Ich hatte einige Male in unserer Zeit hier tatsächlich fast vergessen, dass wir irgendwann wieder zurück nach Konoha gehen mussten, ich fühlte mich als könnte ich mein ganzes Leben einfach hier verbringen, solange Akira bei mir war. Egal wo ich auch sein sollte, wenn mein Partner bei mir blieb war ich glücklich. Doch natürlich musste auch diese Zeit irgendwann vergehen und zurück blieben nur schöne Erinnerungen, die uns niemand wieder wegnehmen konnte.
Akiras Hand blieb weiterhin in meiner, während wir da im sanften Schaukeln der Wellen saßen, den nassen Sand unter uns und die ewige Weite des Himmels über uns. Das Meer rauschte sanft, hin und wieder hörte man Seevögel schreien, sonst war es ruhig um uns herum. Niemand sonst war am Strand, niemand sonst vor uns im Meer, nichts außer der Natur und den Tieren, die dorthin gehörten. Ich stieß einen Atemzug aus, fast wie ein Seufzen, und ließ mich gegen Akiras Schulter sinken. So unsicher ich auch wegen dieser Reise gewesen war, so sicher war ich nun, dass es die richtige Entscheidung gewesen war hierher zu kommen.
Ich folgte Akira sofort und fühlte so auch bald wieder den weichen Sand unter meinen Füßen, der hier den Meeresboden bedeckte. Akiras Hand fand den Weg in meine und ich hielt mich daran fest, wann immer die Strömung mir zu viel wurde und zahlte es meinem Partner auch in gleicher Münze zurück, wenn er Probleme hatte. So war es mittlerweile immer bei uns, wir halfen uns gegenseitig ohne den anderen unbedingt um Hilfe bitten zu müssen, im Einklang miteinander. Schließlich erreichten wir einen Teil des flachen meeres an dem man sich gut niederlassen konnte und so setzte ich mich hin und zog Akira sanft an der Hand zu mir hinab.
Hm, du auf jeden Fall. Ich war nicht gut mit Worten, das wussten wir beide, aber Akira war es und er glich meine Unfähigkeit genügend aus. Ich hörte ihm auch immer gerne zu, egal worüber auch immer er gerade redete. Die Haie verabschiedeten sich mit sanftem Stupsen und ich sah ihnen mit weichem Blick nach, bis sie aus meinem Sichtfeld verschwunden waren. Dann wandte ich mich wieder Akira zu und nickte zum Strand. Setzen wir uns ins flachere Wasser.
Ich sah von den Haien wieder zu Akira und musterte sein Gesicht mit dem warmen Ausdruck, der nur für ihn und Tiere reserviert war. Ja. So wie wir. Akira und ich trennten uns wirklich kaum, wenn dann für die Arbeit oder wenn er Familienpflichten nachzukommen hatte. Ich war jemand der eigentlich gerne alleine war, aber Akiras Anwesenheit störte mich nicht im geringsten, tatsächlich war es umso schöner mit ihm zusammen zu sein als wenn ich alleine war, selbst wenn ich diese Zeit ebenso genoss. Ich ließ mich das winzige Stück näher zu meinem Partner treiben, das unsere Körper noch trennte und stieß mit der Schulter sacht gegen die seine. Wir haben auch einige tolle Sachen zu erzählen.
Er hätte bestimmt tolle Sachen zu erzählen. Und sein Freund auch, die beiden scheinen sich wohl nie zu trennen. Immerhin waren sie auch gemeinsam hierher gekommen und hatten sich von ihrer Gruppe bei den Klippen entfernt, und auch davor waren sie uns nur zusammen näher gekommen. Ich aß Fleisch und Fisch, aber ich achtete sehr darauf, dass diese Dinge ethisch gefangen wurden, sonst fasste ich sie nicht an. Ich war jedem Tier dankbar, das sein Leben gegeben hatte um meines zu erhalten.
