Ich bekam erst mit, dass mich jemand umgerissen hatte, als ich bereits sehr weich am Boden lag. Nein, nicht am Boden. Ich tastete das ab worauf ich lag. Etwas schlankes, etwas weiches, aber auch nicht zu weich. Meine Hand landete in einem Gesicht und ich grinste schief und stolz, denn ich wusste jetzt worauf ich lag. Auf einem Menschen. Gratulation! Und dieser Mensch war sehr bequem. Warm und weich und Arme um mich herum und... ich wurde schläfrig! Bei dieser Erkenntnis begann ich allerdings heftig zu strampeln um wieder auf die Beine zu kommen, denn ich wollte nicht liegen. Liegen war gefährlich, es war eine Ruheposition. Und überhaupt...War'm lieg ich hier? Schwerfällig kam ich auf die Beine und hatte meine liebe Mühe meine brennenden Augen auf das zu fokussieren was da vor mir war. Am Boden lag dann wohl der Typ auf dem ich eben noch geruht hatte, ein blonder Bursche mit sehr blauen Augen, welchen ich nach einigen viel zu langen Minuten als Sagar identifizierte, an welchen ich mich, nach einigen weiteren Momenten, von unserer katastrophalen Chunin-Auswahlprüfung erinnern konnte. Und die zweite Person vor mir, welche belehrend vor sich hinredete, erkannte ich etwas schneller an ihren langen blauen Haaren und dem wunderschönen Gesicht. und der Art wie er sich aufregte. Hibi! Hi! Meine Aussprache war alles andere als deutlich, schon die paar worte eben und mein Gruß an meinen Teamkollegen kam mir vor als würde er an der wenigen Energie zehren die ich noch hatte, aber die Klappe halten war nun einmal nicht meine Stärke. Was'n passiert?
Canon-Zeitsprung bis zum Angriff von Pain auf Konoha
Gedankenverloren wanderte ich nun schon seit einer kleinen Weile durch die Gegend, ich fühlte mich als wäre ich in einem Nebel gefangen, der meine Sicht trübte und mir wie Watte auf den Ohren lag. Der Grund dafür mochte sein, dass ich gerade einen Koffeincrash erlebte und langsam mein Schlafmangel mit mir aufschloss. Gewöhnlich würde ich dem sofort entgegenwirken, indem ich einen dreifachen Espressoshot runterkippte, aber mir war der Kaffee Zuhause unglaublicher Weise ausgegangen. Schuld daran war, dass ich in den letzten Wochen überaus selten Daheim gewesen war, ich und Majo hatten viel Zeit in Hibikis Haus verbracht, aus irgendeinem Grund zog es mich immer wieder dahin und seinen Eltern machte es offenbar nichts aus, im Gegenteil, sie begrüßten mich immer freundlich und fröhlich und schenkten mir immer wieder ihre Aufmerksamkeit, was nach wie vor mehr als komisch war, aber... ich konnte nicht sagen, dass ich etwas dagegen hatte. Nun also war ich bereits so in meinem Crash, dass ich es bisher einfach nicht geschafft hatte mir Kaffee zu besorgen, oder einfach eine der Koffeintabletten einzuwerfen, die ich doch immer dabei hatte. ich war zu verwirrt, zu erschöpft, zu sehr in meinen Gedanken versunken, die mir keine Ruhe ließen und mich immer weiter antrieben mich zu bewegen. Ich durfte nicht stehenbleiben, mich nicht setzen, nicht Ruhen, sonst würde ich einschlafen und meine scheußlichen Gedanken überhand nehmen. Meine Arme hingen schlaff an meinen Seiten herab, meine Augen hinter den dunklen Gläsern meiner Sonnenbrille starrten ins Nichts vor mir, mein Kopf war leicht geneigt, meine Schultern fielen nach vorne. So kam es nun auch, dass ich mich Hibiki, der am Trainingsgelände Ishi, von dem ich nicht registrierte, dass ich es betreten hatte, mit seinem Naginata trainierte und ohne Zweifel eine wunderbare Figur dabei abgab, die ich aber leider so gar nicht wahrnehmen konnte, näherte. Meine Füße schlurften leicht über den harten Boden, während ich ohne es zu sehen auf Hibiki in seinem Training zuwandelte. Es war keine Absicht, er stand nur gerade genau auf der Linie auf der ich entlang gehen wollte.
