Aoi Tatsuki
Genin | Iryōnin in Ausbildung
Beiträge: 151
| Zuletzt Online: 14.05.2023
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Bei Natsukis Worten legte ich nach kurzem Zögern vorsichtig, aber in einer mitfühlenden Geste meine Hand auf ihren Rücken, um ihr wohl so meinen Trost auszusprechen. "Ich hab mal gehört, dass es nicht unsere Vergangenheit ist, die uns ausmacht, sondern unser Handeln." Egal, was Natsuki durchgemacht hatte und ihr widerfahren war, ich hatte sie so kennengelernt wie sie war und ich war der Meinung, dass sie eine beeindruckende und starke Kunoichi war, die es bestimmt noch weit bringen konnte. "Machen wir", stimmte ich ihr schließlich zu, dass wir unser neues Teammitglied mit offenen Armen aufnehmen würden. Ich war zwar nicht wirklich gut darin, auf andere zuzugehen, aber ich hatte durch Natsuki und Mizu einiges dazugelernt und hatte auch gelernt, dass es eine große Unterstützung sein konnte, wenn man Kameraden an seiner Seite hatte, die einen unterstützten und umgekehrt. Auf Mizus Worte hin hatte ich dann aber trotzdem nur ein schwaches und unsicheres Lächeln übrig. Einerseits fragte ich mich, ob es nicht ein bisschen engstirnig war, nur uns beide als Freunde zu haben, aber dazu konnte ich kaum etwas sagen, immerhin war ich ja jemand, der andere lieber aus der Distanz beobachtete statt auf diese zuzugehen. Nach aktuellem Stand hatte ich also wenig Berechtigung, Mizu in dieser Hinsicht zu belehrt. Andererseits aber war ich nach wie vor unsicher, ob ich wirklich Chunin und damit Ninja werden wollte. Es war zwar nicht so, dass ich es nicht nicht wollte, aber ob ich es auch wirklich wollte, wusste ich auch nicht so recht. Na ja, das würde ich hoffentlich demnächst noch ein wenig überlegen können.
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Ich war erleichtert zu hören, dass es Mizu soweit gut ging und war deshalb recht guter Dinge, dass sie sich wohl schnell erholen würde. Immerhin war sie stark und hatte es ja auch bis in die Finalrunde der Prüfung geschafft, auch wenn es nach dem ersten Kampf für sie geendet hatte. Nach einer Weile trat ein Kiri-Nin herein, der sowohl Mizu als auch Sensei Kiyoshi eine Schriftrolle überreichte. Ich sah Natsuki für einen Moment fragend an, aber wurde schnell aufgeklärt, als beide uns den Inhalt der Schriftrolle zeigten. Als Erstes las ich die von Mizu durch. Das war eine Überraschung, aber ich freute mich aufrichtig für Mizu. "Oh, herzlichen Glückwünsch, Mizu! Du hast es zum Chunin geschafft!", gratulierte ich ihr mit einem sanften, aber ehrlichen Lächeln. Es war ein wenig schade in der Hinsicht, dass sich unser Team damit verändern würde, da Mizu nicht mehr dabei war, aber ich freute mich wirklich sehr für sie. Was unser Team betraf, wurde in der Schriftrolle von Sensei Kiyoshi geklärt, wie es weitergehen würde. Man hatte bereits ein neues Mitglied. Aburame... War das nicht auch ein Clan aus Konoha?, überlegte ich dabei, da mich das unweigerlich ein wenig an Natsuki erinnerte. Sensei Kiyoshi war der Überzeugung, dass Natsuki und ich es auch noch schaffen würden. Bei Natsuki hatte ich da wenig Zweifel, bei mir eher schon, immerhin war ich vermutlich derjenige von uns mit der geringsten Motivation.
