Fest verankert an Silvester, als wäre er das einzelne Seil, das mein Boot am sicheren Hafen hielt, ließ ich mich einfach treiben, sein Gesicht noch immer in meinen Händen, als ob die Zeit still stehen würde um uns herum. Ich lehnte mich seiner Berührung entgegen, als unsere Lippen leicht übereinander streiften, eine Geste mehr als ein Kuss selber, und einige größere Luftblasen aus meinem Mund entkamen. Wenn ich könnte, würde ich diesen Moment für immer einfangen, in ein Glas stecken und behalten, nur um ihn immer wieder herauszuholen und erneut anzusehen, einfach um Silvester und unsere gemeinsame Verbindung zu bewundern. Ich habe so ein Glück...
Es war... magisch, wie in einem der Filme, die ich als Kind einmal gesehen hatte, eine ganz schnuckelige Romanze, die Sakura früher auch immer gerne angeschaut hatte, nur das hier war so viel besser, denn es war echt. Silvester wirkte wie ein mystisches Wesen unter Wasser, sein Schädel trotzdem noch auf seinem Kopf, seine langen dunklen Haare, die in weichen Strähnen wie Äste im Wind eines Baumes hin- und herschaukelten, vollkommen schwerelos. Ich lehnte mich sofort vertrauend in seine Berührung hinein, während ich einmal mit meinen Beinen strampelte um mich näher zu Silvester zu bringen. Unsere Beine streiften aneinander, Haut an Haut, wie zwei Wasserwesen in inniger Verbundenheit.
Angst? Niema- Argh!, protestierte ich gerade ganz "empört", zumindest im Scherz, doch bevor ich noch feststellen konnte, wo in den Wellen Silvester gerade verschwunden war, fühlte ich auch schon einen Zug an meinem Bein und ich wurde unter Wasser gezogen. Schnell kniff ich meine Augen zusammen und schnappte noch ein letztes Mal Luft, bevor auch mein Kopf im salzigen Meerwasser verschwand. Etwas versteift blinzelte ich, doch schaffte es Silvester auszumachen vor mir, der mich gerade grinsen ließ. Ein paar Luftblasen entwichen meinem Mund, während ich mir sein Gesicht ergriff, so sanft, beinahe wie eine stumme Verehrung, ein breites glückliches Lächeln im Gesicht. Das war ganz unser Moment.
Frech grinste ich, denn ich ließ es mir nicht nehmen, schnell noch einige Fingerzeichen zu formen und Silvester mit einer großen Welle Wasser von mir wegzuspülen, und zumindest für den Moment abzuhalten, mich auch unter Wasser zu tunken. Ich lachte dabei nur frech, meine Haare klebten mir inzwischen über der Stirn und im Nacken, den ganzen Hals hinab, völlig durchnässt, aber wir waren sowieso schon von oben bis unten nass. Ich dachte, du kommst her..., spottete ich etwas über ihn, natürlich einfach nur aus Jux und Tollerei, immerhin hatte ich ihn selber von mir mit dem Suiton-Jutsu weggedrückt.
Wären wir nicht gerade mitten in unserem kleinen Stärkemessen, hätte ich mir sicherlich die Zeit genommen Silvester's Grinsen zu bewundern. Er zeigte es inzwischen immer öfter, meistens wenn wir zu zweit waren, aber noch immer selten im Vergleich zu anderen. Es machte es besonders und brachte mich erst so richtig zum strahlen, während ich gleich mit beiden Armen begann Silvester ebenfalls mit Meerwasser zu bespritzen.
Triumphierend grinste ich und lachte stolz über meinen Erfolg, allerdings nicht lange, als plötzlich zwei starke Hände meine Hüften ergriffen und ich zu strampeln begann. Ich hatte vollkommen vergessen, dass wir nackt waren, um ehrlich zu sein, gerade zählte nur unsere kleine Schlacht und das kühle Nass. Ich wehrte mich allerdings auch nicht zu sehr, selbst wenn ich laut kreischte, Iiiih! Mit einem Plantschen landete ich also Kopf voraus im Wasser, wobei ich dort nicht lange blieb, sondern wieder auftauchte, dieses Mal schwimmend, denn hier war es schon deutlich schwieriger zu stehen. Na komm schon her, wenn du dich traust, Silver!
Ein wenig frisch wurde mir schon, vor allem jetzt ohne jegliche Kleidung, aber bevor ich mich noch selber dazu entscheiden konnte, mich einmal unterzutauchen, wurde ich auch schon von der Seite ins Wasser gerammt, von niemand anderem als Silvester selber. Ich quietschte leise auf und fiel dann lachend ins Wasser hinein, wobei ich mich gerade noch mit meinen Ellbogen abfangen konnte. Na warte!, beschwerte ich mich noch immer lachend, also keine Spur ernst, während ich versuchte Silvester auch gleich mit seinem Kopf unter Wasser zu tunken.