Die Übernachtungsparty bei Hibi war... seltsam gewesen. Nicht unbedingt schlecht seltsam, aber doch. Und es hatte gar nicht an Hibiki oder Mitsuki gelegen, mehr an den Eltern von Ersterem. Ich war irgendwann nach unten in die Küche verschwunden um mir Kaffee zu machen und nicht neben den anderen zu sitzen, während sie schliefen, denn das wäre ja wohl sehr merkwürdig gewesen. Während ich aber unten gesessen hatte, waren einer nach dem anderen Hibikis Eltern aufgetaucht, hatten mit mir geredet, mir fragen gestellt und aufmerksam zugehört. Wer machte denn bitte sowas? Mit dem Gefühl das das in meiner Brust auslöste hatte ich mich auch in den Wochen nach der Übernachtungsparty nicht auseinandersetzen wollen, also hatte ich es einfach nicht getan.
Canon-Zeitsprung bis zum Angriff von Pain auf Konoha: (Trainingsgelände Ishi)
Ich grinste Mitsuki breit an, sie mochte recht damit haben was sie sagte, es war abgehoben, aber ich fand es gerade deshalb überaus lustig. Die Türe öffnete sich und... Whoupsi... Ich hatte vergessen, dass anderer Leute Eltern Zuhause sein konnten, wenn ihre Kinder irgendetwas vorhatten. Vor uns stand eine Frau, die nur Hibikis Mutter sein konnte, was diese auch gleich bestätigte, eine sehr hübsche Dame in einem herrlichen Sommerkleid. Ich sah sie einen Moment an, als würde ich einem Geist gegenüber stehen, doch schaffte es dann mich zusammenzureißen und fing mich, nur um ihr mit etwas schiefem Lächeln die rote Packung voller Kaffeebohnen entgegen zu strecken. Hi, ich bin Remy, freut mich sehr. Ein kleines Gastgeschenk für euch, die Bohnen sind super gut. Und danke, mir geht es Bestens. Hibiki kam neben seiner Mutter zum stehen und ich begann zu grinsen. Hibi, sicher, dass das deine Mutter ist und nicht deine Schwester? Ich zwinkerte Himiko gut gelaunt zu und schlenderte dann ins Haus, immerhin hatte sie uns herein gebeten. Schicke Bude hast du da Hibi.
Ich hatte auf meinem ausgedehnten Spaziergang durch Iwas Straßen nicht nur einen Dalgona Coffee to go gekauft, sondern auch eine Packung meiner Lieblingskaffeebohnen, wobei ich da so einige hatte, aber diese hier waren mir ins Auge gesprungen und ich wollte sie als Gastgeschenk mitbringen, denn so schlecht erzogen war ich nun auch nicht, obwohl man dafür wirklich nicht meinen Eltern danken konnte. So stand ich nun also vor der Tür zu Hibikis Haus, auf dessen Schwelle ich mich noch einmal interessiert umsah. Es war sehr friedlich hier, idyllisch mochte man fast sagen, auch wenn es überall vor Bienen nur so brummte und ich auf dem Weg hierher fast schon manisch genaubdarauf geachtet hatte ja keiner davon zu nahe zu kommen. Ich wandte mich zurück an die Türe, balancierte die dunkelrote Packung Kaffeebohnen auf dem Arm dessen Hand meinen schicken Kaffee hielt und klopfte an. Hibi~! Die Party kann starten, der Star ist eingetroffen!