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Im Krankenhaus angekommen, hatten wir das Zimmer aufgesucht, in dem man Mizu untergebracht hatte. Sensei Kiyoshi war bereits vor Ort und Mizu schien noch erschöpft zu sein. Ihre Gegnerin war ja auch nicht gerade zimperlich mit ihr umgegangen. "Wie geht's dir?", fragte ich sie, als ich gemerkt hatte, dass sie wieder wach geworden war und sah sie ein wenig besorgt an.
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Vor Mizus Kampf stand noch der von Tomomi an und mir war sogleich aufgefallen, dass sie dieselbe Strategie verwendeten, wie ich in den Ausscheidungskämpfen. Aufmerksam hatte ich ihren Kampf verfolgt, welcher mit ihrer Aufgabe endete und damit ihre Niederlage bedeutete. Mir tat das leid für sie, da sie sich wirklich nicht schlecht geschlagen hatte. Danach stand dann Mizus Kampf an und ich drückte ihr wirklich die Daumen. Ihre Gegnerin ließ ihr allerdings kaum eine Chance und am Ende unterlag Mizu. Sensei Kiyoshi brach auf, um nach ihr zu sehen. Ich wandte mich an @Natsuki Uchiha. "Ich gehe mit ihm. Kommst du auch?", fragte ich sie und wartete ihre Antwort ab, ehe ich unserem Sensei folgte.
(Aoi -> Iwa-Krankenhaus)
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Ich war froh gewesen, dass sich Natsuki recht schnell von ihrem Kampf gegen diesen Kiri-Nin erholt hatte und ich saß nun neben ihr auf den Tribünen, wobei ich eher so wirkte, als ob ich mich am liebsten zwischen den ganzen Menschen verstecken wollte. Dabei war es Mizu, die kämpfen musste und nicht ich. Aber wie meistens nahm mich sowieso kaum jemand wahr, was mir nur recht sein sollte. "Meinst du, Mizu packt das?", fragte ich Natsuki vorsichtig. Ich wusste, dass Mizu stark war, aber ihre Gegnerin, die in den Ausscheidungskämpfen einen beeindruckenden Kampf geliefert hatte, war es ebenso. Ich drückte Mizu selbstverständlich die Daumen. Mit Sorge in den Augen sah ich auf das Kampffeld hinunter, wo sich bereits die Finalisten versammelten. Aus Kiri waren noch die meisten dabei, ganze vier. Mizu aus unserem Team und das andere Kiri-Team, welches es geschafft hatte. Darunter war auch Tomomi, die mir in den letzten Wochen immer wieder über den Weg gelaufen war und wir hatten das ein oder andere Wort gewechselt. Aber ich wollte sie auch nie zu sehr von ihrem Training abhalten, immerhin musste sie sich anständig aufs Finale vorbereiten. Ich wollte natürlich, dass Mizu gewann, aber direkt danach kam Tomomi und dann die anderen beiden aus Kirigakure. Es war immerhin noch mein Dorf und selbst wenn mich das Ganze nicht so sehr interessierte, wollte ich dennoch, dass wenigstens es jemand aus meinem Dorf schaffte.
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Die letzten Kämpfe hatte ich mit angehaltenem Atem und sichtlicher Sorge beobachtet. Vor allem der letzte Kampf hatte mich schockiert, denn der Junge aus Suna schien gar nicht so viel älter zu sein als ich und konnte so mit seinem Gegner umgehen. Als Iryonin hatte ich schon eine grundsätzliche Abneigung gegen ein solches Verhalten und konnte das wirklich nicht gut heißen, egal, wie gefährlich diese Prüfungen sein mochten. Vielleicht war ich deshalb auch gar nicht unfroh, dass ich bereits ausgeschieden war, denn so konnte ich schlimmere Verletzungen vermeiden und musste nicht weiter um mein Leben bangen. Sensei Kiyoshi hatte uns zwar alle für unsere Leistungen gelobt, aber ich war nach wie vor von mir nicht überzeugt. Aber ich wollte Mizu dennoch im Finale zusehen und sie anfeuern. Oder ihr zumindest die Daumen drücken, denn laute Jubelschreie waren nicht gerade mein Ding.
