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| Zuletzt Online: 09.11.2024
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<-- Herberge zum Steinregen
Nach der Auswahlprüfung war ich zurück nach Kirigakure gekommen. Seitdem war etwas Zeit vergangen und ich schlenderte jetzt etwas ziellos durch die Straßen.
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Nach der chunin Auswahlprüfung hatte ich noch meine Sachen gepackt und war den anderen zurück nach Kirigakure aufgebrochen.
--> Kirigakure
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Ich hatte wirklich mit allem gerechnet, aber mit einer Beförderung zum Chunin keinesfalls. Ziemlich verwirrt und vollkommen sprachlos, brachte ich nur noch ein gemurmeltes und wahrscheinlich unverständliches Danke heraus, als ich die Chunin-Weste entgegen nahm. Ich verbeugte mich noch einmal knapp und wollte gerade das Zelt verlassen, als Koga und Kougetsu eintrafen. Kou würde wohl auch zum Chunin aufsteigend. Ich freute mich für ihn, denn er hatte es wirklich verdient. Koga meinte, ich solle zur Herberge gehen und mich dort ausruhen, die beiden würden nachkommen. Ich nickte nur kurz und machte mich dann auf den Weg.
--> Herberge zum Steinregen
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Nach einer Zeit des Suchens fand ich das richtige Zelt und trat nach kurzem Zögern ein. Ich fragte mich warum die Mizukage mich sehen wollte. Da ich verloren hatte, würde ich ja wohl kaum zum Chūnin aufsteigen. Also musste es wohl irgendetwas anderes sein. Hoffentlich hatte ich nichts falsch gemacht. So weit es meine Verletzungen zuließen, verbeugte ich mich nun respektvoll vor den Anwesenden und sah dann unsicher zu Mei. „Ihr habt nach mir rufen lassen, ehrenwerte Mizukage?“ Vielleicht würde sie sagen, ich solle die Laufbahn als Kunoichi abbrechen, weil ich zu schlecht war? Ich hatte wirklich keine Ahnung.
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Koga ging und ich versuchte tatsächlich etwas zu schlafen, wurde aber von einem Iryonin bald wieder geweckt. Ein mir Fremder Chūnin meinte, die Mizukage wollte mich sehen. Fraglich war nur, warum. Ich stand also auf und machte mich auf den Weg. Hoffentlich hatte ich nichts angestellt.
--> Zelte der Kage (Chūnin-Auswahlprüfung)
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Ich wusste nicht, ob ich mich über Kogas Antwort freuen sollte, da sie mir keine wirkliche Gewissheit gab. Dann meinte mein Sensei ich solle versuchen etwas zu schlafen, worauf ich antwortete, ich würde es versuchen. Nach einiger Zeit dämmerte ich auch tatsächlich etwas weg, kam aber nicht mehr dazu richtig einzuschlafen, da Koga mich wieder ansprach. Was mich sofortig aufschrecken ließ. „Kougetsu ist im Krankenhaus?! Ich möchte mitkommen“, sagte ich laut, schwankte aber etwas, als ich versuchte aufzustehen. Woraufhin auch sofort ein Iryonin angelaufen kam und mich ermahnte, ich solle mich noch eine Zeit ausruhen. Wenig begeistert ließ ich mich zurück aufs Bett fallen und sah dann Koga bittend an. „Kannst du ihm sagen, dass ich ihn ganz doll lieb habe, ich auch gekommen wäre, wenn ich dürfte und er soll ganz schnell wieder gesund werden?“, fragte ich ihn.
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Ich wünschte Kougetsu noch ganz viel Glück, allerdings war er auch schon verschwunden. Ich wünschte mir für ihn, dass er gewann und ihm nichts passieren würde. Koga wandte sich mir wieder zu und ich nickte lächelnd. „Ist okay, danke. Wenn ich Genin bleibe, bleibst du dann mein Sensei?“, fragte ich hoffnungsvoll. Ich war schon wieder leicht schläflich, versuchte aber hartnäckig, wach zu bleiben.
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Langsam kamen meine Sinne wieder richtig zurück. Mit geschlossenen Augen konzentrierte ich mich mehr auf mein Gehör und nahm Kogas und Kougetsus Stimme wahr? Ich hatte mich in dem Raum nicht umgesehen oder so, aber scheinbar wahr ich doch nicht allein, wie ich eigentlich angenommen hatte. Ich öffnete meine Augen wieder und drehte meinen Kopf in die Richtung aus der die Stimmen kamen und tatsächlich. Ein leichtes lächeln legte sich auf meine Lippen, als ich Sensei Koga und Kou sah. Wenig später wandte Koga sich auch mit zu, was mein Lächeln nochmal breiter werden ließ. „Hi Sensei“, sagte ich leise. Meine Stimme zitterte noch leicht. Langsam wanderten meine Augen zu Kougetsu. „Hallo Kou.“
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Es schien wohl keiner für nötig zu halten, mich in ein Krankenhaus zu bringen, stattdessen wurde ich in einen Behandlungsraum nicht weit entfernt von dem Kampfplatz gebracht. Mittlerweile war ich behandelt worden und wieder aufgewacht, trotzdem ging es mir nicht gut und ich hatte das Gefühl mich alle drei Sekunden übergeben zu müssen. Mein Kopf dröhnte und noch immer schmerzte mein gesamter Körper. Ich schloss meine Augen, dachte darüber nach, wie es Kougetsu wohl ging und verlor mich in der Einsamkeit meiner Gedanken. Ich hatte versagt.
