Nachdem ich ihm gesagt hatte, dass ich mich noch um seine Wunden kümmern würde, blinzelte er im ersten Moment, so als hätte ich ihn irgendwie aus seinen Gedanken gerissen. Auch wenn er mir sagte, dass die Wunden nicht so schlimm seien, so machte ich mir dennoch Sorgen. Tenzou war ein wirklich starker Shinobi, es schafften nicht unbedingt viele, ihm so nahe zu kommen, dass sie ihn so verletzen konnten. Mit einem Schlag wurde mir wieder bewusst, wie vergänglich das Leben eines Shinobi eigentlich war. Wie schnell es mit einer schief gelaufenen Mission oder einer harmlos wirkenden Verletzung zu Ende sein würde. Ich wollte mir gar nicht vorstellen, wie es sich anfühlen könnte, sollte ich Tenzou einmal verlieren. Vermutlich würde ein Teil von mir mit ihm sterben. Jedoch verstand ich nicht, Warum ich ausgerechnet jetzt daran dachte.
Während ich darüber nachdachte, zu meinem Glück hatte auch Tenzou eingelenkt, dass ich die Wunden behandeln durfte, denn ich wusste auch, dass er mindestens ebenso stur war, wie ich. Schnell verdrängte ich die Gedanken über den Tod wieder, Jetzt war nicht der richtige Zeitpunkt dafür. Stattdessen sollte ich die Zeit, die mir gegeben war, genießen. Nachdem ich in andere Sachen gesprungen, Dieses Mal waren es eher dunkle Sachen, und meine nassen, Roten Haare schnell und geschickt zu einem Zopf geflochten hatte, schnappte ich mir Verbandszeug und war dann wieder vollkommen bei ihm.
Seine Aussage bezüglich seiner Wohnung ließ mich auflachen. Ich fand ihn im Schlafzimmer auf, offensichtlich gefiel ihm meine Einruichtung, was mich wirklich freute. Innerlich freute ich mich wie ein kleines Kind, äußerlich strahlte ich ihn an, ehe ich leise kicherte, Bevor ich antwortete: „Ist das ein Angebot?“ Wenn er es wirklich wollte, dann würde ich das natürlich sehr gerne machen. Mein Blick fiel auf das Verbandszeug in meinen Armen, ich war froh, dass er mittlerweile wieder mehr trug als nur ein Handtuch, besann ich mich wieder auf das Wesentliche: Seine Wunden. „Möchtest du dich lieber setzen, oder gleich hinlegen?”, wollte ich dann wissen und hob das Verbandszeug leicht an.
Die junge Frau war wieder zurückgekommen und ich stand inmitten des Schlafzimmers, während ich das Handtuch auf meine Seite drückte. Hiatari kam langsam auf mich zu, während ich ihr ein paar Komplimente über die Einrichtung gab. Ich fühlte mich in ihrer Wohnung wohl, auch wenn ich zugeben musste, dass es mir relativ egal war, wie meine Umgebung aussah. Verglich man mein Haus mit ihrer Wohnung wurde aber schnell klar, dass ich eindeutig das mein Einrichtungsgeschmack verendet sein musste. Es war nicht so wohnlich und herzlich eingerichtet, wie es hier war. Das Kichern ließ mich vergessen, wie stumpf ich bei solchen Themen war und ich musste unwillkürlich Lächeln. „Es ist ein Angebot, ja“, erklärte ich schmunzelnd, auch wenn mein Gesicht wie immer grimmig blieb. Die Frage, ob ich mich setzen wollte oder hinlegen, beantwortete ich damit, dass ich mich einfach hinsetzte und den Arm hob, damit Hiatari sofort darankam. „Ich denke im sitzen geht es besser“, meinte ich und blickte kurz auf meine Wunde hinab, die wieder leicht zu bluten anfing. Ich hielt das weiße Handtuch drunter und rollte genervt mit den Augen. „Ich muss die Tage im Training… dringend mein linkes Gesichtsfeld besser trainieren“, murmelte ich vor mich her, auch wenn ich mich vermutlich eh ausruhen sollte. Durch mein blindes Auge nahm ich Bewegungen auf der linken Seite nur schwer wahr, was stetig dazu führte, dass am Ende meine linke Seite nicht gut geschützt schien. Meine grünen Augen richteten sich wieder zu Hiatari hoch, die inzwischen in meine Richtung kam. Am liebsten hätte ich sie auf meinen Schoß gezogen, doch ich zügelte mein Bedürfnis und lächelte ihr einfach zu. „Ich werde nur ein paar Stunden schlafen… aber danach könnten wir gemeinsam was in Konoha unternehmen?“, sagte ich ohne darauf zu achten, dass ich vielleicht auch Mal ruhe benötigte. „Wir könnten z.B. ins Theater gehen?“
Als er meine Frage bestätigte, ob es ein Angebot war, begann ich zu lachen. Sein Gesicht wirkte noch immer grimmig, aber ich konnte mehr dahinter sehen. Tenzou war so viel mehr als der riesige Grummelbär, für den ich ihn am Anfang gehalten hatte. Früher hatte ich es verflucht, dass ausgerechnet er mein Sensei geworden war, doch wenn ich nun zurück blickte, freute ich mich sehr darüber, dass das Schicksal uns zusammen geführt hatte. Denn daraus war nun etwas entstanden, was ich nie wieder missen wollte. Mit ihm hatte ich jemanden gefunden, ohne den ich nie wieder sein wollte. Ich wollte mein Leben an seiner Seite verbringen und irgendwann mit ihm gemeinsam alt werden. Natürlich war das Leben als Shinobi sehr bewegt, jedoch hoffte ich, dass uns noch viele Jahre zusammen blieben.
