Ich nickte lediglich bei Pains Worten und wandte dann meine Aufmerksamkeit an meinen Partner bei Akatsuki. Ich hatte wie üblich keine Gefühle die man im meinem Gesicht ablesen hätte können und selbst nachdem mir Kisame die Namen der beiden Anwesenden verriet würdigte ich sie mit keinem Blick. "Ich begleite euch" fasste ich mich kurz in einem kühlen Tonfall und wartete darauf das Kisame losgehen würde. Ich würde sicher nicht vorne weggehen, da ich es nicht leiden konnte Fremde oder überhaupt irgendjemanden in meinem Rücken zu haben. Es wäre einfach nur dumm und unvorsichtig und auch wenn ich mit Kisame schon lange ein Team bildete konnte ich ihm nicht wirklich vertrauen. Schließlich wusste auch er nicht wie es wirklich in meinem inneren aussah. Während ich wartete sah ich aus dem Augenwinkel zu yukiko und Shika um diese für einen kurzen Moment abschätzig zu Mustern.
Den ganzen Tag hatte ich mich nun schon erholen müssen. Ich merkte immer mehr das mein Körper nicht mehr lange der Belastung der Krankheit und des Sharingans Stand halten konnte. Es war einer der wenigen Momente in dem ich das Sharingan nicht aktiviert hatte. Ich war mir sicher das keiner in meiner Nähe und nur deswegen erlaubte ich mir einen kurzen Moment der Schwäche. Ohne das Familienerbe konnte ich kaum noch etwas erkennen, nur Schemen durch die ich erkannte das ich nicht gerade dabei gegen eine Wand zu laufen. Wäre die ganze Situation nicht noch mit Schmerzen verbunden wäre es doch tatsächlich Albern. Alleine der Gedanke daran war erniedrigend. Langsam musste mir etwas einfallen, Sasuke war noch nicht stark genug um mich zu besiegen aber würde ich noch lang genug leben bis er es war? Mir war gar nicht bewusst wie lange ich gedankenverloren durch das Versteck gewandert war, bis ich merkte daß ich vor dem Büro von Pain stand. Aus dem Raum konnte ich leise Stimmen hören. Sofort aktivierte ich mein Sharingan. Niemals würde ich anderen gegenüber eine schwäche zugeben. Meine kühle und ablehnende Art legte ich ohnehin niemals ab. Da ich auch die Stimme von Kisame hören konnte, auch wenn ich nicht verstand was genau gesagt wurde, beschloss ich an der Tür zu klopfen. Auf einen Auftrag konnte ich zwar verzichten aber ich ließ mich auch nicht wie ein Kind im Versteck einsperren.
Den Scherz von Kisame nahm ich lediglich schweigend hin, aber etwas Wahres lag dennoch in seinen Worten. Welcher Bruder würde schon seinen kleinen Bruder auf den Pfad des Hasses und der Rache führen, aber ich hatte das alles nur für Sasuke getan, damit er am Ende der Held werden konnte, den Konoha brauchte. Ich hatte keine andere Lösung damals gesehen, aber wenn alles nach meinem Plan laufen würde, dann würde mich Sasuke weiterhin hassen und dann wäre alles gut. Kisames Blicke auf mir konnte ich nur zu deutlich spüren, aber ich ging nicht weiter darauf ein. "Das stimmt allerdings", gab ich Kisame Recht, dass Uchiha wie Haie waren. Meinen Clan hatte ich schon lange aufgegeben und jeder glaubte mir auch, dass mir der Clan nichts mehr bedeutete. "Darüber würde ich mir keine Gedanken machen. Wir sind schon so weit gekommen, es fehlt nicht mehr viel, bis wir unser Ziel erreicht haben", meinte ich ziemlich ausweichend, aber Pain schien ja fleißig dabei zu sein, neue Mitglieder zu rekrutieren. Akatsuki hatte also noch lange nicht aufgegeben und ich hatte das Gefühl, dass der wahre Kampf erst noch beginnen würde. Ob ich diesen aber noch miterleben würde, war fragwürdig... Wie auf Kommando spürte ich daraufhin eine Welle des Schmerzes, die meinen Körper ohne Vorwarnung überrollte, aber ich schaffte es, meine Fassung und Haltung zu bewahren. Aber ich sollte es nicht riskieren, mir vor Kisame etwas anmerken zu lassen. "Wenn du mich nun wieder entschuldigen würdest, ich habe noch etwas zu erledigen", suchte ich also nach einem Vorwand, mich zurückzuziehen und ohne auf eine Antwort von Kisame zu warten, wandte ich mich ab und begab mich auf unser Zimmer.