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Kougetsus Schlag traf mich von vorn mit einer enormen Kraft, so dass ich erstmal einige Meter entfernt zu Boden geschleudert wurde. Eine Zeit lang konnte ich mich nicht bewegen, lag nur still da und konnte nicht die Kraft aufbringen in irgendeiner Weise irgendein Zeichen von mir zu geben. Mein gesamter Körper tat weh, während sich Blut in meinem Mund sammelte. Nach einer Minute, die sich für mich wie mehrere Stunden anfühlte, stöhnte ich gequält auf und spuckte das Blut aus. Jede Faser in meinem Körper schrie auf, als ich zitternt alles vom wenigen meiner verbliebenden Kraft zusammennahm und schwankend wieder aufstand. Die Welt um mich herum war verschwommen, ich fixierte den unscharfen Kougetsu mit meinen Augen, wollte einen Schritt auf ihn zu machen. Doch alles fing an sich zu drehen, wurde schwarz und ich war bewusstlos, bevor ich auf dem Boden aufprallte.
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Natürlich hatte ich nicht vor, Kougetsu umzubringen und war auch noch leicht erstaunt darüber, dass ich das Jutsu gerade tatsächlich gegen ihn angewandt hatte. Aber wie ich es von ihm erwartet hatte, konnte er es glücklicherweise noch soweit abwenden, dass er nicht daran sterben würde, oder besser gesagt, sehr viel mehr als die Hälfte des Effekts vom Jutsu nicht abbekommen hatte. Er wahr einfach so viel intelligenter und besser als Chunin geeignet als ich. Einen Moment versank ich in Gedanken und bekam tatsächlich nicht mit, was Kou so trieb, bis mein Kopf sich endlich wieder richtig einschaltete und ich gerade noch so, aber zu spät, die Gefahr erkannte, so dass ich dem folgenden Angriff nicht ausweichen konnte.
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Mein Angriff bewirkte tatsächlich überhaupt nichts, was mich leicht enttäuschte, aber was erwartete ich denn auch? Die Hoffnung darauf, hier noch zu gewinnen schwankte schon ziemlich. Ein weiteres Mal rief er mir irgendwas zu, seine Worte brannten sich in meinen Kopf. Er sollte gefälligst aufhören zu quatschen! „Halt die verdammte Fresse“ , schrie ich ihn an und verpasste dabei fast den Moment in dem ich dem Wasserstrahl noch ausweichen konnte, den Kougetsu nun auf mich abschoss. Glücklicherweise nur fast, denn ich schaffte es gerade noch so, zur Seite zu springen. Was dachte der denn, was ich machen würde? Stehen bleiben? Ich warf Kougetsu einen bösen Blick zu und formte wieder Fingerzeichen. „Fuuton: Hanachiri Mai!“ Ich schloss das letzte Fingerzeichen für mein stärkstes und auch tödlichstes Jutsu, an welchem ich eine halbe Ewigkeit gearbeitet hatte, von welchem Kou aber nicht wissen dürfte, dass ich es beherrschte. Er wollte einen ersten Kampf? Er sollte ihn bekommen!
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Kougetsu ging keinesfalls sanft mit mir um, seine Bewegungen waren so schnell, dass ich kaum mitkam und seine Schläge so brutal wie er sie tatsächlich bei Feinden einsetzte, die er auch töten würde. Als ich gerade einem Hieb von oben ausweichen wollte, kam es anders und Kougetsu beförderte mich mit einem Tritt in den Magen ein, zwei Meter von ihm weg. Mit Mühe schaffte ich es, das Gleichgewicht zu behalten und nicht hinzufallen. Der Schmerz nahm mir für einen Moment den Atem, ich stand leicht gekrümmt. Und auf Kous Worte stand mir die Verletzung ins Gesicht geschrieben. Ich sagte aber nichts dazu sondern richtete mich wieder gerade auf und schnappte mir einen kleinen Haufen Shuriken und warf diese, bevor ich blitzschnell die Fingerzeichen für das Fuuton: Reppishou schloss, welches die sich in der Luft befindenden Shuriken noch beschleunigen und gefährlicher machen sollte.