Warum ich gerade so sehr darüber nachdachte, wusste ich nicht, aber ich wollte jetzt erst einmal auch nicht weiter darüber nachdenken. Vielleicht war es gerade deswegen, weil er verletzt nach Hause gekommen war, oder aber, weil er nun dadurch, da ich wusste, dass er mich ebenso sehr liebte wie ich ihn, eine vollkommen andere Bedeutung für mich hatte, als zuvor. Nun waren wir ein Paar. Auch wenn ich mir nicht sicher war, was ein Pärchen so alles machte, aber das hatte immerhin noch Zeit. Jetzt war es wichtiger, dass seine Wunden versorgt wurden, da er sich als Antwort auf meine Frage hin setzte. Sein Gemurmel hörte ich gut, weshalb ich mit dem Finger schnipste und den Kopf schüttelte. "Training kannst du vergessen, solange du nicht wieder fit bist!"
Danach begann ich, mich um seine Wunde zu kümmern. "Aber es wäre gut, wenn du sie trainierst... ich möchte dich auf keinen Fall verlieren. Pass auf dich auf", meinte ich leise, aber ehrlich, während ich ein Verband anlegte. Ich hatte mich Stück für Stück vor gearbeitet. Erste Hilfe war ich nur ein wenig bewandert, einfach aus dem Grund, dass man Kenntnisse wie diese einfach immer brauchen konnte. Alles andere wäre in Notsituationen ungeschickt, man sollte fähig genug sein, sich notfalls auch alleine zu verteidigen, falls man jemals in eine solche Situation kam. Als ich fertig war und den Verband entsprechend fest gemacht hatte, sah ich zu ihm. "Sitzt der Verband auch gut so? Und nicht so fest?" Während der Prozedur war ich immer wieder in Versuchung gekommen, seine festen Muskeln nachzufahren, einfach nur, weil ich gerne unter meinen Fingern fühlte, wie sich seine Haut anfühlte, seine Nähe. Jedoch hatte ich mich zusammen gerissen, denn ich wollte ihn nicht reizen, wenn ich schon alles langsam angehen wollte, und seine Gesundheit war zudem auch wesentlich wichtiger.
Bisweilen konnte ich noch nicht in Worte fassen, was zwischen uns wirklich lief. Wir hatten uns zwar geküsst, aber wir gaben dem ganzen noch keinen Namen. Es war vielleicht auch gut so, dass wir beide erst einmal langsam vorfühlten, wie es gemeinsam war. Seitdem Kuss schien sich zwischen uns jedoch nichts verändert zu haben. Sie war auch weiterhin die junge, wunderschöne Frau und ich war der alte Sack als Gegenstück. Hiatari versorgte, wie so oft, meine Wunden, während ich leise murmelte, dass ich dringend meine linke Seite besser trainieren musste. Die junge Frau schnipste mit dem Finger und ich hob grimmig die Mimik als sie davon sprach, dass ich das Training vergessen konnte. „Ach so? Weil du es mir verbietest?“, fragte ich sarkastisch und hob die Augenbraue. Ich war so stur, dass ich nicht daran glaubte, dass sie mir das Training verbieten konnte. Dennoch wurde meine grimmige Mimik etwas sanfter als ich hörte, dass sie davon sprach das ich aufpassen sollte, weil sie sich ansonsten Sorgen machte. „Du weißt, dass man mich nicht so einfach umbringen kann…“, prahlte ich mit meinen Muskeln und meinen vorzüglichen Doton-Verteidigungsjutsu. Ich konnte den Blick von Hiatari sehen und ich fragte mich ab welchen Zeitpunkt sie wohl etwas für mich empfunden hatte? „Ja der Verband sitzt gut“, antwortete ich fast etwas zu schnell, denn scheinbar hatte ich nicht darüber nachgedacht oder es mal getestet. Ich war nicht weinerlich, wenn es um ein „Verband“ ging. Geschweige denn das ich mich beschweren würde. „Danke.“ Ich richtete mich auf und ging gemächlich rüber zum Bett, wo ich meine Hose auszog und mich dann langsam auf die Bettkante setzte. „Soll ich… noch irgendetwas beachten?“, fragte ich langsam und wusste nicht, ob ich mich jetzt einfach ins Bett legen sollte oder nicht.
