Ich holte tief Luft und atmete durch. Trotz allem gerade verstand ich nicht, warum @Danshin Guburashi ausgerechnet jetzt davon anfing zu reden, jeder von uns hätte nein sagen können. Und bei Gott, wäre daran nicht das ganze Team gehangen, musste ich gestehen, hätte ich mit hoher Wahrscheinlichkeit nein gesagt und wäre einfach ausgestiegen.
Gerade jetzt fiel mir wieder ein, dass Feng jemand war, der gerne Umarmt wurde und Körperkontakt nicht scheute, sie regte sich sehr auf, und das hier war schlecht für uns alle. Ich fand es ja schön, dass wir ihm Kraft gegeben hatten und er uns beschützen wollte, aber aktuell war es einfach... Schwierig. Hier war es schwierig.
Damit sich Feng vielleicht besser beruhigte, schlang ich meine Arme um sie und drückte sie fest. "Feng, ich weiß du hast Angst, große Angst. Aber ich steuere uns da durch. Wir haben es schon zur Sandbank geschafft und uns geht's allen gut. Wir schaffen es auch weiter", redete ich nun drauf los, "stell dir nur den Moment vor, in dem wir den Turm betreten werden. Wie großartig es sich anfühlen wird, wenn wir Teil zwei bestehen. Außerdem willst du Yuri doch noch dieses... Dieses Stofftier zurück geben. Und es ist doch viel cooler, wenn du voller Stolz sagen kannst, dass wir die Prüfung bestanden haben, oder? "

(Nach zwei Tagen Abwesenheit wird Danshin nun übersprungen und mitgezogen.)

Die kleinste Kleinigkeit hätte mich jetzt vielleicht dazu bringen können völlig die Nerven zu verlieren und vielleicht etwas zu tun, was ich wirklich noch bereuhen würde, doch zum Glück hatte Amaya etwas mehr Ideen als nur Vorwürfe zu machen, nämlich mich zu umarmen. Parasite hinter mir bebte noch einige Momente bedrohlich, ehe ich meine eigenen Arme um das rothaarige Mädchen vor mir legte und die Puppe wieder zu Boden sank. Aber wenn es nicht wieder gut geht? Ich will nicht ertrinken oder von einem Kraken in die Tiefe gezogen werden. Ich barg mein Gesicht an Amayas Schulter, um nichts anderes mehr sehen zu müssen. Ich... ich hab Angst. Oh Kami, ich habe solche Angst. Es fiel mir sehr schwer das zuzugeben, war ich doch sonst immer so selbstbewusst. Ich kannte meine Schwächen sehr gut, aber sie zuzugeben war etwas ganz anderes.

Ich schluckte, Parasite hinter ihr wirkte wirklich bedrohlich, aber das legte sich und diese ging zu Boden, als Feng meine Umarmung erwiderte. Lächelnd drückte ich sie dann. "Und genau dazu sind wir ja da. Es wird gut gehen. Wir werden weder ertrinken, noch von einem Kraken in die Tiefe gezogen werden", versicherte ich ihr vollkommen überzeugt, "ich weiß, dass du Angst hast, aber wir werden das gemeinsam schaffen. Ich weiß, dass du stark bist, und als Team kann uns nichts und niemand mehr was anhaben." Dass es ihr schwer fiel, ihre Schwäche zuzugeben, konnte ich mir gut vorstellen. Deshalb hielt ich es für besser, nicht darauf herum zu reiten, sondern ihr Mut zuzusprechen, bekamen wir sicher hin.

Ich war in Schweigen verfallen und hatte mich darauf konzentriert, unser Bord sicher ins Wasser zu bringen. Was hätte ich auch sonst sagen sollen? Es schien ja ohnehin immer falsch zu sein. Sicher, es mochten Gefahren im Wasser lauern, aber sicher nichts, womit wir als Team nicht fertig werden würden. So wartete ich nun ruhig, bis zur Hüfte im Wasser stehend und das Brett sicher haltend, darauf wartend, dass @Feng und @Amaya sich wieder auf es begaben. Meinen Blick hatte ich in die Ferne gerichtet, auch wenn ich wegen des Nebels gerade Mal das sehen konnte, was direkt vor mir war.