Vierwöchiger Zeitsprung: Aoi -> Iwagakure / Kampfarena und Stadion
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Mit Sorge hatte ich Natsukis Kampf beobachtet, denn sie durfte ausgerechnet gegen den gruseligen Typen kämpfen. Ich hatte den Anfang des Kampfes verpasst und war dann mittendrin zum Zusehen gekommen, aber dieser Kerl schien sie ja ganz schön in die Mangel zu heben. Ich machte dann vor allem große Augen, nachdem Natsukis Angriff einfach durch seinen Körper hindurch geglitten war und in diesem Moment setzte mein Kopf die Informationen dann auch zusammen. Der Hozuki-Clan war nicht gerade unbekannt in Kirigakure und sie hatten wohl ein ganz spezielles Hiden. Am Ende wurde Natsuki schließlich besiegt, was bedeutete, dass auch sie ausgeschieden war. Das tat mir für sie leid, denn sie wollte ja wirklich Chunin werden, ganz im Gegensatz zu mir. Sie wurde von den Sanitätern vom Feld gebracht und die Kämpfe gingen weiter. Es waren einige wirklich starke dabei und bei einigen war ich froh, dass ich nicht gegen sie hatte ankommen müssen. Mir war mein Gegner schon viel zu stark gewesen. Irgendwann war dann auch Mizu an der Reihe und sie konnte ihren Kampf gewinnen. Damit war wenigstens einer von uns weitergekommen. "Gratuliere, Mizu. Das war ein guter Kampf, für das Finale drücke ich dir Daumen", hatte ich mit einem Lächeln zu meiner Teampartnerin gesagt, nachdem ihr Kampf zu Ende gegangen war.
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Ich war von den Sanitätern vom Kampffeld geführt worden, um dort behandelt zu werden. Aufgehalten wurden wir allerdings von Tomomi, die hergelaufen gekommen war. Sie machte mir ein Kompliment wegen meiner Nebelstrategie, was mich aber nur bedröppelt dreinschauen ließ... "Aber funktioniert hat es nicht...", warf ich ein. Eigentlich hatte ich die Idee gar nicht schlecht gefunden und hatte gehofft, dass sie mir einen Vorteil einbringen würde. Und wenn es nur der war, mich vor Angriffen zu verstecken. Aber diese Strategie wurde ja sofort gekontert. Als sie dann aber meinte, dass ich viel Potenzial hätte, sah ich sie vollkommen perplex an und ohne zu antworten, ließ ich sie dann wieder gehen. Ich fragte mich, woran sie das festmachen wollte? Ich hatte aufgegeben, weil ich Angst gehabt hatte und nicht noch mehr Schmerzen in Kauf nehmen wollte. Mir war klar gewesen, dass ich nicht gewinnen konnte, es hatte für mich keinen Grund gegeben, weiterzumachen. Ich fühlte mich wie ein Feigling, der ich vermutlich auch war. Schweigend ließ ich mich dann verarzten. Ich hatte wohl noch Glück gehabt und abgesehen von jeder Menge Prellungen und einigen Kratzern schien ich nicht mehr abbekommen zu haben. Dennoch tat mir einfach alles weh und ich fühlte mich elend. Schließlich wurde ich von den Sanitätern entlassen und ich trottete zurück zu Sensei Kiyoshi und Mizu, denn ich wollte Natsukis Kampf sehen.
