Hibiki hatte sich anscheinend in den Kopf gesetzt, es allein schaffen zu können. Das er das nicht konnte, stellte sich auch sofort heraus, als er eine Falle auslöste und in einem Loch im Boden verschwand. Ich verdrehte angenervt die Augen, versicherte mich kurz, dass Remy es allein schaffte, unserem Teampartner zu helfen und aktivierte dann mein Sharingan, woraufhin ich mich etwas umsah. Ich brauchte nicht allzu lang um das Chakra unseres Senseis auszumachen.
In Ruhe ging ich zu meinen beiden Teamkollegen und wartete, dass sie beide aufstanden. Dann nickte ich in Richtung der Büsche in denen ich unseren Sensei stark vermutete. „Er ist da hinten. Vorschläge wie wir uns da unbemerkt ranschleichen könnten?“, fragte ich. Schließlich sollten wir im Team arbeiten, also unterdrückte ich das Bedürfnis, das ganze allein durchzuziehen.

Ich verstand nicht, was der Sinn sein sollte, hinter diesem Training. Den Sensei finden, Fallen ausweichen, sich unbemerkt anschleichen... Das konnte ich und ganz sicher konnte ich es allein. Gut, ein Team war in manchen Fällen notwendig, doch allerdings wohl nicht in einem solchen Training. Aber wenn das die Aufgabe war, würde ich es wohl so durchziehen müssen. Wenn die beiden Jungs mir nicht im Weg standen, würde ich mich auch ihnen nicht in den Weg stellen. Wir fänden sicher einen Weg.
So nickte ich einfach knapp und wartete, dass Ryujin verschwand und das Training begann.

Ich warf Remy einen giftigen Blick zu. Was hatte der bloß für Probleme, so ein voll... vollirgendwas zu sein. Der Blauhaarige konnte seiner Aussage nach kein Mathe. Nichts was von großer Wichtigkeit war, ich konnte schließlich Mathe und das müsste fürs Team schon reichen.
Den weiteren Vortrag des Senseis ignorierte ich einfach, je früher das Training begann, je früher konnte ich hier auch wieder abhauen. „Ja na dann...“ Ich war trotz allem aber auch nicht weniger gespannt darauf was nun Anstand, als die anderen beiden und sah Ryujin daher abwartend mit interessiertem Blick an.

Jetzt wusste ich auch wieder warum ich die Arbeit und das Training im Team nicht gemocht hatte. Ich hörte mir den Vortrag des Senseis schweigend an, war danach aber trotzdem nicht beschwingt meine Schwächen preiszugeben. Er meinte dann auch noch, dass er sich erst dann vorstellen würde. „Dann werde ich seinen Namen wohl nie erfahren. Zumindest nicht von ihm... Naja, egal“, dachte ich gleichgültig. Ich hatte keine Ahnung wo plötzlich diese Sturheit meinerseits herkam, doch weiter darüber nachdenken konnte ich auch nicht, da Hibiki für den Sensei die Vorstellung übernahm. Schmunzelnd sah ich erst Hibiki an und dann zu Ryujin um seine Reaktion zu beobachten. Jetzt schaltete sich Remy allerdings ein, auf dessen Worte ich angenervt die Arme vor der Brust verschränkte. „Taijutsu“ , knurrte ich, „Taijutsu ist hauptsächlich meine Schwäche, ich bin nicht sonderlich stark und untertreibe dann und wann. Außerdem bin ich nicht wirklich teamfähig und komme mit Menschen schlecht klar.“

„Majo“, widerholte ich den Namen der Katze im stillen und lächelte kurz, bevor ich meinen Blick von dem Tier abwandt. Interessiert hörte ich mir an, was Remy und Hibiku zu ihren Fähigkeiten sagten und nickte auf die Worte beider nur knapp. Dann allerdings trat jemand neues zu unserer Gruppe, vermutlich der Sensei. Diese Vermutung wurde auch sofort bestätigt, als er mich im Team willkommen hieß. Allerdings enthielt er mir seinen Namen und das fand ich etwas unhöflich. Er sollte schließlich mit großer Wahrscheinlichkeit mindestens eine kleine Akte von mir besitzen, während ich nichts über ihn wusste. Ich hatte mir nicht die Mühe gemacht, mich über ihn schlau zu machen, was ich auch sofort wieder bereute. Der Sensei mit dem unbekannten Namen fragte uns nun nach unseren Schwächen, Remy folgte dieser Aufforderung, was man von Hibiki nicht sagen konnte. „Das klingt aber sehr überheblich“, kommentierte ich Hibikis Worte stumpf und wandte mich dann dem Sensei zu. „Ein Shinobi gibt seine Schwächen nicht Preis, das wäre Selbstvernichtung und überhaupt, Sie haben vergessen sich vorzustellen.“

