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| Zuletzt Online: 27.07.2024
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Tja, so schnell ging es und schon hatte man seinen großen Bruder wiedergefunden, auch ich drehte mich kurz etwas schockiert zur Seite, aber ich erkannte seine Stimme auch sofort, während ich allerdings Shigeru's Hand fest in meiner drückte, denn ich hatte gemerkt, dass er Yukio nicht gleich erkannt hatte, aber daraus konnte ihm wohl wirklich niemand einen Vorwand machen. Upsi. Ich lächelte sofort engelsgleich unschuldig zu Yukio hoch. Hi, Yukio., begrüßte ich ihn und lachte dann leise, während ich über Shigeru's Erklärung nur den Kopf schüttelte, das war lieb von ihm, aber Yukio wäre mir deshalb nie ernsthaft böse, wenn mir nichts passiert war zumindest. Ich glaube, ich hab dich verloren, als ich Tanzaku schreiben gegangen bin. Eigentlich hab ich dich auch gesucht, aber dann hab ich Shino und Shigeru getroffen und..., erklärte ich mich zumindest ein wenig, und linste dann gleich sehr neugierig zur grünhaarigen Kunoichi (Ruri) neben ihm, die ich noch gar nicht kannte und dann sofort, das Kinn neugierig frech herausgestreckt fragte, Wer ist denn deine neue Begleitung?
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Meine Augen begannen sofort zu leuchten, als Shigeru mich auf den Eisstand aufmerksam machte, denn wenn es eine Sache gab, die ich liebte, dann Eis. Besonders Kakigori, denn ich vertrug ja keine Milch, überhaupt nicht, weshalb das die beste Art von Eis war, meiner Meinung nach. Auch ich lehnte mich ein Stück weiter zu Shigeru, während wir so nebeneinander gingen, einfach weil ich das Gefühl hatte, dass er meine Nähe jetzt brauchen konnte und ich seine eigentlich auch. Da müssen wir hin!, quietsche ich begeistert und hüpfte einmal vor lauter Begeisterung auf der Stelle, bevor ich Shigeru an der Hand gleich mitzog zu dem Stand, an dem eine nettere ältere Dame stand und gerade zwei Kindern ihr Eis überreichte, bevor sie uns fragte, "Hallo meine Süßen, was darf es denn sein?" Mit großen Augen musterte ich die Liste an Sirupen, denn ich schwankte zwischen Sakura, dem Kirschsirup, Momo, dem Pfirsichsirup, Budō, dem Traubensirup, aber um ehrlich zu sein war ich auch versucht Ichigo, den Erdbeersirup zu nehmen. Dann entdeckte ich allerdings Ramune, einen Sirup, der den Geschmack des beliebten Sodas nachahmte, und meine Entscheidung war sofort getroffen, Einmal Ramune und Sakura gemischt bitte! Süß strahlte ich die Verkäuferin an, die nickte und sich dann an Shigeru wandte. "Und für dich?"
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Zufrieden kicherte ich und ließ mich dann ganz angetan von der höflichen Geste von Shigeru hochziehen, etwas das ich sonst nicht so mochte, aber von ihm war es etwas anderes. Er war nicht grob, er zog nicht zu fest, er... behandlete mich wie das Wertvollste auf der Welt. Ich schmunzelte fröhlich in mich hinein. Weiß ich doch., merkte ich dann frech an und drückte die Hand von Shigeru, bevor ich uns vorsichtig auf die Straße hinausführte und dann absichtlich in die andere Richtung wie zuvor abbog, die zwar ebenfalls zu den Essensständen führte, aber die bei denen aktuell deutlich weniger los war. Ist das okay jetzt so?, fragte ich bei Shigeru vorsichtig nach, ob es ihm auch bekam wieder unter Menschen zu gehen und ließ dabei meine nähere Umgebung erst einmal außer Acht, auch wenn ich mich schon fragte, ob mein großer Bruder Yukio hier wohl noch in der Nähe war.
