Ich ballte meine Hände zu Fäusten, anscheinend hatte dieser Depp es immer noch nicht kapiert. Es wurde einfach immer komplizierter. War er wirklich so dämlich oder tat er nur so? "Genau. Da. Liegt. Das. Problem!", fauchte ich schließlich. Was mache ich nur? Wenn ich nichts tue, glaubt er, ich sei in jemand anderes verliebt! Doch wenn ich was tue, dann könnte es sein, dass ich mich geirrt habe und er hasst mich! Ich weiß nicht, was schlimmer ist... Ich kann das so nicht stehen lassen! "Die... die Person... steht vor mir...", brachte ich hervor. Dann nahm ich all meinen Mut zusammen, schnappte seinen Kragen, um ihn ein klein wenig zu mir zu ziehen. Ich kniff die Augen zu, ehe ich ihn dann küsste. Entweder würde er mir jetzt eine scheuern oder... die andere Möglichkeit zog ich schon gar nicht mehr in Betracht. Bevor er mir also eine scheuern konnte, löste ich mich von ihm und stolperte ein paar Schritte zurück. Spätestens jetzt waren meine Wangen nun etwa so rot wie meine Gesichtsbemalung.

Verständnislos sah ich Kiba an, ehe ich nur ein paar Sekunden Zeit hatte um meine Kinnlade gen Boden sinken zu lassen, ehe ich wieder Kibas weiche Lippen auf meinen spürte. Er... ich... Wirklich? Sekunde, das bilde ich mir nicht ein, oder? Er hat gerade gesagt, dass.... VERDAMMT JA! In meinem Kopf ging ein ganzer Weihnachtsbaum auf und och begann breit in den Kuss zu grinsen, leider suchte Kiba sich diesen Moment aber auch aus um wieder von mir wegzugehen und nahm mir damit jede Chance den Kuss zu erwidern. Schnell streckte ich die Hand aus und umfasste Kibas Handgelenk, um ihn daran zu hindern noch weiter weg zu gehen. Ich hatte ein dümmlich-glückliches Grinsen im Gesicht und meine Augen funkelten vor Freunde. Meinst du das ernst? Du stehst auf mich? Das ist ja ganz fantastisch, weil ich nämlich genau das selbe für dich empfinde!

Bevor ich mich noch weiter entfernen konnte, wurde ich von Kankurou am Handgelenk gepackt. Dabei hatte er ein Grinsen im Gesicht, dass anders wirkte als alle, die er mir zuvor zugeworfen hatte. Seine Augen leuchteten förmlich. Meine Wangen waren vor Verlegenheit ganz heiß geworden und ich senkte den Blick, da ich zu verlegen war, um ihm lange ins Gesicht zu sehen. Als ich jedoch seine Worte vernahm, sah ich wieder überrascht auf. "W-was? Du... du... ich... ich dachte, du... würdest mich dann hassen..." Langsam senkte ich wieder den Blick.

Warum sollte ich? Ich zog Kiba näher an mich heran und legte meine Arme um seine Mitte, damit er mir jetzt auch ja nicht mehr abhaute. Ich dachte eigentlich du würdest mir jetzt sagen, dass du auf irgendein Mädchen hier stehst und mir damit das Herz brechen ohne es zu wissen. Eben dieses nicht gebrochene Herz pochte nun sehr viel schneller in meiner Brust als normal, bei Gedanken daran, was Kiba eben zu mir gesagt hatte. Er stand auf mich. Er stand tatsächlich auf mich. Und das offenbar mehr als nur auf körperlicher Basis.

Als hätte er meinen eben gefassten Gedanken durchschaut, legte er seine Arme um meine Mitte, so konnte ich gar nicht mehr abhauen. Mein Herz schlug heftig in meiner Brust und meine Wangen fühlten sich noch immer ganz schön heiß an. "Oh... und ich... ich dachte... dass du... naja, eh nichts... für mich empfindest...", brachte ich leise hervor. Ein Teil von mir wollte es noch immer einfach nicht einsehen, dass ich tatsächlich auf den Puppenspieler stand, aber es war eine Tatsache. Ein anderer Teil von mir genoss gerade einfach Kankurous Nähe.

Wie sollte ich denn nicht? Du bist genauso scharf wie ich, wir passen großartig zusammen. Ich senkte den Kopf zu Kiba hinab und lehnte meine Stirn an seine, leicht grinsend. Also. Ich mag dich und du magst mich, richtig? Und was machen wir jetzt?

Seine Aussage, dass ich genauso scharf wie er sei, ließ mich nur weiterhin rot bleiben. Schließlich lehnte er seine Stirn an meine. Leicht nickte ich, als er unseren jetzigen Stand wiederholte.
"Naja... Ich... Äh... Ich weiß nicht...", stammelte ich und wusste auch nicht so recht, was ich sagen sollte. Schon wieder war ich so unbeholfen.

