Beiträge: 1231
| Zuletzt Online: 19.09.2023
-
-
Ich beobachtete was Akira tat, wie er sich nich gegen die Wahrheit wehrte und dann aufgab und zusammensank. Ich setzte mich mit leise raschenden Gewändern auf die Knie vor Akira hin und hielt ihm erneut den Becher vor die Nase. Trink endlich. Das ist gegen die Schmerzen. Was regt dich so auf? Ich überlegte ob es wohl möglich wäre Akiras Problem durch ein Ritual auf sie Spur zu kommen und welches dafür am geeignetsten wäre. Ich wunderte mich wirklich über mich selbst. Wenn ich jemandem half, dann immer nur körperlich, ich verstand nichts von der Psyche des Menschen, ich verstand mich selbst ja nicht einmal. Und trotzdem saß ich hier und überlegte wie ich Akira mehr Seelenfrieden bringen konnte. Zumindest auf meine Weise, indem ich seine Probleme aufdeckte.
-
Ich nickte leicht, fast zaghaft, gegen Akiras Rücken und atmete in tiefen, langsamen Atemzügen seinen warmen Geruch ein, der mir mittlerweile so vertraut war wie mein eigener. Zusammen ist gut. Ich hatte Akira gerne in meiner nähe. Ich klammerte nicht, wenn wir uns trennen mussten, das gehörte zu unserer Berufung dazu, aber es war mir doch viel lieber, wenn er dicht bei mir war. Ich wollte Akira nicht loslassen, wirklich nicht, aber ich wusste, dass es realistischer Weise langsam Zeit wurde, dass auch er duschte und wir unser Abendessen bekamen. Also löste ich mich langsam wieder von Akira und trat einen Schritt zur Seite, um neben meinem Freund an die Küchezeile zu treten. Du solltest jetzt auch mal unter die Dusche.
-
Akira wollte meinen Trunk nicht, lieber wollte er versuchen sich selbst ganz zu heilen. Ich hielt den Becher nun wieder in meinen eigenen Händen und beobachtete Akira bei seinem Treiben. Sein Chakra spielte allerdings nicht mit und das machte ihn wütend. Während ich weiterhin ruhig da stand bekam der Marder Angst. Er fauchte und rannte vor Akira weg, nur um sich hinter mir zu verstecken. Auch das Kaninchen von zuvor, welches bis eben noch friedlich im Gras neben uns gesessen hatte, machte sich auf und davon und rannte Haken schlagen ins Gebüsch. Ich schwieg erst einmal, wie so oft, und aktivierte mein Byakugan. Ich betrachtete Akiras Chakrawege, denn auch wenn ich diese nicht mehr angefasst hatte seit ich ihn bei unserer ersten Begegnung ruhig hestellt hatte, so konnte doch etwas schief gelaufen sein, oder ich hatte etwas übersehen, ich war nicht unfehlbar. Doch nichts war blockiert, das Chakra staute sich nirgendwo, doch es sah auch nicht aus wie es sollte, es floss nicht ruhig seiner Wege, es war aufgewühlt, unruhig. Du bist zu aufgeregt. Ich deaktivierte mein Kekkei Genkai wieder und legte den Kopf ein wenig schief, wie ich es so oft tat.