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Und ich werde immer an deiner Seite sein, wenn du mich brauchst. Für diesen kurzen Moment erwiderte ich Shigeru's Blick und auch sein Versprechen voller Ernsthaftigkeit, vielleicht konnte ich Shigeru nicht in einem Kampf beschützen, aber ich würde immer an seiner Seite sein, wenn ihn seine inneren Dämonen plagten, wenn er Schwierigkeiten hatte oder auch einfach, wenn er mich an seiner Seite wollte. Auch wenn es hinter seiner Sonnenbrille schwer zu erkennen war, so hatte ich das Gefühl, dass es gerade nur uns auf der Welt gab und unsere Blicke ineinander versanken. Doch dann war der Moment auch schon wieder vorbei und mein so ungewöhnlich ernstes Gesicht wurde wieder von einem fröhlichen Lächeln aufgehellt. Ich hätte sowieso mehr Lust auf Kakigori, was meinst du dazu?, schlug ich mit einem Zwinkern geschickt vor und ergriff schon einmal Shigeru's Hand, auch wenn ich darauf wartete, dass er bereit war, aufzustehen. Ich musste zugeben, ihn so auf meinem Schoß sitzen zu haben, war eigentlich ganz bequem, und ich wollte ihn auch nicht dazu drängen, sofort wieder auf die belebte Straße zu laufen. Aber das geschabte Eis mit Sirup sah mich auch wirklich an, davon abgesehen, dass ich fand, dass das ganz fantastisch in das ehemalige Schnee-Reich passte.
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Sanft und zufrieden lächelte ich, denn ich war froh, dass Shigeru schon viel mehr wieder wie er selber wirkte. Natürlich war ich bereit, immer und jederzeit für ihn da zu sein, aber ich war so viel mehr froh, dass er einfach gerade mit mir sprach, mir zuhörte, und sich Stück für Stück wieder etwas entspannte. Zustimmend nickte ich und fügte dann leise an, Ich fühle mich auch wirklich sehr gut beschützt. Vor allem von dir. Denn das tat ich wirklich, es gab kaum jemandem, neben Yukio natürlich, bei dem ich mich sicherer fühlte. Shigeru war einfach so verständnisvoll und sanft, er akzeptierte mich wie ich war, er sprach mir keine Talente ab und er bewunderte meine Arbeit, obwohl ich keine coole Kunoichi war. Shi-chan, hättest du jetzt doch noch Lust etwas essen zu gehen oder möchtest du lieber ein wenig über das Fest spazieren?
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Ich bin auch echt froh, dass du in meinem Laden gelandet bist., stimmte ich Shigeru sofort zu und überlegte dann ein bisschen, bis ich schließlich die richtigen Worte dafür fand, Ich wollte schon immer so einen... so einen guten Freund haben, auf den man sich immer verlassen kann? Außerhalb von Yukio, meinem Bruder, war es manchmal ganz schön schwierig. Wenn man kein Shinobi ist, lernt man nicht so viele Leute kennen. Die Ninja-Akademie hatte ich nie besucht natürlich, ich wusste auch gar nicht, ob ich das Kekkei Genkai wie Yukio ebenfalls geerbt hatte, es war einfach nichts für mich gewesen und ich war auch froh darum, dass ich schlussendlich die Ausbildung zur Schmiedin angefangen hatte. Umso froher war ich, Shigeru trotzdem kennengelernt zu haben.
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Ganz überzeugt von Shigeru nickte ich fest, was er wahrscheinlich vor allem an seinen Haaren nur spüren würde, aber ich wollte ihn jetzt aktuell nicht mit zu vielen Worten überfordern, er war schon sehr mutig darin gewesen, es mit mir zu teilen und alles andere konnte auch noch Stück für Stück kommen. Ich nahm seine Gesundheit sehr ernst, nicht nur die körperliche, sondern natürlich auch die mentale. Umso froher war ich gerade, dass ich ihn einfach auf meinem Schoß schaukeln konnte, schön entspannt und einfach für ihn da. Mein Herz machte allerdings trotzdem einen kleinen Purzelbaum, als ich seine nächsten Worte hörte und ich erwiderte schon etwas verlegen, Ich hab dich auch lieb, Shi-chan! Auch ich wurde nun gedrückt und lächelte einfach nur glücklich in die Umarmung hinein, froh darum, dass es ihm etwas besser ging.
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Seine Familie war mir allesamt sehr sympathisch, Yuriko Nara hatte ich bisher nur ein einziges Mal getroffen und sie war, ganz ähnlich wie sein Bruder, jetzt nicht unbedingt gesprächig gewesen, aber ich hatte gesehen, wie die beiden miteinander umgingen und wie wichtig sie für Shigeru war. Ich war ihr unglaublich dankbar, dass seine Teamkameradinnen ihn damals gerettet hatten. Ich weiß es. Irgendwann wirst du es auch wieder wissen, da bin ich mir ganz sicher, Shi-chan., versicherte ich ihm voller Selbstbewusstsein, natürlich wusste ich, dass so etwas lange dauern konnte, vielleicht sogar ein ganzes Leben lang, aber ich war überzeugt davon, dass Shigeru sich auch so sehen konnte, wie ich ihn sah. Er war alles andere als befleckt oder schmutzig, eher das absolute Gegenteil, es gab keine reinere Seele, da war ich mir vollkommen sicher. Niemand anderen würde ich so in meinen Armen hier halten, schon gar nicht einen Mann. Egal, was du brauchst, ich bin immer für dich da. Ich drückte ihn noch einmal fest an mich und massierte sanft seine Kopfhaut. Geht es dir jetzt etwas besser?
