"Sieht so aus", war die wohl unintelligenteste Antwort, die ich je in meinem Leben abgegeben habe und könnte mir dafür wirklich eine reinhauen. Aber in Temaris Nähe setzte mein Verstand hin und wieder ein wenig aus und ich konnte mir wirklich nicht erklären, aus welchem Grund das war. Aber kaum, dass Temari in Sichtweite gekommen war, hatte ich Vorfreude auf unser Treffen verspürt und musste mich schon fast zurückhalten, dass ich ihr nicht entgegenkam. Das wäre doch reichlich übertrieben und wahnsinnig lästig gewesen. Na ja, so lästig vielleicht auch wieder nicht. Aber ich musste wohl einsehen, dass ich mich ziemlich freute, Temari zu sehen. Ich führte sie als Erstes dann zu Tsunade und ihm Rahmen dieser "diplomatischen Mission" konnten Temari und ich sogar außerordentlich viel Zeit miteinander verbringen. Deshalb fand ich es schade, als sie schon wieder Suna zurück musste, was ich ihr zwar nicht sagte, aber ich ließ es mir auch nicht nehmen, sie noch ordentlich zu verabschieden, ehe sie sich auf den Rückweg nach Suna machte. Ich sah ihr noch ein wenig nach, bis sie verschwunden war und machte mich dann auf den Heimweg.
--> Shikamaru geht auf sein Zimmer auf dem Nara-Anwesen und Temari kehrt nach Sunagakure zurück. Beide Charaktere sind hiermit rausgespielt und können zur Übernahme freigegeben werde. (Die Erlaubnis von Temari, sie mit rauszuspielen, liegt vor.)
Ich hab legit vor knapp 20 Minuten meine Klausur abgegeben, aber damit ist der Mist jetzt wenigstens rum, yippieh!
Ich schreibe in zwei Wochen zwar noch eine Klausur, aber eine kleine und nicht drei große à la 5 Stunden (x.x), ich sollte also in nächster Zeit wieder ein wenig regelmäßiger posten können 🙃
Aber seht es mir trotzdem bitte nach, falls ich das Lernen priorisieren sollte xD
da ich Anfang Juni (genauer gesagt am 5./6./7. Juni) Klausuren schreiben werde ich und mich in den nächsten Wochen verstärkt aufs Lernen konzentrieren möchte, melde ich mich hier mal semi-aktiv. Der Hauptgrund ist schlichtweg der, dass ich mir selbst den Druck nehmen möchte, zu denken, dass ich antworten muss. Wenn ich Zeit und Lust habe, werde ich natürlich mal einen kleinen Post dalassen, aber ich möchte meinen Fokus vorerst aufs Lernen legen. Meinen Aufgaben als Mod werde ich nach wie vor nachgehen und auf Whatsapp oder per PN bin ich grundsätzlich immer zu erreichen.
Ich kam beim Haupttor an, nickte den Wachen kurz zur Begrüßung zu und lehnte mich dann wieder gegen die Mauer, während ich auf Temari wartete. Neben mir war noch eine Kunoichi (Kaede) vor Ort, die wohl auch auf jemanden wartete, aber auch dieser nickte ich nur kurz zu, ehe ich mich wieder über meinen eigenen Kram kümmerte. Wenn ich nämlich ehrlich war, hoffte ich, dass Temari mit ihrer Mission nicht die ganze Zeit beschäftigt sein würde und vielleicht ein wenig Zeit übrig blieben würde, dass ich mit ihr etwas unternehmen konnte. Vielleicht konnten wir ja gemeinsam essen gehen... Ich unterbrach mich selbst in meinen Überlegungen, als mir klar wurde, worüber ich da eigentlich nachdachte und war von mir selbst überrascht, denn ganz sicher, war ich mir dann doch nicht, worüber ich nachdachte. Was mach ich mir eigentlich für Gedanken?, fragte ich mich selbst und um mich ein wenig abzulenken, zog ich eine Zigarette hervor und zündete mir diese an, ehe ich sie mir den Mund steckte.
