Mein Blick verfolgte kurz Hiatari, die das Badezimmer mit einer verräterischen Röte auf den Wangen verließ. Es entlockte mir ein schelmisches, auch wenn müdes Grinsen. In der Luft klebte der Duft von ätherischen Kräutern, die eine beruhigende Wirkung auf mich besaßen. Ich fühlte bereits jetzt schon, dass mich jeder Atemzug etwas entspannter werden ließ. Nachdem ich meine Kleidung feinsäuberlich zusammenlegte und auf dem Klodeckel platzierte, kletterte ich die Badewanne hinein. Seufzend ließ ich mich tiefer sinken, musste aber trotzdem meine Beine etwas anwinkeln, weil die normalen Badewannen für einen so großen Menschen wie mich, nicht geeignet waren. Ich wusch mir kurz die Arme und legte sie dann jeweils über den Rand der Badewanne. Meinen Kopf stützte ich zurück und schloss die Augen. Der Vorsatz nicht einzuschlafen war ein paar Sekunden später über Bord geworfen worden und ich dämmerte in eine tiefe Schwärze hinein bei dem mein Körper von dem warmen Wasser regelrecht eingelullt wurde.
In dieser tiefen Schwärze vernahm ich eine Stimme, die meinen Geist jedoch nicht erreichte. Ich war so tief entspannt, dass ich die Rufe von Hiatari nicht vernahm und somit nicht darauf reagierte. Nach wie vor lag mein Kopf auf dem Wannenrand, während sich meine Brust ruhig hob und senkte. Zwar war das Wasser nicht mehr ganz so heiß, aber die Restwärme nahm meinen Körper noch etwas ein. Diese absolute Ruhe hielt jedoch nicht lange an. Ich wurde etwas unsanft geweckt als plötzlich etwas schweres auf mich drauf fiel. Erschrocken zuckte ich zusammen und öffnete meine Augen, wodurch ich direkt auf das fast durchsichtige Oberteil einer mir geraden fremden Person blickte. Ich blinzelte ein wenig und erkannte im nächsten Moment Hiatari. Ihr Gesicht wurde knallrot, während ich einen meiner Arme umständlich unter ihr befreite. „Hiatari?“, sagte ich nur und spürte, wie sie versuchte wieder aus der Wanne zukommen. Trotzdem schweifte mein Blick immer wieder hinab auf das durchsichtige Stückstoff, dass deutlich ihre Oberweite verdeutlichte. Ich schüttelte den Gedanken ab und legte meine Hände an ihre Hüfte, um sie kurz festzuhalten. „Nah, nicht weiter bewegen. Du hättest mir auch gerne sagen können, dass du mit mir baden willst“, sagte ich zu ihr, weil ich spürte, dass sie ansonsten in eine Region rutschte, die für uns beide mit Sicherheit noch peinlicher wurde, während ich typisch direkt blieb. Ich drückte meinen Oberkörper langsam hoch und schob sie gemächlich aus der Wanne raus, dabei hielten meine Finger ihre Hüfte nach wie vor fest. Als wir beide ein wenig Freiheit genießen konnten, lehnte ich meinen Arm lässig über die Badewanne, während meine Augen über die nassen Stellen ihrer Kleidung schweiften. „Mhm, warum kam ich eigentlich noch nie auf die Idee bei Dir zu baden?“, erkundigte ich mich und man konnte mir ansehen, dass ich irgendwelche schmutzigen Gedanken hegen musste bei ihrem Anblick. Doch noch etwas anderes machte sich nun bei mir bemerkbar. Etwas, dass ich selbst gar nicht unter Kontrolle hatte und mir sehr deutlich vor Augen führte, dass ich auch nur ein Mann war. Mir fiel es bisweilen noch nicht richtig auf, weil ich zu sehr damit beschäftigt war Hiatari ungeniert anzustarren, was mir den Spitznamen des Spanners wohl wieder verschaffen würde. Wenn ich Glück hatte, würde die Rothaarige nicht sehen, was bei mir gerade in Gange war und uns beide diesen peinlichen Moment ersparen. Wenn ich Pech hatte, bekam ich vielleicht eine gescheuert, für etwas wofür ich gar nicht konnte!
Es wurde nicht besser, als er natürlich auch wach wurde. Alles andere wäre besorgniserregend gewesen, doch ich wäre froh gewesen, wenn ich schnell und unbemerkt wieder hätte verschwinden können. Jedoch hörte ich schon bald meinen Namen, was mich nun doch fast in Panik verfallen ließ. Das alles war einfach nur so peinlich, er war vollkommen nackt. Und bei mir konnte man mittlerweile leider auch so einiges sehen, was ich lieber bedecken wollte. Seine Aussage ließ mich jedoch inne halten, ehe ich ihn mit großen Augen ansah. Meine Wangen waren so rot, dass sie förmlich brannten, so heiß fühlten sie sich an. "B-bitte was?", brachte ich heraus. Leider führte das dazu, dass ich dabei durch eine unbedachte Bewegung fast noch weiter in eine Region rutschte, die für uns noch peinlicher werden würde, wenn er mich nicht an der Hüfte fest gehalten hätte.
"Ich... Ähm... Also... Ich", stammelte ich, ehe er mich aus der Wanne schob, klatschnass wie ich nun war, und mit durchsichtigen Klamotten, stand ich da. Noch immer lagen seine Hände an meinen Hüften, und wenn ich ehrlich war, dann gefiel es mir. Jedoch war es nicht nur körperliche Nähe von ihm, nach der ich mich sehnte. Ich wollte sehr viel mehr, als nur ins Bett mit ihm. Kurz darauf hängte er seinen Arm locker über die Wanne gelehnt. Erneut schnappte ich nach Luft. Er hatte gerade definitiv schmutzige Gedanken. Und wenn ich selbst so darüber nachdachte, auch wenn ich es nie zugeben würde, regte es meine Fantasie an. Wie gut, dass es keine Möglichkeit gab, Gedanken zu lesen. Ohne es zu wollen, wanderte mein Blick an ihm hinab, als ich ihn wieder ansah, und blieb an einer bestimmten Stelle hängen. Zu lange hängen. In meinen geheimen Vorstellungen hatte ich ihn mir durchaus schon nackt vorgestellt, aber ihn gerade zu sehen, war besser als die Vorstellung. Ob ich ihn eine rein hauen sollte, nur damit ich davon ablenken kann, dass ich gerade mindestens ebenso schmutzig denke? In der ganzen Verlegenheit vergaß ich dabei völlig, dass meine Kleidung mehr durchsichtig war, als dass sie irgendwas bedeckte.
