsen, in einer liebevollen, vertrauten Geste, bevor ich mich ebenfalls an den Verkäufer wandte und mit einem breiten Lächeln bestellte, Für mich bitte eines von diesen neuen mit Vanillecreme. Der ältere Herr nickte uns zu und überreichte dann zuerst Misaki ein Taiyaki mit roter Bohnenfüllung und mir ein Taiyaki mit Vanillefüllung. Ich verbeugte mich leicht als Dank und zog Misaki dann weiter zur nächsten Bank, wo ich mich hinsetzte und ihr deutete, sich auch zu setzen, denn so konnten wir in Ruhe essen und plaudern. Begeistert hob ich meinen Taiyaki hoch und musterte ihn, bevor ich zu Misaki hin sagte, Itadakimasu!

Ich möchte nur nicht, dass du dich unter Druck setzt, Misa. Ich mag dich genauso, wie du bist, auch wenn ich mich natürlich darüber freue, wenn du dich gemeinsam mit mir entspannst., widersprach ich ihr sanft, auch wenn ich meine Widersprache mehr in ein Kompliment umwandelte, nachdem ich sie dann sanft anlächelte und ihre Hand drückte, nachdem sie meine genommen hatte. Gemeinsam mit ihr bummelte ich also durch die Straßen, auf der Suche nach einem Taiyaki-Stand, zwischen den vielen Ständen, Bühnen und Dekorationen, die für das Fest aufgebaut worden waren. Bald fanden wir auch einen solchen Stand und steuerten zusammen auf diesen zu. "Hallo, die Damen. Was darf es für Sie sein?", fragte der ältere Verkäufer, dem dieser Stand offenbar gehörte, uns.

Alles in Ordnung, Misa, ich weiß, das ist nicht einfach für dich., ermutigte ich Misaki und lächelte sie fröhlich an, während wir gemütlich zwischen den Essensständen entlangschlenderten, Hmmm, ich glaube etwas Süßes. Ich lehnte mich zu Misaki, um ihr noch einen Kuss auf die Wange zu drücken und ihr dann frech zuzuzwinkern, bevor ich die Stände begann zu mustern. Sie boten viele verschiedene Süßigkeiten auch an, aber auch einfach süße Speisen und entzückende Dekorationen, teilweise auch Gewürze und vieles mehr, da musste ich noch einmal genauer durchsehen. Wie wäre es mit Taiyaki? Der Kuchen war nicht nur lecker, sondern auch einfach hübsch und eignete sich hervorragend als Süßspeise, die man teilen konnte.

Natürlich bemerkte ich sofort, dass Misaki nicht ganz bei der Sache war, und ich trat nahe an sie heran, um ihr meine freie Hand an ihre hübsche, blasse Wange zu legen. Sanft lächelte ich sie an, den Druck von ihrer Hand hatte ich zwar bemerkt, aber ich war noch immer auch eine Kunoichi, ein bisschen etwas aushalten konnte ich also definitiv schon. Hey, alles gut, wir sind hier um Spaß zu haben, okay?, erinnerte ich Misaki mit sachter Stimme, Du musst dir keine Sorgen machen. Nichts ist passiert. Ich strich mit meiner Hand zart über ihre Wange, bevor ich diese wieder losließ und sie einmal aufmunternd anlächelte. Es war manchmal schwierig loszulassen als Shinobi, sich auch auf seine Freizeit zu konzentrieren und so ein schönes Fest zu genießen, aber ich wollte es zumindest mit Misaki gemeinsam versuchen. Also nickte ich auch in Richtung der vielen Essensstände, dort würden wir nach der langen Reise sicherlich einen leckeren Happen oder zwei finden. Essen wir doch eine Kleinigkeit, mal schauen, was es hier so gibt.

Danke~ Ich streckte ihr frech die Zunge heraus, aber man sah auch alleine an meinen leicht geröteten Wangen, wie sehr mich ihr Kompliment tatsächlich freute. Komplimente von Misaki waren zu meinen absoluten Lieblingen geworden, ich bekam immer dieses aufregende, leichte Herzklopfen und eine angenehme Wärme, die sich in meinem Magen ausbreitete, wenn ich ein neues von ihr zu hören bekam. Sehr gerne. Ich schritt voran, durch die Straßen, auf denen sich bereits viele Shinobi und Zivilisten tummelten, es gab viel zu sehen, Blumen und andere schöne Verzierungen, alles war bunt und hübsch dekoriert.

Unschuldig zuckte ich mit den Schultern und begann dann leise zu kichern, einstimmend in Misaki's leises Lachen, denn sie hatte ja vollkommen recht, eigentlich hatten wir keine Eile, aber ich war schon so ungeduldig aufgeregt, einfach nur, weil ich das Festival dringend sehen wollte. Ich mir auch nicht., stimmte ich ihr dann zu und drückte ihre Hand in meiner, Du siehst übrigens fantastisch aus. Ich lehnte mich zu ihr hinüber und hauchte ihr einen sachten Kuss auf die Wange, bevor ich mich etwas nachdenklich umsah. Das ist mein erstes Tanabata mit einer Partnerin an meiner Seite.