--> Itachi Uchiha wird hiermit zur Übernahme freigegeben
Wie ich eigentlich bereits erwartet hatte, nahm Yukiko die Bemerkung hinsichtlich Deidara nicht so gelassen auf, wie sie sich zuvor noch gegeben hatte und Kisame bekam es in Form einer vermutlich eiskalten Welle zu spüren. Ich hatte das alles schweigend beobachtet. Mit der "Bitte" an Kisame, den verstorbenen Deidara nicht weiter als Barbiepuppe zu bezeichnen, zog sich die Weißhaarige dann auch schon wieder zurück, womit Kisame und ich wieder alleine waren. Obwohl Kisame das wortwörlich kalt erwischt hatte, unterließ er es, Yukiko zu folgen und damit eine Auseinandersetzung zu vermeiden. Erst jetzt schien Kisame das zu äußern, was ihn zu beschäftigen schien. Ich hatte es mir schon gedacht, dass er sich damit zurückhielt, solange Yukiko noch hier war. Und allzu sehr überraschten mich seine Worte nicht. "Es war töricht von Deidara, sich mit Sasuke messen zu wollen. Er hat ohne jeglichen Verstand gehandelt und musste dafür teuer bezahlen", meinte ich dazu, hielt meine Stimme allerdings in einem neutralen Ton. Insgeheim war ich froh darum, dass Deidara es in seinem Selbstzündungsversuch nicht geschafft hatte, Sasuke mit in den Tod zu reißen. Als Sasuke Orochimaru aus dem Weg geschafft hatte, hatte ich ein wenig Sorge bekommen, dass es sich negativ auf meinen Plan auswirken könnte. Diese Sorge hatte ich bereits gehabt, nachdem sich Sasuke Orochimaru überhaupt angeschlossen hatte. Bisher schien mein Plan noch umsetzbar zu sein, das würde aber stark von den nächsten Schritten abhängen. Diese Gedanken wusste ich allerdings gut für mich zu behalten. "Was Sasuke betrifft... Dadurch, dass er sowohl als auch Deidara besiegen konnte, wird sein Selbstvertrauen bestimmt ordentlich gesteigert haben. Aber zwischen Selbstvertrauen und Selbstüberschätzung herrscht nur ein schmaler Grad. Sasuke wird unvorsichtig werden und sich maßlos selbst überschätzen. Seit unserer letzten Begegnung wird er nicht viel dazu gelernt haben. Im entscheidenen Überblick wird er von seinem Wunsch nach Rache übermannt werden und es wird ein ähnliches Ende nehmen wie bei unserer letzten Begegnung. Ich sollte mich wirklich darüber freuen, dass es Deidara nicht geschafft hat, meinen Bruder zu töten, denn dann bleibt nämlich mir dieses Vergnügen." Wie um meine Worte zu unterstreichen, zeigte sich ein unbarmherziges Lächeln auf meinen Lippen und meine Ausstrahlung wandelte sich von ruhig zu grausam.
Kisames Hinweis darauf, dass so ein Spruch ausgerechnet von mir kam, ließ ich unkommentiert. Darauf konnte ich schließlich kaum etwas erwidern, ich selbst nahm nur ungerne Rücksicht auf mich und noch weniger nahm ich die Hilfe von anderen an. "Na dann", sagte ich nur leichthin, nachdem er mir nochmal versichert hatte, dass er stets einsatzbereit wäre. Aber sogleich darauf konnte ich Kisames Blick, der ohne Zweifel auf mir lag, nur zu deutlich spüren und ich war mir sicher, dass er gerade an etwas zweifelte. "Was ist los?", verlangte ich dann auch sofort zu wissen, denn irgendetwas schien Kisame zu haben und sowas konnte ich nach unserer langen gemeinsamen Zeit recht gut sagen. Schließlich gesellte sich Yukiko zu uns dazu, die sich eine freche Bemerkung gegenüber Kisame nicht verkneifen konnte. Wider Erwarten nahm Kisame das recht locker, immerhin konnte ich mich lebhaft an das erste Zusammentreffen der beiden erinnern, bei welchem nicht viel gefehlt hätte, bis sie sich die Köpfe eingeschlagen hätten. Wobei mit Kisames nächsten Kommentar Yukiko wohl ganz schön gefordert sein würde. Ich hielt mich da fein raus und zeigte keinerlei Reaktion darauf.