Das Gesicht von Hiatari glühte förmlich als ich ihre Hüfte mit meinen großen Händen ergriff und mich schelmisch grinsend über die Situation amüsierte. Gleichermaßen war mir bewusst, dass auf beiden Seiten etwas Unbehagen bestand. Es wäre jedoch gelogen, wenn ich behaupten würde, dass mir der aktuelle Anblick nicht gefiel. Hiatari stammelte wieder ein paar Worte zurecht, während sie klitschnass vor der Badewanne stand und eine kleine Pfütze auf dem Boden hinterließ. Ich ließ meine Augen gemächlich über ihre Beine wandern, hinauf zu ihrem durchsichtigen T-Shirt. Mir fiel es schwer nicht weiterhin dorthin zu starren, weil ich sehr deutlich ihre Rundungen sehen konnte und sie in meinem Kopf Fantasien anregte, die ich immer versuchte in die hinterste Ecke meines Gehirnes zu verbannen. Nachdem ich Hiatari so eingehend musterte, hob ich irgendwann meinen Blick auch in ihr Gesicht und konnte sehen, dass ihre Augen auch über meinen Körper fuhren. Für einen Moment folgte ich ihrem Blick und erkannte, dass mich diese Situation nicht nur in meiner Fantasie gefiel, sondern das ich inzwischen körperlich darauf reagierte. Ich vermochte wohl nie behaupten, dass ich gut aussah, wusste jedoch, dass mein bloßer Anblick eine magische Anziehungskraft auf Frauen besaß. Ich hatte nicht nur Muskeln, die sich bei jeder Bewegung anspannten und einer Frau halt gaben, sondern war auch mit anderen beeindruckenden Körperteilen gesegnet, die gerade jetzt sich deutlich bemerkbar machten. Mir war nicht bewusst gewesen, dass ich auf Hiataris Anwesenheit derartig reagieren würde. Schon gar nicht in einer Situation bei der ich kurz davor schlief. Es hätte mir wohl unangenehm sein müssen, aber auf einer gewissen Weise gefiel mir der Gedanken, dass sie gerade zu Gesicht bekam, was sie in mir auslöste. Auf meinen Lippen lag ein schwaches Lächeln und ich spielte mit dem Gedanken sie an der Hand nochmal in die Badewanne zu ziehen. Mein Körper schrie förmlich danach endlich Befriedigung zu erhalten. Es war wie eine Stimme, die schon lange Hiatari wollte, während sein Gehirn immer wieder die Vernunft wählte. Dennoch besaß ich genug Anstand nicht vollständig ungeniert hier liegen zu bleiben, während ich mich an ihrem Anblick ergötzte. Ich kämpfte meine eigene Versuchung runter hier sofort Hiatari zu überfallen. Wäre sie nur irgendeine Frau gewesen, hätte ich sie schon vor 5 Minuten in die Wanne wieder gezogen. Doch Hiatari war etwas Besonderes. Sie verdiente es nicht irgendeine Nummer zu sein, die ich mit einer Frau schob nur des körperlichen Bedürfnis wegen. Auch wenn es für mich als Mann schwer war diesem Bedürfnis nicht nachzugehen.
Es lag weiterhin eine seltsame Stille im Raum bei dem wir uns beide anstarrten, während jeder seiner eigenen Fantasie nachjagte. Nach einer gefühlten Ewigkeit ergriff ich dann die Initiative und drückte mich gemächlich aus der Badewanne auf. Meine verletzte Seite pochte dabei leicht auf, aber ich verzog nicht ein bisschen meine Mimik. Für gewöhnlich wäre es wohl angebracht gewesen, wenn ich mein Schritt hinter meinen Händen verbergen würde. Jedoch war die Zeit längst vorbei bei dem ich ein peinlich berührter Schuljunge war, der sich vor einer Frau verstecken musste. Ich war zwar höflich, aber schämen tat ich mich nicht, dass man mir meine schmutzigen Fantasien direkt ansehen konnte. Statt jedoch mich zu entschuldigen, griff ich nach dem Handtuch. Ich nutzte es nicht dafür mich zuerst abzutrocknen, sondern trat – nach wie vor nackt – hinter Hiatari. Vorsichtig legte ich ihr das Handtuch breit um die Schultern, wobei ich für einen Moment dicht hinter ihr stehen blieb. Ich ließ genug Abstand zwischen uns, dass sie nicht mein männliches Problem zu spüren bekam. Sie würde es wohl zuerst spüren, wenn sie sich zurück an mich lehnte. Obwohl wir so dicht hintereinanderstanden, schien sie gleichermaßen Fern für mich zu sein. Kleine Wassertropfen perlten über meinen Körper hinweg und tropften auf den Boden, während die Luft fast stickig-warm war. Es vernebelte mir die Sinne. Mein erster Impuls war, mich von ihr weg zu bewegen, aber ich blieb stehen und beugte mich näher an ihr Ohr, sodass mein warmer Atem dieses streifte : „Ich würde dafür töten, dich meine Frau nennen zu können.“ Meine Hände ruhten kurz auf ihren Schultern, die ich am liebsten nie wieder loslassen wollte. Es kam mir an manchen Tagen so vor, dass es vollkommen unrealistisch sein würde ihr nahe zu sein. Obwohl wir uns so lange bereits kannten. Trotzdem nutzte ich diese Situation, um es einfach für einen Moment zu genießen.
Innerlich kämpfte ich mit mir, denn eigentlich wollte ich den Blick abwenden und aufhören, ihn so anzugaffen, doch so sehr ich es versuchte, es wollte mir einfach nicht gelingen. Dass er selbst mit sich kämpfen musste, mich nicht hier und jetzt zu überfallen, entging meiner Aufmerksamkeit vollkommen, viel zu sehr war ich beschäftigt, mich dazu durchzuringen, mit dieser dämlichen Gafferei aufzuhören. Es war einfach nur peinlich, und eine leise Stimme in mir drin flüsterte zu, dass ich das hier in jedem Fall bereuen würde. Ich mochte mir gar nicht vorstellen, wie er mich damit sicherlich aufziehen würde, zudem... wollte ich ihm noch normal ins Gesicht sehen können, ohne gleich hier an diese Situation denken zu müssen. Leicht schluckte ich, während die seltsame Stille sich immer weiter über uns senkte. Mein Herz schlug mir bis zum Hals, doch selbst als er sich aus der Badewanne erhob, rührte ich mich nicht. Alle weiteren Details, seine Wunde, die ich eigentlich noch ansehen hatte wollen - und definitiv noch tun würde - nahm ich nur am Rande war. Ohne sich zu bedecken trat er schließlich hinter mich, während mein Verstand gefühlt erst jetzt wieder richtig die Arbeit aufnahm. Am Liebsten wäre ich auf der Stelle im Boden versunken. Ich fiel in die Wanne, trug nun durchsichtige Sachen, und gaffte ihn am Ende auch noch vollkommen ungeniert an!