Temari sagte zu meinen Worten nicht viel, sondern enthielt sich dazu, aber das war für mich auch vollkommen in Ordnung. Ich brauchte nicht noch mehr Leute, die mir das Offensichtliche sagten, deshalb war ich ihr sehr verbunden, dass sie einfach schwieg. Was hinter meinen Worten steckte, da war ich mir sicher, hatte sie verstanden. Nachdem ich meinte, ich würde ihrer Schülerin die Daumen drücken, kam mir Temari für einen Moment wieder ungewöhnlich sanft vor, aber das hielt nicht lange an, denn ich hatte tatsächlich sogleich ein Thema erwischt, mit welchem ich nur ihren Ärger weckte. Das hatte ich ja schon erwartet... Ich musste aber nicht genauer nachfragen, denn Temari erzählte mir sofort, was passiert war, dass dieser eine Kerl sie so wütend gemacht hatte. Und ganz ehrlich, ich konnte ihr da keinen Vorwurf machen. "Was für ein Trottel", hatte ich kommentiert, denn vor allem in Temaris Anwesenheit sowas abzuziehen, grenzte an lebensmüdem Verhalten. Wir ließen uns nicht die ganze Zeit über ihn aus, worüber ich auch froh war, denn eine wütende Temari war nicht gerade angenehm und mich freute es, wenn ich ihre freundliche Seiten erlebte. So verging die Zeit ihres Besuches recht schnell, ehe sie mit ihren Brüdern wieder aufbrach. Ich verabschiedete sie natürlich noch.
Lange hatte ich allerdings nicht auf den nächsten Besuch von Temari warten müssen, denn einige Wochen nach dem Besuch von Gaara und seinen Geschwistern kam die Mitteilung, dass Temari im Rahmen einer diplomatischen Mission wieder nach Konoha kommen würde. Und mal wieder fiel es mir zu, sie abzuholen. Aber es störte mich nicht sonderlich, also hatte ich mich auf den Weg zum Haupttor gemacht.
Einige haben es vielleicht schon mitbekommen, dass ich mich aktuell wieder auf eine Convention vorbereite und die ist eben dieses Wochenende. Aus diesem Grund melde ich mich für dieses Wochenende (28.04. bis 30.04.2023) ab und werde in diesem Zeitraum auch nicht aktiv schreiben.
Über WhatsApp werde ich aber nach wie vor erreichbar sein, falls etwas von mir gebraucht wird.
"Und das aus deinem Mund", merkte ich mit einem Schmunzeln an, denn ich wusste ganz genau, welch hohe Bedeutung solche Worte hatten, wenn sie von Temari kamen. Ich wusste von ihren Fähigkeiten so gut wie sie von meinen und konnte gut beurteilen, wie viel sie drauf hatte. Und das nicht nur, weil sie Jonin, Gaaras Schwester oder dessen Leibwache war. Sie war schlichtweg eine wahnsinnig starke Kunoichi, die zwar schnell zornig und damit anstrengend werden konnte, aber ihre Fähigkeiten wusste ich durchaus zu schätzen. "Na ja, es hat sich eben einiges geändert", fügte ich dann aber noch hinzu und womöglich konnte sich Temari schon denken, was und warum es sich geändert hatte. Vieles gab es ja nicht, was mich in letzter Zeit dazu gebracht haben könnte, mein Leben ein klein wenig zu überdenken. Während wir dann aber weiterhin auf ihre Schülerin zu sprechen kamen, konnte ich feststellen, wie stolz Temari auf diese wirklich war. Und wenn Temari von jemanden in so hohen Tönen sprach, dann musste diese Person wirklich sehr fähig, zumindest in Temaris Augen. Wenn es aber Temaris Schülerin war, dann hoffte ich doch irgendwie, dass dabei nicht eine zweite Temari herauskommen würde... "Du bist wirklich überzeugt von ihr. Dann drücke ich ihr doch auch mal die Daumen", sagte ich dann schließlich und sah dann zu Temari rüber, als deren Gesicht gerade wieder sehr grimmig wurde. Oh man..."Deiner Miene nach zu urteilen, hältst du nicht besonders viel von ihm." Vermutlich war das sogar noch sehr nett ausgedrückt und unter Umständen untertrieben. Wenn Temari so einen Gesichtsausdruck drauf hatte, dann war es meistens sehr gefährlich und es war beinahe wie in einem Minenfeld. Man musste also aufpassen, was man sagte.