In letzter Zeit hatte es einige "beunruhigende" Entwicklungen gegeben, die selbst mir ein wenig Sorge bereiteten. Den Verlust von Hidan und Kakuzu bedauerte ich insgeheim nicht sonderlich auch nicht der Tod von Orochimaru, aber letzteres war dennoch besorgniserregend, denn immerhin war es mein geschätzter kleiner Bruder, der Orochimaru beseitigt hatte. Damit hatte selbst ich nicht gerechnet und ich wusste nicht, wie ich das bewerten sollte. Und nun schien Sasuke auf freiem Fuß zu sein, suchte sich starke Verbündete und war auf ganz offensichtlich auf der Suche nach mir, was meinen Plänen durchaus entgegen kam, aber mit den jüngsten Entwicklungen war ich überrascht worden. Auch mit Sasukes Sieg über Deidara. Mein Brüderchen war wohl ziemlich stark geworden, aber ob er es inzwischen mit mir aufnehmen könnte...? Leider stand es um meine Gesundheit alles andere als gut. Ich merkte, wie mir meine Krankheit immer mehr zu schaffen machte, aber ich durfte mir vor den anderen Akatsuki-Mitgliedern nichts anmerken lassen, vor allem Kisame schien ein besonders genaues Auge auf mich zu haben. Meine Sehkraft hatte ich mich inzwischen auch so gut wie vollständig verlassen und mehr als Lichtpunkte, die vor meinen Augen umhertanzten, konnte ich nicht mehr wahrnehmen. Womöglich war die Zeit bald gekommen... Trotz meiner Bedenken war es ausgerechnet Kisame, den ich aufsuchte und der gerade sein Training beendet hatte. "Überanstrenge dich nicht", machte ich mich bemerkbar, nachdem ich ihn gehört hatte und hätte fast über mich selbst lachen können, dass solche Worte ausgerechnet aus meinem Mund kamen.
Ich zeigte keinerlei Regung bei Kisames festnagelnden Blick und schlussendlich schien er sich damit auch zufrieden zu geben. Damit war das Thema dann auch beendet, was mir nur recht sein sollte. Selbst wenn die Begegnung mit meiner tot geglaubten Schwester, irgendwelchen alten Gefühle in mir geweckt hätte, so wischte ich diese nur wie ein lästiges Insekt zur Seite, denn sie hatten einfach keinen Platz. Nicht in dieser Welt, in der ich irgendwann nicht mehr existieren würde. Es war vollkommen unnötig, ihr irgendwelchen schönen Erinnerungen an einen guten Bruder zu geben, denn diese wurde sie nicht bekommen. Wenn sie mich hasste, dann war das vollkommen in Ordnung. Als dann schließlich unser Essen kam, wechselte Kisame das Thema, welches ich auffing, als ob wir zuvor über nichts anderes gesprochen hätten. "Du hast Recht. Dann sollten wir unsere Zeit nicht weiter verschwenden", entgegnete ich, wobei ich mir natürlich bewusst war, dass dieser "Ausflug" meine Idee gewesen war. Aber die Sache war nun erledigt und hatte damit keine weitere Aufmerksamkeit verdient, sodass wir uns wieder vollumfänglich auf unsere eigentliche Aufgabe konzentrieren konnten. Und ich mich auf meine ganz eigenen Pläne...
