Verwirrt sah ich ihn an, er machte keinen guten Eindruck, denn er wiederholte meine Frage, als habe ihn noch nie jemand danach gefragt. Irgendwie wirkte er gerade ziemlich komisch. "Freut mich, dich kennenzulernen, Kori", entgegnete ich und lächelte ihn erfreut an. Dabei biss ich mir auf die Zunge und vermied es, noch mehr zu sagen. Die Umstände, wie wir uns das erste Mal begegnet waren, waren schließlich alles andere als schön, und ich wollte ihm das nicht noch einmal mehr unter die Nase reiben. Man sah ihm deutlich an, dass er ziemlich verstört wirkte, was nach so einem Geschehnis kein Wunder war. Immerhin konnte niemand das so einfach weg stecken. Eine solche Gewalt mochte vielleicht zum Alltag einer Kunoichi gehören, jedoch wusste ich nicht, ob er irgendwas mit Shinobi zu tun hatte. "Was ist los? Ist alles in Ordnung? Soll ich die Krankenschwester rufen? Tut dir was weh?", sprudelten die Fragen nur so aus mir heraus. Automatisch legte ich meine Hand auf seine zitternde Hand, die er sich an den Kopf hielt, in der Hoffnung, ihn zu beruhigen und Trost zu sprenden.

Immer weiter stieg meine Sorge an, als er mehr und mehr zu versinken schien. Körperlich mochte er hier sein, doch es schien mir, als wäre er gerade geistig weit, weit weg. Erst als ich seine Hand berührte, reagierte er wenig später auf mich und suchte Blickkontakt. In meinen braunen Augen spiegelte sich ernsthafte Sorge und Wärme, ich wollte ihm so gern noch weiter durch die schwere Zeit helfen und ein Teil seiner Läßt abnehmen. Leicht lächelte ich, als er sich bedankte, schüttelte leicht den Kopf. "Das ist selbstverständlich", entgegnete ich, ehe ich aber in Schweigen verfiel und mein Lächeln verschwand. Für einen Moment setzte mein Herz ein Schlag aus und ich musste so schockiert aussehen, wie ich war, als er mir eröffnete, dass er sich nicht erinnern könne. Er wacht an einem fremden Ort auf, weiß nicht, wo er ist, und kann sich an gar nichts erinnern? Das muss schrecklich sein. "Ich hole eine Schwester, oder einen Arzt... Die können uns vielleicht sagen, warum du dich nicht erinnern kannst!", entgegnete ich. Jedoch unterdrückte ich den Impuls, das Vorhaben sofort in die Tat umzusetzen und aufzuspringen, ich wollte ihn nicht noch mehr erschrecken.