Eine Außenmission ist immer aufregend... aber auch voller Verantwortung., meinte ich leise und dachte daran, dass mein Bruder mit Kopierninja Kakashi und meinem großen Vorbild Iruka unterwegs war, weswegen ich mir eigentlich keine Sorgen machen sollte, schließlich war er nun selbst ein Shinobi, aber dennoch konnte ich nicht anders, als in meinem kleinen Bruder einfach noch den Kleinen zu sehen, der gerade erst die Kontrolle über seine Insekten lernte. Wir werden sehen. Ich werde Konoha vermissen., formulierte ich etwas knapp, aber es entsprach durchaus meinen Gefühlen.

Ich passe gut auf, keine Angst. Und du auch, ja? Ich strahlte Shino an und legte dann nachdenklich den Kopf schief, als mir etwas einfiel. Sag mal, der neue Kazekage in Suna, war das nicht einer von den Sunanins, die Konoha vor einiger Zeit angegriffen haben?

Natürlich., stimmte ich sanft zu und hörte Shigeru dann aufmerksam zu, als er von der Zeit redete, in der unser Hokage und der Kazekage damals gestorben waren. Meine Chunin-Auswahlprüfung. Ich hatte nicht gegen Kankuro in der Arena antreten können, weil er früh aufgegeben hatte und als wir Sunagakure, damals noch mit Orochimaru verbündet, gefolgt waren, hatte ich unseren Kampf nachholen können. Niemand hatte gewonnen. Einen Moment erinnerte ich mich an Kankuros Gesicht, während er langsam aber sicher unter meinen Käfern begraben wurde. Ich fragte mich, wie er auf meine Anwesenheit in Suna reagieren würde. Gaara., meinte ich und nickte knapp, Ja, früher dachte er, dass sein einziger Zweck wäre für sein Dorf zu töten, aber Naruto hat viel in ihm verändert. Naruto hat viel in uns allen verändert.

Genau, Gaara. Sein Kampf in der Arena war richtig gruselig, aber der Sand ist trotzdem irgendwie cool. Wie noch mehr und noch dichter bei einander krabbelnde Käfer. Naruto ist toll. Er ist so stark, es ist im Dorf viel ruhiger geworden seit er weg ist.

Zustimmend nickte ich, auch wenn ich sagen musste, dass ich Gaara schon lange nicht mehr als gruselig bezeichnen würde. Er war noch so jung gewesen, einer der jüngeren aus unserem Jahrgang, in Vergleich zu mir, dem Ältesten. Trotzdem hatte er sich wirklich verändert und ich konnte es durchaus eingestehen, wenn jemand uns geholfen hatte, schließlich wäre Lee ironischerweise ohne Gaara vermutlich nicht mehr nach Konoha zurückgekehrt, dasselbe galt natürlich auch für Kiba und Shikamaru aufgrund von Kankuro und Temari. Er wird wiederkommen und dann werden wir die Stille vermissen. Auch wenn ich es sehr neutral sagte, so war es dennoch in gewisser Weise ein kleiner Scherz, schließlich vermisste ich Shigeru auch, obwohl er sehr mitteilungsbedürftig war. Ich denke unser gemeinsames Abendessen mit Vater steht bald an.

Ich lachte über den Scherz meines Bruders, den ich problemlos als solchen identifizierte und nickte zustimmend, ehe ich mich wieder aufsetzte und fröhlich lächelte. Stimmt, ich muss Papa auch noch erzählen was alles passiert ist!

Ich richtete mich ebenfalls auf, ein winziges Lächeln auf meinen Lippen und nickte dann zustimmend, denn ich war mir sicher, dass Shigeru es kaum erwarten konnte auch unserem Vater alles noch einmal zu erzählen. Unser Vater, Shibi Aburame, war ein wirklich großer Mann mit Sonnenbrille und einen langen Mantel mit hohem Kragen. Er war ein Jonin, was ich sehr bewunderte, und trug seine Insekten im Gegensatz zu vielen anderen, in einem Kürbis auf seinem Rücken. Wir hatten gewissermaßen eine Tradition immer gemeinsam zu Abend zu essen.

geht zu: Das Esszimmer

Ich konnte es kaum erwarten zum Abendessen zu kommen, dabei hatte ich kaum Hunger, immerhin hatte ich nach dem Training etwas zu essen bekommen. Glaubst du Papa freut sich für mich? Sicher tut er das. Ich freue mich schon so ihm auch alles zu erzählen. Ich hibbelte voller Energie und Begeisterung hin und her.
(Das Esszimmer)

kommt von: Das Esszimmer

In meinem Zimmer angekommen, bereitete ich mich sofort auf das Schlafengehen vor, das ich auch beinahe sofort tat. Ich wusste nicht, wie lange unsere Reise nach Sunagakure dauern würde und ob es zu nicht vorhergesehenen Vorfällen kommen würde, aber Hinata und ich würden vorerst nur zu zweit sein, auch wenn wir Chunin waren, so würde die Reise vermutlich einiges von uns erfordern, selbst mit einer Eskorte. Ich bereitete mich also mental schon vor dem Schlafengehen darauf vor, bevor ich in einen traumlosen Schlaf sank.