Akira schien sich immer weiter mit den Haien anzufreunden und wirkte nun auch entspannter als zuvor, was in mir ein warmes Gefühl auslöste. Ich teilte solche Dinge einfach zu gerne mit ihm. Tiere waren mir sehr wichtig und zu sehen wie der Mensch, der mir im Leben am meisten bedeutete mit ihnen interagierte war einfach schön. Ich würde sagen Letzteres. Ich betrachtete die Fläche noch einmal eingehend, als der Hai an mir vorbeikam und steckte den Kopf noch einmal einen Moment ins Wasser um seinen Körper genauer ansehen zu können. Zumindest sieht es so aus. Er hat noch ein paar weitere kleinere Narben, er hat einiges schon hinter sich.
Leise murmelnd brachte ich einige kleine Erkenntnisse vor, damit Akira sie hören konnte und ihn das vielleicht noch etwas weiter beruhigte. Sie finden uns interessant, vielleicht sehen sie uns sogar schon als Freunde. Der Hai mit den helleren Streifen schwamm nun mutiger an Akira heran und stieß ihn leicht mit seiner Schnauze an, ehe er dicht unter seiner Hand hindurch schwamm. Er mag dich auf jeden Fall. Sanft strich ich mit einem Finger über die flache Stelle an der einst die Spitze der Rückenflosse des anderen Hais gewesen war, als dieser dicht an mir vorbeischwamm und mich mit seiner Brustflosse striff. Wie du wohl deine Spitze verloren hast?
Ich legte Akira einen Moment beruhigend die Hand an die Wange, ehe ich mich unserem Besuch zuwandte, der entspannt auf uns zu schwamm. Die beiden Haie begannen in langsamen Kreisen um uns herum zu schwimmen, an der Stelle stehenzubleiben war für sie ja nun einmal keine Option. Ich betrachtete sie einen Moment eingehend, ehe ich zufrieden nickte. Siehst du wie entspannt sie ihre Mäuler halten? Sie werden uns nichts tun. Du musst nur ruhig bleiben. Keiner von uns war verletzt und solange wir nicht anfingen panisch zu zappeln sollten wir völlig sicher sein. Wie schon zuvor bei den Klippen streckte ich eine Hand aus und ließ sie locker über die kühle Haut des mir am nächsten schwimmenden Hais streichen.
Ich streckte eine Hand aus um Akira dabei zu helfen sich die Haare aus den Gesicht zu streifen, während ich ihn mit weichem Blick musterte. Erst nach einer kleinen Weile wanderte mein Blick wieder auf unsere Umgebung und ich sah mit einem Mal zwei Flossen die in unserer nähe ebenfalls aus dem Wasser aufgetaucht waren. Einer fehlte die Spitze und die andere hatte einen helleren Streifen. Wir bekommen Besuch.
Akira war wie so oft die Stimme der Vernunft, wenn auch hier unter Wasser nur indirekt. Er beschloss nämlich, dass wir wieder auftauchen sollten und zog mich mit sich mit nach oben. Da er leider völlig recht hatte und auch ich demnächst wieder atmen musste folgte ich ihm ohne Gegenwehr, allerdings hätte ich das auch getan, wenn ich noch lange die Luft hätte anhalten können, denn ich würde meinem Partner immer überallhin folgen. Bald durchbrachen wir so die Wasseroberfläche und ich schnappte nach Luft, meine langen Haare klebten zum Teil an meinem Schamanenschädel.
Es war egal in welche Position uns das Meer auch brachte, das einzige was zählte war, dass wir dicht bei einander blieben und uns nichts trennen konnte. Der zarte Kuss endete schließlich, doch ich blieb dicht mit dem Kopf bei Akira. Kaum etwas hätte noch platz zwischen unseren Körpern gehabt, die so dicht beieinander im Wasser schwebten. Ich wünschte wir könnten ewig hier bleiben, ewig in dieser wunderbaren Situation in der es nur uns beide gab, doch früher oder später würde uns die Luft ausgehen. Darüber wollte ich aber so gar nicht nachdenken und tat es auch nicht, in meinem Kopf hatte nur ein einziger Gedanke Raum und der enthielt alleine Akira.