Ich lachte leise, als Silvester's Blick wieder meinem begegnete und ließ mich völlig bereitwillig zu einem Kuss nach unten ziehen, wobei ich meine Lippen auch zart gegen seine bewegte. Ich ließ den Kuss ganz entspannt eine Weile andauern und kostete die angenehme, entspannte Nähe zu meinem Freund schön aus, bevor ich mich langsam wieder von ihm löste und stattdessen unsere Stirnen aneinander lehnte. Danke für die Hilfe., murmelte ich ihm schließlich leicht grinsend entgegen, bevor ich ihm einmal über die Wange strich, Dann, ab ins Meer! Vergnügt lachend nun drehte ich mich um und stürzte mich ohne zu zögern auch schon in die Wellen, wobei ich Silvester's Hand ergriff, um ihn gleich hinter mir herzuziehen.
Bevor ich noch selber dazu kam meinen Kimono abzulegen, trat auch schon Silvester an mich heran, um das für mich zu erledigen. Ich hob bereitwillig meine Arme an, um ihm Zugriff zu meinem Obi-Gürtel zu verschaffen. Auch, wenn ich mich keineswegs anspannte, denn es machte mich nicht nervös, nackt vor Silvester zu sein, zumindest jetzt schon lange nicht mehr und wo ich seine Einstellung auch dazu kannte, aber trotzdem konnte ich bei seiner Initiative nicht verhindern, dass sich meine Wangen doch ein kleines bisschen erröteten und wohl einen Ton passend zu meinen Haaren annahmen.
Als ich meine Augen wieder öffnete, bemerkte ich, dass Silvester mich gerade ansah. Ich lächelte ihm süß zu, einfach froh darüber, mit ihm gemeinsam hier sein zu können und kicherte leise, beinahe so wie früher, nur dass meine Stimme nicht mehr ganz so glockenhell war, sondern deutlich tiefer. Ich sagte nichts dazu, aber das musste ich auch gar nicht, während ich in aller Ruhe ein paar Meter vor dem Meer stehenblieb und Silvester's Hand in meiner drückte.
Ohne zu zögern schnappte ich mir Silvester's Hand, die ich in meiner drückte, bevor ich ihn auch schon aus der Tür hinauszog, noch immer im selben Urlaubskimono, den ich zuvor beim einkaufen auch getragen hatte. Ich hatte meine Schwimmhose noch oben... aber es war ja wohl auch niemand außer Silvester und mir hier. Es ist wirklich wunderschön hier., meinte ich fröhlich, als wir den Sandstrand direkt vor unserem Haus betraten, und in Richtung des Meeres wanderten. Die Sonne strahlte mir in die Augen und ich schloss kurz diese, um sie einfach zu genießen und die Wärme in mir aufzusaugen.
Bald waren die Einkäufe sicher verstaut und ich hatte auch schon alles, was wir für heute Abend brauchen könnten, zusammengepackt. Nun stand die Sonne hoch am Himmel und es wurde richtig warm auch hier im Haus, ich drehte mich also noch immer in der Küche suchend nach Silvester um. Lust eine Runde im Meer schwimmen zu gehen?, fragte ich ihn und grinste breit, denn ich befand das für eine ganz großartige Idee. So warm wie hier wurde es in Konohagakure fast gar nicht oder nur natürlich sehr selten.
Schnell eingekauft hatten wir auch, einmal ins Dorf und mit frischen Einkäufen zurück, ich war froh darum, hier wieder wegzukommen und zurück an den Strand. Ich hatte auch schon die Idee beim einkaufen eingeworfen, dass wir ein Lagerfeuer am Abend am Strand machen könnten, anstatt im Haus zu kochen. Einen Korb voller Einkäufen trug ich, den anderen Silvester, ganz gerecht aufgeteilt. Und zusätzlich zu dem allen, trug ich ein glückliches Lächeln im Gesicht.
Am Ufer beim Strand von unserem Haus?, schlug ich weitergehend vor, hier in der Nähe des Dorfes würden wahrscheinlich auch einige Fischer früh aufbrechen und ich wollte lieber ungestört sein. Bisher schien der Strand bei unserem Ferienhaus mehr als nur genau das, völlig idyllisch ruhig, zumindest war es gestern so gewesen. Ich wollte eigentlich sowieso nur ins Dorf, um einkaufen zu gehen, Zeit zu zweit mit Silvester alleine war mir deutlich lieber.
Sofort verschränkte ich Silvester's Fingern mit meinen und drückte seine Hand auch leicht, bevor ich ihm dicht hinterher folgte, an den Weg zum Ufer und von den Haien weg. Meine Schultern entspannten sich nun auch wieder vollkommen, während ich kurz alles über mich waschen ließ, was denn nun in den letzten Momenten passiert war und tief durchatmete. Ich glaube, das hat uns sehr gut getan., stellte ich dann zufrieden fest, auch wenn wir sicher hier und da noch einiges zu besprechen hatten, und lächelte dann kurz in mich hinein, Wollen wir eine Nacht unter freiem Himmel verbringen, was meinst du?