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Ich bin ihr sehr dankbar dafür., murmelte ich nur leise und ich schluckte schwer hinunter, beinahe konnte ich den Geruch nach Blut wirklich selbst riechen, einfach nur die Vorstellung, dass jemand von diesen Ninja Shigeru so berührt hatte, gegen seinen Willen vor allem, trieb mir Galle und absolute, blinde Wut hoch. Aber das Gefühl der Empathie und des Mitgefühls, besonders meiner eigenen Trauer als Shigeru so kraftlos gegen mich sackte, übertrumpfe jedes Gefühl der blanken Wut. Ach Shi, nichts an dir könnte jemals befleckt oder widerlich sein. Du hast die reinste und schönste Seele von allen, die ich kenne., sprach ich ihm leise zu, ich wusste natürlich, dass es schwierig für ihn sein würde, mir das auch zu glauben, aber es war mir wichtig, es gesagt zu haben. Ich drehte meinen Kopf, um ihm einen ganz sachten Kuss auf den Haarschopf zu hauchen. Nichts zu danken. Ich möchte deine beste Freundin sein, Shigeru, das kommt mit den guten und all den schwierigen Seiten. Du bist für mich da und ich bin für dich da, in Ordnung?
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Eine kurze Weile sagte ich nichts, während Shigeru's Worte noch in meinem Kopf hallten und ich verarbeiten musste, was sie denn bedeuteten. Es gab wenige Dinge, die ich mehr nicht mochte als aufdringliche Männer, aber das, das war wirklich nicht mehr nur aufdringlich gewesen. Sie haben versucht ihn... zumindest der eine... Ich legte meine Arme wieder fest um Shigeru herum und drückte ihn an mich. Sag mir... dass sie tot sind. Sie sind tot, oder?, fragte ich mit ernster, leiser Stimme, denn ich wollte nicht wahrhaben, dass diese Ninja ein anderes Schicksal wie ihr einzig gerechtes ereilt hatte. Eine meiner Hände fuhr hoch in Shigeru's Nacken, um diesen vorsichtig zu massieren. Ich hasse die Welt so sehr, ich hasse es, dass dir so etwas passieren durfte., murmelte ich leise, während ich meine Gedanken noch nicht ganz sortiert hatte, Aber du bist nicht schwach, schon gar nicht deswegen. Und diese widerlichen... Ich schluckte schwer und fühlte, wie die Tränen in meinen Augen brannten. Was auch immer ich gerade fühlte, ich war so verdammt wütend und traurig zugleich. Ich hasste, dass Shigeru sich deswegen so fühlen musste, dass er Angst bekam, ohne dass er etwas dagegen tun konnte, dass er sich sorgte, vor den Reaktionen der Leute und dass ihn jemals jemand gegen seinen Willen überhaupt gewagt hatte anzufassen. Oh, Shi, mein wundervoller Shi-chan, das tut mir so leid.
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Shigeru hätte ich alle Zeit der Welt gegeben, während ich ihn einfach in meinen Armen hielt und streichelte, hauptsächlich es ging ihm damit irgendwie besser. Ich wollte für ihn da sein, wie auch immer er es wollte. Meine Augenbrauen zogen sich zusammen, als ich dann allerdings seine Worte mir gegenüber hörte. Shi-chan, ich schwöre dir, nichts auf der Welt könnte mich dazu bringen, dich als schwach zu sehen., versprach ich ihm also sofort hoch und heilig, bevor ich mich etwas nach vorne lehnte, damit er so leise sprechen konnte, wie er es gerade brauchte. Er konnte es mir auch ins Ohr flüstern, mit was auch immer er sich wohlfühlte, das war das wichtige für mich. Meine Brust hob und senkte sich dennoch schneller als sonst, denn ich fühlte diese innere Wut in mir, wer auch immer Shigeru das angetan hatte, ich hasste ihn jetzt bereits.