Canon-Zeitsprung bis zur Gründung von Team Hebi: Fluss Reich -> Akatsukis Versteck
Ein Badetag bei Akatsuki. Wer hätte gedacht, dass es soetwas geben würde. Ich bestimmt nicht und trotz aller Zweifel war ich mitgekommen, auch wenn ich mich selbstverständlich sehr bedeckt hielt. Denn kaum, dass eine gewisse Anzahl von Mitgliedern versammelt war, so begann das altbekannte Geplänkel, aus welchem ich mich nur allzu gerne heraushielt. Angefangen mit Kommentaren bezüglich dem Aussehen von Deidara bis hin zu Rin, die es mal wieder wusste, sich unbeliebt zu machen. Ich befürchtete, dass dies heute noch den ganzen Tag so weitergehen würde. Womöglich sollte ich doch wieder gehen, denn einen Nährwert hatte das Ganze hier nicht. Was ich jedoch interessiert auffasste war, dass es Deidara tatsächlich geschafft hatte, Kisame in Verlegenheit zu bringen. Dabei ließ sich Deidara nur zu gerne zu schnell provozieren, ihn Paroli bieten zu sehen, war eine überraschende Abwechslung. Da ich meinen Partner aber natürlich nur allzu gut kannte, bemerkte ich seine Gefühlsänderung sehr schnell, auch wenn ich mit jeglicher Aussage dazu zurückhielt. Stattdessen wandte ich mich an die Rothaarige, Juno, die auch gerade von Kisame herzlichst begrüßt wurde. "Juno, wir haben uns lange nicht mehr gesehen", äußerte ich mich schließlich das erste Mal in dieser bunten Runde.
Kisame schob mir das Menü zu, wofür ich allerdings nur einen kurzen Blick übrig hatte, denn Kisame ließ gar nicht erst mit seinen Fragen auf sich warten. Ruhig, wobei es emotionslos wohl besser treffen würde, erwiderte ich seinen Blick. "Ich wusste es nicht, ich habe lediglich davon gehört. Und da es so absurd klang, wollte ich dem nachgehen", meinte ich, was auch völlig der Wahrheit entsprach. Ich wusste genau, wer damals dem Massaker entgangen war, deshalb hatte es mich sehr verwundert, dass es in Kirigakure einen Sharingannutzer geben sollte. Wobei es mich doch sehr überraschte, dass man das solange geheim halten konnte. Aber jedes Dorf hatte so seine Geheimnisse... "Du kannst mir glauben, dass selbst ich niemals damit gerechnet hätte, auf meine Schwester zu treffen. Ich war der Meinung, dass sie tot sei." Ich wusste, worauf Kisame anspielen wollte. "Selbstverständlich wurde damals nach ihr gesucht, aber selbst die Uchiha konnten keine Spur finden. Das Verschwinden von Sachiko Uchiha behielt man jedoch für sich, das Dorf wusste nichts davon. Man hat sich schließlich damit abgefunden, dass sie tot sein musste." Und danach hatte man anscheinend Besseres zu tun gehabt, wie zum Beispiel einen Staatsstreich gegen Konoha zu planen. Was letztendlich durch das große Massaker ein Ende fand. Ich schloss mich Akatsuki an und im Laufe der Jahre verblasste die Erinnerung an meine verschwundene Schwester immer mehr. Es gab für mich Wichtigeres tun, da hatte eine tote Schwester keinen Platz. "Die Nigiri Sake. Und ebenfalls einen grünen Tee", gab ich meine Bestellung in knappen Worten auf.
Normalerweise war es Kisame, der mir folgte, daher war es beinahe ungewöhnlich, wenn unsere Rollen vertauscht waren. Weitaus weniger aus dem Grund, dass ich tatsächlich begeistert von seiner Idee wäre, aber er hatte das Recht auf zumindest einige Antworten. Ob ich ihm alles beantworten könnte würde oder eher wollte, war schließlich eine ganz andere Geschichte. Aber es würde mir eventuell auch gut tun, wenn ich das soeben Geschehene noch einmal in Ruhe überdenken konnte. Ich war nicht aufgewühlt oder dergleichen, aber ich hatte trotzdem meine Schwester getroffen, die ich schon seit vielen Jahren totgeglaubt hatte. Es änderte nicht wirklich etwas an meinen Gefühlen oder meiner Einstellung, doch es war trotz allem etwas, mit dem ich in keinster Weise gerechnet hatte. Somit war ich also Kisame zu besagten Restaurant gefolgt, von welchem ich schon gehört hatte, aber ich war noch nie dort gewesen. Als Kisame vor dem Eingang stehen blieb, tat ich es ihm gleich. Ich hörte, wie er etwas murmelte und verstand auch den Wortlaut, auch wenn ich mal so tat, als ob ich nichts gehört hätte. Es kam mir so vor, als ob Kisame das zu niemand Bestimmten gesagt hatte. Schließlich betrat ich das Restaurant ebenso, in welchem ich außer uns niemanden sonst wahrnehmen konnte. Darüber wollte ich mich nun freilich nicht beklagen, das kam mir sogar entgegen. Kisame entschied sich für einen Tisch in der Ecke, was ich ebenso befürwortete, denn trotz der Trennwände und des geringen Besucheraufkommens konnte man nie ungestört genug sein. Schweigend setzte ich mich ihm gegenüber dann hin.