Kurz blinzelte ich doch erstaunt, immerhin war ich so eine direkte Antwort kaum gewöhnt und hatte sie noch weniger erwartet, aber ich hatte auch nicht vor einem Tier irgendetwas anzutun, also war ich wohl zunächst in Sicherheit. Ich konnte besser mit solchen Aussagen, einfach und sehr konkret, als mit allem, was mir in Konohagakure über die Jahre lang vorgelogen worden war. Hm., machte ich also nur leise, aber durchaus verständnisvoll, während ich die Kräuter betrachtete, die meisten davon erkannte ich, einige aber auch wieder nicht, vermutlich deswegen, weil sie nicht zum heilen und nur für Rituale gedacht waren. Hast du allen Tieren hier einen Namen gegeben? Kitsune zuckte irritiert mit den Öhrchen, als hätte ich etwas falsches gesagt und musterte mich dann skeptisch, als wolle sie deutlich machen, dass ihr ihr Name nicht von Silvester gegeben worden war.
Mein Herz flatterte ganz schön in meiner Brust, als mich Silvester so anlächelte, und ausnahmsweise lag es gar nicht an der Nervosität wegen der Nähe zu den Haien, sondern einfach nur daran, dass er einfach ein unfassbar süßes Lächeln hatte, noch besonderer dadurch, dass er so selten so ehrlich und warm lächelte. Lass uns noch ganz kurz hierbleiben., sagte ich dann entschlossen und lächelte ihn ebenfalls ehrlich und sanft zurück an, bevor ich mich nach unten beugte und seine Geste wiederholte, indem ich zuerst dem hellgrauen Hai mit den hellen Streifen und dann dem dunklen Hai mit der fehlenden Flossenspitze ebenfalls noch über die Rückenflosse strich. Danke für eure Dienste. Ich richtete mich dann wieder auf und drückte noch einmal sachte Silvester's Schulter, jetzt auch wieder etwas ruhiger, bevor ich zufrieden nickte.
Silvester schien den Fuchs tatsächlich bestens zu kennen, so wie er darüber sprach, aber ein wenig irritiert zog ich dennoch meine Augenbrauen zusammen. Nicht besonders intelligent von ihr..., murmelte ich laut genug, dass es beide hörten, immerhin war ich noch immer ein ausgebildeter Shinobi und sie ein Tier. Kitsune hingegen hob ihren Kopf und schien mich beinahe schon abschätzend arrogant zu mustern, bevor sie sich nur einmal nach hinten demonstrativ streckte und sich dann nochmal gemütlicher auf mir hinlegte. Als ob sie genau wüsste, dass von mir wirklich keinerlei Gefahr ausging. Trotzdem glitt mein Blick dann doch zu Silvester hinüber, auf dessen Lager ich einige Kräuter durchaus erkannte und selber neugierig musterte. Wofür brauchst du die Kräuter hier denn alle?
Auch wenn ich die Natur auch sehr gerne mochte, so mochte ich meine körperliche Unversehrtheit doch deutlich lieber und ein leichter Schauer schüttelte mich von oben bis unten, als einer der Haie dicht an mir vorbeistrach. Ich legte eine meiner Hände auf Silvester's Schulter ab und drückte leicht zu, um mich zu beruhigen, während ich langsam ein- und wieder ausatmete. Wie schön..., antwortete ich dennoch in ehrlicher Stimme, während ich sanft darüber lächelte, wie gut Silvester mit den Haien umging. Er konnte mit jeglichen Tieren einfach ganz fantastisch umgehen, und ich fand das einfach unfassbar attraktiv. So nervös mich die Nähe zu den Haien auch machte.
Etwas angespannt wusste ich nicht wirklich, was ich mit dem Fuchs so nah bei mir tun sollte, er war immerhin trotzdem noch ein Raubtier und ich konnte mich nicht besonders gut verteidigen mit der klaffenden Wunde an meiner Brust, aber wie es aussah, war das wohl auch gar nicht notwendig. Meine Instinkte was Tiere anging waren lange nicht so mörderisch wie bei ihrem menschlichen Gegenpart, sie brachten so viel Unschuld und Intuition mit in die Welt, ganz anders als Menschen. Der Fuchs drehte seinen Kopf nach hinten, als sich etwas regte und Silvester wieder zurückkehrte und auch ich sah zu ihm auf, unfähig irgendwo anders hinzusehen. Den Fuchs, den er als "Kitsune" bezeichnet hatte, gähnte nur gelassen und legte seinen Kopf wieder auf meinem Knie ab, ehe er entspannt die Augen schloss. Er- er kam halt einfach hier rein. Ich habe nichts gemacht., murmelte ich noch immer etwas sichtlich nervös von dem allen, Macht er das öfters?