Es war wirklich sehr gut, dass Tante Kaede mir das noch einmal so vor Augen führte. So ungerne ich es auch zugab, wir waren einfach, auf uns alleine gestellt, nicht bereit gewesen. Naja, zumindest bis auf Silvester. Es stimmte, ich hatte noch einige Defizite gehabt, was eigentlich Grundlagen für das Shinobi-Dasein waren, und es hatte mir trotzdem Probleme bereitet. Davon abgesehen hatte ich noch genügend mit meiner Vergangenheit zu tun gehabt. Noch war nicht alles ganz besiegt, aber es hatte geholfen, mit Papa Iruka, Tante Kaede und Aki darüber zu sprechen. "Aber nun bin ich sehr gut weiter gekommen und viel stärker geworden. Dank deinem tollen Training, Tante Kaede. Vielen Dank dafür", erwiderte ich kurz darauf. Ich war ihr dafür wirklich mehr als dankbar, denn gerade dadurch hatte ich endlich auch Kontrolle über das Mokuton erlangt und vieles gelernt.
Auch ich hatte mich für Silvester gefreut, als ich davon gehört hatte, und als ich Tante Kaede davon reden hörte, dass sie für mich auch ein gutes Wort einlegen könne, schnappte ich nach Luft und strahlte sie bege3istert an. "Ja wirklich? Das würdest du tun? Das wäre super toll! Danke danke danke!", freute ich mich riesig darüber. Jetzt, wo diese Sorgen ausgesprochen waren, konnte der Mädelsabend auf jeden Fall richtig starten. "Und danke auch fürs Zuhören. Es hat gut getan, darüber zu sprechen", fügte ich dann kurz darauf ehrlich hinzu.

Kein Grund mir zu danken, es ist mir eine Ehre mein Wissen weiterzugeben und zu sehen, wie du mich irgendwann auch übertreffen wirst., sagte ich mit einem Lächeln, denn das war es doch auch, als Shinobi hatte man keine unendliche Karriere, irgendwann machte es der Körper auch nicht mehr mit, oder der Geist, und dann würde die nächste Generation diejenige sein, die ihr Wissen weitergeben würde. Auch Rain würde mich irgendwann übertreffen, daran hatte ich keinerlei Zweifel. Natürlich, nun, ich werde es zumindest versuchen... wenn sie einmal einen guten Tag hat. Ich kicherte leise, Lady Tsunade hatte eben so ihre Launen, die meisten davon waren eher schädlich für andere Personen oder Gegenstände, aber sie hatte durchaus auch ihre besonnenen Momente, immerhin war sie noch immer der Hokage. Das freut mich, aber ich bin mir auch sicher, dass du auch dazu kommen wirst, aktiv etwas daran zu ändern und nicht nur darüber zu sprechen.

Tante Kaede war mir wirklich ein Vorbild, sie war schön, intelligent, sehr stark und ich bewunderte ihre Einstellung sehr. Natürlich würde ich mir Mühe geben, mindestens so stark zu werden wie sie und ihr zu zeigen, dass es die Zeit wert war, die sie in mein Training investiert hatte. Letztendlich musste ich, ebenso wie sie, leise kichern, denn mittlerweile war auch mir bekannt, dass Tsunade-sama so ihre Launen hatte, bei denen ich besser nicht in ihrer Nähe sein wollte. Erfreut strahlte ich sie an, als sie mir sagte, dass sie davon überzeugt war, dass ich auch aktiv etwas daran ändern könne, statt nur darüber zu sprechen.
"Ich werde stets mein Bestes geben!", versprach ich sogleich und strahlte sie an, dadurch hatte ich nun wirklich neuen Mut gefasst und war nun selbst davon überzeugt, dass ich es schaffen konnte. Mittlerweile hatte ich meine Portion des pochierten Sojahähnchens mit den Sobanudeln verputzt, es war einfach total lecker und richtig gut gewesen. "Das Essen war super lecker, du kannst so richtig gut kochen!", stellte ich danach fest, noch immer ein Strahlen im Gesicht. Was gab es besseres als super Essen und eine richtig coole Übernachtung bei Tante Kaede?

Danke, das freut mich sehr., bedankte ich mich lächelnd, ich hatte ebenfalls fertig gegessen, es war wirklich ausgezeichnet gewesen, auch ganz ohne mich selber loben zu wollen, auch wenn ich das dadurch tat, denn es war wirklich einfach nur köstlich gewesen, als gelernte Köchin wäre alles andere aber auch fatal gewesen. Irgendwelche Wünsche, was wir heute Abend unbedingt machen sollen?, fragte ich, während ich schon einmal so frei war und das Geschirr und Besteck abservierte, um dann mit dem Abwasch zu beginnen, weil Rain mein Gast war, wollte natürlich ich alles übernehmen, ansonsten wäre ich wohl ein sehr schlechter Gastgeber.