Bei seiner sarkastischen Nachfrage schnappte ich nach Luft und pustete einen Moment fast schon wie ein beleidigtes Kind die Wangen auf, ehe ich ihn ernst anfunkelte, was so viel zu bedeuten hatte wie "Fordere es ja nicht heraus". "Und wenn ich dich wie eine Furie verfolgen, dich an mein Bett fesseln oder wie ein Klotz an deinem Bein hängen muss, in deinem Zustand trainiert man nicht!", schoss ich sofort zurück und versuchte fast, ihn mit meinen Blicken zu erdolchen. Verbieten konnte ich es schlecht, aber wenn es sein musste, würde ich ihn nicht aus den Augen lassen. Er wirkte so grimmig wie immer, doch was mich früher eingeschüchtert hatte und mich als junge Kunoichi, als ich hier neu war, oft zurück hatte weichen lassen, hatte mittlerweile die Auswirkungen verloren. Nun, nach zwölf Jahren, konnte ich ihm mit Leichtigkeit Paroli bieten, zumindest stand ich ihm mit Sturheit in nichts nach.
Seine Mimik wurde jedoch sanfter als ich ihn darum gebeten hatte, auf sich aufzupassen. Am Liebsten hätte ich mich neben ihn gesetzt und einfach meinen Kopf gegen seine Schulter gelehnt. Zwar war er, wie er mir auch gerade wieder weis machte und mit seinen Muskeln prahlte, schwer umzubringen, aber dennoch war es seinem Gegner möglich gewesen, ihn zu verletzen. "Ich weiß, dass du stark bist. Aber niemand ist unbesiegbar, Tenzou", flüsterte ich leise. Es war verrückt. Eigentlich war mir vollkommen klar, dass er auf sich selbst aufpassen konnte, und nicht so leicht zu besiegen war. Doch jedes Mal, wenn er alleine auf Mission war, machte es mich wahnsinnig. Die Angst, dass er vielleicht nie wieder zurück kehren und mich hier alleine lassen würde, machte mich manchmal fast wahnsinnig. Das war schon so, seit ich gemerkt hatte, das er mir eigentlich mehr bedeutete, als er sollte. Meistens lenkte ich mich in der Zeit sehr gut ab, und zum Glück war er bisher immer zurück gekommen. Gerade war eigentlich nicht der richtige Zeitpunkt, um irgendwie darüber nachzudenken, aber ich tat es öfter, als man von mir erwartete.
Erfreut lächelte ich ihn an, als er meinte, dass der Verband gut sitzen würde. Damit war ich zufrieden, denn ein schlecht sitzender Verband machte die Wunde eher schlimmer, als besser, und davon hatte keiner was. Zudem war es mein Ziel, die Wunde zu versorgen, nicht schlimmer zu machen. Er zog schließlich seine Hose aus, während ich ihn, eher ungewollt und noch etwas in Gedanken versunken, mit meinem Blick verfolgte. Erst als er sich auf die Bettkante gesetzt hatte und mich wieder ansprach, hob ich den Blick und blinzelte einen Moment verdattert, ehe ich wieder zurück war. "Leg dich einfach hin. Und wenn du irgendwas brauchst, sag bescheid", antwortete ich und lächelte ihn erneut, aber mit geröteten Wangen, da ich ihn schon wieder so ungeniert begafft hatte, an. Danach räumte ich die Sachen wieder in die Plastikbox, ließ diese aber auf dem Tisch stehen, wir brauchten diese mit Sicherheit noch einmal. Danach trat ich ebenfalls ans Bett, ich hoffte, dass er es bequem haben würde.