-
Ich schmiegte mein Gesicht mit geschlossenen Augen gegen Akiras schmalen und doch muskulösen Rücken, während ich mich einen Moment einfach nur darauf konzentrierte, dass ich seine Wärme spüren konnte, seinen Atem, sogar ganz leicht seinen Herzschlag. Er war am Leben und wir waren zusammen. Als Shinobi musste man immer damit rechnen, dass das Leben innerhalb von Sekunden vorbei sein konnte, das eigene, aber auch das seiner Liebsten. Trotzdem war es nicht einfach daran zu denken, dass man jemanden fast verloren hätte, selbst wenn diese Persok direkt vor einem stand. Ich hatte die Erinnerung an Akiras Opfer bei unserer Prüfung bisher mehr oder weniger verdrängt, wenn es nicht nötig war dachte ich am Liebsten einfach gar nicht an so schwer verdauliche Dinge, doch hier, wieder zurück auf der Rendezvous Insel, war es praktisch unmöglich nicht daran zu denken und sich im Detail daran zu erinnern wie Akira fast sein Leben verloren hatte um das meine zu retten. Ich war ihm unendlich dankbar dafür und würde es auf Ewig sein, doch ich würde es mir ebenso niemals verzeihen, dass ich so unachtsam gewesen war, dass es überhaupt dazu gekommen war. Genjutsu waren nie meine Stärke gewesen, sobald ich also darin gefangen war hatte ich logischerweise nichts mehr tun können, doch wenn ich unsere Gegner nur ein bisschen ernster genommen hätte, wenn ich verstanden hätte was Rikus Problem gewesen war... Ich verstärkte meinem Griff um Akira ein bisschen und schüttelte leicht den Kopf. Bin nur froh, dass es dir gut geht.
-
-
Ich stieß ein Schnauben aus, als Akira meinen Hintern beklopfte und stieg dann doch leich amüsiert unter die Dusche. Das heiße Wasser tat gut und lockerte meine Muskeln auf, aber meine Gedanken waren weit weg, immer noch oder auch schon wieder bei unserer vergangenen Prüfung. Ich gab mein Bestes um meine Gedanken davon abzulenken, aber jetzt wo ich alleine war fiel mir das wesentlich schwerer. Ich beeilte mich also mit dem Duschen, doch musste mir die Zeit nehmen meine langen, schwarzen Haare zu waschen, da sie sonst durch das viele Salz verfiltzen würden und das wäre dann am nächsten Morgen eine einzige Qual. Ich stieg bald wieder aus der Dusche, trocknete mich ab, wickelte meine Haare in ein weiteres Handtuch und zog eine lockere Hose und einen weichen Pullover an, ehe ich das Bad fast ein bisschen wie auf der Flucht verließ. Ich fand Akira in der Küche und konnte nicht anders als meine Arme von hinten um ihn zu schlingen und mein Gesicht an seinem Rücken zu vergaben. Im Moment trug ich meinen Schädel ausnahmsweise nicht, solange meine Haare trockneten war das nur schwer möglich, und so fühlte ich mich noch zusätzlich zu meinen rotierenden Gedanken irgendwie... nackt. Akira hatte mich schon ohne meinen Schädel gesehen, öfters sogar, doch es war nach wie vor ungewohnt für mich, ein Zeichen der Verletzlichkeit, welches ich wenn nur Akira sehen ließ.
-
Ich sah Akira einen Moment lang ausdruckslos an, dann wandte ich mich wieder dem Sud zu, den ich zubereitete, und rührte ihn um. Der Marder, der sich als so unauffällig wähnte, erstarrte mit einem verwirrten Gurren, als Akira ihn ansprach und blickte ihn mit großen Kulleraugen an. Er hatte nicht damit gerechnet bemerkt zu werden. Dann schüttelte er sich einmal und fasste einen neuen Plan. Er sprang einfach frech auf Akira zu und begann an ihm zu schnuppern. Wenn ich in der nähe war fühlten sich die meisten Tiere sicher, niemand würde ihnen etwas tun. Dafür würde ich sorgen. Ich beobachtete die beiden aus dem Augenwinkel, während ich das kochende Wsser umrührte und leise Worte murmelte, ehe ich den Sud abgoss und zu Akira trat, ehe ich ihm einen einfachen Holzbecher mit der dampfenden, bitteren Flüssigkeit in die Hand drückte. Trink.
-
-
Okay. Ich sah auf unsere Hände hinab und löste sie nur widerwillig, aber ich musste wirklich unter die Dusche und etwas zu Essen war auch sehr an der Ordnung. Ich begann schamlos mich einfach auszuziehen, abgesehen davon, dass Akira mich bereits mehrere Male nackt gesehen hatte war ich nie besonders schamhaft gewesen, was meinen Körper anging, was man aber kaum ahnen mochte, wenn man bedachte, dass ich fast immer weite Pullover und lange Hosen trug.