bricht am nächsten Morgen auf zu: Haus des Hokage

tbc. [halbjähriger Zeitsprung]: Wind-Reich » Sunagakure » Straßen von Suna

Zuhause angekommen, begrüßte ich meinen Clan, auf unsere eher stumme Art und Weise, bevor ich mich direkt in mein Zimmer verzog, um Shigerus Geschenk noch etwas schön aufzubereiten, auch wenn er es wohl erst etwas später ansehen können würde, immerhin waren die Genin gerade alle nach Kirigakure aufgebrochen. Leider konnte ich wohl erst beim Finale dabei sein, oder Shigeru kam schon früher nachhause, wir würden sehen, auch wenn ich bezweifelte, dass er sich das Finale entgehen lassen würde, selbst wenn er vorher ausschied. Ich freute mich allerdings auch im Zimmer wieder einmal allein mit meinen Käfern sein zu können, nachdem ich mich von Kiba und Hinata nach unserem langen Nachhauseweg und dem Bericht an Tsunade verabschiedet hatte. Allein zu sein, war für mich doch ebenso eine wichtige Tätigkeit, denn ich nutzte diese Zeit immer um mich aufzutanken, um einfach für mich zu sein und Energie zu schöpfen, auch wenn ich meine Teamkameraden sehr mochte und das halbe Jahr wohl vor allem dank ihnen so schnell vergangen war.

Als uns bescheid gegeben wurde, dass Shigeru tatsächlich im Finale antreten würde, musste ich lächeln, denn genau dasselbe war mir auch passiert, selbst wenn ich es bei meiner ersten Chunin-Auswahlprüfung nicht zum Chunin geschafft hatte, sondern noch ein Genin geblieben war. Dafür war mir die Prüfung beim zweiten Mal dann deutlich einfacher gefallen, aber ich glaubte, mein Bruder konnte alles schaffen, vor allem mit einer Einstellung wie der seinen. Selbstverständlich würden unser Vater und ich für sein Finale anreisen, gemeinsam mit Suzaku Nara, denn uns hatten auch die guten Nachrichten ereilt, dass sich Yuri ebenfalls für das Finale qualifiziert hatte. Ich war wirklich stolz auf die beiden. Doch leider ereilten uns nicht nur gute Neuigkeiten, auch eine sehr beunruhigende Schriftrolle von Iruka befand sich unter ihnen, Shigeru war etwas in der zweiten Phase der Chunin-Auswahlprüfung passiert, etwas, das er nicht so schnell vergessen würde, er schien sehr damit zu kämpfen. Ich konnte es nun noch viel weniger abwarten meinen Bruder zu sehen, ich musste bei ihm sein, ich musste für ihn dasein.

vierwöchiger Zeitsprung: Wasser-Reich » Kirigakure » Kampfarena und Stadion

cont'd: Der Vorhof

Anstatt sofort schlafen zu gehen, wahrscheinlich aus der inneren Sorge um Shigeru, hatte ich mich zuerst noch an meinen Schreibtisch gesetzt, um wieder ein paar Beobachtungen an Insekten anzustellen. Ich selbst stellte recht schnell fest, dass auch ich nicht wirklich müde war, vermutlich wegen all diesen Erlebnissen aus der letzten Zeit. Ich hatte schon lange nicht mehr mich mit meinem besten Freund Kiba ausgesprochen, er war meistens auch beschäftigt gewesen, wir waren beide Chunin, es war verständlich. Ich hoffte, dass sich Yuri jedoch immer Zeit für Shigeru nehmen würde, Chunin oder nicht.

Immer noch etwas zittrig stand ich schließlich vor Shinos Tür und klopfte an, ich konnte ein leises Schniefen auch nicht unterdrücken, als ich so da stand, in Gedanken immer noch bei meinem Alptraum und voller Angst damit alleine zu bleiben. Ani?

Kaum klopfte es an der Tür, stand ich sofort von meinem Schreibtisch auf, und öffnete sie. Vor ihr stand Shigeru, mein liebster, kleiner Babybruder, zitternd und leise schniefend, während er ganz leise nach mir fragte. Ich schloss ihn sofort in meine Arme, als ich seinen Zustand bemerkte, während ich mich bestätigt darin fühlte, doch wach geblieben zu sein. Otouto, du bist hier bei uns, zuhause, alles ist gut., flüsterte ich leise, während ich ihn fest mit meinen Armen umschloss, als ob ich ihn von der Welt abschirmen wollte, dieser grausamen, furchtbaren Welt, die es gewagt hatte auch nur ein Unglück meinem Bruder passieren zu lassen. Zu was betete ich an unseren verehrten Geistern und Göttern, wenn sie mir dann doch nicht den Wunsch erfüllen, alles Unglück, was Shigeru je erfahren sollte, auf mich abzuwenden? Was ist passiert?

Ich... ich weiß. Ich vergrub mein Gesicht an Shinos Brust und schlang fest die Arme um ihn, die Hände krallte ich in sein Oberteil, nicht gewillt ihn so schnell wieder loszulassen. Ich hatte einen Alptraum und ich wollte nicht alleine sein und... kann ich bei dir schlafen? Bitte? Mir kamen wieder die Tränen und ich schniefte noch mehr.