Wir hatten großen Erfolg mit unserer Taktik, unser Sensei konnte seiner Furcht oder dem Ekel vor Insekten einfach nicht widerstehen und ließ sich davon aufschrecken. Nach diesem Erfolgserlebnis lud uns Hibiki dann auch noch zur Übernachtung zu sich Nachhause ein, eine Einladung die ich natürlich nicht ausschlug, denn ich wollte nur zu gerne sehen wie mein Teamkollege so lebte. Zunächst trennten sich unsere Wege allerdings und ich strich in langsamen, gemütlichen Schritten durch die Straßen Iwas, ehe es Zeit war zu unserem Übernacht-Treffen zu gehen. (Wohngebiete » Kamizuru-Viertel » Himiko Kamizuru's Haus)
Ich schnaubte und schob meine Sonnenbrille zurecht, ehe ich die Hände in die Hüften stemmte, allerdings sehr locker, und sah Hibiki schief grinsend an. Maan, das war ein Kompliment, nimm es doch einfach an. Hana hatte keine Probleme damit einiges an Fallen auszumachen und dabei auch nicht auszulösen, immerhin flog sie ja, und sie hatte unseren Sensei auch sehr schnell erreicht. Hibiki schickte seine Bienen los, vor denen ich instinktiv zurück schreckte, ich wollte auf keinen Fall gestochen werden, aber natürlich gehorchten die Insekten ihrem Herrn und flogen ab. Zusammen mit Hana war es bestimmt ein leichtes Ryujin aufzuschrecken, welcher furchtbare Angst vor Insekten aller Art hatte. Hibiki gab den Befehl zum Angriff und geleitet von Hanas gerufenen Warnungen rannte ich los, um mich recht planlos auf unseren hoffentlich erfolgreich abgelenkten Sensei zu stürzen, mit dem einzigen Ziel ihn umzuwerfen oder wenigstens zu beschweren und festzuhalten, dass die anderen eine Chance hatten etwas zu tun, im Nahkampf war ich ohne genug Kaffee nicht besonders gut, aber dafür war ich trotzdem stark.
Hibiki war weder besonders schwer, noch extrem leicht, als er auf mir landete, vielmehr schien er mir das perfekte Gewicht zu haben. Ich hatte bicht oft so intensiven Körperkontakt mit anderen Menschen und es war eine neue Erfahrung jemanden auf mir liegen zu haben. Es war fast erdend. Nicht, dass ich die Zeit gehabt hätte mich dadrauf zu konzentrieren, Hibiki beschwerte sich nämlich in seiner üblichen Art und ich grinste ihn von unten herauf an, während ich hinter meinen leicht verrutschten Sonnengläsern die Augen verdrehte. Danke, du bist auch bequem. Ich wartete ab bis Hibiki es endlich schaffte aufzustehen und setzte mich dann selbst auf. Mitsuki hatte unseren Sensei wohl sehr zügig gefunden und wollte sich schon heranschleichen, Hibiki hatte allerdings dazu noch eine sehr passende Frage. Ich kann Hana mal herumschicken, sie wird keine Fallen am Boden auslösen und kann uns sagen wo sie welche gesehen hat. Da ich Hana immer gerne bei mir hatte wartete ich gar nicht auf eine Antwort. Ich machte meine Zauberzeichen, biss mir in den Daumen und schnell brummte vor mir die von mir so geliebte große Hummel. Hi Hana. "Hey Kleiner, was geht ab?" Sie flog gegen meine Brust und ich drückte sie zärtlich an mich, ehe ich sie erneut losließ und ihr rasch die Situation erklärte. "Klar kann ich das tun. Seht zu und staunt ihr Kleinen." Brunmend flog sie los und verschwand in den Büschen in die Richtung in die Mitsuki unseren Sensei aufgespürt hatte. So und jetzt wieder zum Thema wie erwischen wir Sensei Ryujin ohne dass er abhaut, wenn wir näher kommen?