Zitat von Temari im Beitrag Konohagakure-HaupttorEs war etwas überraschend, dass Shikamaru es so toll zu finden schien, dass sein Vorschlag so gut angekommen war. Das ersparte mir zum Einen die Peinlichkeit, nach so etwas wie ein Date zu fragen, und gleichzeitig freute ich mich auch sehr, die Zeit mit ihm zu verbringen. Zudem war es unüblich, dass er so viel Gefühl zeigte, denn im Grunde war er immer sehr ruhig, so kannte ich ihn. Das war... merkwürdig. Gemeinsam setzten wir uns in Bewegung und machten uns auf in Richtung des Dorfes. Am Eingangstor fiel mir noch @Sakura Haruno auf, ich konnte mich sehr gut an sie erinnern. Sie hatte damals an Chiyos Seite gegen Sasori gekämpft, und beiden war es gelungen, den Sieg davon zu tragen. Da sie uns allerdings nicht zu bemerken schien, sprach ich sie nicht an, sondern wandte mich auch wieder Shikamaru zu. Ich wusste auch, dass sie einen Bruder hatte, der mal an den Chunin Auswahlprüfungen teilgenommen hatte, aber das war nichts, worüber ich momentan nachdenken wollte. Wie sich Kazane wohl in den Prüfungen macht?"Geht es den beiden denn gut?", erkundigte ich mich wenig später. Wir beide waren nicht gerade die großen Helden in Small Talk, für einen kurzen Moment wünschte ich mir Kankurou herbei. Wobei ich ihm dann eher eine rein hauen müsste, weil er wieder nur blöde Witze macht. Verstohlen schielte ich zu Shikamaru, als er die Frage an mich zurück gab. "Die aktuell laufenden Chunin-Auswahlprüfungen waren ein großes Thema. Meine Schülerin Kazane nimmt gerade daran teil", erzählte ich, Stolz schwang in meiner Stimme mit und war förmlich in der Luft zu greifen. Kazane war mein ganzer Stolz. "Ich bin mir sicher, sie wird sich gut schlagen. Wir reisen zum Finale der Prüfungen nach Iwa."
=> Straßen von Konoha
Mein kurzer, für mich unüblicher Gefühlsausbruch war Temari entweder entgangen, was ich allerdings nicht glaubte, oder aber sie ließ es einfach unkommentiert, worüber ich doch sehr erleichtert war. Ich war danach wieder in meine gewohnt und betont gelassene Haltung verfallen, da es mir doch ein wenig peinlich war, dass ich es so deutlich gezeigt hatte, wie sehr ich mich über die gemeinsame Zeit freute. Nicht, dass Temari deshalb noch auf falsche Gedanken kommen würde. Ich nahm es also dankend an, als sie genauer nach Ino und Choji fragte. "Denen geht es gut. Wir haben in letzter Zeit auch öfters trainiert", erzählte ich, was in meinem Fall schon eine ganze Menge bedeutete. Zwar zwang uns Ino zum Training, aber ich drückte mich nicht mehr so stark wie früher einmal. Ich fand es nach wie vor anstrengend und vielleicht suchte ich hin und wieder immer noch nach einer Möglichkeit, mich vor Arbeit oder dem Training zu drücken, aber meine Grundeinstellung dazu hatte sich inzwischen geändert. "Die beiden sind ziemlich stark. Die lassen sich nicht so leicht unterkriegen." Wenn es jemanden gegeben hatte, um den man sich Sorgen machen musste, war das wohl leider ich gewesen. Aber jetzt konnte ich wohl behaupten, dass wir alle wieder nach vorne gehen konnten. Temari erzählte schließlich von den Chunin-Prüfungen. "Ah, stimmt, da war ja was." Ich hatte ehrlich gesagt anderes um die Ohren gehabt, als dass ich mich mit den Prüfungen beschäftigen hätte wollen, zumal sie weder in Konoha noch in Suna stattfinden, weshalb es mir erspart blieb, mich darum kümmern zu müssen. Dafür schien Tsunade allerdings genug andere Aufgaben zu finden, die sie mir aufhalsen konnte... "Kazane... Ja, ich erinnere mich. Sie war doch auch bei den letzten Prüfungen dabei, aber ist nach dem schriftlichen Teil mit ihrem Team ausgeschieden", überlegte ich, anhand von Temaris Stimme, die vor Stolz nur zu überlaufen schien, konnte ich mir die nächste Frage eigentlich ersparen. Ich stellte sie dennoch. "Meinst du, sie schafft es dieses Mal?"