„Meine Teamkollegen war nicht mehr in der Lage dem Druck des Shinobidaseins standzuhalten. Das Team hat sich aufgelöst“, erklärte ich Hibiki, der fragte wie ich zu ihnen kam, „daraufhin hatte ich eine Zeit lang, ungefähr ein halbes Jahr kein Team, dann wurde ich Eurem zugeteilt.“ Mein Blick fiel auf das schwarze Fell auf Remys Schultern, welches ich erst jetzt als Katze identifizierte. „Ach wie niedlich...“ Vielleicht sollte ich mir auch Mal eine Katze zulegen. Auf Hibikis Worte nickte ich knapp. „Das ist die traditionelle Kleidung des Ōtsutsuki-Clans“, sagte ich nur und wandte mich dann Remy zu. „Ich bin Sharingannutzerin, spezialisiert auf Ninjutsu, Genjutsu und dem Kampf mit dem Katana“, erklärte ich kurz. „Und ihr?“

Ich hatte mein neues Team scheinbar gefunden. Ob das nun gut war oder nicht, würde sich noch herausstellen. Beide stellten sich vor, was ich mit einem kurzen nicken zur Kenntnis nahm. Mein Blick blieb eine Weile auf Hibiki liegen. „Kamizuru... Dann werde ich also mit einem Bienentypen zusammenarbeiten...“, dachte ich wenig begeistert und meine Augen wanderten zu Remy. „Und mit einem der Kaffee trinkt... Ob das so gut ist?“ Ich schüttelte innerlich den Kopf, bevor ich mich vorstellte. „Euer neues Teammitglied. Mitsuki aus dem Ōtsutsuki-Clan.“

Wie üblich gekleidet in traditioneller Kleidung des Ootsutsuki-Clans, mit sichtlich wenig Motivation aber selbstbewusst erhobenen Hauptes betrat ich den Trainingsplatz und sah mich interessiert um. Außer zwei Jungs entdeckte ich niemanden der in Frage kommen könnte, was die Sache einfacher machte. Allerdings schienen beide ziemlich jung, jünger als ich erwartet hatte, was dazu führte, dass ich beide mit kritischem Blick musterte, bevor ich näher kam. Ich hoffte nur die beiden waren älter, oder wenigstens vielversprechender, als sie aussahen. „Seid ihr aus Team Kyōhen?“, fragte ich stumpf zur Sicherheit nochmal nach.

Ich sah von meinem Buch auf und stockte, als ich sah wie spät es schon war. Nicht, dass mir das etwas ausmachen würde, nur war ich nicht dafür bekannt, andere warten zu lassen und das tat ich gerade. Seufzend legte ich das Buch zur Seite und stand von meinem Sessel auf. Heute, beziehungsweise vor fünf Minuten, sollte ich mein neues Team kennenlernen, obwohl ich darauf auch verzichten konnte. Einige Zeit hatte ich ohne Team auskommen müssen, nachdem das Letzte sich aufgelöst hatte. In dieser Zeit war ich eine Meisterin darin geworden, mich selbst zu trainieren. Doch nun war dies vorbei. Ich schloss die Tür hinter mir ab und machte mich auf den Weg.