Ruyjin verließ und und während ich mich noch langsam blinzenlnd umsah und meinen Kaffee schlürfte marschierte Hibiki munter los und wollte unseren Sensei wohl alleine finden. Vielleicht sollten wir zusammen... Hibiki verschwand im Boden und als ich ihm nachgegangen war fand ich ihn feststeckend in der Erde. Bleiben. Dude... Ich dachte einen Moment nach, während ich da so über meinem hübschen Teamkollegen stand und trank schließlich meinen Kaffee mit einem tiefen Zug aus. Ich stopfte den Becher in meine Hosentasche und ging in die Hocke. Okay, girl, halt mal still. Ich runzelte konzentriert die Stirn, als ich die Arme unter Hibikis Schultern schob und mit einem Ruck anzog. Zum Glück war Hibiki leicht und ich recht stark, allerdings hatte ich meine Kraft etwas unterschätzt und fiel so mitsamt meinem befreiten Kollegen nach hinten um. Upsi Daisy.
Okay... Was hat er gesagt? Ich sah Ryujin konzentriert an und versuchte mich daran zu erinnern was er gerade alles erzählt hatte. Es war viel gewesen und ich hoffte inständig, dass etwas hängen geblieben war. Etwas Wichtiges am besten auch noch. Irgendwas... irgendwas... Jutsu... Fallen? Oh, am Ende hat er was von anschleichen gesagt. Gut. Woran anschleichen? Was hat er noch gesagt? "...ich etwas bemerke." oder so. Aah, an ihn ranschleichen. Ja okay. Macht Sinn. Und dabei auf Fallen aufpassen oder so. Cool.Japp. Alles Roger in Kambodscha.Nächste Frage. Was ist ein Kambodscha?
Ich sah Mitsuki leicht über den Rand meiner Sonnenbrille an, allerdings nicht lange, da das helle Licht mir in den Augen weh tat, einfach nur des Effekts wegen. Ach, nein, wirklich? Hätte ich jetzt nicht bemerkt. Wenigstens hatte sie jetzt endlich auch eine ihrer Schwächen geteilt und Hibiki ließ sich dazu herab auch noch etwas hinzuzufügen. Ich erwiderte seinen Blick einen Moment und grinste kaum merklich, denn seine Magenprobleme hatte ich mit Absicht nicht verraten, das war seine Sache, die er schon mit Arisu und mir nicht gerne geteilt hatte, unfreiwillig um genau zu sein, und immerhin hatten wir alle gewisse kleine Geheimnisse die niemand wissen sollte, den Grund für meinen extremen Kaffeekonsum wollte ich jetzt auch nicht unbedingt Preis geben, der musste mir schon aus meinen kalten, toten Händen gerissen werden. Nun wanderte Ryujin mit dem Thema allerdings zu unserem Hauptgrund hier zu sein, dem Training nämlich. Oh ja, was steht an Dude?
Ich sah einen Moment höchst zufrieden aus, da Ryujin mich lobte, zum ersten Mal soweit ich mich erinnern konnte, was aber nicht viel hieß. Mitsuki weigerte dich Schwächen zuzugeben und ich verdrehte die Augen. Oh ja, weil ich von deinen Schwächen erfahren will, wenn wir uns im Kampf befinden und du irgendwas nicht hinkriegst. Du hast recht Schätzchen, das ist viel besser. Das Koffein hatte nun genug reingekickt um meine verwirrte Trägheit abzuschütteln, aber jetzt war ich in meiner schnippischten Form. Hibiki stellte unseren Sensei vor und auch wenn ich ihm zu hundert Prozent glaubte, dass die Aburame ein Komplott gegen uns planten, so sehr ging mir gerade auch seine Art auf die Nerven, er kroch Mitsuki förmlich in den Arsch. Hibiki tut sich mit den Zaubern aus der Akademie schwer und besonders stark ist er auch nicht. Will die Lady jetzt vielleicht auch von ihrem hohen Ross herunter kommen? Ich trank wieder von meinem Kaffee und ließ es offen ob ich mit "Lady" jetzt Mitsuki meinte oder doch Hibiki.