Was nun folgte, überraschte mich allerdings, denn als er das Handtuch an sich nahm, erwartete ich, dass er sich abtrocknen würde, warum auch immer er mich noch nicht aus dem Bad geschoben oder sonstiges getan hatte, doch dabei irrte ich mich gewaltig. Das Gewicht des Frottee-Stoffes lag auf einmal auf meinen Schultern, wodurch sich diese bereits wärmer anfühlten. Schon kurz darauf konnte ich seine Nähe dicht hinter mir spüren, was mein Herz beinahle zum Durchdrehen brachte. Meine Hände wurden auf einmal ganz schwitzig, meine Knie weich und mein Mund war so trocken wie Sandpapier, sodass ich abermals schluckte. Ob er wusste, was seine Nähe mit mir anstellte, und damit spielte? Eigentlich war Tenzou nie jemand gewesen, der bei mir mit solchen Tricks spielte, aber gerade war ich mir einfach wegen gar nichts mehr sicher. Mit leicht zitternden Fingern zog ich das Handtuch etwas mehr um mich, die kleine Pfütze ignorierend, die sich unter mir bereits gebildet hatte, da ich noch immer tropfnass hier rum stand, nicht fähig, das Vernünftigste zu tun und das Bad endlich zu verlassen. Sein warmer Atem, welches mein Ohr streifte, sorgte dafür, dass sich eine Gänsehaut auf meinem Körper ausbreitete, zum Gück war ich nun überwiegend von dem großen Handtuch bedeckt. Es dauerte ein wenig, ehe seine Worte durch den Nebel meiner Gedanken zu mir durchsickerten.
Als ich endlich die Bedeutung seiner Worte begriff, seine Hände lagen warm auf meinen Schultern, weiteten sich meine Augen erneut. Konnte es wirklich sein, dass er es ernst meinte? So oft hatte ich davon geträumt. So oft war er mir nah, aber dennoch unerreichbar. So oft hatte ich alleine im Stillen geweint, weil niemals mehr aus uns werden würde, weil er mit Sicherheit nicht in mich verliebt sein würde. Und nun? Plötzlich war wieder mein Kopf komplett leer, und in mir kämpfte der Drang, einfach weg zu laufen, mit dem Bedürfnis, mich an ihn zu lehnen und ihm mein Herz auszuschütten. Weglaufen am Liebsten, weil ich einfach nicht wusste, wie ich reagieren sollte. Eine Beziehung konnte all das hier noch sehr viel komischer werden lassen. Und hatte die Kraft, die Freundschaft, die uns bereits so lange verband, zu zerstören. Andererseits war er der Mann, von dem ich träumte. Der mich nicht mehr los ließ, egal, wie sehr ich mir das wünschte und wie sehr ich versuchte, nicht mehr an ihn zu denken. Erfolgreich darin, den Impuls der Flucht bekämpft zu haben, lehnte ich mich letztendlich doch wieder gegen ihn, wobei ich sein "männliches Problem" dadurch wieder spüren konnte. "Meinst du das ernst?", flüsterte ich, die Hoffnung in meiner Stimme war kaum zu überhören. Doch selbst wenn er es tat, bedeutete es lange nicht, dass eine Beziehung möglich war. Wir waren ANBU, in der gleichen Einheit, wurden immer als Team los geschickt... unter Kollegen war sicherlich keine Beziehung erlaubt, schon gar nicht bei den ANBU. Und außerdem bedeutete es noch lange nicht, dass ich ihn glücklich machen konnte, ihm das geben konnte, was er sich vielleicht wünschte. Oder ich ihm irgendwann zu langweilig werden oder er eine Bessere und Schönere als mich finden würde? Nicht jeder kam mit meiner Art und meiner großen Klappe zurecht. Tenzou war bisher gut damit zurecht gekommen, aber eine Beziehung war eben doch etwas anderes. Einen Moment schloss ich die Augen, um diesen Augenblick noch genießen zu können. Der Hoffnungslosigkeit konnte ich mich nachher noch zur Genüge zuwenden.