Hmm, ich habe aber glaube ich eine Idee. Ich legte eine Hand an Kibas Wange und kippte seinen Kopf etwas mehr nach hinten, so dass er zu mir hoch sah und küsste ihn wieder auf die Lippen. Das war etwas, was ich mit Freuden immer und immer wieder tun wollte. Ich wollte eine Menge mit Kiba machen. Ich wollte ihn als meinen Freund haben und vorstellen können.

In meinem Bauch kribbelte es, als er meinte, er habe eine Idee, mich mit seiner Hand an meiner Wange dann auch dazu brachte, ihn anzusehen. Mein Herz raste. Und schon wenige Augenblicke später spürte ich seine wunderschönen Lippen wieder auf meinen. Ich schloss die Augen und erwiderte den Kuss.
Etwas zögerlich hob ich die Arme und schlang diese um ihn. Am Liebsten würde ich in die Welt hinaus schreien, dass ich nun vergeben war, aber das konnte ich nicht. Auch wenn sich das hier wirklich wunderschön anfühlte und ich hoffte, dass dieser Moment niemals enden würde.

Ich lächelte in den Kuss hinein und schloss meine Augen, unsere Umgebung völlig vergessend. Kibas Körper war trotz der ewigen Hitze tagsüber hier im Wind-Reich immer noch angenehm warm gegen meinen und für meine ungeübte Nase hatte sein Körpergeruch, der etwas an nassen Hund erinnerte, etwas sehr verführerisches, denn neben dem Hundegeruch war da eindeutig eine eigene Note dabei, Kibas. Sanft stupste ich mit meiner Zunge gegen Kibas geschlossene Lippen und bat um Einlass, um den Kuss noch weiter vertiefen zu können.

Auch ich vergaß unsere Umgebung für einen Moment vollkommen, es gab in diesem Augenblick nur noch ihn. Willig öffnete ich die Lippen, als er mit seiner Zunge gegen diese stieß und um Einlass bat. Wie lange hatte ich auf diesen Tag gewartet und nicht daran geglaubt, dass es jemals passieren würde? Viel zu lange.
Sein Körpergeruch war eine Mischung aus verschiedenen Gerüchen und seinem Eigenduft, was mir sehr gefiel. Und jetzt war ich mir fast nicht mehr sicher, ob ich nun doch in einer Traumwelt oder in der Realität lebte.

Sanft erkundete ich Kibas Mund, fuhr mit der Zunge über seine und fühlte seine spitzen Eckzähne nach. Ich hatte wirklich lange gehofft, dass es zu diesem Moment kommen würde. Der kurze Kuss bevor wir zu Gaara gegangen waren war schon fantastisch gewesen, doch hier hatten wir deutlich mehr Zeit und Ruhe, zudem war ein Kuss mit beidseitigen Gefühlen so viel besser. Wer hätte sich das nur gedacht?

Die Sorge, dass das alles hier einfach nur ein zu schöner Traum war, blieb. Doch dafür fühlte sich alles einfach zu echt an. Ich spürte, wie er meinen Mund erkundet, meine Eckzähne nachfühlte... Und dann ließ ich mich ebenfalls darauf ein. Zumindest noch mehr. Schließlich begann ich, mit meiner Zunge gegen seine zu stupsen und die Oberhand zu gewinnen.

Es amüsierte mich über Kibas Spiel und ließ ihn ein bisschen siegen, ehe ich zurück focht und seine Zunge zurück in seinen Mund drängte. Ich konnte mich damit brüsten ein guter Küsser zu sein, ich hatte auch einiges an Erfahrung, wenn auch meistens eher mit Mädchen, allerdings war kein Kuss jemals mit so viel Kribbeln erfüllt gewesen wie dieser hier. Schließlich ging mir aber selbst die Luft aus und ich löste unseren Kuss, aber nicht ohne beim zurück ziehen noch einmal an Kibas Unterlippe zu saugen.

Im ersten Moment konnte ich tatsächlich etwas siegen. Dann allerdings drängte er mich schon bald zurück und ich hatte keine richtige Chance mehr, mich gegen ihn durchzusetzen. Doch das war zur Abwechslung gar nicht so schlimm, auch wenn ich nicht gerne verlor. Dafür war das hier einfach viel zu gut und zu lange ersehnt.
Eine Gänsehaut überzog meinen Körper, als er noch an meiner Unterlippe sagte, während er sich von mir löste. Atemlos senkte ich schon wieder den Blick. Warum hatte ich jetzt keinen coolen Spruch auf den Lippen, so wie sonst immer? Was war mit mir los?