Es amüsierte mich ein wenig, wie Hiatari reagierte als ich der Überzeugung war, dass sie mich nicht vom Training aufhalten konnte. Sie schien mich regelrecht mit dem Blick töten zu wollen, was zumindest dazu beitrug, dass ich dann nicht mehr trainieren konnte. Ich hob etwas beschwichtigend die Hände und setzte ein schiefes Lächeln auf: „Keine Sorge, ich werde ein bisschen auf dich hören… aber auch nur, um dich davor zu bewahren dich an mein Bein hängen zu müssen und wie ein Mitbringsel durch Konohagakure zu schleifen. Ich bin mir sicher, dass das deinen Ruf nicht gut tun würde.“ Ich senkte meine Hände wieder und setzte mich zunächst auf das Bett von Hiatari. Es war ein ungewohntes Gefühl daran zu denken, dass ich mich gleich in das Bett von ihr legen würde. Hoffentlich hielt der Verband, damit ich nicht auch noch in die Verlegenheit kam ihr Bett mit Blut zu beschmutzen. Kurz fuhr ich mir über die Seite hinweg und befühlte noch einmal den Verband. Ich erkundigte mich, seltsam höflich, ob ich noch irgendetwas beachten musste. Ich wollte immerhin mich nicht einfach hier reinwerfen, wenn Hiatari ein paar Regeln besaß für ihr Haushalt. Hiatari packte das Verbandsmaterial weg und ich starrte für einen Moment einfach nur in ihre Richtung. Sie war eine so unsagbar schöne Frau, dass es mir schwer fiel sie nicht anzusehen. Seit wir uns küssten, konnte ich nicht anders als nur daran zu denken, wie der Rest von ihr sein würde, wenn der Kuss schon so unglaublich war. Als sie vor mir zum stehen kam, hob ich meinen Blick und konnte nicht anders als ihre Hüfte zu greifen. Ich zog sie auf meinem Schoß, sodass sie dort rittlings sitzen musste und nahm ihr Gesicht noch einmal in die Hände, um ihr einen kleinen Kuss auf die Lippen zu hauchen. „Danke, meine Liebe“, raunte ich an ihre Lippen und streifte ihre roten Haare aus ihrem Gesicht. „Komm mit mir ins Bett… ich verspreche, dass ich es langsam angehen lasse.“ Zugegeben konnte ich das nicht versprechen, weil die Frau in mir Reaktionen auslöste von denen ich bis dato nicht mal ahnte, dass ich so schnell reagierte. Sie konnte wohl sich glücklich schätzen, dass ich derzeit müde war und deswegen keine weiteren Anspielungen versuchte.
Wenn ich ehrlich war, dann erleichterte es mich ziemlich, dass er einlenkte. Ich war stur genug, das wirklich durchzuziehen und zu machen, daran hatten wir beide keinerlei Zweifel. Dass er allerdings nur "ein bisschen" auf mich hören wollte, ließ mich die Augenbrauen hochziehen, denn so leicht kam er mir nicht davon. Training war allgemein nicht gut, wenn man sowieso schon verletzt war, und das wurde nicht wirklich besser, wenn man jetzt auch noch seinen Fokus auf das Training legte. Jedoch - denn damit konnte ich bei Tenzou durchaus zufrieden sein, da er mindestens ebenso stur war, wie ich - sagte ich nichts dazu, sondern nickte und begann sogar leicht zu grinsen, da er davon sprach, dass er es lassen würde, weil es meinem Ruf nicht gut tun würde. "Wie überaus gütig, dass du an mich denkst und meinen Ruf bewahren möchtest", gab ich zurück. Dabei war ich wirklich froh, dass das Verbandszeug schnell weg geräumt war. Mir entging nicht, wie er den Verband befühlte, innerlich war ich stolz darüber, gute Arbeit geleistet zu haben, und war mir absolut sicher, dass seine Wunden gut verheilen würden, wenn dieser Verband nun regelmäßig gewechselt werden würde. Das war kein Ding der Unmöglichkeit, sondern aus meiner Sicht das kleinste Problem. „Ich muss die Tage im Training… dringend mein linkes Gesichtsfeld besser trainieren“, hallten mir seine Worte wieder durch den Kopf, und auf einmal fühlte ich mich schlecht. Wie schon so oft kroch das schlechte Gewissen in mir hoch und sorgte dafür, dass ich mich mies fühlte. Immerhin war ich der Grund, warum er auf dem linken Auge blind und damit nun verletzlicher war, als früher. Es tat mir unglaublich leid, immer noch, und manchmal hätte ich gerne irgendwas gehabt, um das wieder gut zu machen.