Ich sah Hibiki einige Momente lang schweigend an, während ich seine Worte sortierte und ihnen einen Sinn zuordnete. Das ist Majo. Ich grinste und kraulte die schwarze Katze zwischen den Ohren. Ich bemerkte auch den Blick meines Teamkollegen auf meine Tabletten hin, doch da hoch ich nur die Schultern. Wenn er wissen wollte was das war musste er schon fragen. Mitsuki redete ziemlich viel und für mein ermüdetes Gehirn auch viel zu schnell und ich verstand nur Bruchteile. Sie hatte auf jeden Fall kein Team mehr, das machte ja Sinn, sonst wäre sie nicht hier, und irgendetwas war da mit dem Sharingan, woraus ich mir zusammenbastelte, da Hibiki entsprechend reagierte, dass sie es wohl beherrschen konnte. Huh... Als Hibiki sprach konzentrierte ich mich extra etwas mehr und fasste so auf, dass er erzählte was er konnte. Aah, das hat sie eben also gefragt. Ich gähnte, rückte meine Brille zurecht und blinzelte Mitsuki kurz an, ehe ich sie angrinste. Ich beherrsche super starke Zauber mit denen ich andere in meinen Bann schlagen kann. Mit meiner freien Hand wackelte ich in der Luft herum, allerdings nur in Form von trägen Fingerbewegungen, um meine Worte zu unterstreichen. Ryujin kam nun auch zur Gruppe dazu und startete unser Treffen erst einmal offiziell. Arisu würde sich uns wohl nie wieder anschließen, es war schon ein Wunder, dass sie überhaupt überlebt hatte. Jetzt mussten wir allerdings in die Zukunft schauen und in dieser stand nun Mitsuki mit uns. Mit weit aufgerissenen Augen sah ich Hibiki an, als dieser als erstes auf Ryujins Aufforderung reagierte und von einer Verschwörung erzählte, die gegen seinen Clan und unser Land am Laufen war. Was? Wirklich? Die stecken alle unter einer Decke? Ich konnte es nicht fassen, ich war mir auch nicht sicher ob ich alles was Hibiki gesagt hatte richtig aufgenommen hatte, aber es erschien mir so schlüssig was er da erzählte. Erst einige Momente später überriss ich, dass ich wohl auch der Aufforderung unseres Senseis nachkommen sollte. Langsam begannen die Tabletten zu wirken und mein Kopf wurde nach und nach klarer, aber überstanden war mein Zustand eben noch nicht ganz. Jaa... Schwächen... was einfacheres wäre dir nicht eingefallen, was Dude? Anyway, ja... Ich bin gar nicht gut im Zielen, mit Schusswaffen komme ich gar nicht klar, also... da ist von mir nichts zu erwarten. Ah und ohne Kaffee geht gar nichts bei mir.
Mitsuki, das war ihr Name, erklärte uns, dass sie unser neues Teammitglied war, welches wir ja heute kennenlernen sollten. Aah... ja dann Willkommen. Majo öffnete ihre runden Augen und sah in die Runde, ehe sie einmal groß gähnte und die Augen wieder schloss um weiter zu dösen. Katze müsste man sein... Leise vor mich hin murmelnd kramte ich in meiner Hosentasche herum, bis ich eine kleine Plastikdose darin fand. Ich zog sie hervor, schüttete drei Tabletten daraus auf meine Hand und steckte sie wieder ein. Was kannst du eigentlich? Während ich mir die Tabletten einwarf und sie mit Kaffee herunter spülte, sah ich Mitsuki mit hochgezogener Augenbraue an.