Die roten Haare von Hiatari fielen ihr teilweise nass über die Schultern, um die ich das weiche Handtuch legte. Meine Augen musterten ihren Hinterkopf und ich fragte mich, welchen Gesichtsausdruck sie wohl in diesem Moment aufsetzte. Mir war bewusst, dass die Situation seltsam sein musste. Hiatari war früher meine Schülerin gewesen und ich kam mir fast dumm vor, dass ich sie anziehend fand. Lag es einfach daran, dass sie jünger war und mein Ego unbedingt wollte, dass sie mich attraktiv fand? Meine Hände ruhten schwer auf ihren Schultern und ich war gewillt diese weg zu nehmen, ließ sie aber ruhen. Wenn es Hiatari störte, würde sie schon darauf aufmerksam machen. Ich schloss für einen kleinen Moment meine Augen und atmete tief durch die Nase ein und wollte mich im nächsten Augenblick eigentlich dazu zwingen sie loszulassen. Es fühlte sich so an als würde ich danach nie wieder die Chance haben ihr so nahe zu sein. Zum Glück wartete ich noch ein paar Sekunden länger denn der Körper von Hiatari lehnte sich plötzlich nach hinten. Durch meinen Körper fuhr ein seltsamer Impuls als das weiche Handtuch kurz über mein „männliches Problem“ streifte. In jeder anderen Situation hätte ich sofort an Sex gedacht. Bei Hiatari widerstand ich diesen Drang in diesem Moment. Nicht, weil ich nicht auf sie stand, sondern weil ich hören wollte was sie auf meine Worte erwidern würde. Mein Herz schlug automatisch fester in meiner Brust und ich spürte, wie meine Schläfe etwas pochte. Ihre leise Stimme durchschnitt die Stille und ließ mich langsam lächeln. Sie fragte nach, ob ich es ernst meinte und ich glaubte Hoffnung zu hören. Die gleiche Hoffnung, die auch ich die ganze Zeit verspürte. Ich wagte mich weiter vor in dem ich meine Hände über ihre Schultern streifen ließ und meine Hände unter ihren Armen durchschob, um sie von hinten zu umschlingen. Vorsichtig zog ich dieses zarte Wesen näher an mich heran und schien sie fast, wie einen schützenden Mantel zu umhüllen. Meine Lippen waren weiterhin an ihrem Ohr, nur das ich noch um einiges nähergekommen war. „Wenn du es zulässt… werde ich Dir zeigen, wie ernst es mir ist“, meinte ich mit gedämpfter Stimme. Je leiser ich sprach, umso tiefer wurde sie, dass man das sanfte Vibrieren sogar in meiner Brust spürte. Ich schloss wieder die Augen und nahm den süßlichen Duft von Hiatari in meiner Nase auf. Meine Sinne waren eindeutig süchtig nach ihr und ich würde Entzugserscheinungen haben, wenn ich sie nicht mehr sehen würde. Das Ganze hatte sich langsam beim mir eingeschlichen. Vor einigen Jahren war es mir das erste Mal aufgefallen. Ich hatte Hiatari bei ein paar Trainingsausführungen beobachtet und musste feststellen, dass sie eine verdammt attraktive Frau war. Die ersten Fantasien versuchte ich zu unterdrücken, weil ich sie nicht als angemessen empfand. Wir kamen uns jedoch freundschaftlich immer näher, sodass mein Verstand jedes Detail von ihr aufsaugte. Mehr und mehr schien ich Aspekte zu finden, die ich nicht vergessen konnte. Ihr Lachen, ihre roten Haare, ihr Duft, die weichen Finger, selbst ihr sturer, aber führsorglicher Charakter ließen mich nicht los. Ich fühlte mich als wäre ich dieser Frau verfallen und konnte nichts dagegen tun? Mir wurde klar, dass ich ein Problem haben würde, wenn Hiatari nicht das gleiche empfinden würde, wie ich.
Eindeutige Hoffnung lag in meiner Stimme. Jene Hoffnung, die ich mir wieder und wieder untersagt hatte, da ich einfach verhindern wollte, dass mir das Herz brach. Oder dass ich ihn vielleicht nie wieder auf die gleiche Weise behandeln könnte, wie zuvor. Ganz einfach gesagt, ich wollte nicht diejenige sein, die wegen ein paar dümmer Gefühle die Freundschaft aufs Spiel setzte, zwölf Jahre waren immerhin eine verdammt lange Zeit. Und das alles weg werfen, nur um Gefühlen nachzugehen, die vielleicht nie wahr werden würden... Eine Beziehung, die vielleicht nicht auf Dauer hielt und am Ende nichts als Enttäuschung und Einsamkeit zurück lassen könnte. Dafür hatte ich es nicht aufs Spiel setzen wollen. Oder alleine schon der Gedanke, der mich all die Zeit gequält hatte, dass er vermutlich nichts für mich empfand.
Mein Herz klopfte noch immer bis zum Hals und es fühlte sich so an, als würde ich träumen. Langsam schloss ich für einen Moment die Augen, jedoch brauchte ich eine Weile, ich wollte sie nicht öffnen, aus Angst, dass ich mich dann allein in meinem Bett vorfinden würde, ohne ihn. Oft genug war das der Fall gewesen, und ich wollte nicht, dass dieser Moment endete. Am Liebsten würde ich mich einfach weiter an ihn schmiegen, seine Arme fühlten sich beinahe wie eine sichere Burg an. Zudem... Hatte ich ebenso lange davon geträumt, ihm so nahe zu sein. Meine Frage kam mir dumm vor, andererseits musste ich einfach Gewissheit haben, es von ihm hören. Als nach einer gefühlten Ewigkeit eine leise Antwort von ihm kam, konnte ich seine breite, muskulöse Brust vibrieren spüren. Wann hatte er es eigentlich geschafft, mein Herz zu stehlen? Ich konnte nicht einmal sagen, wann es geschehen war. Am Anfang unserer Zeit hatte ich ihn nicht wirklich gemocht. Immer hätte ich das Gefühl, er wollte mich bremsen, obwohl ich oftmals so gerne noch lange weiter trainieren hätte wollen. Am schlimmsten und nervigsten hatte ich es empfunden, wenn er mir ein Post-it an die Stirn verpasst hatte. Mit der Zeit war natürlich vieles passiert, wie der Verlust seines Auges und mit der Zeit... Ich wusste nicht einmal, wie er es Geschäft hatte. Seine schonungslos ehrliche Art hatte mich mit der Zeit immer mehr beeindruckt und ich lernte diese zu schätzen. Daneben war er einfach immer da gewesen, wenn es mir schlecht ging oder Probleme auf mich warteten. Er hatte mich immer begleitet, die ganzen zwölf Jahre lang. Seine starken Arme hatten mich immer wieder aufgefangen. Dennoch gab es eine Angst, die mich immer begleitete und die mich immer wieder auf den Boden zurück holte: Die Angst, wenn mein Vater heraus fand, wo ich war.
Tief holte ich Luft, um sie hörbar wieder aus meinen Lungen zu entlassen, genoss noch etwas diesen Moment. In mir kroch die Angst hoch, was war, wenn er heraus fand, dass ich die Tochter des Feudalherren war? Ich kannte ihn gut genug, um zu wissen, dass er mich nicht für meinen Titel, meine Herkunft, verurteilen würde. Doch gleichzeitig wusste ich, dass er sehr pflichtbewusst war und seine Aufgaben stets ausführte. Würde er mich zurück schicken, wenn er den Befehl bekam? Oder würde er versuchen, mich fest zu halten, damit wir weiter zusammen sein könnten? Die Angst kämpfte gegen die Freude, in der ich kaum glauben konnte, dass er wirklich das Gleiche für mich empfand. "Ich würde mich freuen", brachte ich leise heraus, meine Stimme zitterte vor Aufregung, die in mir wütete. Alleine damit hatte er einen Sturm an Emotionen in mir los getreten. "Ich... Hab so lange davon geträumt, Tenzou", fügte ich hinzu, meine Stimme war kaum mehr als ein Flüstern. Schon seit einiger Zeit empfand ich sehr viel mehr für ihn, jedoch hatte ich nie den Mut gehabt, einen Schritt in die richtige Richtung zu wagen.