-
Langsam bewegen. Tadelnd sah ich Akira durch den aufsteigenden Wasserdampf an und warf dann einige ausgewählte Kräuter in das kochende Wasser, woraufhin bald ein herber, fast bitterer Geruch davon aufstieg. Du kriegst gleich was gegen die Schmerzen. Der Marder auf meinen Schultern verzog das Näschen ob des bitteren Geruchs und kletterte von meinen Schultern herab, um sich nun stattdessen interessiert an Akira heran zu schleichen.
-
Ich beobachtete wie Akira unsere Hände hob und spürte wie meine Schultern sich bei dem sanften Kuss langsam entspannten, speziell dann auch unter der warmen Hand meines Freundes. Klingt gut. Und dann schlafen? Es war ein anstrengender Tag gewesen und auch wenn wir als Shinobi noch viel mehr aushalten konnten, so waren wir hier jetzt im Urlaub und ich wollte Akira gerne in meinen Armen halten, während wir langsam wegdämmerten.
-
Hier sind sonst keine andere Menschen. Die meiste Zeit meiner Tage war ich alleine und ich genoss es sehr. Jemanden bei mir im Lager zu haben war seltsam, eigentlich war das noch nie vorgekommen. Wenn die seltene Situation aufkam, dass ich jemandem von meiner Art helfen musste, so kam ich zu ihnen, an einen unverfänglichen Ort in der Natur. Aber Akira hatte herkommen müssen, es hatte keine andere Option gegeben, wenn ich ihn behandeln wollte. Jedenfalls sagte ich mir das selbst. Das Häschen hoppelte fort und entspannte sich im nahen Gras. Ich erhob mich, der Marder lag immer noch entspannt über meinen Schultern und beobachtete Akira interessiert, und fachte das Feuer wieder an, damit ich einen Topf auf den Stein in der Mitte stellen konnte. Natürlich. Hier hab ich dich im Blick.
-
-
Mein Blick zuckte unsicher zwischen Akiras Augen hin und her, bis er sich endlich beruhigte und sich eines aussuchte. Ich atmete wieder gezielt ruhig ein und aus und brauchte einige Momente, ehe ich Akira wieder antwortete. Meine Stimme war immer noch nicht besonders sicher, aber immerhin hatte sie einen leicht entschlossenen Ton. Okay. Okay. Gemeinsam.
-
Was mich aufweckte war ein Geräusch das eigentlich nicht in meine Umgebung gehörte, die Stimme eines anderen Menschen. Meine Iagen flogen auf und nur wegen der Tiere die auf mir ruhten fuhr ich nicht hoch, denn ich wollte sie nicht stören oder erschreckend. Es war auch gar nicht nötig mich aufzurichten, denn mir fiel wieder ein, dass ich mein Lager diese Nacht tatsächlich mit einem anderen Menschen geteilt hatte. Akira Haruno, den ich halb tot gefunden und wieder aufgepäppelt hatte. Ich sah zu ihm hinüber und war durchaus amüsiert durch diesen Anblick, der sich mir da bot. Ein kleiner, brauner Hase saß nämlich vor Akira und ließ sich von dem anderen Mann streicheln. Ich setzte die Mäusefamilie auf den Boden neben mir und behielt den Marder auf meinen Schultern, während ich mich leicht von meiner zusammengesunkenen Position an den Baumstamm aufrichtete. Sie wundert sich wer du bist.