Ehe ich jedoch weiter in diesem Strudel aus Schuldgefühlen und schlechten Gedanken fest stecken konnte und ich vor ihm zum Stehen kam, hob er seinen Blick und griff nach meinen Hüften. Sofort schoss mir Blut in die Wangen, welche sich auf einmal ganz heiß anfühlten, und Verlegenheit machte sich in mir breit. Mein Herz machte einen Satz und ich hatte das Gefühl, es würde Tenzou gleich anspringen. Er zog mich auf seinen Schoß und ich musste rittlings dort sitzen. An sich nichts, was mich störte, ich liebte seine Nähe wirklich sehr, allerdings fühlte sich diese Position mehr als intim an und das brachte mich nur noch mehr in Verlegenheit. Er nahm mein erhitztes Gesicht noch einmal in die Hände, den kurzen Kuss erwiderte ich mit klopfendem Herzen und schloss für diesen winzigen Moment die Augen, um seine Zuwendung zu genießen. Auch wenn ich mir nicht sicher war, was ich als Nächstes tun sollte. Immerhin war mir absolut bewusst, wie schwer es ihm fiel, sich zurück zu halten, und ich wollte ihn nicht auf irgendeine Weise zusätzlich reizen, um es ihm noch schwerer zu machen. Schließlich hielt er sich für mich zurück. "Für dich immer", war alles, was ich auf seinen Dank hin hervor brachte, meine Stimme war kaum mehr als ein Flüstern, während er mir meine roten Haare aus dem Gesicht strich. Seine Nähe war berauschend, und allein das brachte mich beinahe um den Verstand. Für einen kurzen Augenblick sah ich ihn einfach nur an, jedoch vertraute ich ihm wirklich blind, weshalb ich nickte. Noch etwas zu sagen, fand ich unnötig, jedoch versuchte ich, so vorsichtig wie möglich von ihm runter zu rutschen, damit ich mich neben ihn legen konnte.
Hiatari war eine junge und attraktive Frau, die ich schon seit jeher anziehend fand. Je älter und reifer sie wurde, umso mehr konnte ich nicht anders als mir einzugestehen, dass ich etwas für sie empfand. Das sie ausgerechnet in die Badewanne stolperte und genau das körperlich zum Ausdruck brachte, was ich in ihrer Nähe oft empfand, konnte ich selbst nicht fassen. In ihrer Näher schien meine Selbstkontrolle schlecht zu sein. Dennoch hielt ich mich hier zurück, um mich Hiatari nicht aufzudrängen. Nachdem sie auf meinem Schoß saß, sprach wir noch ein paar Worte miteinander, eher sie herunter rutschte und sich ins Bett legte. Ich tat es ihr gleich und vergrub mich unter der Decke. Zuerst lag ich einfach nur an ihrer Seite, ohne mich zu regen, eher ich sie sanft an der Hüfte griff und sie nah an meine Brust zog. Vorsichtig legte ich meine Arme um sie und bettete meine Lippen an ihren Nacken, den ich kurz sanft liebkoste, bevor ich die Augen schloss und ein leises: „Gute Nacht“, flüsterte. Ich war müde und diese Müdigkeit übermannte mich gerade sehr schnell. Mehrere Stunden schlief ich deswegen tief und fest. Würde sich Hia in meinen Armen bewegen oder aufstehen, ich hätte sie vermutlich nicht bemerkt. Erst gegen späten Nachmittag regte ich mich das erste Mal und öffnete müde etwas die Augen. War Hia noch immer bei mir?