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Würdig? Ich war von den Worten der Prüfungsleiterin nicht überzeugt, denn meiner Ansicht nach hatte ich auf ganzer Linie versagt. Alles, was ich versucht hatte, hatte nicht geklappt. Ich bin jedes Mal ausgekontert geworden und hatte es nicht einmal geschafft, einen Treffer zu landen. Ein einziger Treffer meines Gegners hatte mich dann schließlich dazu gebracht aufzugeben. Die Niederlage an und für sich traf mich nicht so schwer, diese war mir eigentlich sogar egal, es war eher der Gedanke, dass ich als Ninja wohl einfach wirklich nichts taugte. Schweigend ließ ich mich dann von den Sanitätern wegführen, damit das Kampffeld nicht länger als nötig besetzt war, aber horchte auf, als der nächste Kampf angesagt wurde. Natsuki würde kämpfen! Auch wenn ich jetzt ausgeschieden war, so drückte ich Natsuki und Mizu die Daumen, dass sie weiterkommen und es zum Chunin schaffen würden.
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Ich hatte es gespürt, ich hatte es beinahe kommen sehen. Aber bis ich verstanden hatte, was der Sinn und Zweck war, war es schon zu spät gewesen. Mein Raiton-Angrifd war ins Leere gelaufen. Wie konnte er ausweichen? Ich war doch kaum von ihm entfernt gewesen! Dann hatte ich das Chakra wahrgenommen, welches sich unter seinen Füßen befand, im Boden. Erst als mir klar wurde, dass es genau auf mich zukam, wurde mir bewusst, dass es sich dabei um einen Angriff handelte. Ich wollte ausweichen, aber schaffte es nicht mehr rechtzeitig wegzukommen. Ich wurde von der Windfontäne erfasst, die aus dem Boden hervorbrach und weggeschleudert. Ich stieß einen Schmerzensschrei aus und ich kam hart auf dem Boden auf, als ich dann noch einige Meter weiter schlitterte. Verdammt, es tut weh...! Ich wollte am liebsten eigentlich auf dem Boden liegen bleiben, wollte, dass es aufhörte. Ich wollte nicht mehr kämpfen, ich hasste es sowieso. Ich war kein Kämpfer. Und mir gingen die Ideen aus. Es gab nichts mehr, was ich tun konnte. Ich würde nicht einmal nahe genug herankommen, um überhaupt etwas ausrichten zu können. Es gab für mich also nur noch eines, was ich jetzt machen konnte. Zitternd erhob ich mich, meine Beine fühlten sich an, als ob sie jeden Moment wieder einknicken könnten und ich hatte auch das Gefühl, dass ich selbst einfach ohnmächtig werden könnte. Meine Haltung zeigte bereits, dass ich weder den Mut noch die Kraft hatte, weiterzumachen. "Ich... Ich gebe auf. Ich gestehe meine Niederlage ein", verkündete ich mit schwacher Stimme. Es war mir egal, ob ich Chunin wurde oder nicht, aber ich wusste, dass ich in diesem Kampf keine Chance auf Sieg haben würde.
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Ich konnte wahrnehmen, was er mit seinem Chakra anstellte, auch wenn mir der Sinn dahinter verborgen blieb. Aber er machte nicht den Eindruck, als ob er mich bemerkt hätte. Er schleuderte ein Kunai auf meinen Doppelgänger, der getroffen wurde und sofort zu einer Pfütze aus Wasser zerfiel. Mein Ablenkungsmanöver schien jedoch erfolgreich gewesen zu sein, zumindest glaubte ich das, bis Aadan es schaffte, noch in einer Drehung Shuriken zu werfen. Zum Glück bestand mein größtes Talent darin, Angriffen auszuweichen und so tat ich es auch mit den Shuriken. Da ich allerdings nicht damit gerechnet hatte, dass er noch zu einer Reaktion fähig sein würde, war ich für einen Moment ins Straucheln geraten, wodurch eine der Wurfwaffen meinen Arm traf. Ich spürte einen brennenden Schmerz, als das scharfe Metall meine Kleidung durchriss und meine Haut darunter traf. Ich hasste es wirklich zu kämpfen, andere zu verletzen, aber ich sah im Moment nur noch eine Chance für mich, nachdem Plan 1 nicht so aufgegangen war, wie ich es mir vorgestellt hatte. Der Shurikenangriff hatte mich für einen Moment verzögert, aber ich könnte ihn immer noch treffen, wenn ich schnell genug war. Ich hatte nur ein Jutsu, welches sich zum Angriff eignete. "Raiton: Jinraisen." In meiner Handfläche wurde Chakra zu elektrischer Energie umgewandelt und ich holte zum Schlag damit gegen Aadan aus. Bei einem Treffer würde ihm das wohl einen ordentlichen Schock verpassen, aber vermutlich nicht k.o. gehen lassen. Erstmal würde ich aber treffen müssen, wenn nicht, dann... Daran wollte ich mal nicht denken.