Automatisch verhakte ich unsere Beine ineinander, so dass wie nicht voneinander weggetrieben wurden und dicht beieinander am Meeresboden bleiben konnten. Ich hatte die ganze Welt um uns herum völlig vergessen, in diesem Moment gab es nur die strahlende Gestalt Akiras vor mir und den sanften Wellengang, der uns vor und zurück schaukelte. Ich hatte kein Problem damit Unterwasser zu sehen, das Gesicht meines Partners lag klar und deutlich vor mir. Ich studierte jedes einzelne Detail davon, als hätte ich es noch nie gesehen. Dann lehnte ich mich vor und ließ meine Lippen ganz sanft über die Akiras streifen, kaum ein Kuss, mehr ein Hauch von Berührung.
Ich betrachtete Akira mit leicht geweiteten Augen, als er zu mir herab kam. Seine rosaroten Haare umgaben seinen Kopf beinahe wie ein Heiligenschein, die weichen Strähnen schienen hier unten absolut kein Gewicht zu haben und wiegten dich sanft mit den Wellen vor und zurück. Akiras Lächeln erwärmte mein Herz von innen heraus und ich fühlte wieder einmal eine immense Dankbarkeit dafür, dass ich in seinem Leben sein durfte, dass ich in seinem Licht und seiner Wärme baden durfte ohne die Angst er würde mich sofort wieder verlassen. Statt meines Grinsens zuvor war nun ein sanftes, weiches Lächeln auf meinen Lippen, das kaum gegen das wundervolle Strahlen Akiras ankam. Doch das hier war kein Wettbewerb, bei uns ging es nicht darum wer besser war, wer besser aussah, besser kämpfen konnte, stärker war. Wenn Alira und ich zusammen waren, so waren wir einfach nur zwei Menschen die Wärme und Zuneigung teilten und sich gegenseitig halfen das Beste aus sich herauszuholen. Meine eigenen Hände fanden ebenfalls den Weg an Akiras Wangen und sanft umfasste ich das zarte Gesicht meines Partners, das ich mit einem Staunen betrachtete als würde ich es zum ersten Mal sehen und mit einer Zuneigung die nur ihm alleine zu Teil wurde.
Akiras Welle schob mich ein gutes Stück von ihm ab und ich musste auch gleich etwas Meerwasser ausspucken, das den Weg in meinen Mund gefunden hatte. Hast du etwa Angst vor mir? Weiterhin grinsend holte ich Luft und tauchte unter. Ich ließ mich bis zum nicht so fernen Grund sinken und schwamm an diesem entlang um Akira herum, ehe ich nach seinen Füßen griff um ihn zu mir herab zu ziehen.
Nachdem ich ja schon völlig durchnässt war machten mir Akiras Wellen etwa so viel wie meine ihm, also gar nichts. Überaus amüsiert versuchte ich gegen Akiras Gespritze anzukommen und versuchte dann, immer der Nahkämpfer, näher an meinen Freund heranzukommen, und ihn unter Wasser zu ziehen, am besten ohne selbst unterzutauchen. Na warte!
Akiras Kreischen brachte ein leichtes Lächeln auf meine Züge und als er mich dann so aus dem tieferen Wasser herausforderte fand ein seltenes Grinsen den Weg auf meine Lippen. Ach ja? Zeig was du kannst. Ich folgte Akira postwendend ins tiefere Wasser und begann auch gleich Wellen zu machen um meinen Partner noch weiter mit salzigem Wasser einzudecken. Solche spielerischen Momente waren in meinem Leben nicht vorhanden gewesen ehe ich Akira näher kennengelernt hatte und auch jetzt waren sie noch selten, aber dadurch verblieben sie als umso schönere Erinnerungen in meinem Kopf.
Bis auf meinen Kopf war ich nun auch völlig nass, aber das störte mich nicht wirklich. Zudem erfreute ich mich gerade zu sehr an dem Geräusch von Akiras Lachen, das mir Freude schenkte. Allerdings musste ich mich dann doch etwas wehren, als mein Partner versuchte meinen Kopf einfach unter Wasser zu bringen, auch wenn meine Gegenwehr eher halbherzig war und ich so bald Meerwasser in meinen Haaren und meinem Schamanenschädel hatte. Ich tauchte nach Luft schnappend wieder auf und stellte mich auf die Füße, ehe ich Akira um die Hüften packte und ihn ins tiefere Wasser zu werfen gedachte. Na warte du doch!