Kisames Worte bestätigten die Vorahnung, die in mir bereits hochgekommen war. Es hörte sich zwar sehr beiläufig an, wie er das so sagte, allerdings hörte ich die Bedeutung dahinter sehr wohl raus. Kisame war anstandslos mit nach Kirigakure gekommen, ohne eine Frage zu stellen, dafür würde er jetzt Fragen haben und auf diese würde er auch antworten wollen. Innerlich seufzte ich auf, aber dann würde ich ihm wohl bis zu einem gewissen Grad Rede und Antwort stehen. "Das lass mal getrost meine Sorge sein", erwiderte ich dann auf seine Bemerkung hin, schien dabei aber weniger kühl und abweisend zu wirken, wie es sonst der Fall war. Kisames "Sorge" um mich konnte ich nicht so recht einschätzen, ich hatte dabei stets das Gefühl, dass es Kisame irgendwie amüsieren würde, jedoch anders als sonst. Zumindest aber ließ er ständig solche Kommentare in dieser Richtung fallen und ich hatte mich inzwischen daran gewöhnt, sodass ich eigentlich gar nicht mehr großartig darauf einging. Allerdings hatte Kisame eine wirklich gute Beobachtungsgabe, wobei unsere lange Partnerschaft auch miteinspielte, denn Unrecht hatte er nicht, es war schon wieder eine Weile her seit der letzten richtigen Mahlzeit. Dieses Mal war es also ich derjenige, der Kisame anstandslos folgte.
Das war keine Frage, die sie mir stellen sollte, sondern eher sich selbst. Ich hatte das schließlich nicht vorgehabt und es würde sowieso besser sein, wenn wir uns nicht noch einmal über den Weg laufen sollten. Ich ließ es dann auch zu, was Kisame zu Sachiko sagte, doch auch, weil ich wusste, dass es bei den Worten bleiben würde und er nicht weiter ging. Damit verschwand das Mädchen schließlich auch, doch nahm ich mir nicht die Zeit, ihr noch hinterherzusehen. Dazu hatte ich keinen Grund. Kisame schloss dann auch gleich zu mir auf. Langsamer zu gehen, sodass er mich einholen konnte, dazu machte ich mir nicht die Mühe. War es doch auch gar nötig. Ich konnte mir gut vorstellen, dass diesem nun einige Fragen und auch Kommentare auf den Lippen lagen. Doch bei dem, was er stattdessen fragte, warf ich ihm einen leicht fragenden Blick aus den Augenwinkeln zu. "Nein", antwortete ich schlicht darauf, doch hatte ich davon schon gehört. Ich bekam jedoch schon eine gewisse Vorahnung, worauf Kisame hinauswollte.
Diesen Rat hatte ich ihr weniger aus brüderlicher Sorge gegeben, als viel mehr aus der Intention heraus, dass ich es nicht gebrauchen konnte, wenn sie sich unnötig irgendwo einmischte. Aber von mir aus, sollte sie es gerne so auslegen, wie sie wollte. Es war besser für sie, wenn sie sich nicht zu sehr an ihre Herkunft klammerte und uns nicht in die Quere kam, davor hatte ich sie schon gewarnt. Sie war meine Schwester, aber ich hatte jegliche Bindungen zu meiner Familie bereits vor vielen Jahren getrennt. Für mich gab es nur noch Sasuke und in meinem Plan war kein Platz für Sachiko. Vielleicht bin ich doch zu weich..., dachte ich mir schließlich und könnte innerlich über mich selbst lachen. "Du solltest dir wirklich keine Sorgen um uns machen", entgegnete ich mit kühler Stimme. Sie sollte mir gegenüber wirklich keine Zuneigung entwickeln, sie würde nichts davon haben. Aber ich hatte mein Ziel erreicht, auch wenn es eine gänzlich unerwartete Wendung genommen hatte, mit der ich in keinster Weise gerechnet hätte. "Lass uns gehen, Kisame. Wir sind hier fertig", wandte ich mich an meinen Partner und kehrte Sachiko den Rücken, als ich mich langsam entfernte.