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Ich brauchte meinen Sensorsinn lediglich auf die Größe der Arena auszuweiten, die zum Glück kein allzu großes Areal umfasste. Ich konnte meinen Gegner somit im Nebel ausmachen und während mir der Nebel Schutz bot, wandte ich das "Suiton: Mizu Bunshin no Jutsu" an und erschuf einen Wasserdoppelgänger. Meinen Doppelgänger schickte ich also frontal auf meinen Gegner, während ich mich von hinten nähern wollte. Wie genau ich einen Treffer landen wollte, wusste ich noch nicht ganz, ich hatte nicht viele Angriffsjutsus, abgesehen von einem. Aber ob ich das anwenden konnte... Mein ach so toller Plan wurde allerdings schnell ausgehebelt, als ein Wind in alle Richtungen strömte und meinen Nebel davonfegte. Er benutzt Windjutsus? Der Wind hätte mich beinahe von den Füßen gefegt, aber ich schätzte, der Wind wurde abgeschwächt, da es in alle Richtungen ging und nicht gezielt in eine eingesetzt wurde und deshalb hatte ich meinen Stand halten können. Auch mein Doppelgänger war noch da, der sich nun wieder frontal Aadan näherte, während ich mich in seinem toten Winkel befand. Griff mein Wasserdoppelgänger also von vorne an, würde ich von hinten zuschlagen.
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Ich war froh, dass ich nicht gegen den unheimlichen Kiri-Typen kämpfen musste, aber mein Gegner ließ mich auch nicht gerade erleichtert aufatmen. Abgesehen davon, dass er mindestens zwei Köpfe größer sein musste als ich, wirkte er wesentlich älter, erfahrener und selbstbewusster. Wahrscheinlich dachte er sich schon, dass er gegen mich leichtes Spiel hatte und ich stimmte ihm zu. Aber jetzt gab es kein Zurück mehr, mir blieb also nicht viel übrig, als einfach mein Bestes zu geben und hoffentlich nicht draufzugehen. Zitternd und unsicher begab ich mich in Kampfstellung, darauf wartend, dass mein Gegner den ersten Zug machen würde, was auch passierte, denn ich hätte es nicht getan. Er begann mit Shuriken, denen ich noch leicht ausweichen konnte. Ich wusste nicht, wie mein Gegner kämpfte, ich musste erstmal beobachten. Auf Abstand bleiben, die Lage analysieren und mir dann eine Strategie überlegen. Ganz ruhig, Aoi... Du hast trainiert, erinnere dich daran!, versuchte ich mir selbst gut zuzusprechen, was nur bedingt klappte, aber allmählich klärten sich meine Gedanken. Ich hob meine Hände und formte die entsprechenden Fingerzeichen. "Kirigakure no Jutsu." Nebel breitete sich in der Arena auf, ich nutzte mein Chakra, um ihn soweit zu verdichten, dass es meinem Gegner die Sicht nehmen würde. Ich würde zwar auch nichts mehr sehen können, aber mit meinen Sensorfähigkeiten könnte ich ihn trotzdem aufspüren.