-
-
Ich ließ ein genervtes Knurren hören, als Akira zusammensackte. Zwar war es gut wenn er sich ausruhte, ich hatte sofort überprüft ob er eingeschlafen oder in Ohnmacht gefallen war und Ersteres war der Fall, aber natürlich hatte er das hier tun müssen, entfernt von meinem sicheren Lager. Ich erhob mich und ließ Akira erst einmal liegen wo er war, um die letzten Reste von Glut zu ersticken und die Feuerstelle auf Dauer zu sichern, dass hier keine Flammen mehr ausbrachen. Auch verteilte ich die langsam abkühlende Asche im Wald rundherum, wobei ich leise Sprüche murmelte. Dieser Mann, den wir verbrannt hatten, mochte ein schlechter Mensch gewesen sein, da hatte ich aus irgendeinem Grund keinerlei Zweifel, doch ich ehrte das Leben und den Tod und erwies so auf meine Weise den Überresten des Toten die letzte Ehre. Und außerdem verwischte ich so noch weiter Akiras Spuren. Dann trat ich zu dem anderen Mann zurück und blickte einige Momente still zu ihm hinab. Er schlief ruhig, sein Gesicht war zum ersten Mal seit ich ihn gesehen hatte völlig entspannt, friedlich. Er hatte einen Ausdruck wie ein schlafendes Tier in der Sicherheit seiner Heimathöhle. Irgendetwas rührte sich wieder in meinem Herz, es war warm, aber ich wusste es nicht zu fassen. Ich schüttelte den Kopf und beugte mich hinab um den größeren Mann anzuheben. Wieder ging es zurück zu meinem momentanen Lager, bei welchem ich ihn erneut weich auf meine eigentliche Schlafstatt bettete. Rasch wechselte ich noch seine Moosverbände und die Kräuter die auf seinen Wunden lagen. Oder eher dort wo seine Wunden gewesen waren, denn anscheinend hatte er sie irgendwann zwischendurch geheilt. Jedenfalls oberflächlich, soweit ich das erkennen konnte. Ich schüttelte erneut den Kopf und verband ihn trotzdem erneut, für den Fall, dass er sich die Wunden doch erneut aufriss, und ließ ihn dann in Ruhe schlafen. Das konnte er zum heilen brauchen. Mein Feuer hier war in der Zwischenzeit erloschen und ich entfachte es erneut, da die Nacht kalt war und ich nicht riskieren wollte, dass Akira dadurch weiter erkrankte. Endlich ließ auch ich mich nieder, die Beine überschlagen, den Rücken an einen nahen Baum gelehnt, Akira auf seinem Lager gegenüber, das Feuer zwischen uns. Langsam verging die Nacht, ich döste und warf immer wieder neues Holz ins Feuer, wenn ich aufwachte, doch kurz vor dem Morgengrauen schlief ich endgültig ein und das Feuer brannte still herab. Während der Nacht hatte sich um meine Schulter ein Marder geringelt und in meinem Schoss, zwischen meinen Händen eingekuschelt, fand sich eine kleine Familie Feldmäuse.
-
Akiras Aufforderung zu folgen war weitaus schwerer als es sein sollte, denn ich sah meinen Partner immerhin sonst ja auch oft an und es war kein Problem. Aber ich hatte solche Episoden auch schon öfter gehabt, auch wenn ich mir nie recht sicher war was sie triggern konnte, oder eben nicht. Während ich mich also darum bemühte Akira direkt anzusehen lauschte ich seinen Worten und atmete gezielt ruhig ein und aus. Ich mochte es nicht so verletzlich zu sein, aber wenn ich ehrlich war, dann war mir Akira der liebste Mensch um so zu sein, niemandem sonst vertraute ich so sehr wie ihm, speziell in solchen Momenten. Seine sanften Worte wuschen wie warmes Wasser über mich hinweg, immer so vernünftig und verständisvoll, Akira wusste fast immer was er sagen musste, was das richtige war. Ich bewunderte ihn zu tiefst für diese Fähigkeit. Endlich hob sich mein Blick und ich sah in Akiras warme, grüne Augen, Unsicherheit in meinen eigenen, weißen Irden, ein Ausdruck den sonst nur Tiere zu sehen bekamen, nie ein anderer Mensch. Du meinst es... kann uns helfen zu heilen? Uns beide belastete die vergangene Prüfung, auch wenn wir gelernt hatten damit umzugehen, doch hier damit konfrontiert zu werden war noch schwerer als ich gedacht hatte, als ich dieser Reise zugestimmt hatte.