Der Raum war von einer seltsamen Stille ausgehüllt, bei der ich stetig nach Hiatari lauschte. Jedes tiefe Seufzen oder Durchatmen vernahm ich plötzlich sehr intensiv. Ich achtete darauf, wie sie auf meine Berührungen reagierte oder auf meine Worte. Andere Gefühle beachtete ich gerade nicht, während mein Herz immer heftiger in meiner Brust zu schlagen anfing. Für gewöhnlich war ich nicht nervös, wenn es um Frauen ging. Bei Hiatari schien es anders zu sein. Ich befürchtete wohl in meinem tiefsten inneren das unsere Freundschaft zerstört wurde und damit mein Herz gebrochen. Deswegen fragte ich zunächst nach ihrer Erlaubnis ihr zu zeigen, wie ernst es mir war. Mir war zwar klar, dass ich auch eine Zurückweisung bekommen konnte, aber ich vermied zumindest die Wahrscheinlichkeit, dass unsere Freundschaft von jetzt auf gleich beendet wurde. Als Hiatari dann noch hinzufügte das sie so lange davon geträumt hatte, war ich mir schlussendlich sicher. Ich wollte nicht länger nur der Beobachter vom Spielfeldrand sein… ich wollte sie. Meine Hände legten sich auf ihre Hüften und ich drehte sie herum zu mir, auch wenn nach wie vor etwas zwischen uns stand, dass ich nicht so richtig in den Griff bekam. Ich ignorierte es – Hiatari durfte sich geehrt fühlen. Mein Körper schien völlig die Kontrolle über Board geworfen zu haben. Dann legte ich meine Hände an das Gesicht von ihr. Ihre Wangen waren warm und weich unter meinen Händen. Für einen Moment sah ich ihr einfach nur in die Augen, um zu genießen das ich sie endlich ansehen konnte. Dann beugte ich mich hinab und legte seicht meine Lippen auf ihre. Vermutlich kam der Kuss sehr überraschend und man glaubte nicht, dass ich bei meiner groben Art, so sanft sein konnte. Zuerst ließ ich sie nur leicht meine Lippen spüren, damit ich sie nicht gleich sofort überfiel, bevor ich den Kuss etwas intensivier werden ließ. Es dauerte nicht lange, da löste ich mich auch schon wieder, blieb aber dicht mit meinem Gesicht vor ihr. Eine Hand streifte ihr ein paar Haarsträhnen hinter ihr Ohr und ich atmete tief durch die Nase, weil ich spürte, dass mich dieser Kuss mir bis unter die Haut ging. Was nicht minder hilfreich war für das, womit ich eh schon zu ringen hatte. Ich hoffte einfach, dass Hiatari von dem Kuss so abgelenkt war, dass wir meine Nacktheit einfach ignorierten. Mein Blick blieb zumindest in ihren Augen hängen. "Es tut mir Leid, dass ich dich solange warten ließ... Hiatari", flüsterte ich ihr als kleine Entschuldigung dafür, dass auch ich schon länger etwas von ihr wollte, es nur eben nie zuließ. "Ich verspreche Dir, dass ich dich nie wieder solange warten lasse... ." Und wenn sie es zuließ, würde ich ihr erneut einen Kuss schenken, um mein Versprechen zu versiegeln.
Erneut setzte mein Herz einen Schlag aus, als er seine Hände auf meine Hüften legte - erneut - und mich dann umdrehte. So konnte ich seinem Blick nicht wirklich ausweichen, verlegen schlug ich die Augen nieder. Diese Situation... War so intensiv, ich war mir nicht sicher war, was ich tun sollte. Es war nicht so, dass nicht andere Männer versucht hatten, mir näher zu kommen, trotzdem mangelte es mir so ziemlich an Erfahrung. Dennoch sollte das nicht der Grund sein, warum ich mich vor dem hier drückte, nachdem ich es mir oft genug vorgestellt hatte. Leicht schlug ich die Augen nieder. Wenig später konnte ich seine Hände an meinen erhitzten Wangen spüren. Letztendlich hatte ich dich genügend Mut, ihm in die Augen zu sehen, und verlor mich prompt in seinen wunderschönen, grünen Augen. Sie erinnerten mich an die Wälder hier um Konoha herum, an einen schönen, sonnigen Tag in der Natur.
Der Kuss sorgte dafür, dass durch mein ganzen Körper ein Kribbeln fuhr und meine Augen sich wie von selbst schlossen. Es war unglaublich, wie sanft Tenzou sein konnte, obwohl er eigentlich so ein Riese war, und alles andere als sanft wirkte. Trotz dass sich alles so echt anfühlte, zweifelte ich an der Realität. Das hier war wie in einem Traum. Für diesen Augenblick stand die Welt still, wenig später ließ er den Kuss intensiver werden, was ich ebenso zuließ. Erst als er sich wieder von mir löste, und sein Gesicht dicht vor meinem schwebte, nahm mein Verstand langsam wieder die Arbeit auf. Ich atmete leise durch geöffnete Lippen, während ich den Blick nicht von ihm abwandte. Seine Entschuldigung überraschte mich, immerhin waren wir beide gleichermaßen Schuld, dass es so lange gedauert hatte.
"Schon gut. Wir sind beide daran schuld, dass es so... Lange gedauert hat", gab ich leise zurück. Das Zittern meiner Stimme gab neben der anderen, körperlichen Signale Aufschluss darüber, wie aufgewühlt und aufgeregt ich durch seine Nähe war. Schon wenig später merkte ich, dass er sein Versprechen wohl noch mit einem Kuss besiegeln wollte, wogegen absolut nichts sprach. Stattdessen kam ich ihm einfach entgegen, unsere Lippen trafen sich erneut. Wie schon zuvor schloss ich meine Augen. Dieses Mal schlang ich meine Arme um ihn, halt suchend. Nun war es mir egal, ob es ein Traum war, ich wollte diesen Moment so lange wie möglich genießen. Dabei hatte ich vollkommen vergessen, dass er komplett nackt vor mir stand.