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Ich war mir da nicht so sicher, wie es Tomomi war, aber sagte deshalb lieber auch nichts darauf. Stattdessen sah ich mir den Kampf an, aber es wirkte so, als ob die beiden dort unten nicht wirklich gegeneinander kämpfen wollten. Wenn sie Geschwister waren, dann konnte ich das verstehen. Ich fand es brutal, dass sogar Geschwister gegeneinander kämpfen mussten. Aber all diese Gedanken und all meine Sorgen, die ich zuvor gehabt hatte, verschwanden mit einem Mal, als die nächste Kampfpaarung gezogen wurde. Mein Gesicht verlor das bisschen Farbe, was ich in der Zwischenzeit wieder bekommen hatte und ich stieß einen erstickten Laut aus, während ich auf die Anzeigetafel starrte, auf der mein Name stand. Wieso war ich denn schon so früh dran? Am liebsten wäre ich einfach im Boden versunken, aber das konnte ich wohl kaum bringen... Ich warf einen verunsicherten Blick zu Tomomi, da diese nach wie vor neben mir stand und sah dann weiter zu meinen Teamkameraden und zu meinem Sensei, ehe ich mich langsam in Bewegung setzte und mich in die Arena hinunter begab. Ich hatte keine Ahnung, wer mein Gegner war und sah mich aufmerksam nach diesem um. Im Moment wirkte ich wohl eher so, als ob ich auf dem Weg zum Schafott geführt werden würde, aber wenn ich ehrlich sein sollte, dann fühlte ich mich auch genauso.
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Vergessen war der Typ aus Tomomis Team, unter Mizus Blick schrumpfte man genauso gut zusammen, da dieser auch sehr beängstigend wirkte und da traute ich mich erst recht nicht, irgendetwas zu sagen. Oder es gar zu erwähnen, dass ich am Überlegen war, einfach vor den Kämpfen schon auszusteigen, denn ich befürchtete, dass Mizu das nicht zulassen würde. Oben auf der Brüstung wartete dann unser Sensei auf uns, welcher inzwischen wohl auch eingetroffen war und ich fühlte mich schon ein wenig besser. "Danke, Sensei. Ich bin froh, dass wir diesen Teil überstanden haben", meinte ich zu ihm, wobei ich mir eigentlich gewünscht hätte, dass es vorbei wäre. Stattdessen durften wir jetzt noch kämpfen und wenn ich ganz viel Pech hatte, dann würde ich vielleicht sogar gegen Natsuki oder Mizu antreten müssen. Ich betete dafür, dass dieser Fall nicht eintreten würde. Während ich mich dann dem Geschehen unten zuwandte, sprach mit Tomomi an, was mich zusammenzucken ließ. Es verwirrte mich ein wenig, dass sie nicht bei ihrem Team stand, aber ich stellte das auch nicht in Frage. "Wir haben ein eigenes Gegengift hergestellt. Mizu kennt sich da ziemlich gut aus und ich versteh ein wenig was von Medizin", erzählte ich ihr sodann und war dabei mal wieder mehr als nur bescheiden.