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Sachte löste ich einen meiner Arme von seinem Rücken, um ihm meine Hand auf seine Wange legen zu können und ich begann mit den langen Ärmeln meines Kimono seine Tränen vorsichtig abzutupfen, die ihm über die Wangen und weiter hinab geronnen waren. Alles tat ich mit voller Ruhe und Vorsicht, immer auf seine Reaktionen achtend, während ich ihm mit nachdenklich zusammengezogenen Augenbrauen zuhörte. Entschuldige, Shi-chan, es hat mir nur so leid getan, dich so zu sehen., entschuldigte ich mich gleich noch einmal, denn ich konnte einfach nicht anders, bevor ich ganz vorsichtig nachfragte, Möchtest du... Denkst du, du würdest gerne über diese Erinnerungen erzählen? Ich wollte ihn auf keinen Fall bedrängen, während ich sein Gesicht säuberte und ihm mit meiner anderen Hand noch immer sanft über den Rücken strich, es kam mir gar nicht in den Sinn ihn loszulassen.
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Einfach nur, weil ich mir beim besten Willen nicht erklären konnte, was genau hier los war, breitete sich große Sorge in mir aus. Die lauten Jungen neben uns, meine feste Umarmung, meine Erzählungen, die Menschenmenge um uns herum, irgendwas hatte ihn schwerst erschreckt und ich konnte einfach nicht genau ausmachen, was es gewesen sein könnte. Es waren alles keine besonders ungewöhnlichen Dinge, vor allem für einen Shinobi eigentlich eine ruhige und friedvolle Zeit. Wir sind vollkommen sicher., versicherte ich ihm erneut mit ruhiger Stimme, bevor ich leise etwas bedrückt hinzufügte, Shi-chan, es tut mir leid, dass ich dich vorhin so erschreckt habe. Zumindest ging ich irgendwie davon aus, dass ich ihn so sehr erschreckt hatte, immerhin war ich auch diejenige, die ihm gerade ganz nahe gewesen war. Aber ich wusste einfach nicht genau wieso oder warum, vielleicht war es auch gar nicht meine Schuld gewesen, aber trotzdem verspürte ich irgendwie das Bedürfnis mich zu entschuldigen. Es tat mir einfach so weh, ihn so traurig und ängstlich zu sehen.
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Wenn wer wiederkommt?, fragte ich mich nun doch, ich wusste nicht, was Shigeru schlimmes passiert war, aber ich erinnerte mich noch zu gut, wie aufgebracht er damals in mein Geschäft auch gekommen war, wie er sich manchmal umsah oder so gestresst wirkte, scheinbar ohne Grund. Nur, dass das mein bester Freund war und definitiv alles einen Grund hatte. Niemand ist hier, Shigeru, niemand außer dir und mir., versuchte ich ihm also erneut zu versichern, Ich lasse niemanden heran, ganz fest versprochen. So zart und süß ich vielleicht war, ich würde alles tun, damit meinem besten Freund nichts schlimmes passierte und wer auch immer ihm wehtun wollte, der musste erst an mir vorbei, ganz genau. Ich hörte nicht auf, ihm sachte über den gar so traurig zitternden Rücken zu streichen. Wir sind am Sternenfest, erinnerst du dich? Alle sind in Frieden gekommen, um hier gemeinsam zu feiern. Du und Shino und ich und Yukio.
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Es schien wohl so, als wäre nun ich an der Reihe und ich schlang meine Arme fest um Shigeru herum und drückte ihn an mich. Mit dem Schwung, wie er sich auf mich geworfen hatte, landete ich auch gleich mit meinem Hintern am Boden, aber das war jetzt nicht weiter schlimm, umso froher war ich, dass er mich wieder erkannt hatte. Shigeru., sprach ich sanft seinen Namen aus, während ich eine Hand seinen Rücken entlanggleiten ließ und mit der anderen ihn einfach nur fest an mich drückte, darauf bedacht, ihn aber auch jederzeit loszulassen, nicht wie vorher, wo ich nicht darauf vorbereitet gewesen war. Shh, alles gut, ich lasse niemanden an dich heran., versicherte ich ihm sofort, Niemand wird dir wehtun, solange ich da bin. Ich wusste nicht wirklich, wer damit gemeint war, wer ihm hätte wehtun sollen, besonders jetzt auf dem so schön friedvollen Festival, aber ich hielt ihn einfach einmal, um ihn hoffentlich auch zu beruhigen.