Ich war sowohl froh als auch erleichtert, dass Temari meinem Vorschlag zustimmte und ihn sogar zu befürworten schien. Ohne es verhindern zu können, stahl sich ein Ausdruck von Freude auf mein Gesicht. "Toll!", entfuhr es mir dann auch noch, aber für meine Verhältnisse war das ziemlich viel Gefühlsregung. Temari trat dann neben mich und wir gingen gemeinsam los in Richtung Dorf. Nachdem es mir aber schon so schwer gefallen war, überhaupt etwas zu ersinnen, was ich mit Temari unternehmen könnte, war es nun beinahe ein Ding der Unmöglichkeit, auf ein ordentliches Gesprächsthema zu kommen. Was macht diese Frau bloß, dass in meinem Kopf gähnende Leere herrscht? Ich wünschte mir beinahe Ino herbei, die hatte nämlich keine Probleme, sich mit anderen zu unterhalten, wofür ich sie beneiden könnte, wenn ich nicht so wenig Interesse an der Kommunikation mit anderen hätte... Aber jetzt, in diesem Moment, wären ihre Fähigkeiten durchaus praktisch. Glücklicherweise unterbrach Temari das Schweigen. "Ach, nichts Besonderes. Hab mich mit Ino und Choji getroffen. Shogi gespielt. Hauptsächlich mit meinem Vater", erzählte ich dann, wobei mein Leben seit meinem Rachefeldzug nichts dramatisches oder spannendes mehr passiert waren. "Was ist mit dir?"
Ich merkte, wie Temari den Boden ansah statt mich, aber irgendwie machte mich das genauso verlegen als wie sie mich ganz normal angesehen hätte. Unbeholfen hob ich meine Hand und rieg mir den Nacken, während ich selbst nicht so recht wusste, wo ich hingucken sollte oder was ich sagen sollte. Gespräche waren ja noch nie wirklich meine Stärke gewesen, aber in Anwesenheit von Temari schien mein Gehirn manchmal wie leergefegt zu sein und das wollte was heißen. Es trat eine peinliche Stille zwischen uns und ich überlegte fieberhaft nach einem Thema, über welches wir reden könnten. "Ja?", meinte ich, als Temari zu sprechen anfing und so wirkte, als ob sie einen Vorschlag machen wollte. Ungewöhnlicherweise stotterte sie dabei, was ich durchaus merkwürdig fand. Eigentlich hatte ich sie so noch nie erlebt, dass sie vor sich hin stammelte und dabei auch noch über ihre eigenen Wörter zu stolpern schien. Natürlich hätte ich mir jetzt mehr Gedanken darüber machen können, was der Grund für Temaris seltsames Verhalten war, aber ich war viel zu sehr damit beschäftigt, darauf zu warten, was Temari sagen wollte. Denn ich hatte das dringende Verlangen, sofort "Klar, gerne!" zu sagen, aber ich konnte mich irgendwie noch zurückhalten. "Ähm... Wie wär's denn mit einem kleinen Spaziergang?", fragte ich sie stattdessen einfach, wobei ich dabei sehr zögerlich klang und irgendwo in den Himmel starrte. Mir immer noch den Nacken reibend, ließ ich meinen Blick doch allmählich wieder zu Temari wandern, während ich auf ihre Antwort wartete. Die Idee war wirklich nicht sonderlich spektakulär, aber hier noch länger herumzustehen und uns gegenseitig anzuschweigen kam mir auch ein wenig blöd vor. Und ich würde mich auch echt freuen, einfach ein wenig Zeit mit Temari verbringen zu können und wenn wir dabei bloß durchs Dorf flanierten.