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Zwar hatte man uns gesagt, dass unser Sensei benachrichtigt worden wäre, aber ich konnte ihn nicht entdecken und es erfolgte ein nahezu nahtloser Übergang zum nächsten Teil der Prüfung, sodass es wohl kaum Zeit gegeben hätte, mit ihm einige Worte zu wechseln. Wir hatten uns aufgestellt und warteten darauf, dass der Tsuchikage eintreffen würde. Dabei war mir gar nicht aufgefallen, dass wir neben dem Team von Tomomi standen und ich direkt neben. Huah, sie ist mit dem unheimlichen Kerl im Team!, fiel mir als Erstes auf, nachdem mich Tomomi angesprochen hatte, denn bis dahin war ich in meinen eigenen Gedanken versunken gewesen und hatte gar nicht gemerkt, dass sie neben uns standen. Schnell wandte ich meine Aufmerksamkeit aber wieder Tomomi zu. "Ähm, danke... Glückwunsch auch an euch", erwiderte ich mit halblauter Stimme, wobei ich fast befürchtete, dass sich Tomomi mehr darüber freute als ich es tat. Nach wie vor wusste ich nicht so recht, was ich hier wollte. Als der Tsuchikage eintraf, sah ich mich noch einmal verstohlen nach unserem Sensei um, aber hörte dann den Worten des Tsuchikagen zu. Er hielt eine längere Rede, in der uns etwas über die Prüfung an und für sich erzählte und obwohl mich die Teilnahme nicht so begeistert hatte, so waren die Hintergründe für mich überaus interessant. Aber schnell wurde ich wieder auf den unangenehmen Boden der Tatsache befördert, als die Prüfungsleitung wieder das Wort ergriff und verkündete, dass es jetzt Ausscheidungskämpfe geben würde, um die Teilnehmerzahl zu reduzieren. Sofort wurde ich wieder nervös und knetete meine Hände vor mir. Es hieß, dass wir freiwillig aussteigen konnten, das würde keinen Einfluss auf das Weiterkommen der anderen Teammitglieder nehmen. Sollte ich also vielleicht gleich freiwillig aussteigen? Ich war unsicher. Wenn ich ehrlich war, wollte ich nicht kämpfen, ich war auch gar nicht gut darin. Ich hatte auch nicht so starke Bestrebungen wie einige andere hier und musste nicht unbedingt Chunin werden. Zumindest jetzt fühlte ich mich dazu noch nicht sonderlich bereit... Trotzdem zögerte ich, denn ich hatte nicht damit gerechnet, überhaupt so weit zu kommen, was aber ohne Natsuki und Mizu vermutlich nicht möglich gewesen wäre... Ich verpasste meine Chance, mich zu entscheiden, als der erste Kampf aufgerufen wurde und mit hochgezogenen Schultern, in der Hoffnung, dass man mich wie sonst einfach nicht beachten würde, begab ich mich nach oben, ganz mit meinen eigenen Gedanken beschäftigt.
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Natsuki und Mizu folgten beide meinem Beispiel, aber stellten dazu keine Fragen, weshalb ich mich nicht verpflichtet fühlte, eine Erklärung zu geben. Womöglich vergaß ich es auch einfach, denn inzwischen war noch ein weiteres eingetroffen, bei welchem ich schon befürchtete, dass sie zum Angriff übergehen könnten, zumal sie aus Iwa waren und uns deswegen bestimmt alles andere als friedlich gesinnt waren. Aber zum Glück täuschte ich mich da, denn niemand von ihnen schien die Intention zu haben, einen Kampf anzuzetteln. Außer der Kiri-Nin, der ganz so wirkte, als ob er Ärger wie magisch anzog und von dem ich mich lieber fernhalten wollte, denn ich fand ihn beängstigend. Alle taten es uns aber gleich und tranken ebenfalls aus dem Brunnen, was wohl dazu führte, dass ein Sanitäter beschworen wurde, der uns alle untersuchte und mitteilte, dass niemand Schäden von, ich schätzte, dem Gift haben würde. Was mich sehr erleichterte, wobei uns das Brunnenwasser schon bewiesen hatte, dass unser Gegengift tatsächlich gewirkt hatte. Ich hatte auch bis zum Schluss meine Zweifel gehabt, auch wenn ich mir eigentlich sicher gewesen war, dass es gewirkt hatte. Wir wurden in eine Arena geführt und dort von einem Iwa-Nin "begrüßt". Ihr scharfer Tonfall ließ mich zusammenzucken, aber immerhin schien die Prüfung vorbei zu sein, was mich auch sehr erleichterte. Doch wurde die kurze Freude darüber getrübt, als impliziert wurde, dass es wohl noch weiterging. Ich hatte wirklich gehofft, es wäre vorbei oder, dass wir uns zumindest ausruhen könnten, aber nichts von beidem schien der Fall zu sein.