-
-
Ich wollte Akira nicht loslassen und ihn weiter sicht bei mir halten, aber ihn gegen seinen Willen festzuhalten widersprach mir noch mehr und so gab ich schließlich nach. Ich mied den Blick meines Freundes und sah stattdessen auf unsere verschränkten Hände hinab, während ich seinen Worten zuhörte. Ich weiß nicht... Ich unterbrach mich für einige Momente und versuchte meine Gedanken zu artikulieren. Was wenn sich die alten Erinnerungen nicht überschreiben lassen?
-
Akira mochte noch so sehr lästern, der Spruch den ich gesagt hatte war wahr. Und außerdem ein direktes Zitat von meiner Mutter. Das Schicksal fand immer einen Weg der weiter führte, wenn es einem noch mehr Zeit auf Erden bestimmt hatte. Akira warf dem nach und nach vergehenden Feuer einen Mordanschlag auf sich selbst vor, richtete sich auf und klappte wieder zusammen. Als ich wieder zu ihm hinüber schielte hielt er seinen Kopf in Händen, das Gesicht versteckt von seinen Fingern. Ungewöhnlich für mich fragte ich mich was in seinem Kopf vor sich ging. Normalerweise interessierte mich das bei anderen Menschen kein Stück, es konnte mir kaum egaler sein, aber bei Akira kam in mir die Frage auf woran er wohl gerade denken mochte. Doch wie es meine Art war sagte ich nicht und behielt den anderen Mann nur weiter im Blick, während das kürzlich erst rasende Feuer sich immer weiter beruhigte. Ich streckte eine Hand aus und strich mit ihr langsam über die Erde vor uns und verwischte so das Zeichen, das ich dort zu unserem Schutz gezeichnet hatte. Wir brauchten es nicht mehr. Der Geist des Toten war über die Grenze gegangen und seine sterblichen Reste zu Asche verbrannt.
-
-
Ich war einen Moment überrascht von Akiras plötzlicher Umarmung, doch überwand das sehr viel schneller als es zum Anfang unserer Beziehung noch der Fall gewesen war. Ich schlang meine eigenen Arme um meinen Freund und lehnte meinen Kopf, in aller Vorsicht wegen meines Schädels, gegen den seinen. Akira war warm, trotz der nassen, kalten Kleidung die an ihm ebenso hing wie an mir, und roch unter all dem Geruch nach Meer und Salz immer noch nach dem mir so vertrauten Duft, der ihm immer schon anhaftete. Ich schloss die Augen und verstärkte meinen Griff um ihn etwas. Die Erinnerung an unsere Prüfung hatte mich wohl mehr aufgewühlt als ich zunächst gedacht hatte, denn gerade wollte ich nichts anderes als zu spüren wie Akira atmete, wahrzunehmen wie sein Herz nach wie vor schlug, wie sein Körper immer noch Wärme ausstrahlte. Dass er okay und am Leben war und nicht an der Grenze wie das letzte Mal als wir auf dieser Insel gewesen waren.
-
Es war merkwürdig hier neben Akira zu sitzen. Nicht schlecht merkwürdig, aber eben doch seltsam. Es war wie nach einem langen Tag ein Lager aufzuschlagen und endlich zur Ruhe zu kommen, und das obwohl ich doch eigentlich in der nähe anderer nie wirklich zur Ruhe kam und wir hier nicht bei einem Nachtlager saßen sondern vor dem Leichenfeuer eines mir völlig unbekannten Mannes. Neben einem Mann von dem ich kaum mehr als seinen Namen und seinen Hass auf die Hyuugas wusste. Und doch hatte ich ein unbestimmted Gefühl, das mich nicht verlassen wollte. Als wüsste ich so viel mehr über Akira als ich es wirklich tat, und als wüsste er mehr über mich als er es tun konnte. Ich hörte durch das laute Knistern des Feuers nur mit Mühe die leisen Worte des Mannes neben mir und ich überdachte sie einen Moment. Er hatte recht, dieses Aufeinandertreffen konnte kein Zufall sein, ich glaubte an das Schicksal, daran, dass uns unser Weg auf dieser Welt vorher bestimmt war. Ich senkte ganz leicht den Kopf und antwortete Akira dann indirekt. Das Schicksal tritt oft gerade dann mit einem Ausweg in Erscheinung, wenn man sich in scheinbar auswegloser Situation mit seinem Los abgefunden hat.