Der Kuss hinterließ ein warmes Gefühl in mir und ich spürte, wie heftig mein Herz gegen meine Brust schlug. Mein Kopf schien zu vergessen, dass wir beide ANBUs waren und eine gewisse Verantwortung besaßen. Wir ein eingespieltes Team, ob es daran lag, dass wir uns zueinander hingezogen fühlten? Ich küsste Hiatari so als würde die Welt bald untergehen und als ich mich löste, blickten mich ihre wunderschönen großen Augen an. Zunächst entschuldigte ich mich bei ihr, dafür das ich sie zu lange auf mich warten ließ. Es war eine Selbstverständlichkeit, dass der Mann den ersten Schritt tat und ich war einfach Idiot genug gewesen, einfach alles hinzunehmen. Nicht nur meine Gedanken kreisten nach dem Kuss um Hiatari, auch mein Körper wollte sie haben. Ich kämpfte innerlich mit dem aufsteigenden Gefühl ihr die Kleider am liebsten vom Leid zu zerren. Mein Blick lag in ihren Augen, aber ich konnte es einfach nicht verhindern, dass er kurz auf ihren Ausschnitt wanderte und das durchsichtige Hemd musterte. Mit dem Kuss stieg auch mein restliches Interesse an ihr. Die leisen Worte von Hiatari nahm ich mit einem Lächeln entgegen. Dankend streifte ich mit meiner Hand durch ihr nasses Haar und legte ihre rote Strähnte hinter ihr Ohr. Erneut trafen meine Lippen ihre, um mein Versprechen sie nie wieder warten zu lassen, zu besiegeln. Für einen Moment berührten sich einfach nur forschend unsere Lippen aufeinander bis Hiatari ihre Arme um mich schlang und mir nah kam. Automatisch wanderten meine Hände auf ihren unteren Rücken und ich schob sie viel dichter an meinem Körper heran, um ihr nahe zu sein. Mein Herz fing schneller zu schlagen an, während ich ebenfalls die Augen schloss. Den Kuss hätte ich noch Ewigkeiten genießen können, aber ich schob unbewusst die junge Frau langsam rückwärts bis sie mit dem Rücken gegen die Tür stieß und ich meinen Körper plötzlich noch enger an sie drückte. Überrascht öffnete ich meine Augen und löste meinen Kuss. Trotzdem blieb ich nahe bei ihr. Meine Stirn lehnte ich an ihre heran und ich stupste sanft mit meiner Nase an ihre. Obwohl ich sie nur so kurz küsste, war mein Atem etwas schneller geworden und ich spürte das brennende Verlangen, dass sich in meinem Körper ausbreitete, wie Lava durch mich durchwandern. Ich forderte einen weiteren Kuss ein, der diesmal deutlich zeigte, dass ich einfach nicht gut von ihr bekommen konnte. Ob sie auch einen intimeren Kuss eingehen würde? Leicht öffnete ich meinen Mund, um ihr seicht meine Zunge entgegenzuschieben, ohne das ich überhaupt darüber nachdachte, was ich gerade hier fühlte. Ich hätte mich zwingen müssen aufzuhören, damit wir professionelle Kollegen blieben, aber ehrlich gesagt konnte ich das nicht. Dafür wartete ich einfach schon zu lange auf diese wunderbare Frau.
Seine Hände wanderten auf meinen Rücken, was dafür sorgte, dass ein Schaudern durch meinen Körper lief. Damit zog er mich auch näher an sich, noch näher, ich konnte sein männliches "Problem" wieder spüren, doch das war nichts, was mich gerade sonderlich groß störte, eher das Gegenteil war der Fall, auch wenn ich bedenken sollte, dass es dafür vielleicht noch viel zu früh war. Dabei ging bei mir völlig unter, dass er mich langsam aber sicher zurück schob, in meiner Wahrnehmung existierte nur noch er. Noch immer schlug mein Herz heftig und schnell in meiner Brust. Seine Nähe war wie eine Droge. Berauschend. Diese riss alle Gedanken, alle Empfindungen um mich herum mit sich, bis nur noch wir beide existierten. Erst als ich auf einmal gegen etwas Hartes mit dem Rücken stieß, öffnete ich selbst überrascht die Augen, und ich war damit noch näher an ihm als zuvor. Sonderlich schlimm fand ich das nicht, schon mehr als oft hatte ich mir vorgestellt, wie es sich anfühlen würde, ihm nahe zu sein, wie fest sich seine Muskeln anfühlen würden... so vieles hatte ich mich in meiner Fantasie gefragt, aber mich nicht getraut, weiter zu gehen.
Mittlerweile hatte er den Kuss gelöst und lehnte seine Stirn an meine, wir waren uns noch immer sehr nahe. Atemlos erwiderte ich seinen Blick, es dauerte, bis ich halbwegs normal atmete. Meine Empfindungen konnte ich nicht richtig zuordnen, es war ein Wirbelsturm aus Verlangen, Lust und berauschender Nähe. Dennoch, es war wie ein Sog, am Liebsten wollte ich mehr, mehr, immer mehr, je länger wir uns so nahe waren. Ich konnte mich nicht rühren oder versuchen, irgendwelche Distanz aufzubauen, aber das wollte ich momentan auch gar nicht. Viel zu lange waren wir auf Distanz geblieben, so lange, dass es beinahe schon weh tat. Sein nächster Kuss raubte mir erneut den Atem, es war, als könne er ebenso wenig genug von mir bekommen, wie ich von ihm. Sofort schloss ich die Augen erneut, um mich vollkommen meinen Empfindungen hinzugeben, und öffnete selbst meine Lippen, um seine Zunge mit meiner anzustupsen. Für diesen Augenblick war aller Anstand, alle Regeln, jedwedes "wir sollten" ausgelöscht.