Temaris laute Stimme war nicht zu überhören gewesen und innerlich war ich zusammengezuckt, hatte mich auch schon auf das Schlimmste gefasst gemacht, bevor sie hier angekommen war. Anmerken lassen wollte ich mir davon aber natürlich nichts, aber meine Vermutung bewahrheitete sich tatsächlich nicht. Kaum, dass wir uns gegenüber standen, schien ihr Zorn, mit dem ich schon gerechnet hatte, nicht mehr da zu sein, stattdessen lächelte sie mich sogar an, was mich vielleicht ein klein wenig verlegen werden ließ. Aber nach allem, was in letzter Zeit gewesen war, war das das Angenehmste, was mir passierte. Auch wenn ich nicht ganz wusste, wie ich darauf reagieren sollte, weshalb ich meinen Arm lediglich in einer verlegenen Geste hob und mir den Hinterkopf rieb. "Verstehe", meinte ich sodann, als sie auf meine Frage antwortete. Mehr gab es dazu wirklich nicht zu sagen, ich wusste schließlich auch, dass sowas weder für Temari noch für die anderen Zwei eine große Sache wäre. Aber es beruhigte mich doch auch zu hören, dass es wohl keine Probleme gegeben hatte. Seit den jüngsten Ereignissen war mein Bewusstsein für die Gefahren hier im Land noch um einiges gestiegen und man konnte inzwischen nicht mehr vorsichtig genug sein. "Danke, das weiß ich sehr zu schätzen", erwiderte ich auf die mitgeteilten Beileidsgrüße. "Bei mir ist alles in Ordnung." Ich war nicht der Typ dafür, der seine Gefühle gebenüber anderen ausdrückte, selbst wenn es sich dabei um Temari handelte. Sie konnte sich wohl denken, dass nicht "alles" in Ordnung war, aber mir ging es wesentlich besser als bis vor einigen Wochen noch. Asumas Tod hatte ohne Zweifel einen starken Einschlag in meinem Leben verursacht, aber ich hatte die Kraft gefunden, wieder nach vorne zu blicken, zumal ich dafür auch mehr als genug gute Gründe gefunden hatte. Es blieb mir also nichts anderes übrig, als mich aufzuraffen, auch um Asumas Willen.
Ich zeigte mich respektvoll, als das Dreiergespann näher kam, doch weder mit Gaara noch mit Kankuro gab es wohl viele Worte zu wechseln, denn jeder der beiden schien bereits ein bestimmtes Ziel zu haben. Gaara würde höchstwahrscheinlich zu Tsunade gehen, blieb also zu hoffen, dass ihre Laune annehmbar war, was ich mir unter den momentanen Unterständen allerdings nur schwer vorstellen konnte. Ob Naruto überhaupt davon wusste?, fragte ich mich kurz, beschloss aber dann mit einem gedanklichen Schulterzucken, dass ich nicht weiter darüber nachdenken würde. Stattdessen wandte ich mich nun Temari zu, Gaara würde wohl kaum Schwierigkeiten haben, sich hier in Konoha zurecht zu finden, also sollte es mir bloß recht sein. "Hey", grüßte ich Temari schlicht. "Eure Reise hierher war hoffentlich angenehm?" Den Weg zwischen Suna und Konoha fand ich jedes Mal aufs Neue anstrengend, immerhin war es eine Reise von gut drei Tagen, da war ich eigentlich immer recht froh, wenn mir dieser Marsch erspart blieb. Wobei - mein Blick lag weiterhin auf Temari - es mich inzwischen weniger störte, wie es früher noch der Fall gewesen wäre.