Ich rechnete es Kisame durchaus an, dass er sich hierbei nicht groß einmischte, so verzieh ich ihm auch seine wenigen Kommentare, die er einwarf. Er hatte nicht gänzlich Unrecht. Sachiko hatte insofern Glück gehabt, dass sie entführt worden war, da sie dem großen Massaker entkommen war. Ich hätte sie womöglich nicht am Leben gelassen. Bereits Misaki war eigentlich zu viel gewesen. Mehr Überlebende wären verdächtig geworden und wer wusste schon, was mein unerwarteter Komplize damals noch alles angestellt hätte. Selbst wenn es mir damals im Herzen wehgetan hätte, meine eigene Schwester zu töten, so wäre es ein notwendiges Übel gewesen. Genauso wie der Mord an meinen Eltern. "Du glaubst also, deine Kindheit wäre glücklicher gewesen, wenn du nicht entführt worden wärst", stellte ich nach ihren Worten fest und ein eiskalter Blick trat in meine Augen. "Du solltest dich wirklich glücklich schätzen, dass du dem schweren Schicksal entkommen bist, eine Uchiha zu sein. Das Leben als ein Uchiha ist ein Leben, welches von nichts weiter als Trauer und Kummer geprägt ist. Vielleicht war deine Kindheit hier keine glückliche, aber du hast die Möglichkeit erhalten, dein Leben nach deinem eigenen Willen zu gestalten." Man musste sich nur ansehen, welche Bedingungen nötig waren, um sein Sharingan zu erwecken. Alleine für das gewöhnliche Sharingan war es bereits ein schwerer Schlag für die Psyche, da es sich in vielen Fällen in Situationen, die mit hohem emotionalem Stress verbunden waren, zeigte. Vom Mangekyou wollte ich gar nicht erst reden, doch von diesem wusste sowieso kaum jemand und es war kaum möglich, Informationen darüber zu erhalten. "Eines sollte dir klar sein: Der Uchiha-Clan ist Geschichte, also klammere dich besser nicht zu sehr daran fest. Eine Familie hast du längst nicht mehr. Sasuke folgt dem Weg der Rache, an dessen Ende der Tod auf ihn wartet. Wir mögen Geschwister sein, aber brüderliche Gefühle brauchst du nicht von mir zu erwarten. Solltest du dich mir in den Weg stellen, werde ich keine Gnade zeigen." Meine Worten waren hart, sehr hart, aber es brachte nichts, wenn sie sich an einem so gut wie toten Clan festhielt. Es war wesentlich besser für sie, wenn sie sich hier ein neues Leben aufbaute, welches mit den Uchiha nichts zu tun haben würde. "Du bist Genin, also wirst du wohl Teil eines Teams sein. Ich habe zwar gesagt, dass du von mir keine brüderlichen Gefühle zu erwarten brauchst, aber lass mir dir dennoch einen Rat als dein Bruder mitgeben: Vergiss den Uchiha-Clan und konzentriere dich lieber auf deine Freunde hier. Das bietet dir eine Zukunft und ist mehr wert, als ein ausgelöschter Clan."