Ich blinzelte langsam und folgte Hibikis Blick, bis dieser auf Majo traf und ich seine Reaktion verstand, er kannte die schwarze Katze natürlich noch nicht. Die Reaktion meines Teamkollegen war dann allerdings auch schon vorbei und ich hatte verpasst darauf zu reagieren, aber Majo ging ja noch nicht weg und vielleicht ergab sich die Chance wieder. Ich grinste Hibiki also nur an und wollte gerade auf seine Frage antworten, als wir von einer weiblichen Stimme angesprochen wurden. Ich drehte mich herum und musterte das Mädchen (Mitsuki) eine kleine Weile. Sie war älter als Hibiki und ich, da war ich mir recht sicher, sie hatte langes, silbriges Haar, helle, silbrig-blaue Augen und trug ein recht ungewöhnliches, weißes Gewand. Ich blinzelte mehrfach hinter meiner Sonnenbrille, während Hibiki die gestellte Frage schon beantwortete und sich vorstellte. Ja, eben dieses. Ich bin Remy. Meine Begrüßung und Antwort folgte gut zwei Minuten nachdem sie uns angesprochen hatte, aber immerhin. Und du? Ich trank einen großzügigen Schluck von meinem eisgekühltem Karamell Kaffee und dann gleich noch einen. Ich sollte noch ein paar Tabletten einwerfen, der Kaffee alleine bringts heute nicht richtig.
Ich hatte einen Becher mit köstlichem Iced Caramel Latte Macchiato in der Hand, an dem ich immer wieder nippte, während ich auf den Trainingsplatz zusteuerte, auf welchem wir heute unser neues Teammitglied kennenlernen sollten, nachdem Arisu leider nicht mehr dazu fähig sein würde mit uns zu arbeiten. Über meine Schultern lag ausgestreckt eine Rolle schwarzen Fells, jedenfalls sah es im ersten Moment danach aus, in Wahrheit war diese Rolle nämlich meine Katze Majo, die schnurrend und dösend mit mir mitgekommen war. Ich scherzte gerne einmal, dass Majo die vielen Stunden Schlaf die ich nicht nutzte übernahm und deshalb so viel schlief, auch wenn es in Wahrheit eher nur daran lag, dass das friedliche Tier eben einfach eine Katze war und diese nun einmal so waren. Ich prostete dem wachhabendem Chunin grinsend zu und entdeckte Hibiki sofort, welcher schon da war. Er saß auf einem Felsen, seine blauen Harae glänzten in der Sonne. Er ist wirklich hübsch.Morgen Sonnenschein! Mit einer Hand Majos Köpfchen streichelnd schlenderte ich auf meinen Teamkollegen zu.
Nachdem unsere Diskussion noch etwas weitergegangen war, hatte unser Sensei sich wieder verabschiedet, aber diesesmal wenigstens mit dem Versprechen, dass wir nun ordentlich zusammen trainieren würden. Zu lange blieben wir aber sowieso nicht mehr im Krankenhaus, das Gegengift hatte sehr gut gewirkt und zurück blieben nur noch die wohl normalen Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen und Übelkeit, doch auch diese sollten sich letztlich legen. Das Leben schien langsam wieder in normale Bahnen zurück zu gelangen, bis uns die Nachricht erreichte, dass Arisu einer schweren Vergiftunh anheim gefallen war, welche sie, obwohl sie glücklicherweise überlebt hatte, für ein Jahr aus dem Leben eines Shinobi nehmen sollte, sie musste unser Team verlassen und ob sie je wieder in den Dienst zurück kehren würde blieb unklar. Es traf mich von diesem Unglücksfall zu erfahren, wir waren immerhin eben erst zu einem Team zusammen gewachsen, Arisu hatte Hibiki und mir das Leben gerettet, und nun mussten wir ohne sie weiter gehen. Wie immer bei solchen Dingen redete ich viel mit Majo und auch Hana, wann immer ich sie rufen konnte, und verarbeitete so auf meine eigene Art und Weise die Geschehnisse. Jedenfalls redete ich mir das selbst ein.