-
-
Hmm... Ich sah Akira einen Moment fast schon böse von der Seite an, allerdings konnte ich diesen Blick nicht lange durchziehen, denn ich konnte nicht wirklich böse auf meinen Freund sein, jedenfalls nicht einfach so, da brauchte es schon einen größeren Auslöser. Wenn er sich einfach so in Gefahr begab zum Beispiel. Wenigstens ein bisschen Komfort nach dem Scheiß. Und vor einer Menge mehr Scheiß auch noch, denn nachher waren die Ausscheidungskämpfe gestartet, bei denen Akira noch weiter verletzt worden war, ganz abgesehen natürlich von der einen Monat später folgenden letzten Prüfung, die mein Partner dann nicht bestanden hatte. Ich verdrehte leicht die Augen über Akiras folgende Worte und trat die Türe hinter uns wieder zu. Das will ich auch hoffen. Ich sah mich kurz um, wir waren zuvor ja kaum hier drin gewesen, und suchte dann, erfolgreich, das Badezimmer, in welchem ich erst Akira wieder absetzte.
-
Der junge Mann neben mir begann haltlos zu lachen. Ich wollte ihn schon anfahren, dass er sich selbst damit nichts gutes tat, doch beschloss es dann doch zu lassen. Ich glaubte nicht, dass er wirklich aufhören würde und mir kam der Gedanke, dass ich vielleicht ähnlich reagieren würde, sollte ich sehen wie jemand der mir so viel Schmerz zugefügt hatte, wie es die verbrennende Leiche vor uns anscheinend bei meinem Patienten getan hatte, in Flammen aufging. Ich schwieg also weiterhin, während das Feuer langsam alles auffraß was von dem Toten noch übrig geblieben war. Es würde eine ganze Weile dauern bis alles zu Asche zerfallen und das Feuer ausgebrannt war, aber wenn es etwas gab was ich hier draußen als Schamane hatte, dann war es Zeit. Viel Zeit. Plötzlich meldete sich mein Patient wieder zu Wort und nannte einen Namen. Seinen Namen. Ich hatte ihn bisher nicht danach gefragt, es war mir einfach nicht in den Sinn gekommen. Haruno... Irgendetwas sagte mir dieser Nachname, irgendwo, ganz tief in meinen Erinnerungen an meine Zeit in Konoha, war etwas über diese Familie. Ich hatte den Namen schon einmal gehört, allerdings gehörte er zu keinem der besonderen Clans im Dorf, da war ich mir sicher. Jedoch war es mir auch eigentlich völlig egal, denn Namen, gerade Clan- und Nachnamen bedeuteten mir nichts. Ich schwieg eine kleine Weile weiterhin und prägte mir Akiras Namen ein, aus einem mir nicht bekannten Grund wollte ich ihn nicht unbedingt vergessen, wie sonst praktisch alle Namen die ich hörte und die mir einfach nicht wichtig waren. Silvester. Akira hatte bisher nur meinen Nachnamen erfahren, weil er dumm über die Hyuuga geredet hatte mit denen ich nichts zu tun hatte. Mein Vorname war wieder so ein Wort, das merkwürdig auszusprechen war für mich, denn ich benutzte ihn kaum noch. Warum auch? Tieren war es egal wie man hieß oder wer man war, alleine die Taten und das Verhalten zählte bei ihnen.
|