Das Essen war wirklich super lecker gewesen und ich freute mich bereits darauf, wenn Tante Kaede mir mal zeigen würde, wie man ein gutes Essen wie dieses zubereitete. Davon abgesehen freute ich mich bereits auf den ganzen Abend. Jedoch blieb der Punkt, dass ich keine Ahnung, was man denn alles bei einem Mädelsabend machen könnte.
Etwas überfragt kratzte ich mich am Kopf. "Ähm... Was gehört denn alles so zu einem Mädelsabend? Was macht man da eigentlich?", stellte ich statt einer Antwort eine Gegenfrage, während ich sah, wie sie mit dem Abwasch begann, "Kann ich dir helfen?", wollte ich dann wissen. Auch wenn ich hier zu Gast war, konnte ich mich ja dennoch nützlich machen.

Was man möchte natürlich, einen Film schauen, sich die Haare flechten, über Jungs reden... oder Mädels., erklärte ich breit grinsend, während ich schnell den Abwasch erledigte und auf ihre zweite Frage dann schnell den Kopf schüttelte, Bleib bloß sitzen, ich bin gleich fertig, du bist schließlich mein Gast. Das war ich auch tatsächlich, ich stellte die sauberen Teller zum trocknen hin und drehte mich zu Rain um. Zum Glück konnte man seine Abende immer so gestalten, wie man wollte, auch einen Mädelsabend. Eigentlich kann man alles machen, was man möchte.

Kaedes Antwort ließ mich leicht Grinsen, allerdings hatten wir über alle Jungs bereits geredet, die bisher wichtig für mich waren. Leicht legte ich den Kopf schief, ein Film hörte sich gut an.
Mit dem Abwasch war sie allerdings schon bald fertig und meine Hilfe hatte sie abgelehnt, da ich ihr Gast war. "Alles klar, verstehe", antwortete ich dann und lächelte sie kurz an, "Können wir einen Film schauen? So richtig zu Tränen rührend mit gaaaanz viel Knabberkram? Und können wir die Haare flechten? Du kannst das so gut, kannst du mir zeigen wie man das macht?"

Oh, da weiß ich etwas, kennst du "Die Schneeprinzessin" mit Yukie Fujikaze?, fragte ich sofort begeistert, es war wirklich ein schöner Film und die Schauspielerin der Schneeprinzessin war wirklich vollkommen außergewöhnlich. Ursprünglich aus Konohagakure, bekannt unter ihrem Künstlernamen, nun Koyuki Kazahana, Daimyou des Schnee-Reiches. Nun wo sie diesen hohen Posten besetzte, drehte sie selbstverständlich keine Filme mehr, aber sie war noch immer ein absoluter Star und ihre alten Filme waren großartig. Dann machen wir einfach zuerst das eine und dann das andere, bis wir einschlafen eben!, meinte ich und lachte vergnügt, wir hatten wirklich großes vor, aber das passte mir gut, ich hatte den Film schon lange nicht mehr gesehen, er war aber auch wirklich sehenswert, und Rain das Haare flechten richtig beizubringen war wirklich auch eine schöne Sache.

Leicht legte ich den Kopf schief und begann zu überlegen, ob ich sie kannte. Den Namen hatte ich vielleicht schon mal fallen hören, aber die Filme von ihr, bzw mit ihr, nie gesehen. "Kenn ich noch gar nicht, das können wir gleich nachholen!", antwortete ich dann sofort und strahlte sie an. Es war nicht schwer zu erkennen, dass sie diesen Film sehr mochte, und ich würde mich freuen, diesen das erste Mal mit ihr zu sehen.
"Ja, das hört sich total super an, da bin ich dabei", antwortete ich grinsend, "mal sehen wie lange wir durchhalten."