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Mein Herz zog sich in meiner Brust zusammen, engte diese regelrecht ein, als ich hörte, was Shigeru da sagte, aber er schien wie in einer anderen Welt zu sein. Ich rutschte ein kleines Stück von ihm weg, um ihn nicht zu bedrängen, blieb allerdings in seiner Nähe, um noch einmal zu versuchen ihn anzusprechen. Shigeru?, erhob ich sanft und vorsichtig meine Stimme, Ich bin es, Yuna, erkennst du mich? Deine beste Freundin? Ich zog verwirrt die Augenbrauen zusammen, während ich mich umsah, aber zum Glück war niemand außer uns in dieser Gasse. Sie wirkte völlig verlassen, keine Menschen, keine gelagerten Kisten und Körbe, wie ich sie in anderen Straßen gesehen hatte, gar nichts. Wir sind ganz alleine hier. Niemand wird dir wehtun, das verspreche ich dir.
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Um ehrlich zu sein war mir die Gruppe Jungs neben uns bisher gar nicht wirklich aufgefallen, erst jetzt, wo ich langsam etwas geerdet wurde, warf ich ihnen einen kurzen genervten Blick zu, aber bemerkte dann auch schon, wie sehr sich Shigeru versteifte. Ich löste mich etwas von ihm, um ihn ansehen zu können und fragte, Shi-chan, alles okay? Keine Antwort, viel mehr riss sich Shigeru plötzlich von mir los und ich stolperte einen Schritt nach hinten. Shigeru? Shigeru!, rief ich ihm nach, zögerte aber auch nicht viel länger, sondern nahm die Beine in die Hand und rannte ihm hinterher. Es war schwierig mit dem langen Kimono und durch die Leute hindurch, aber zum Glück schaffte ich es irgendwie ihm zu folgen. Vor einer Gasse blieb ich schließlich stehen, um dort vorsichtig um die Ecke zu lugen. Zuerst erkannte ich dort nichts, bis ich schließlich eine kleine zusammengerollte Gestalt sah, kauernd und leise wimmernd. Shi-chan? Vorsichtig trat ich auf ihn zu, Schritt für Schritt, bis ich mich neben ihm hinkniete.
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Jetzt merkte ich doch, wie meine Wangen deutlich erröteten, einfach nur, weil ich mich gerade so verstanden und gut aufgehoben fühlte. Ich fragte mich, mit welchen Alpträumen Shigeru wohl zu kämpfen gehabt hatte, ich hatte schon bemerkt, dass er manchmal sich anders benahm, aber gerade schien mir nicht der richtige Moment, um nachzufragen. Etwas entspannter atmete ich aus und kuschelte mich dann noch einmal eng an Shigeru, der für mich einfach nur Wärme und Wohlbehagen ausströmte. Auch das immer anwesende, leise Brummen seiner Käfer entspannte mich inzwischen auf eine angenehme Art und Weise.
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Ich weiß. Oder eher... ich sollte es wissen., gab ich ganz klein bei, meine Stimme dünn und meine Arme zog ich gleich noch einmal enger um Shigeru, ich wollte mich gerade einfach bei ihm verstecken und von ihm gehalten werden, als könnte mir in seinen Armen gerade nichts passieren, als wäre dies der sicherste Ort auf der gesamten Welt. Vielleicht war es das auch, aber das wichtigste war, ich fühlte mich auch so. Ich nickte knapp, während ich versuchte mich einfach aufs atmen zu konzentrieren und nicht auf den Druck in meinem Hals oder meine plötzlich schwitzigen Hände. Ich werde das probieren, okay? Vielleicht... meinst du ich könnte wieder einmal bei dir übernachten auch?
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Kurz zuckte ich beinahe zusammen, als Shigeru meine Hand losließ, so abwesend war ich schon wieder gewesen, wie ich mit Schrecken feststellte, obwohl ich doch gerade mit ihm gesprochen hatte, aber umso lieber schlang ich dann auch gleich schon wieder meine Arme um ihn, als er mich an sich drückte. Mein Herz pochte fest in meiner Brust und ich kniff die Augen zusammen, um jetzt bloß nicht loszuweinen, auch wenn ich immer knapper und knapper atmete. Danke, Shi., nuschelte ich ganz leise auf seine Worte hin, die mich irgendwie einfach beruhigten, während ich mein Gesicht in seinen weichen Haaren vergrub, bevor ich zögerlich nickte, Ich will Yukio nicht immer stören... ich komme mir dann so vor, wie ein kleines Kind... Schwer seufzte ich, während ich alleine schon merkte, wie erleichternd es war, jetzt gerade darüber zu sprechen.
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