Als wir nun also nebeneinander lagen, war ich mir nicht sicher, was ich tun sollte, immerhin wusste ich genau, dass er sich selbst zurück hielt, und ich wollte ihn auch weiterhin nicht unnötig reizen. Daher ignorierte ich erst einmal mit Mühe und Not das Bedürfnis, mich an ihn zu kuscheln und ihm noch näher zu sein als aktuell, denn ich wusste nicht, welchen Effekt es auf ihn haben würde. Immerhin lag es nicht in meiner Absicht, ihn auf diese Art und Weise zu reizen. Auch wenn ich gerne mal mit meiner Hand über seine Muskeln fahren würde, meine Arme um ihn schlingen würde und noch... Stopp jetzt! Du kannst nicht verlangen, dass er es langsam angeht und dann selbst so anfangen. Tief holte ich Luft, so leise wie möglich, ein wenig zitternd. Es war ein sehr großer und erfreulicher Fortschritt gewesen, zu erfahren, dass er genauso für mich empfand wie ich, für ihn. Doch dort, an der Stelle, an der zuvor die Unsicherheit gewesen war, ob er so empfand, war nun die Unsicherheit, wie ich mich ihm gegenüber jetzt verhalten sollte. Doch bereits wenig später ergriff er mich sanft an der Hüfte und zog mich an seine Brust. Mein Herz machte einen Satz, ehe ich mich in seinen Armen schon bald wieder entspannte. Noch nie hatte es sich so angenehm angefühlt, im Bett zu liegen. "Gute Nacht", antwortete ich leise. Eigentlich war ich selbst gar nicht müde, immerhin hatte ich ausreichend geschlafen, aber seine Nähe würde ich voll auskosten. In der Wärme wurde ich allerdings doch ein wenig schläfrig und schloss die Augen, um einfach die Zeit zu genießen. Hin und wieder hatte ich aufstehen müssen, weil ich für kleine Mädchen musste, oder so war ich auch kurz aufgestanden, um seine Sachen aufzuhängen und die nächste Wäsche in die Maschine zu stecken. Seine Sachen sollten schließlich wieder trocken sein, wenn er wieder wach wurde, weshalb ich diese ordentlich an einem warmen Ort aufhängte, sein Oberteil hängte ich dann auch über die Heizung. Danach, ich konnte einfach nicht widerstehen, kehrte ich zurück. Die erste Zeit, bevor ich mich wieder dazu legte, sah ich ihn für einige Minuten einfach nur an. Erst danach schlüpfte ich wieder vorsichtig unter die Decke, möglichst ohne ihn aufzuwecken. Erst nach einer ganzen Weile kam wieder Regung in ihn, ich seufzte einfach entspannt. "Guten Morgen?", flüsterte ich leise. Würde er mir antworten, wusste ich, dass er wieder wach war. Ansonsten schlief er wohl noch, und ich würde ihn auch nicht aufwecken. Sein Körper holte sich schließlich gerade den Schlaf, den er nach der Mission einfach brauchte.
Der Schlaf war lange und tief gewesen. So tief hatte ich lange nicht mehr geschlafen gehabt, was vermutlich an den warmen Körper von Hiatari lag. Ihre weiche Haut an meiner zu spüren, schien eine beruhigende Wirkung auf mich zu haben. Das sie hin und wieder aufstand, bekam ich nicht wirklich mit. Zu sehr schien mein Körper die Erschöpfung ausschlafen zu müssen, auch wenn der Schlaf nicht ganz so erholsam war, wie ich mir wünschte. Mein Schlafrhythmus war vollkommen aus den Bahnen gekommen und ich würde heute Abend verfluchen, dass ich solange schlief. Als ich meine Augen öffnete, war mein erster Blick, die junge Frau vor mir. Ich konnte ihre roten Haare sehen und wirkte fast etwas überrascht darüber. Langsam hob ich meine Hand und streifte mit dieser müde ein paar rote Haarsträhnen hinter ihr Ohr. Dann beugte ich mich langsam vor und gab ihr einen winzigen Kuss auf die Lippen, bevor ich wieder zurücksank. „Du bist kein Traum. Sondern die attraktive Realität“, murmelte ich verschlafend lächelnd und suchte kurz nach einer Uhr, um die Zeit zu erfahren. „Ich hoffe ich habe nicht zu lange geschlafen… auch wenn ich mich, wie ein toter fühle“, stellte ich fest und rieb mir die Augen etwas.
