Nach einer Weile stand ich leicht wankend auf und lief zu einem kleinen Haufen Leute. „Hey ihr! Habt ihr einen Plan, wo wir sind und wie wir hier schnell wieder wegkommen?“, fragte ich. Meine Lust darauf, hier zu bleiben, lag ungefähr bei Null. „Und was haben die zwei da für Probleme?“, fragte ich, eine Augenbraue hochgezogen, mit dem Kopf auf den rothaarigen und den dunkelhaarigen Typen deutend.
Eine Kreuzfahrt mit Freunden, hieß es. Entspann dich mal und lerne neue Menschen kennen, hieß es. Natürlich... Und jetzt lag ich hier, hatte Kopfschmerzen, eigentlich generell Schmerzen und fühlte mich halb tot. Das zum Thema "entspannte Kreuzfahrt". Vorsichtig versuchte ich mich aufzurichten, was ich aber sofort sein ließ, als ein stechender Schmerz durch meinen Kopf fuhr. „Heilige Scheiße!“, fauchte ich angenervt und wiederholte den Versuch nach kurzer Zeit noch einmal. Diesmal ging es auch tatsächlich besser. Nun konnte ich sehen, wo ich mich befand. Es war ein Strand. Und nach dieser Erkenntnis und nachdem ich mich davon überzeugt hatte, dass mit mir weitgehend, abgesehen von ein paar Kleinigkeiten, alles in Ordnung war, sah ich mich ein wenig um. Sand... Wasser... irgendein Grünzeug.... Leute... Uiii... Leute. „Nichtmal Ruhe gönnst du mir, Gott", dachte ich genervt.
Ich hatte selbst keine Ahnung, was ich mit der Sense im Wasser vor hatte, aber das war ja auch egal. Kisame tat es mir gleich und folgte mir auf selbem Wege ins Wasser. Dies kommentierte ich mit mit einem knappen „Nachmacher“ und einer kleinen Ladung mit einer Hand in Kisames Richtung gespritztes Wasser. Deidara dagegen bekam von mir ein schadenfrohes Grinsen. „Tja... Pech Blondie.“
Sasori konnte sich seine Erklärung mal sonst wo hinstecken, auf Klugscheißerei hatte ich Mal so überhaupt keine Lust. „Ach, hast du es etwa schon ausprobiert, Danna?!“fragte ich den Rothaarigen provozierend, nutze dabei gezielt den Spitznamen, welchen Deidara für seinen Partner verwendete und betonte ihn besonders spöttisch. Ja, ich wollte unbedingt einen Streit vom Zaun brechen, am besten einen besonders ernsten und das auch so schnell wie möglich, denn, dass ich gestorben war pisst mich so richtig an. Ich musste mich dringend abregen. „Ach wirklich?“, kommentierte ich dann noch etwas leiser den letzen Satz von Sasori.
„Das ist nicht beeindruckend, das ist Scheiße“, fauchte ich Sasori genervt an. Warum mussten die jetzt überhaupt bei mir rumhängen? Ich war gestorben und meine Sense war weg, das war doch wohl genug Bestrafung. Deidara fing nun auch noch an mich auszulachen. „Du wirst gleich von einem Jashinisten umgebrach“, drohte ich dem Blonden aufgebracht. Dass Deidara kein zweites Mal sterben konnte, checkte ich nicht wirklich. Das war mir aber auch egal. „Wie? Dann ist er hier auch irgendwo?“ fragte ich, als Deidara meinte, Kakuzu würde auch nicht mehr leben und sah mich kurz um.
„Bin ich auch! ...oder war ich. Ach Scheißdreck!“, murrte ich vor mich hin. Gott Jashin hatte wirklich Nerven, mich einfach sterben zu lassen. Für jemand so allmächtiges würde es jawohl nicht schwer sein, ein Loch zu graben und seinen loyalsten Anhänger wieder auszubuddeln. „Der Nara-Typ... Shikamaru glaub ich heißt der. Wenn ich den jemals wiedersehe...“ Murrend kratzte ich mich am Kopf, bevor mir noch etwas einfiel. „Explosionen sind übrigens scheiße!“, meinte ich in Deidaras Richtung.
Nachdem ich mich einigermaßen beruhigt hatte und mich mit dem Verlust meiner geliebten Sense mehr oder weniger abgefunden hatte, sah ich zwei bekannte Gestalten auf mich zu kommen. „Und ich dachte, schlimmer kann's nicht mehr werden...“ Ich war so schon abgefuckt, da brauchte ich die beiden Verrückten nicht auch noch. „Wer sonst, hä?! Vielleicht Tobi?!!!“, reagierte ich genervt auf Sasoris unglaublich dumme Frage. Meine Augen fixierten Deidara. „Blondie?? Wann bist du denn draufgegangen?“
„Fass mich bloß nicht an! Wer weiss ob dein Fischgedöns nicht ansteckend ist“, sagte ich zu Kisame, welcher meinte, dass ich mich entspannen sollte und mir auf die Schulter klopfte, welche ich danach mit einer Hand gründlich abwischte. Rin war irgendwie verschwunden, warum auch immer. Vermutlich weil sie mit meiner furchteinflößenden und majestätischen Ausstrahlung nicht zurecht kam. Als Pain dann meinte, dass wir reingehen könnten, folgte ich seiner Aufforderung natürlich. Wenig später sprang ich mit Arschbombe und einschließlich meiner Sense in das heiße Wasser und spritzte somit Alles im Umkreis von drei Metern nass.