Das kannst du nicht wissen. Im Wasser lauerten die schlimmsten Gefahren, dagegen waren die Shinobis aus anderen Ländern ein Witz, jedenfalls in meinen Augen. Ich atmete gezwungen einmal ein und wieder aus. Okay. Okay, okay, okay. Ich wusste nicht genau was okay sein sollte, denn nichts entsprach dem, aber wenigstens konnte ich versuchen mir etwas einzureden.

Danshin verfiel in Schweigen, weshalb ich weiterhin versuchte, Feng Mut zuzusprechen. "Kann ich nicht, wer weiß schon, was in der Zukunft auf uns wartet. Aber ich weiß, dass wir alles überstehen können, okay? Und das reicht aus, damit ich weiß, dass wir sicher die nächste Insel erreichen", antwortete ich ihr dann, "Wir gehen jetzt auf dieses Brett und erreichen bald die nächste Insel, alles klar?" Ich löste mich etwas, um sie anzusehen, ernst, fest, und vollkommen entschlossen.

(Ihr dürft Shin erstmal überspringen. Wüsste eh gerade nicht was ich mit ihm schreiben soll)

Ich krallte die Finger in Amayas Oberteil, alleine beim Vorschlag über das Meer zu fahren, doch nickte dann leicht. Okay, nur... lasst mich nicht ins Wasser fallen. Zu allem Übel konntr ich nämlich auch noch nicht schwimmen, kein Stück.

Zuversichtlich lächelte ich Feng an. "Das würden wir niemals tun. Das Wasser wird dich nicht berühren, versprochen", antwortete ich ihr dann, während sie sich noch an meinem Oberteil fest krallte. "Komm, lass uns auf das Brett steigen. Wir packen das, Feng."

Ich steckte eine Hand in meine Tasche und schloss sie um das kleine Rehkitz, welches Yuri mir gegeben hatte, ehe ich nickte, selbst, wenn ich es sofort wieder bereute. Okay.... okay.

"Danke Feng. Wir wissen das hier zu schätzen", lächelte ich sie an, und wandte mich zu unserem Paddelbrett, bei dem Danshin bereits wartete, um mit Feng dahin zu gehen. "Soll ich dir auf das Brett helfen, Feng?"

Ja bitte. Mir zitterten die Knie, als ich das Brett sah, es war bereits im Wasser, welches gefährlich vor mir über den Sand leckte. Totenblass im Gesicht beobachtete ich wie das Brett auf den Wellen tanzte.

Ich nahm Fengs Hand in meine, um ihr langsam, aber sicher auf das Brett zu helfen. "Sobald wir los rudern sollen, sag bescheid, ja?", fragte ich sie sanft, ich würde nicht zulassen, dass auch nur ein Tropfen Wasser an sie heran kam. Dabei war ich wirklich froh über das, was sie hier für uns tat, das hier musste mit Abstand das Schlimmste für sie sein. Somit sollten wir die Sandbank jeden Moment verlassen können. Und wir würden diese Prüfung bestehen, Fengs Opfer, dass sie sich dermaßen ihrer Angst stellen musste, sollte nicht umsonst sein.

Nur dank Amayas tatkräftiger Hilfe kam ich irgendwie auf das Brett, meine Sicht war in Panik ganz verschwommen, in meinen Ohren rauschte es. Ich krampfte wieder die Hände um mich so gut wie möglich festzuhalten ohne das Wasser zu berühren, während ich praktisch platt auf dem Brett lag. Ich hörte Amayas Stimme, verstand aber nicht was sie sagte, ich konnte mir die verhängnisvolle Botschaft aber denken, also nickte ich kaum merklich.

Als wir nun alle auf dem Brett und bereit waren, wieder weiter zu rudern, atmete ich tief durch und streckte im metaphorischen Sinne meine Fühler aus. Eine Insel konnte ich in der Nähe noch nicht fest machen, sie lag wohl noch außerhalb meines Radius, den ich abdecken konnte. Damit ruderte ich nun mit kraftigen Bewegungen los, konnte aber ungefähr ausmachen, in welche Richtung wir mussten.

=> Arashi-Ozean - Mokuzu Insel