Ein Lächeln legte sich auf meine Lippen, als er zuerst ein paar meiner roten Haarsträhnen zur Seite schob, ehe er mir einen kurzen Kuss auf die Lippen gab. Meine Wangen färbten sich leicht rot, als er mich als die "attraktive Realität" bezeichnete, wer bekam denn nicht gern solche wunderbaren Komplimente? Wenn ich ehrlich war, konnte ich mich durchaus daran gewöhnen, in seinen Armen zu liegen und einfach seine Nähe zu genießen. Kurz darauf wandte ich mich ihm richtig zu und lächelte ihn an, ehe ich den Kopf leicht schüttelte, um ihm zu signalisieren, dass es okay war. Es mögen zwar ein paar Stunden gewesen sein, aber sein Körper hatte das einfach gebraucht. "Ist schon in Ordnung. Dein Körper dankt dir mit Sicherheit noch für den Schlaf", antwortete ich ehrlich und lächelte ihn an, "hast du gut geschlafen? Geht es dir schon etwas besser?" Sowohl interessiert, als auch besorgt sah ich ihn an. Ich war froh, dass er mein Angebot, erst einmal bei mir zu schlafen, angenommen hatte. Bei seinem Zustand wäre er sonst irgendwo auf dem Weg im Laufen eingeschlafen, wobei das aber nicht der einzige Grund war, warum ich froh darüber war. Am Liebsten würde ich jede einzige, freie Minute in seiner Nähe verbringen. Noch immer fühlte sich das schon ein wenig wie ein Traum an, jedoch konnte ich mich sehr daran gewöhnen, bei ihm zu sein. "Übrigens könnte ich mich daran gewöhnen, in deinen Armen zu schlafen oder einfach nur zu liegen", gestand ich schließlich, während sich ein warmes Lächeln auf meine Lippen schlich, und meine Wangen erneut eine Spur röter färbten, als sie es ohnehin schon taten. Einen Moment zögerte ich und überlegte, ob ich es wirklich tun sollte. Jedoch war bisher bei jedem Kuss die Initiative immer von Tenzou ausgegangen. Nach kurzem Zögern lehnte ich mich zu ihm und gab ihm nun einen kurzen Kuss auf die Lippen.
Langsam schlug ich meine Augen auf. Wie jedes Mal verspürte ich diese Leere, wenn ich merkte, dass mich die Realität wieder mit ihren eisigen Fingern umschloss und mich die Tatsache einholte, dass ich Tenzou für immer verloren hatte. Das Bett fühlte sich kalt an, seit ich nie wieder neben ihm aufwachte. Und wenn ich die Augen schloss, dann sah ich sein Gesicht noch immer vor mir. Seit einem halben Jahr war er bereits auf Mission verschwunden, und nachdem meine Suche nach ihm ergebnislos verlaufen war, musste ich mich damit abfinden. Er war tot, und ich konnte nichts daran ändern. Tränen brannten in meinen Augen, ehe sie aus meinen Augenwinkeln hinab auf das Kissen rannen. Ich zog meine Beine an mich heran, während mein Herz sich schmerzhaft zusammen zog. Wie schon so oft in dem letzten halben Jahr schmerzte mein Körper, die Muskeln, eigentlich alles, und erinnerte mich daran, dass ich überhaupt noch lebte. Dass ich noch lebte, obwohl es mir so viel lieber wäre, wenn ich ebenso wie er gestorben wäre. Niemals hätte ich gedacht, dass man einen Menschen je so vermissen, und der Verlust eines Menschen einen so kaputt machen konnte. Die Scherben waren nicht zusammen zu setzen, weil ein Teil immer fehlte: Tenzou. Schon immer hatte ich Angst davor gehabt, dass er eines Tages verschwinden würde, und vor einem halben Jahr war meine größte Angst wahr geworden, mein Leben zu einem Alptraum, dem ich nicht entfliehen konnte.
Letztendlich erhob ich mich doch aus dem Bett, Tenzou war immer so gewissenhaft gewesen, hatte sich immer diszipliniert dran gehalten, und schlürfte ins Bad. Eine gefühlte Ewigkeit starrte ich ausdruckslos mein Gesicht im Spiegel an, ehe ich mir Wasser ins Gesicht spritzte und meine schmerzenden Glieder streckte. Hanzo, dieser Idiot, hatte mich mal wieder ausgeknockt und ins Bett gesteckt, als wäre ich ein kleines Kind. Eines Tages, wenn er mir das nächste Mal über den Weg lief, würde ich ihm definitiv eine rein hauen. Nachdem ich das Bad verlassen hatte, trat ich in die Küche. Keinen Hunger. Mal wieder... Es gab oft Tage, an denen ich einfach nichts runter bekam, heute wurde wohl wieder so ein Tag werden. Ich beließ es also bei einem Glas Wasser und ließ mich auf ein Kissen am Boden fallen.