--> Trainingsgelände Ishi

Zeitsprung zur Gründung von Team Hebi:
--> Mitsukis Dreizimmerwohnung

Ein wenig bestürzt starrte ich den Uchiha an. Es mochte sein dass dies als gute-Nacht-Geschichte erzählt wurde, aber auch diese hatten oftmals einen wahren Kern.
Aber es war seine Sache ob er daran glaubte oder nicht, ich persönlich tat es und ich würde mich auch nicht von dem Glauben abbringen lassen. Es würde sich schon noch Herausstellen ob ich recht hatte oder nicht, früher oder später...
Auf jeden Fall fühlte ich mich durch sein Kommentar restlos bloßgestellt.
„Stell dir vor was du willst! Ich bin hier jetzt fertig“, zischte ich und sprang auf. „Du wolltest das doch wissen! Von mir erfährst du auf jeden Fall nichts mehr! Such doch besser nach diesem Mann, von ihm erfährst du sicher aaaalle Antworten, aber lass in Zukunft fremde Leute in Ruhe, Sasuke Uchiha!“ Ich wusste nicht warum genau, aber der Uchiha hatte mich rasend gemacht vor Wut, dabei war mir zusätzlich ein Name rausgerutscht von welchem ich nicht Mal wirklich wusste ob er zu dem fremden Uchiha gehörte. Ach und wenn schon!
Kurz funkelte ich ihn durch mein, nun wieder aktiviertes Sharingan noch an und wirbelte dann herum um zu gehen.

Der Uchiha schien kein Interesse mehr daran zu haben mit mir zu kämpfen, weswegen ich mein Sharingan nach kurzem zögern auch deaktivierte. Dann setzte ich mich ebenfalls, wenn auch etwas unsicher, hin. „Die Geschichte meines Clans ist eine Mischung aus Legenden, Mythen und nachgewiesenen Geschehnissen, weswegen ich auch selbst nicht genau weiß was nun Märchen und was in der Realität geschehen ist“, erklärte ich vorab um mit dem zu beginnen was ich über meinen Clan wusste. „Also Kaguya Ōtsutsuki war der erste Mensch der Chakra besaß, so heißt es, nachdem sie die Chakrafrucht vom Baum des Lebens aß. Ihre Söhne Hagoromo und Hamura besaßen dann ebenfalls Chakra , begann ich nun und plapperte die Geschichte nach welche mir meine Mutter einst erzählt hatte.

Meine Antwort, oder der Ton meiner Antwort schien ihm nicht gefallen zu haben. Dabei war es gar nicht meine Absicht gewesen unfreundlich zu klingen.
„Sag mir was du wissen willst und ich werde schauen ob ich dir eine Antwort darauf geben kann“, meinte ich, da ich ihm schon irgendwo helfen wollte.
Ich wusste nun nicht genau ob ich mein Sharingan aktiviert lassen sollte oder nicht. Also ließ ich es erstmal wie es war und sah den Uchiha abwartend an.

Der Uchiha hatte anscheinend im Moment nicht vor mich erneut anzugreifen, was mir auf jeden Fall mehr als nur Recht war. Seine schwarze Hautmusterung – oder was auch immer das war – zog sich nun auch wieder zurück.
Die Unwissenheit des Uchihas rief in mir eine ganz leichte Belustigung hervor, trotzdem war es schon irgendwo traurig dass niemand den Ōtsutsuki-Clan, meinen hervorragenden Clan kannte. „Du tust so schlau, weißt aber nichts über den Ursprung deines Clans? Traurig.
Der Ōtsutsuki-Clan gehört zu den ältesten der Welt, allerdings gibt es nicht mehr viele Mitglieder und ich bin, soweit ich weiß, die einzige aus meinem Clan die das Sharingan vererbt bekommen hat.“ Man musste schon ziemlich taub sein um zu überhören, dass ich sehr stolz auf meinen Clan und Herkunft war. Allerdings hatte ich nicht vor dem Uchiha die Geheimnisse des Ōtsutsuki-Clans zu offenbaren, falls er sie dies erhoffte konnte er lange warten.