Überrascht drehte ich den Kopf etwas zu Hibiki, als dieser von unserem Sensei verlangte, dass er sich um eine Sonnenbrille für mich kümmern sollte, das hatte ich nun nicht wirklich von ihm erwartet. Etwas prallte klackernd gegen meinen Arm und als ich danach tastete erkannte ich, dass es wirklich die gewünschte Sonnenbrille sein musste. Ich setzte mir das Gestell auf die Nase und öffnete dann blinzelnd die Augen. Mit einem leisen, erleichterten Seufzen ließ ich die Schultern herabsacken und grinste dann schief. Ich bin wieder da Bitches. Mein Kopf dröhnte immer noch, doch wenigstens wurde das nicht zusätzlich durch das grelle Licht des Tages in meinen empfindlichen, trockenen Augen verstärkt. Nun fühlte ich mich wieder etwas mehr wie ich selbst, auch wenn mein Magen sich fröhlich verdrehte. Ich brauche dringend einen Kaffee. Wie lange waren wir wohl Bewusstlos? Ryujin sprach nun noch davon zu wissen wie es wäre Teamkollegen zu verlieren und, dass man über so etwas nicht einfach hinweg kam, woraufhin ich in einer fassungslosen Geste die Hände in die Luft warf und bedeutend auf Arisu zeigte, die mir förmlich die Worte aus dem Munde nahm. Ganz genau, wo ist denn bitte dein Verständnis, wenn wir welches für dich haben sollen? Ich fuhr mit mit einer Hand durch die wirren Haare und erinnerte mich dadurch wieder an den Vorfall mit Hibiki, dessen Haarpracht ich mit Kaffee besudelt hatte. Da ich nun wieder sehen konnte warf ich ihm einen Blick zu, er sah etwa so mies aus wie ich mich fühlte. Eigentlich nicht wirklich. Er sah nicht gesund aus, aber ich bezweifelte, dass Hibiki jemals wirklich schlecht aussehen konnte, irgendwie konnte ich mir das einfach nicht vorstellen. Danke übrigens. Ich deutete auf meine neue Sonnenbrille, immerhin hatte mein Teamkollege extra noch gemotzt, damit ich sie bekam. Dann wandte ich den Kopf kurz zu Arisu und dann wieder zu unserem Sensei. Also mein Team verlieren finde ich jetzt auch nicht so sexy, das kann doch jetzt nicht wirklich die Moral von all dem sein, oder? Dass wir damit rechnen und klarkommen müssen? Das ist ja extremst dumm. Ich wusste, dass das Leben eines Shinobi gefährlich war, darüber konnte man sich keine Illusionen machen, aber ich fand die Vorstellung furchtbar deshalb zu resignieren und zu versuchen alle entsprechenden Gefühle abzuschalten. Eine motivierende Ansprache wäre angebrachter gewesen finde ich. Sowas wie 'Wir werden gemeinsam so viel trainieren, dass sowas nicht nochmal passiert' oder so ähnlich. Weil ich finde, das sollte jetzt wirklich unser Ziel sein, Arisu gat völlig recht.