Ich stand am Haupttor des Dorfes und wartete auf den Kazekagen sowie dessen Leibwächter, welche aus Sunagakure kommen würden. Etwas, was ich mir in den letzten zwei Jahren vor allem durch die Besuche Temaris angewöhnt hatte, aber schließlich musste doch jemand dafür sorgen, dass Konogakure einen guten Eindruck machte. Na ja, und vielleicht freute ich mich ja auch ein wenig darauf, Temari zu sehen, selbst wenn sie manchmal echt anstrengend sein konnte. Aber nach allem, was in letzter Zeit passiert war, musste ich irgendwie auf andere Gedanken kommen. Der Tod von Asuma lag noch nicht allzu lange zurück und ich ertappte mich an manchen Tagen immer noch dabei, wie ich der Niedergeschlagenheit nachgab. Meinem Vater schien das zwar aufzufallen, aber netterweise ließ er mich damit in Ruhe, was man von meinem Teamkameraden nicht sagen konnte, vor allem Ino konnte wirklich nervig werden. Aber sie meinten es beide ja nur gut. Und ich hatte schließlich nun ein Ziel, welches ich verfolgte und die Versprechen, die ich Asuma und Kurenai gegeben hatte. Die Identität des Königs... Als mir Asuma damals davon erzählt hatte, hatte ich keinen blassen Schimmer, wen er damit meinen sollte, neben dem Hokage. Ich wünschte, ich wäre unter anderen Umständen dahintergekommen, aber mehr, als diese Philosophie nun selbst zu verfolgen konnte ich nicht tun. Im Nachhinein war auch dieser Rachefeldzug sehr unrational gewesen, denn das hätte Asuma auch nicht zurückgebracht. Für mich war es jedoch etwas gewesen, was ich einfach tun hatte müssen. Ich konnte nicht behaupten, dass es mir danach unbedingt besser ging, aber ich hatte zumindest einige Dinge erkannt und konnte nun weitergehen. Insbesondere um Asumas Willen gerecht zu werden. Meinen Blick hatte ich bis eben noch auf den Boden gerichtet, sah aber nun auf und konnte in einiger Entfernung dann auch drei bekannte Gestalten erkennen, die sich dem Dorf näherten. Ich stieß mich von der Mauer ab, an der ich soeben noch gelehnt hatte und nahm eine aufrechte Haltung an, die Hände jedoch in meinen Hosentaschen vergraben.
Mit jedem weiteren Stein nahm das Spiel mehr Form an und lief in eine Richtung, aus welcher selbst ich keinen Ausweg gefunden hätte. Yuri murmelte eine leise Beschwerde, ob nun wegen der Spiels oder meiner zuvor geäußerten Worten über Akatsuki, konnte ich auf Anhieb nicht sagen. In ihrer Situation hätte ich aber vermutlich eine ähnliche Reaktion gezeigt, wobei die aktuellen Entwicklungen auch mehr als nur besorgniserregend waren. Im Gegensatz zu einem Spiel war ein Fehler in einem richtigen Kampf sehr viel verheerender und würde große Nachwirkungen mit sich ziehen. Ich bemerkte Yuris Blick, als uns beiden klar wurde, dass das Spiel somit vorbei war. "Du hast gut gespielt", erwiderte ich auf ihren Dank hin und wenn ich sowas sagte, konnte man sich wohl schon etwas darauf einbilden. Es war jedoch mal eine schöne Abwechslung gewesen gegen jemand anderen als meinen Vater, gegen den ich sowieso ständig verlor, oder gegen Sensei Asuma, den ich mit Leichtigkeit besiegen konnte, zu spielen. "Das wäre wünschenswert."