Aufräumen sollte ich mal wieder... Keine Lust. Ich will einfach nichts tun. Seit einem halben Jahr bestand mein Leben auf Essen, schlafen, Missionen und Training. Egal was ich versuchte, nichts vermochte das Loch in meinem Herzen zu füllen, das Tenzous Verlust dort hinterlassen hatte. Mittlerweile stapelten sich der Müll von Fertigessen auf meinen Tischen, und Geschirr in der Küche, das mal abgespült werden wollte. Doch zu all diesen doch eigentlich so normalen Tätigkeiten konnte ich mich kaum aufraffen. Ich schaffte es nicht einmal, eine vernünftige Mahlzeit zu kochen, und wünschte mir nun, dass Tenzou durch das Fenster spannen und Essen dabei haben würde. Hoffnungsvoll blickte ich dorthin. Doch wie jeden Tag wurde ich enttäuscht. "Zeit fürs Training", murmelte ich und stand auf. Dabei konnte ich immer für einen Moment alles vergessen. Somit trat ich ins Schlafzimmer, um die Uniform anzuziehen, noch unentschlossen, auf welchem Trauningsplatz ich heute meinen Körper malträtueren würde.
Zeitsprung nach Naruto: Shippūden: Uchiha-Viertel » Misakis Haus
In den letzten zwei Jahren war doch einiges passiert, meine kleine Schwester Moegi war selber Genin geworden, ich hatte meine Klassen an der Akademie unterrichtet, Iruka und ich waren noch enger als Freunde zusammengewachsen, doch mein Verhältnis zu einer Person beschäftigte mich am meisten. Misaki. Seit unserer gemeinsamen Mission war ich mir relativ sicher, dass ich hoffnungslos in sie verknallt war. Wir waren auf eine besondere Mission im Meer-Reich gesandt worden, um dort eine Insel zu finden, die durch Genjutsu versteckt worden war, wir hatten all das sogar geschafft, aber hatten es trotzdem nicht geschafft Orochimaru zu finden. Sie tat mir noch immer sehr leid, sie wünschte sich doch nur die letzten Mitglieder ihres Clans wieder zurück. Bisher hatte ich mich noch nicht getraut ihr zu sagen, was Sache war, ich war doch etwas besorgt, dass sie mich ablehnen könnte, vielleicht auch einfach weil wir schon so gute Freunde waren. Ich würde aber heute, sobald ich konnte auch wieder zu ihr, direkt nachdem ich nach Hiatari gesehen hatte. Ich hatte eine riesige Bentobox voll mit leckerem Essen mitsamt Sojasauce und einer großen Flasche Aloe Vera-Saft für sie dabei. Hiatari? Hia-chan, bist du hier?
Gerade als ich nach der Türklinke greifen wollte, hörte ich Kaedes Stimme. Ein schwaches Lächeln legte sich auf meine Lippen. Auch wenn ich es aktuell nicht wirklich zeigen konnte, tief in mir war ich ihr wirklich dankbar, dass sie immer wieder nach mir sah und für mich da war. Auch wenn ich auf Hanzo wütend war, dass er mich ständig ausknockte und ins Bett steckte, es war eigentlich nicht so schlecht. Ich hatte Menschen in mich herum, die sich trotzdem um mich sorgten, doch das Einzige, was ich gerade fühlen konnte, war Tenzous Abwesenheit. Und die tiefe, unausfüllbare Leere, die er damit hinterließ.
Tief atmete ich durch und öffnete dann mit Schwung die Tür, ehe ich Kaede schwach anlächelte. "Bin ich, schön dich zu sehen. Hallo Kaede", grüßte ich sie. Das Lächeln ließ meine Augen auch kurz aufleuchten, doch es verschwand so schnell, wie es gekommen war, und ließ die Dunkelheit darin wieder zurück. "Komm doch rein." Ich trat zur Seite, um sie rein zu lassen. Auch wenn meine Wohnung alles andere als ordentlich aussah. Alles, wobei ich noch genügend nachdenken konnte, ging einfach nicht. Und irgendwie war mir fast alles egal geworden, daher störte es mich wenig, dass sie das Chaos darin sah.
Hiatari wirkte müde und erschöpft, aber ich konnte es ihr kaum verübeln, mit weichem Blick betrachtete ich ihr feines Gesicht, das doch so eingefallen wirkte, auch wenn ihre Augen zumindest kurz ein kleines Licht zeigten. Ich betrat die Wohnung, während ich sie sanft anlächelte und mich dann umsah, es war ein ziemliches Chaos, aber damit hatte ich bereits gerechnet. Ich dachte mir, du hast sicher wieder vergessen etwas richtiges zu essen., meinte ich und nickte auf meine Bentobox und die Flasche, die ich in meinen Händen trug.
Naruto RPG
Thema drucken
25.11.2021 19:08
Antworten