Ich hatte das untrügliche Gefühl, dass es Kisame keineswegs entgangen war, dass sich meine Haltung ein wenig verändert hatte. Dafür kannten wir uns dann doch einfach zu lange. Womöglich würde ihm dann auch schnell klar werden, was der Grund dafür war. Seine Worte bezüglich der Geheimniskrämerei ließ ich unkommentiert. Der Uchiha-Clan war schon immer ein recht verschlossener Clan gewesen. Natsuki oder doch eher Sachiko schien meine Informationen kalt erwischt zu haben. "Ich kenne nicht nur deinen Namen, sondern auch deine Familie. Deine Eltern sind Fugaku und Mikoto Uchiha gewesen. Diese sind auch meine Eltern gewesen." Für einen Atemzug ließ ich meine Worte Wirkung zeigen, denn die Bedeutung dahinter war kaum zu missverstehen. "Das macht mich also zu deinem älteren Bruder. Und auch Sasuke Uchiha ist somit dein älterer Bruder."
Mit undeutbarer Miene hörte ich mir die weiteren Worte des Mädchens an. Wie eigentlich erwartet, schien Natsuki nicht ihr richtiger Name zu sein. Wobei ich es für sehr unwahrscheinlich hielt, dass man es tatsächlich geschafft hatte, ein Neugeborenes aus Konoha und dann noch dem Uchiha-Viertel zu entführen. Wenn man eines über meinen Clan sagen konnte, dann, dass dieser stets nur talentierte Shinobi hervorgebracht hatte. Moment.... Allmählich schien sich etwas in meinem Gedächtnis zu regen, je länger, ich darüber nachdachte. Sie ist elf Jahre alt, sagte sie... Nachdem ich nun alle Puzzleteilchen vor mir hatte, brauchte ich wirklich nicht lange, um diese passend zusammenzufügen. Während sich in meinem Blick, der immer noch das Mangekyo Sharingan zeigte, nichts tat, schien sich meine Haltung unmerklich ein wenig anzuspannen. Ich war hierhergekommen, weil ich von einem Sharingannutzer gehört hatte und dem hatte ich auf den Grund gehen wollen. Zuerst fanden wir genau diesen und dann ausgerechnet auch noch... Geradezu lachhaft. Das Schicksal konnte manchmal wirklich merkwürdige Spielchen treiben. "Nein, dein Name lautet in der Tat nicht Natsuki Uchiha. Sondern Sachiko Mikoto Uchiha. Vor 11 Jahren in Konohagakure geboren, aber nach ihrer Geburt von Unbekannten entführt. Diese Sache wurde unter Verschluss gehalten, sodass es im Dorf nicht publik wurde", erzählte ich mit beinahe monotoner Stimme.
Sie rückte mit der Sprache tatsächlich heraus, während Kisame sich etwas zurückzog, wogegen ich per se auch nichts hatte. Das Mädchen würde sich nicht weiter wehren und uns wohl nun Rede und Antwort stehen. Doch fing sie an, von meinem kleinen Bruder zu reden. Für einen Moment veränderte sich in meiner Mimik etwas, als Sasukes Namen gefallen war, aber hatte dies die Dauer vom Bruchteil einer Sekunde gehabt, sodass man sich gut einreden konnte, dass man sich das bloß eingebildet hatte. Viel hatte sie zu Sasuke dennoch nicht zu sagen, das Interessante kam erst danach. Doch hierbei konnte ich mein Pokerface mit absoluter Perfektion behalten. Wenn sie sagte, sie wäre aus Konoha und hätte das Sharingan von Geburt an, dann wollte sie damit wohl sagen, dass sie vom Uchiha-Clan war. Das konnte ich bis dato nicht wirklich bestätigen, aber es schien, dass wir zumindest den gesuchten Sharingan-Nutzer gefunden hätten. Dennoch... "Es gibt niemanden mit dem Namen Natsuki Uchiha", stellte ich klar, denn an diesen Namen konnte ich mich nun wirklich nicht erinnern. Also konnte es diese Person schlecht geben. Der Qipao, den sie offensichtlich hochhob und uns damit zeigte, sagte mir nicht viel. Der hätte jedem weiblichen Uchiha-Mitglied gehören können. Und erkennen tat ich aufgrund meines nachlassenden Sehvermögens sowieso nicht viel. "Sag mir, wie alt du bist", forderte ich sie stattdessen auf. "Und erzähl mir mehr von dieser Entführung." Vielleicht gab das etwas mehr Aufschluss. Dass sie das Sharingan tatsächlich besaß, wollte ich ihr glauben, sie hatte keinen Grund, darüber zu lügen.