Das ist wahr, das sollten wir! Ich kramte also gleich begeistert ihre mitgebrachten Senbei hervor und stellte sie schon einmal auf den Couchtisch, bevor ich etwas grünen Tee aufsetzte, um uns etwas zu trinken zu machen. Du sicher länger als ich alte Frau., scherzte ich gutmütig und zwinkerte Rain grinsend zu, natürlich war ich nicht alt, ich war gerade einmal zweiundzwanzig, aber in der Welt der Shinobi ging das schließlich auch sehr schnell, ich war bereits Lehrerin geworden, um mein Wissen bereits jetzt an die nächste Generation weiterzugeben, aber nun war ich auch noch Sensei, man machte irgendwann eben immer weniger Missionen für seine eigene Karriere und mehr für die von anderen. Allerdings hatte ich die letzten Jahre auch sehr hart als Spion für Konoha gearbeitet, also konnte mir etwas Entspannung sozusagen nur guttun. Zwei große Gläser Wasser füllte ich auch noch und stellte sie ebenfalls auf den Couchtisch, direkt neben den Tee, der natürlich noch etwas ziehen musste. Dann ließ ich mich entspannt auf der Couch nieder und klopfte auf den Platz neben mir, um Rain zu bedeuten sich zu setzen.

Begeistert strahlte ich Kaede an, ehe ich Ann doch leicht lachen musste. "So alt bist du bestimmt nicht! Du siehst noch richtig jung aus, und das meine ich ernst!", gab ich überzeugt zurück. Wenn ich später erwachsen war, wollte ich auch so schön aussehen wie sie! "Außerdem bin ich noch nie richtig lange wach geblieben, du hast gute Karten", scherzte ich dann grinsend.
Während sie also noch grünen Tee vorbereitete, die Senbei hervor holte und Wasser vorbereitete, hielt ich Ausschau danach, ob ich helfen konnte. Hilfe brauchte sie nicht, schon bald war alles bereit und ich setzte mich brav, als sie auf den Platz neben sich klopfte. "Ich bin schon voll gespannt auf den Film!"

Ach nein, nur ungefähr so alt wie dein Papa. Iruka-san und ich waren schließlich früher in derselben Klasse der Ninja-Akademie., erzählte ich grinsend, ich hatte es zwar definitiv schon einmal erwähnt, allerdings war Iruka ein Stück älter als ich, nicht viel, immerhin waren wir auch in derselben Klasse gewesen, da hielten sich die Altersunterschiede meistens doch recht in Grenzen. Und danke, das freut mich zu hören., sagte ich und kicherte gut gelaunt, während ich mir durch die Haare fuhr. Nun saßen wir am Sofa und ich befand, dass wir genug hier hatten, etwas zum knabbern, zum trinken und natürlich den Film selber, den ich auch gleich einlegte. Er ist wirklich ein Klassiker, er wird dir auf jeden Fall gefallen.

Während sie das sagte, dämmerte es mir auch wieder. Sie hatte es mir gegenüber bereits auch erwähnt, und was gab es für einen besseren Moment, als Tante Kaede bei dem Mädelsabend über Papa Iruka auszuquetschen? Ich wollte unbedingt noch wissen, wie er so drauf gewesen war, als er in meinem Alter war. "Stimmt, das hättest du schon mal gesagt. Aber... Dann hab ich da noch eine gaaaaaanz wichtige Frage", grinste ich sie an, "Wie war Papa Iruka eigentlich so drauf, als er so alt war wie ich?" , wollte ich dann absolut neugierig von ihr wissen.
Ich strahlte sie an, als sie sich durch die Haare fuhr, kicherte, und sich über das Kompliment freute. Schon bald legte sie den Film an. "Oh, dann bin ich noch mehr gespannt. Aber wenn du den Film schon magst, ist er sicher super!"

Oh, er war der Klassenclown., erzählte ich mit ruhiger Stimme, während ich mich an die Zeiten erinnerte, Er hat immer viel Unsinn gemacht und wollte die gesamte Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Aber er war auch schon immer sehr freundlich und... liebenswürdig. Ich dachte nicht so gerne an meine Schulzeit zurück, einfach weil ich sehr anders gewesen war, ich war froh, dass Iruka nur selten darüber wirklich gesprochen hatte, auch wenn ich deutlich bemerkt hatte, wie verwundert er gewesen war, als er mich wiedererkannt hatte. Inzwischen lief der Vorspann, in dem alle Schauspieler und Orte aufgelistet wurden, während der Hintergrund eine schöne, ruhige Schneelandschaft zeigte.

Überrascht sah ich Tante Kaede an. Zwar wusste ich bereits, dass sie nicht gerne an die alte Zeit erinnert wurde, als sie selbst noch zur Schule gegangen war, aber das hatte ich trotzdem unbedingt wissen müssen. "Was wirklich? Das klingt fast unglaublich, wenn ich daran denke, dass er heute Lehrer ist", antwortete ich ehrlich, "Aber das hört sich schön an. Dann war Papa Iruka schon immer so ein toller Mensch."
Mittlerweile hatte der Vorspann begonnen und ich sah neugierig zum Fernseher, die Schauspieler wurden vorgestellt und ich war schon gespannt, wie der Film sein würde.