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Kaum kam das Signal zum Start, schon stürmte Kougetsu auf mich zu. Er hatte scheinbar keinerlei Absicht einen Fernkampf zu starten. Was meine Schwäche war, war seine Stärke und obwohl ich Stärken besaß die er nicht wirklich hatte, war ich momentan unterlegen. Ein Genjutsu wäre jetzt vielleicht nützlich, aber konnte ich welche? Ne. Da ich nicht vor hatte, vor Kou davonzulaufen, musste ich in den Nahkampf übergehen, was mich direkt einiges einstecken ließ. Verbissen dachte ich darüber nach, wie ich aus dieser Situation heraus kommen und gleichzeitig einen Angriff starten könnte. Warum musste ich auch ausgerechnet gegen Kougetsu kämpfen?
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Als nächstes wurde mein Kampf angekündigt. Ich zuckte zusammen, als die Prüfungsleiterin meinen und Kougetsus Namen nannte. Jetzt musste ich mich zusammenreißen, ob ich wollte oder nicht und ganz klar wollte ich nicht, aber ich hatte das nicht zu entscheiden. Ich nickte schweigend und folgte Kougetsu aufs Kampffeld. Ein weiteres Mal zuckte ich zusammen, als Kou sich in eine Kampfposition fallen ließ, mit dem Unterschied, dass es dieses Mal nur innerlich geschah. Nach außen hin ließ ich mir nichts anmerken, meine Miene war steinern und nach kurzer Zeit des mit mir selbst Ringens waren auch meine Gefühle einigermaßen eingestellt. Nun verfiel auch ich in eine Kampfstellung. Es war soweit und ich war bereit.
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Ich hatte die letzten Wochen so hart trainiert wie schon lang nicht mehr. Zudem hatte ich versucht, noch mehr über Kougetsus Stärken und Schwächen zu erfahren und mich bemüht ihm keine von meinen zu zeigen, was dazu führte dass wir nur noch wenig mit einander zu tun hatten. Ich hatte mich damit trösten wollen, dass wir uns wahrscheinlich sowieso nicht mehr so häufig sehen würden, sollte einer von uns Chunin werden. Das hatte allerdings nicht wirklich geholfen, eher im Gegenteil. Mein Training hatte auch beinhaltet, meine Emotionen unter Kontrolle zu bringen und sie im besten Fall ganz zu unterdrücken, was in vielen Fällen zu Tränenausbrüchen geführt hatte. Doch mittlerweile ging das Ganze ziemlich gut, obwohl ich eigentlich mehr Zeit gebraucht hätte. Aber man konnte die Zeit eben halt nicht anhalten. Nun stand ich hier rum und wartete auf meinen Kampf. Keine schöne Beschäftigung.
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„Kann ich nur zurückgeben“, antwortete ich knapp. Mein Inneres war eigentlich viel zu aufgewühlt, um äußerlich so cool zu bleiben. Doch bei mir hatte sich vermutlich gerade einfach alles ausgeschaltet, so dass nur noch mein Verstand steuerte. Später wurde mir nochmal mehr als zuvor, klar, dass ich in einen Zustand vollkommener Emotionslosigkeit fallen müsse um wirklich ernsthaft mit Kougetsu kämpfen zu können. Ob ich das hinbekam, wusste ich noch nicht. Aber was ich wusste war, was ich in der verbleibenden Zeit trainieren würde.
Vierwöchiger Zeitsprung: Iwa - Kampfarena und Stadion
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Der letzte Kampf war entschieden und die Prüferin wandte sich wieder an uns. Danach redete der Tsuchikage und dann der Prüfer für die Finalrunde. Nachdem nun die Kampfpaarungen angezeigt wurden, suchte ich nach meinem Namen und erstarrte, als ich ihn fand. Noch vor kurzem hatte ich mir Gedanken gemacht, ob ich gegen einen Teamkameraden kämpfen könnte. Ich wäre gern zusammen mit meinem Team Chunin geworden, aber darauß wurde wohl spätestens jetzt nichts mehr. Denn es hieß, entweder ich oder Kou und das tat weh. Ein Shinobi zeigte keine Emotionen, etwas was ich auf der Akademie gelernt hatte, für mich aber schon immer ziemlich schwer gewesen war. Ich schluckte schwer. Würde ich jetzt Emotionen zeigen, würde ich vermutlich weinen, denn mein Herz sagte mir unmissverständlich, dass es falsch war, gegen ihn zu kämpfen. Aber mein Herz hatte gerade nichts zu sagen. Mein Blick wanderte zu Kou. „Ich werde es dir nicht leicht machen, gib dir also gefälligst Mühe!“, meinte ich ernst, „Auf einen guten Kampf.“
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Ich lief voll Freude die Treppe hinauf und zurück zu meinem Team, nachdem ich den Kampf gewonnen hatte. Weder Tomomi noch Koga sagten etwas dazu, was mich nicht weiter störte. Dafür freute ich mich viel zu sehr über Kougetsus Worte und den Friedensschluss zwischen Tomomi und Kou. Grinsend musste ich mich zurückhalten nicht beide freudestrahlend zu umarmen. „Ich hab euch beide lieb“, dachte ich zufrieden. Allerdings erlosch mein Grinsen als mein Blick auf das Kampffeld fiel. „Oh... Oh nein“, sagte ich leise.
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