Mein Sharingan selbst schien das Mädchen nicht wirklich überraschen, was mich doch ein wenig stutzig machte. Mein Blick blieb jedoch undurchdringlich wie eh und je. Das Mädchen schien sich allerdings erst wirklich bewusst zu werden, wen sie da vor sich hatte, als Kisame uns beide "vorstellte", womit er sie wohl nur weiter einschüchtern wollte. Es funktionierte auch, was nicht weiter verwunderlich war, wenn man ehrlich war. Mit einem dumpfen Aufprall fiel ihr bis eben noch umklammertes Kunai in den Sand hinab. Doch sie schien nicht ganz so dumm zu sein, wie ich anfangs angenommen hatte. Das, was sie jedoch über den Uchiha-Clan wusste, war eigentlich gerade zu enttäuschend. Und auch ihr Name war tat hier nichts zur Sache. "Das ist nichts, was nicht auch jeder andere in Erfahrung bringen kann", stellte ich mit nüchterndem Ton fest und nagelte sie dann erneut mit meinem Sharingan fest, welches sich nun zu meinem Mangekyo veränderte. "Du verbirgst etwas", konfrontierte ich sie schließlich mit meiner Vermutung. Etwas an ihr hatte sich für den Bruchteil einer Sekunde verändert, was mir nicht entgangen war und dafür musste es schließlich einen Grund geben. Ich brauchte auch keine weiteren Worte, um ihr die Lage zu verdeutlichen, in welcher sie sich befand und sie sollte besser nicht versuchen, sich aus dieser zu entziehen.
Wie töricht, war das, was ich mir zu dem Verhalten des Mädchens dachte. Interessanterweise schien ihr noch längst nicht bewusst zu sein, wen sie da eigentlich vor sich hatte. Deswegen würde ich ihr Verhalten auch keineswegs als mutig bezeichnen, sondern schlichtweg als dumm. Viele wären bereits alleine durch das Auftreten von Kisame eingeknickt. "Du versuchst deine Angst zu überspielen, aber damit verrätst du dich nur selbst", meinte ich schließlich zu ihr und fixierte sie mit meinem Blick, sodass sie geradewegs meinem Sharingan begegnen würde. Obgleich meine Stimme ruhig war, so hatte meine Ausstrahlung etwas Einschüchterndes an sich. Ich hatte natürlich keineswegs vor, hier einen Kampf mit ihr anzufangen. Es wäre ein sehr kurzer Kampf, so viel stand fest, und zudem nichts weiter als Zeitverschwendung. Solch eine junge Person würde nicht allzu viel zu bieten haben. Auch Kisame machte keinerlei Anstalten, nach Samehada zu greifen, aber das war in diesem Falle wohl auch kaum nötig.
Ich konnte es Kisame ganz genau anhören, dass er sich gerade schwer über amüsierte. Und mein Partner ging damit auch keineswegs hausieren, sondern teilte mir es mir auch sogleich mit, was ihm durch den Kopf gegangen war. Tja... Wenn Blicke töten könnten. Sagen tat ich darauf nämlich nichts, aber der Blick, den ich Kisame auf seine Worte hin zuwarf, sagte definitiv mehr aus als tausend Worte. Ein scharfer, durchdringender Blick aus meinen Sharingan-Augen, welcher alles andere als belustigt wirkte. Doch würde sich Kisame davon kaum einschüchtern lassen, weshalb ich schließlich nur ein leises Seufzen ausstieß. Übersah ich Kisames "Humor" in seinen Worten, dann hörte es sich sehr danach an, als ob mir das Mädchen wohl sehr ähnlich sehen musste. Das weckte neben einer gewissen Neugierde auch die Skepsis in mir, doch ich konnte nicht mehr Weiteres dazu sagen, denn da nahm Kisame die Sache bereits selbst in die Hand. "Dieser...", murmelte ich, doch beendete ich meinen Satz gar nicht, ehe ich mich nun dann gemählich in Bewegung setzte, um zu Kisame und dem Mädchen zu gelangen. Letztere schien zwar sich nichts anmerken lassen zu wollen, aber das klappte nur mäßig. Na ja, alleine Kisames Ausstrahlung war etwas, was schon erfahrene Shinobi nervös werden lassen konnte.