Canon-Zeitsprung bis zur Gründung von Team Hebi: Konohagakure-Haupttor
"Kann ich nur zurückgeben." Gegen Yuri war das hier durchaus eine Herausforderung, wie gegen viele im Nara-Clan. Ich ließ meine Konzentration nicht für eine Sekunde abfallen, während ich jeden Zug genau durchdachte. Das Brett vor meinen Augen, mit den bereits gesetzten Steinen, betrachtete ich dieses ganz genau und ließ dabei verschiedene mögliche Folgezüge durch meinen Kopf laufen, die sowohl meine Bewegungen als auch die von Yuri auf dem Brett involvierte. Man musste stets seine Seite und die des Gegners im Blick behalten, alle Informationen nutzen, die man zur Verfügung hatte und sich eine entsprechende Strategie überlegen. Es war stets dasselbe Spiel. Mit dem Unterschied, dass bei einem Kampf so viel mehr auf dem Spiel stand. Yuris Frage ließ mich sodann für einen Moment innehalten und meine Hand mit dem Stein verharrte in der Luft, während ich meinen Kopf hob und Yuris Blick erwiderte. "Es ist nicht auszuschließen. Der Angriff auf Suna hat es bewiesen, dass Akatsuki vor so einer Aktion nicht zurückschreckte", meinte ich und legte nun langsam den Stein auf dem Brett vor mir, ließ meinen Blick aber dann wieder zurück zu Yuri wandern. Ich hatte es bereits gesagt, dass es ziemlich sicher war, dass Akatsuki früher oder später noch Konoha kommen würde, um sich Naruto zu holen. Er war somit nicht weniger in Gefahr als das Dorf. "Es gibt noch zu viele unbekannte Faktoren. Angefangen damit, dass wir nicht wissen, wie viele Mitglieder es bei Akatsuki gibt. Hinzu kommt, dass uns ihre Fähigkeiten auch unbekannt sind. Über einige wenige wissen wir bereits Bescheid, aber das ist eher besorgniserregend als erleichternd. Des Weiteren können wir uns nicht sicher sein, wann Akatsuki zuschlagen wird. Wir können es uns jedoch auch kaum leisten, alle Ninjas im Dorf zu lassen." Das waren nur einige wenige Punkte, die mir im Kopf herumspukten. Ich erinnerte mich dabei an eine Erzählung Asumas, als zwei Mitglieder von Akatsuki es vor zwei Jahren geschafft hatten, unbemerkt in Konoha einzudringen, bis sie von Asuma und Kurenai entdeckt worden waren. Einer davon ist Itachi Uchiha gewesen, Sasukes älterer Bruder. Ein ehemaliger Konoha-Ninja. Er hatte viele Informationen über das Dorf und war somit eines der größten Risikos.
"Wird sich kaum vermeiden lassen", meinte ich daraufhin, als Yuri erwähnte, dass es in nächster Zeit mehr Missionen geben würde. Sonderlich begeistert hörte ich mich dabei freilich nicht an, das würde nur eine von vielen lästigen Sachen sein. Es half jedoch alles nichts. Dadurch, dass sich Akatsuki inzwischen in Bewegung gesetzt hatte, würde es für uns Shinobi nicht nur mehr zu tun geben, sondern auch die Zeiten, in denen wir lebten, würden gefährlicher werden. Solche Angriffe wie auf Suna würden sicherlich kein Einzelfall bleiben. "Früher oder später wird Akatsuki auch nach Konoha kommen. So viel steht fest. Und wenn es soweit ist, sollten wir vorbereitet sein", sagte ich schließlich noch. In Konoha gab es einen Jinchuriki und wenn Akatsuki Jagd auf diese machten, dann würden sie auch früher oder später Naruto ins Visier nehmen. Noch hatten wir allerdings zu wenige Informationen. Deswegen durften wir unsere Gegner nie aus den Augen lassen. Wir mussten ihre Schritte verfolgen, sie beobachten und analysieren, um ihren nächsten Zug voraussagen zu können. Doch durften wir selbst nicht zu nachlässig werden. Während ich mir dazu meine Gedanken machte, konzentrierte ich mich auch auf das Spiel vor mir, wo Stein um Stein auf das Brett gesetzt wurde.