Die Gefühle, die durch mein Körper strömten, verspürte ich bisweilen noch bei keiner Frau. Ihre Nähe ging mir unter die Haut und ich befürchtete, dass ich abhängig von ihr werden würde. Wenn ich das nicht längst schon war? Welcher Grund ritt mich sonst, dass ich ständig mit Essen zu ihrer Wohnung kam? Ich wollte ständig in ihrer Nähe sein und umschwirrte sie wie eine Motte das Licht. Unsere Lippen trafen sich wieder und ich konnte nicht anders und meine Hüfte etwas enger an sie zu drücken. Mein Körper gab mir eindeutige Signale, denen ich nur schwer widerstehen konnte. Als ich sie zu einem etwas intimieren Kuss aufforderte, ging sie ohne weiteres darauf ein und öffnete ebenfalls ihre Lippen. Unsere Zungenspitzen trafen sich fast zärtlich und umgarnten sich. Der Kuss war noch viel intensiver als davor und ich spürte, wie mein Verlangen nach ihr um einiges größer wurde. Ich konnte es zumindest kaum mehr verbergen, dass mein Körper meiner Kontrolle entglitt und auf alles reagierte, was Hiatari betraf. Meine Hände lösten sich von ihrer Hüfte und ich zog mich aus dem innigen Kuss zurück, um meine Lippen über ihre Wange bis zu ihrem Hals wandern zu lassen. Ich liebkoste ihre weiche Haut und sog ihren süßlichen Duft in meine Nase. Ohne das ich darüber nachdachte, schoben sich meine Finger eng an ihrer Hüfte entlang und öffneten mit einer gewissen Leichtigkeit ihre Hose. Gerade als ich meine Hand hinein gleiten wollte, um sie unter ihren Slip zu schieben, verharrte ich plötzlich. Meine Lippen küssten noch einmal ihren Hals und ich zog mich etwas zurück, während meine Hüfte noch an ihr lehnte. Sanft schob ich die verharrende Hand unter ihr Shirt auf ihren nackten Bauch, um dort vorsichtig lang zu streifen. Meine Stirn lehnte dabei an ihrer und ich blickte ihr in nochmals tief in die Augen. „Ich will dich mehr als alles andere auf der Welt“, murmelte ich an ihre Lippen heran und widerstand dabei kaum der Versuchung sie erneut zu küssen. Ohne das ich es kontrollieren konnte, stahl ich mir nochmals einen Kuss und entfernte mich nur Millimeter von ihr. „Ich befürchte jedoch, dass ich mich einfach über dich hermachen werde …“, hauchte ich und man konnte deutlich meine Erregung in meinen Worten hören. „Ich möchte es damit nicht kaputt machen.“ Wer mich kannte, würde wissen, dass ich mir die Gelegenheit mit einer Frau zu schlafen nie entgehen ließ. Ich war ein Schwerenöter durch und durch. Jemand der körperlich sich abreagieren musste, um sich zu entspannen. Es war also glatt ein Wunder, dass ich mich hier gerade zurücknahm. Dafür war mir diese Frau zu wichtigen. Erneut gab ich ihr ein Kuss auf die Lippen, zart und kurz.
Mein Körper reagierte wie von selbst und ließ mir gar keine Zeit, um über irgendwas nachzudenken. Es war, als wäre mein Kopf wie leer gefegt, ich konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen. Das Verlangen tobte wie ein Sturm in mir. Oft genug hatte ich mir das hier vorgestellt, und gerade geschah es wirklich! Der Kuss war so intensiv, dass ich beinahe vergaß, zu atmen. Für einen kurzen Augenblick wallte Enttäuschung in mir auf, als er sich in mir löste, jedoch strich er mit seinen Lippen meine Wange entlang, bis hin zu meinem Hals. Ich legte den Kopf auf die Seite, um mehr Platz zu bieten, ein Schauern lief durch meinen Körper und eine Gänsehaut überzog meine Haut. Wie seine Hände an meinen Hüften entlang glitten, bemerkte ich, mein Innerstes zog sich leicht zusammen. Es bestand gerade keine Möglichkeit, mich auf irgendeine Weise zu entziehen, und das wollte ich auch gar nicht. Doch nachdem er meine Hose geöffnet hatte, verharrte er auf einmal. Nun schob er seine Hand unter mein Oberteil, welche er uber mein Bauch streichen ließ. Diese fühlte sich unglaublich warm an, zusätzlich dazu musste ich mich ganz schön zusammen reißen, da ich doch "ein wenig" kitzelig war.
Ich hielt die Luft an, um mir das nicht anmerken zu lassen, während seine Stirn an meiner lehnte, immerhin wollte ich den Moment nicht zerstören. Dabei erwiderte ich seinen Blick, jedoch wurden meine Augen größer, während ich ihm zuhörte. Immerhin kannte ich ihn gut genug, um zu wissen, wie er eigentlich mit Sex umging. Noch immer schlug mein Herz sehr viel schneller als zuvor, und auch mein Atem ging noch sehr schnell. Dabei waren meine Wangen leicht gerötet. Er stahl sich noch einen Kuss, ehe er weiter sprach. Eine größere Liebeserklärung hätte er mir gar nicht machen können, das bedeutete mir mehr, als wenn er die drei magischen Worte gesagt hätte. "Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll. Aber... Es wäre besser, wenn... Wenn wir es langsam angehen", antwortete ich leise, ehrlich. So oft ich es mir auch vorgestellt hatte, und das Verlangen war auf jeden Fall da, so war ich doch keine Frau, die gleich für die Kiste zu haben war. Den kurzen, zarten Kuss erwiderte ich natürlich.
Unsere Lippen schmiegten sich aneinander. Fremd, aber trotzdem so vertraut. Ich konnte nur sagen, dass ihr Kuss gut schmeckte und ich immer mehr dieser Frau verfiel. Gerade als ich ihre Hose öffnete und schon drauf und dran war ihr die Kleider vom Leib zu reißen, rief ich mich selbst zur Vernunft. Wie viele Beziehung hatte ich in den letzten Jahren gehabt, die sofort mit Sex anfingen und dann genauso schnell wieder endeten? An eine genaue Zahl konnte ich mich gerade nicht erinnern, sah aber gleichermaßen auch ein, dass ich die Situation überstürzen konnte und damit unsere gesamte Beziehung gefährdete. So sehr mein Körper mich dazu auch drängte und ich mit Sicherheit in den nächsten 20 Minuten noch weiterhin mein (großes) „männliches Problem“ verbergen musste, riss ich mich am Riemen. Meine Lippen küssten entschuldigend ihre, während Hiatari bestätigte, dass sie es wohl besser langsam angehen würden. Eine innere Stimme hatte zwar gehofft, dass sie meine Zurückhaltung ignorierte, so war die Vernunft jedoch viel größer. Ich sah ihr noch einmal in die Augen und löste dann langsam meinen aufgeheizten Körper von ihr. Mein Blick suchte nach einem Handtuch, dass ich wenig später auch in einem kleinen Regal fand. Rasch nahm ich es zur Hand und fing mich grob abzutrocknen an, bevor ich das Handtuch fest um meine Hüfte wickelte, sodass man zusätzlich nicht mehr sah, welche Reaktion Hiatari bei mir auslöste. Fast erleichtert, dass ich diesen Umstand verbergen konnte, drehte ich mich wieder zu der jungen Frau herum. Meine Augen ruhten erneut auf ihr, streiften ihren Körper und wanderten dann rasch beiseite, damit ich nicht schon wieder diesem Anblick verfiel. „Willst du… mit ins Bett kommen?“, hörte ich mich dann fragen und sah gemächlich wieder zur ihr zurück. Diesmal ließ ich meinen Blick nicht nach unten wandern, sondern zeigte ein wahres Interesse für die schönen Augen der Frau. An meine Verletzung dachte ich schon gar nicht mehr, auch wenn etwas hellrotes Blut an der Seite zu sehen war. Durch meine Bewegungen schien die Wunde immer wieder aufzugehen. Während ich meine zusammengelegten Sachen aufhob und mich dann der Tür zuwandte, ging ich gemächlich an der jungen Frau vorbei. Ich konnte mir nicht verkneifen ihr dabei kurz zuzuflüstern. „Und zieh Dir ein anderes T-Shirt an. Das durchsichtige lässt dein BH durchschimmern… dass macht mich fast verrückt.“ Spätestens jetzt war meine offene Art wieder voll dabei die Frau zu Necken und ich konnte nicht anders als es auszusprechen, was ich dachte. Mit oder ohne Hiatari würde ich weiter zum Schlafzimmer gehen. Mein Körper war ausgelaugt von der Mission. Das ich überhaupt noch so etwas wie sexuelles Verlangen spüren konnte, war schon ein Wunder.