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Als letzter von uns drei trat ich in den Raum ein und ich wusste nicht so genau, was ich eigentlich erwartet hatte - na ja, das Ende der Prüfung wäre schön gewesen - aber stattdessen empfing uns ein Springbrunnen, der mit einem darüberliegenden Spruch geziert war. Mir ging es inzwischen wesentlich besser, auch wenn ich mich nach wie vor erschöpft fühlte. Wirklich, ich wünschte mir das Ende der Prüfung herbei! Aber anscheinend war es noch nicht ganz vorbei, weshalb ich meinen Blick auf die Worte richtete, die ich mit schief gelegten Kopf betrachtete... Moment, das kommt mir doch bekannt vor..., überlegte ich bereits, wurde aber schließlich davon unterbrochen, als noch jemand hereinkam. Ohne es zu wollen, zuckte ich zusammen, aber erkannte dann, dass es sich bei den Neuankömmlingen um Kiri-Nins handeln, was einerseits an ihren Stirnbändern deutlich wurde und andererseits entdeckte ich Tomomi in der Gruppe. Vielleicht war das nächste, was ich tat, ein wenig sehr naiv, aber wir waren aus demselben Dorf und hatten beide den Zielort der Prüfung erreicht. Es würde also gar keinen Sinn ergeben oder einen Grund haben, weshalb wir uns jetzt noch bekämpfen sollten. Wir mochten in dieser Prüfung Rivalen sein, aber wir waren dennoch allesamt Ninjas aus Kirigakure, also wollte ich darauf vertrauen, dass niemand hier das Bedürfnis hatte, sich gegenseitig die Köpfe einzuschlagen. Ich wandte mich stattdessen nun wieder meinem eigenen Team zu. "Natsuki, Mizu. Trinkt von dem Wasser. Vertraut mir bitte einfach", sagte ich zu den beiden, wobei es mich nicht kümmerte, ob das andere Team es auch hören konnte. Ich hatte den Spruch jedoch verstanden, zumindest glaubte ich das, und auch wenn ich das jetzt nur ungerne tat, Zweifel hatte ich schließlich immer, trat ich als Erstes vor und trank etwas von dem Wasser aus dem Brunnen, welches sich kurz darauf grün verfärbte.
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Nachdem Mizu und ich nun auf dem Weg der Besserung waren, konnten wir wieder aufbrechen. Wenn ich ehrlich sein sollte, hätte ich mir gerne eine längere Ruhepause gewünscht, aber ich sprach mich nicht dagegen aus und sagte auch sonst nichts dazu. Da auch keine weiteren gesundheitlichen Probleme oder gar Nachwirkungen auftraten, schien auch soweit alles in Ordnung zu sein. Ich wollte nicht unbedingt zurückfallen und gab also mein Bestes, Natsuki und Mizu nicht zur Last zu fallen und den beiden hinterherzukommen. So erreichten wir dann auch schließlich unser Ziel.
(Aoi -> Chunin-Turm)
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Obwohl Mizu mir erlaubte, sie kurz zu untersuchen, schien sie in diesem Moment dann doch Besseres zu tun zu haben. Das verunsicherte mich ein wenig, aber geduldig wie ich nun mal war, wartete ich ab, bis Mizu ihr... Ich schätzte, es war ein neues Jutsu, und dieses ausprobierte. Schließlich räusperte ich mich dann doch einen kurzen Moment, um Mizus Aufmerksamkeit zu erlangen. "Entschuldige, Mizu, aber wenn du bitte kurz stillhalten würdest?", bat ich sie und überprüfte dann zuerst den Puls an ihrem Handgelenk. Danach ihre Augen, insbesondere ihre Pupillen und ich konnte erleichtert feststellen, dass auch die Schweißausbrüche nicht mehr so stark waren. Auch Mizus Atmung schien sich normalisiert zu haben. "Das Gegengift scheint zu wirken", teilte ich den anderen beiden dann mit und wirkte nun das erste Mal ein wenig entspannt seit die Prüfung begonnen hatte. Ich wusste, dass es noch nicht vorbei war, aber ich war froh, dass zumindest die Gefahr der Vergiftung vorüber war.
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