Auch ich löste das Jutsu auf und behielt den fremden weiterhin im Auge. Was nun geschah verstand ich nicht ganz. Das Chakra des Jungen veränderte sich , wurde dunkler. Was ist das? Auch sein Aussehen wurde anders und schon war er dabei sehr schnell auf mich zu zukommen. Ich blieb genau da stehen wo ich war, zwar schien dies ziemlich gefährlich, trotzdem wollte ich erst wissen was er vor hatte bevor ich etwas unternahm. Also bewegte ich mich kein stück vom Fleck, auch nicht als er direkt vor mir stand. Nun veränderten sich auch seine Augen und ich sah direkt in Sharingan. Also ein Uchiha.... Vielleicht dieser Sasuke Uchiha? „Das mag sein, es entspricht der Wahrheit. Aber auch mein Clan besitzt das Erbe des Sharingans.“

Dank meines Sharingan konnte ich schnell genug deuten was der fremde beabsichtigte. Mit einem großen Satz nach hinten brachte ich einen größeren Abstand zwischen uns um ebenfalls die Fingerzeichen für die flammende Feuerkugel zu formen. Nur kurz nach dem Jungen war ich fertig und setzte die Kugel aus Feuer frei, welche ein wenig weiter auf meiner Seite mit der des fremden Zusammentreffen, und sie mehr oder weniger aufhalten müsste. „Ich bin aus dem Ōtsutsuki-Clan!“, antwortete ich laut auf seine Frage, welche sich langsam ziemlich wütend anhörte. „Warum interessierst du dich so dafür?“ Ich verstand nun langsam wirklich nicht mehr was der von mir wollte.

Offensichtlich hatte der Typ mehr drauf als er anfangs zeigte, zwar hatte ich auch jetzt kein großes Problem damit, seinen Angriffen auszuweichen und selbst anzugreifen. Allerdings sagte mir irgendetwas, dass das noch immer nicht alles war was er drauf hatte. Trotzdem überging ich diesen Gedanken fürs erste. Hat dieser Typ es etwa auf meine Augen abgesehen? Ach und wenn, soll er es doch versuchen. Ich werde ihm so oder so mit der Kraft einer Ōtsutsuki entgegenstehen!
„Die Augen heißen Sharingan!“, nahm ich mir nun die Zeit den fremden zu belehren, allerdings ohne im Kampf nachzulassen. „Sie sind ein Erbe meines Clans!“

Ich hatte meinen Angreifer bereits wahrgenommen noch bevor er mich angegriffen hatte. Das gab mir die Möglichkeit schnell zu reagieren, blitzschnell mein Katana zu ziehen, seine Schläge damit abzuwehren und zum Gegenangriff über zu gehen. Der Fremde konnte meinetwegen so schnell sein wie er wollte, mein Sharingan konnte seine Bewegungen genauestens verfolgen und analysieren. Irgendwann würde ich sogar in der Lage sein, die Absichten eines Feindes eher zu erraten als dieser selbst.
Der Tsuchikage hatte mir auf jeden Fall doch niemanden hinterher geschickt, sonst hätte dieser wahrscheinlich spättestens jetzt eingegriffen.
„Was willst du von mir?!“, fragte ich nun. Es lag in meiner Interesse zu erfahren was der Grund für den Angriff war. Natürlich brauchte ich nicht viel mühe um die Angriffe des fremden abzuwehren. Aber bevor ich nicht wusste was er überhaupt von mir wollte, wollte ich nicht richtig angreifen.
... Aber für mein Training war das gerade perfekt.

Nach wenigen Minuten stand ich wieder auf. Schließlich war ich für's Training hier, nicht zum rumsitzen. Als erstes formte ich das Fingerzeichen, um mir sechs Schattendoppelgänger zu erschaffen. Zwei davon gingen nach einem kurzen nicken von mir in einen frontalen Tainjutsu-Angriff über, welchen ich mit Leichtigkeit fürs erste abwehrte. Die Doppelgänger hielten ganz kurz inne, genau die Zeit die ich brauchte. „Sharingan!“, aktivierte ich mein Dou-Jutsu. Jetzt konnte mein Kampftraining richtig beginnen.

<-- Mitsukis Dreizimmerwohnung

Nach einer halben, wenn nicht sogar einer Stunde hatte ich einen Ort gefunden welcher für mein Training passend schien. Vorher war ich noch durch das gesamte Dorf gelaufen, warum auch immer, wurde am Dorfausgang kurz aufgehalten und hatte ein paar Mal das Gefühl gehabt verfolgt zu werden. Vermutlich war irgendwer beauftragt worden, ein bisschen auf mich aufzupassen. Ob das wirklich so war wusste ich nicht. Auf jeden Fall musste ich nun erstmal verschnaufen.