Mir war vollkommen klar, dass Tenzou eigentlich kein Mann der Zurückhaltung war, was das anging, und dass ihm das hier unglaublich schwer fiel. Doch es fühlte sich einfach nicht richtig an, bereits jetzt... Sein Kuss wirkte entschuldigend, ehe er sich von mir löste und sich nach etwas umsah, ein Handtuch, wie sich kurz darauf zeigte. Während er sich abtrocknete, senkte ich mit vor Verlegenheit roten Wangen den Blick. Alles fühlte sich gerade noch so heiß an. Der ganze Raum war so erhitzt. Mein Herz schlug noch immer so schnell, dass es so schien, als würde es mir gleich aus der Brust springen. Ein Teil von mir hätte sich am Liebsten einfach hingegeben, doch ein anderer Teil von mir hatte Angst, es zu überstürzen. Zudem war ich wirklich glücklich darüber, dass Tenzou so sehr respektierte, dass ich noch warten wollte. Leicht lächelte ich. Erst so langsam kam es auch wirklich richtig in meinem Gehirn an. Wir haben uns geküsst! Er liebt mich auch schon lange! Ich... Ich kann es kaum glauben!
Überrascht sah ich ihn an, ich war völlig versunken und hatte gar nicht bemerkt, dass er mittlerweile damit fertig geworden war, sich abzutrocknen. In der ganzen Zeit hatte ich einfach nur da gestanden und mich keinen Millimeter bewegt. Erst färbte sich das Rot meiner Wangen tiefer. Erst einen kurzen Moment später wurde mir klar, wie das gemeint war. Er sah mich direkt an, mir ins Gesicht, nicht irgendwo anders hin, es war ehrliches Interesse, das ich erkennen konnte. "Gerne. Also, sobald ich mich umgezogen hab", antwortete ich dann, meine Wangen waren bei dem Kommentar zu meinem T-Shirt nur noch roter geworden und ich wäre am liebsten im Boden versunken.
Dann jedoch fiel mir das hellrote Blut an seiner Seite auf, meine Augen wurden groß. Seine Wunden hatte ich durch seine Nähe vollkommen vergessen! "Aber deine Wunden sind dann dran, und ich will keine Widerrede hören!", bestimmte ich wenig später einfach und sah ihn vollkommen ernst an, "und dieses Mal wird davon nicht abgelenkt, es sei denn, du willst, dass ich mir Sorgen mache." Mein Blick bohrte sich in seinen, wir konnten beide sehr stur sein. Aber da er sehr müde war, was ich bemerkt hatte, standen die Chancen dafür gut, dass er sich von mir behandeln lassen würde. Nun löste ich mich von der Wand und holte ein kleines Handtuch aus dem Schrank. "Das kannst du erstmal auf die Wunde drücken. Ich ziehe mir kurz was anderes an und komme dann mit Verbandszeug."
Die roten Wangen von Hiatari ließen mich Lächeln. Es war so unglaublich süß, wenn sie beschämt war, dass ich sie einen Moment länger ansah. Mein Blick ruhte entspannt auf ihr bis sie zu sprechen anfing und ich blinzelte. Sie sprach von meinen Wunden, sodass ich hinab auf meine Seite blickte. Ich hob meinen Arm etwas und bemerkte, dass sie wieder leicht blutete. Der Schnitt schien wirklich tief zu sein, wenn die Wunde bereits wieder blutete. „Die Wunde sieht schlimmer aus als es ist“, spielte ich alles runter und winkte an. Als ich den bohrenden Blick sah, rieb ich mir den Hinterkopf. „Aber ich will natürlich nicht, dass du dir Sorgen machst“, lenkte ich rasch ein und fragte mich, ob ich gerade eingeknickt war, weil mein Blut noch in anderen Bereichen war. Ich nahm das Handtuch entgegen und drückte es wenig später auf die Seite. Ein denkendes Nicken schenkte ich der Frau und wartete dann bis sie den Raum verließ. Leise seufzend zog ich meine Shorts und Hose wieder an. Letzteres machte mir noch etwas Probleme aber ich konnte alles gut kaschieren, solange Hiatari mir nicht zu nahe kam und ich die Hose erstmal anbehielt. Mit dem Handtuch an meiner Seite verließ ich das Bad und musste meinen Kopf einziehen, um mich nicht zu stoßen. Ich steuerte auf das Schlafzimmer zu. In diesen Bereich der Wohnung war ich noch nie. Abwartend bis sich die Frau umzog, trat ich hinein. Im inneren sah ich mich knapp um. Sie hatte wirklich Geschmack. Bei mir war alles immer etwas schmucklos. „Ich glaube du solltest Mal bei mir ins Haus und die Räume dekorieren“, stellte ich fest und kontrolliert das Handtuch kurz, dass sich bereits rot färbte. Der Schnitt brannte auch wieder unangenehm. Vermutlich hatte ich mich zu viel bewegt. Müde ließ davon ab und drehte mich zu Hiatari, bereit alles zu tun was sie mir jetzt sagte.
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07.11.2021 16:45
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