Auf Rins Aussage hin, dachte ich erst ich hätte mich verhört. Schließlich war ich doch das Wichtigste hier. Ich zog meine Sense und deutete damit auf Rin. „Soll ich dich Jashin-sama opfern, Puppe?! …Wär zwar nur ein minderwertiges Opfer, aber wenigstens hättest du dann einen Sinn“, erklärte ich halb grinsend, halb wütend. Rin sollte gefälligst die Klappe halten und still sein, wie jede andere Puppe auch. Sasori war schließlich auch nicht so anstrengend. Dieser Gedanke blieb nicht sehr lange nur ein Gedanke: „Ansonsten nimm dir an dem Puppenfreak ein Beispiel und benimm dich wie das was zu bist.“
Etwas später als ein paar andere Mitglieder hatte auch ich mich bei den heißen Quellen eingefunden. Ein Badetag war mehr als genug Grund um mich von den Pflichten als Jashinist einen Tag etwas fern zu halten. Was allerdings nicht unbedingt bedeutete, dass ich niemanden opfern würde. Für alle Fälle hatte ich dann natürlich auch meine geliebte Sense mitgeschleppt. Man konnte ja nie wissen... „Kann losgehen, sind alle da! Den Rest brauchen wir nicht.“
„Wo bin ich?!“... Der beschissenen Nara-Typ hatte mich in die Luft gesprengt und begraben. Und nachdem ich ihm noch mindestens eine Milliarde Beschimpfungen an den Kopf geworfen und ihm die Rache Jashins geschworen hatte, war es dunkel geworden. Dann hätte ich die Augen hier wieder geöffnet. Das Ganze fühlte sich für mich extrem verdächtig nach Tod an... Aber das könnte nicht sein. Ich war unsterblich! UNSTERBLICH!! Die Bedeutung von "Unsterblich" war, nicht sterben zu können!!
Und doch war ich vermutlich tot... Der unsterbliche Jashinist war gestorben, welch Ironie. „Verfickte Scheiße!!!“ Nach kurzer Zeit des Schweigens setzte sich irgendwie, auf unerklärliche Weise der Gedanke in meinem Kopf fest, dass das alles Deidaras Schuld war. Schließlich war der ja voll der Explosionsfanatiker. Und da ich unter anderem wegen den beschissenen Briefbomben draufgegangen war, welche Explosionen erschufen, war es Deidaras Schuld. ... Vielleicht wollte ich momentan auch einfach nur irgendwem anders die Schuld geben, zumindest verwarf ich die Idee bald wieder, bewahrte sie aber als Hintergedanke auf, falls ich irgendwann einmal wieder auf Blondie treffen würde. Was in meinem Kopf sehr unwahrscheinlich war... ... Egal. Zurück zum Drama. „Wenn ich tot bin, heißt das dann dass Gott Jashin-sama nicht existiert? ... Nein, nein nein! Das ist kompletter bullshit! Wobei... Halt die verfickte Klappe Hidan!! ... Moment Mal, führe ich jetzt schon Selbstgespräche?!“ Verdattert, ein kleines, winziges bisschen verzweifelt und auf die ganze Welt wütend starrte ich in die Gegend. Dann fiel mir etwas ein und ich sah mich suchend um, fand allerdings das gesuchte nicht. „Nicht einmal meine abgefuckte Sense ist da!!! UND WAS IST DAS EIGENTLICH FÜR EINE ÄTZEND FRIEDLICHE RUHE HIER??!!!!!!!“
Ungeduldig stand Kakuzu neben mir, sein Blick sagte unmissverständlich dass ich die Klappe halten sollte. Aber am allerliebsten würde er wohl weitergehen um mit unserer Mission fortzufahren und Geld zu verdienen. Aber da hatte ich etwas gegen, ich musste hier was klären. „Ich p...!!“, setzte ich an, wurde aber von Kakuzu unterbrochen welcher dass ganze etwas ruhiger anging. Ich konnte ihm genau ansehen, dass er seine kostbare Zeit hier nicht verplempern wollte. Das war nicht seine Absicht... Ich vermutete dass er damit die "Unhöflichkeit" meinte, wie die Narbenfresse es genannt hatte. Es wäre für ein ungeübtes Auge zwar unmöglich es zu sehen, aber ich konnte genau erkennen, dass Mühe hatte seinen Morddrang zurückzuhalten. Wir gehen schon wieder. Schon hatte er sich von uns weggedreht und erntfernte sich ein Stück und erwartete offensichtlich von mir, dass ich hinterher kam.