"Na ja, nach dem Angriff von Akatsuki gibt es einiges in Suna zu tun und Temari hat dementsprechend Arbeit. Tsunade hat mich nach Suna geschickt, um einige Dinge zu klären, die Konoha und Suna betreffen. Nachdem das dann erledigt war, hab ich mich auch wieder auf den Rückweg gemacht", erzählte ich, was wohl wenig aussagekräftig war, aber meinen Aufenthalt in Suna ganz gut zusammenfasste. Bei der Rückreise hatte natürlich ein wenig getrödelt, denn hier hätte mich nur ein lästiger Bericht erwartet und immerhin dauert es doch eine ganze Weile, bis man wieder zurück war. Womöglich hatte ich mich ja mit Temari ja nicht nur die geschäftlichen Dinge unterhalten, aber das hatte schließlich auch nichts weiter zu bedeuten. Bei Yuris Worten warf ich ihr einen kurzen Blick zu, ehe ich diesen wieder auf das Brett vor mich richtete. "Und ich glaube, dass du damit sogar Recht haben könntest", meinte ich nur schlicht mit monotoner Miene, doch war mir dieser Gedanke auch schon längst durch den Kopf geschossen. Und da war ich sicherlich nicht der Einzige. Es war beinahe wie bei einem Shogi-Spiel. Mit dem Angriff auf Sunagakure und der Entführung von Gaara hatte Akatsuki seinen ersten Zug gemacht. Die gestartete Rettungsaktion war unsere Reaktion auf ihren Zug und nun... Würde Akatsuki wieder an der Reihe sein. Es war die Ruhe vor dem Sturm, der uns früher oder später erreichen würde. Yuri wählte schließlich weiß als Farbe, was mir den ersten Zug überließ. Somit setzte ich dann auch den ersten Stein auf das Brett.
Das konnte ich gut nachvollziehen. Es war einfach sehr viel angenehmer, wenn man nicht ewig und drei Tage durch die Weltgeschichte reisen musste. So hatte ich die letzten paar Aufträge von Tsunade nicht gerade mit offenen Armen entgegen genommen, aber hätte ich Widerworte geäußert, dann hätte ich nur Tsunades Ärger auf mich gezogen und das wäre bei weitem noch sehr viel lästiger geworden, als bloß die Reise nach Sunagakure. Während Yuri ein wenig erzählte, hatte ich den Go-Tisch auf dem Boden abgestellt, in der Mitte zweier Sitzkissen, von denen ich auf eines mit der Hand verwies, als Einladung für Yuri, sich zu setzen. "Ja, das weiß ich. Temari hat mir etwas erzählt, als ich dort war. Allmählich scheint das Leben auch wieder seinen gewohnten Gang zu nehmen", entgegnete ich, so waren meine Eindrücke von meinem Aufenthalt in Suna doch auch noch recht frisch. Der Angriff Akatsukis war für alle ein schwerer Schlag gewesen, aber wie Yuri sagte, hatte es die Bewohner wohl näher zusammen gebracht. Besonders in Hinsicht auf den Kazekagen, wie ich gehört hatte. "Ach ja. Ihr zwei versteht euch ganz gut, nicht wahr?", meinte ich dann, als Yuri Feng ansprach. Ich erinnerte mich an sie. Sie ist wohl Kankuros Schülerin gewesen. "Schwarz oder weiß?", überließ ich es dann Yuri, welche Steine sie nehmen wollte und überließ ihr somit auch die Entscheidung, wer von uns anfangen würde.