Ich wäre ja viel lieber schon in der ersten Prüfung durchgefallen, just saying. Das hätte uns nämlich eine Menge leid erspart, doch wir waren durchgekommen, denn dafür hatte es für uns gerade noch gereicht, aber dann war es vorbei mit unseren Fähigkeiten gewesen. Alter, im ernst? Ich konnte nicht fassen was unser Sensei da von sich gab. Ich setzte mich nun langsam wieder auf und drehte den Kopf in Richtung von Ryujins Stimme, die Hand weiterhin über den Augen haltend, ich hatte keine Lust darauf, dass das helle Licht des Tages meine dröhnenden Kopfschmerzen noch verschlimmerte. Man, ich brauche wirklich dringend wieder eine Sonnenbrille.Du predigst uns hier davon über diesen Mist hinweg zu kommen, obwohl er erst ein paar Stunden her ist, und du darfst dein Team warten lassen, weil du Angst vor Krankenhäusern hast? Komm du doch selbst erstmal über deine Probleme hinweg, wachs du doch an deinen Erfahrungen. Zugegeben, vielleicht reagierte ich kindisch, aber in Wahrheit waren wir das ja auch nur, Kinder. Sicher, es gab Shinobi die schon in unserem Alter Chunin, und in extremen Ausnahmen auch bereits Jonin, geworden waren, aber das entsprach nicht der Norm und diese Ausnahmen waren auch sehr viel stärker und weiter als wir es bisher waren. Wir waren nicht für die Prüfung bereit gewesen, und auch wenn unser Sensei gezwungen gewesen war uns antreten zu lassen, so könnte er doch wenigstens jetzt von seinem hohen Ross herunter steigen und sich um uns kümmern, so wie es meiner Meinung nach seine Pflicht war. Ich hatte nun einmal niemanden sonst, den es interessieren konnte was passiert war, von Hana einmal abgesehen, und es war schon eine schmerzhafte Enttäuschung zu erfahren, dass nicht einmal mein Sensei diese Lücke befüllen wollte, wenigstens ein kleines bisschen. Immerhin hellte sich meine Stimmung etwas auf, da Hibiki auf Ryujins Männlichkeit einstach und, da wir immerhin alle drei endlich einmal der selben Meinung waren.
So prächtig wie du und Arisu euch versteht? Das wäre nie passiert. Im Falle unseres Teams war das ganze mehr eine Frage der Sympathie gewesen, wir hatten lange nicht genug zusammentrainiert, dass die Fähigkeiten des anderen wirklich ins Gewicht fielen, jedenfalls sah ich das so. Außerdem waren Hibikis Bienen ja auch wirklich sehr nützlich, so wie Arisu es sagte, auch wenn ich sie am liebsten weit von mit weg haben wollte. Ja... das nächste Mal... Ich bezweifelte, dass irgendeiner von uns besonders angetan von der Idee bald erneut anzutreten war. Oder überhaupt, etwas was Arisu auch gleich bestätigte. Hibiki wollte zu meinem Leidwesen das Thema, welches mich betraf, nicht einfach fallen lassen und fragte nach. Ich verzog leicht das Gesicht, ich war es nicht gewohnt, dass solche Dinge nicht einfach fallen gelassen wurden, wenn sie überhaupt wahrgenommen wurden. Och, das passiert schon mal, keine große Sache. Es gehörte nun einmal zu mir dazu, ich würde diese Alpträume niemals loswerden, damit hatte ich mich abgefunden, gezwungenermaßen. Stimmt, vielleicht hat wer eine. Ich hab zwar Zuhause mehr, aber bis ich heimkomme komme ich da nicht heran. Bringen würde sie mir jedenfalls keiner, es sei denn ich konnte Hana beschwören, aber dafür hatte ich nun wirklich keinerlei Kraft, alleine der Gedanke daran erschöpfte mich. Hibiki fügte unseren Sorgen noch ein erschreckendes Detail hinzu. Nicht nur bestand die Möglichkeit, dass unser Team von unserem Sensei abgeheben wurde, nein, wir könnten auch getrennt werden und diese Vorstellung gefiel mir gar nicht. Ich wollte bereits protestieren, als eine weitere Stimme durch den Raum schnitt, die ich erst nach ein paar Momenten als die unseres Senseis identifizieren konnte. Ich hörte wie er in den Raum trat und sich irgendwohin setzte, ehe er eine Erklärung brachte, warum er uns so lange alleine gelassen hatte. Arisu schlug sofort aus und auch ich war mehr als nur genervt. Wir sind jetzt auch nicht gerade gerne hier, Dude, oder freiwillig. Wir wären fast draufgegangen, wenn du dafür, dass du hier bist Browniepunkte haben willst, dann haben wir auch welche verdient. Es ist ja wohl nicht unsere Schuld, dass wir in diese dumme Prüfung gezwungen wurden.