Sowohl Aadan als auch Kazane versicherten mir, dass ich nicht verloren gehen würde. Am meisten jedoch hatten mich wohl Aadans Worte berührt. Bisher war ich immerhin nur der "Bärenjunge" gewesen. Meine Ohren glühten vor Freude, da Aadan mich als Bruder bezeichnet hatte. Doch versuchte ich mir nicht anmerken zu lassen, wie sehr mich die Worte freuten. Irgendwie hatte ich Angst, dass ich die beiden sonst nerven oder ausbremsen würde, wenn ich wieder dem kindlichen Gehabe nach gab. So folgte ich, so gut es auf dem mir fremden Terrain möglich war Kazane. Doch etwas außer Atem, was aber eher von der drückenden Angst in meiner Kehle her rührte, verlangsamte ich meine Schritte als wir am Fuß des ersten Hindernisses ankamen. Mit Aadan warf ich wohl nun einen Blick auf die Schriftrolle, welche Kazane ausrollte.eine Augen weiteren sich. Gi..Gift?! Ich spürte wie Hilflosigkeit begann in mir hoch zu kriechen. Unbewusst ballte ich meine Hände zu Fäusten. Die Erinnerung an unsere erste Aussenmission flackerte auf. Unmerklich fing ich zu zittern an.

Als wir einen recht ruhigen Ort hatten, öffnete Kazane die Schriftrolle. Der Inhalt schlug mir direkt auf den Magen. Doch mit sowas hatte man eigentlich rechnen müssen. In den Chunin Prüfung starben immer wieder Genin. So wollte es die Prüfung nunmal. Ich fasste Musuko an der Schulter. Wir schaffen das Leute erklärte ich nochmal motivierend. Nun überflog ich das Rätsel. Was konnte wohl gemeint sein? Mir fiel es noch nicht so recht ein. Wie wollt ihr vorgehen? fragte ich die anderen.

Diese Erkenntnis, dass sowohl Aadan als auch Musuko vergiftet waren, fühlte sich beinahe wie ein Schlag in den Magen an. Ich war verschont geblieben. Ich durfte mich jetzt allerdings nicht beirren lassen, sondern musste mich dazu zwingen, einen kühlen Kopf zu bewahren, sonst hatten wir keine Chance. Ich bemerkte sodann, dass Musuko angespannt wirkte und legte ihm beruhigend die Hand auf die Schulter. "Kein Grund zur Sorge. Das wird schon", versprach ich ihm und legte all meine Zuversicht in meine Stimme. Aadan grinste ich an. Das war die richtige Einstellung! Als Aadan nach unserem Vorgehen fragte, las ich mir noch einmal die Zeilen auf der Schriftrolle durch und hatte dann einen Gedanken. "Alles klar, hört mir zu. Unser Ziel ist es, alle unvergiftet am Chunin-Turm anzukommen. Wir müssen uns also ein Gegengift beschaffen. Fangen wir mal mit dem Gift an und erinnern uns daran, was uns Sensei Mina über Gifte erzählt hat. Die meisten zielen darauf ab, dem Körper das Chakra zu entziehen. Vielleicht ist es bei diesem ähnlich, also solltet ihr darauf achten, nicht unnötig Chakra zu verbrauchen. Ich kann nicht sagen, wie schnell das Gift wirkt, aber es hat sich vermutlich schon in eurem ganzen Körper ausgebreitet. Nächster Punkt: das Zeitlimit. Wir haben fünf Tage, um unser Ziel zu erreichen, also wird euch das Gift nicht von einem auf den nächsten Moment umhauen. Aber wir müssen vorsichtig sein. Wenn ihr merkt, es geht euch schlechter, ihr könnt nicht mehr, dann sagt sofort Bescheid. Wir können es uns nicht leisten, wenn hier jemand auf stark macht, kapiert?" Eindringlich sah ich die beiden an, denn ich würde keinen Widerspruch akzeptieren. "Weiter im Text. Wir sollten immer die Augen nach frischem Wasser offen halten, um der Vergiftung zumindest ein wenig entgegen wirken zu können. Aber natürlich müssen wir an ein Gegengift herankommen und wie wir das schaffen, steht hier drinnen." Ich hielt die Schriftrolle hoch und klatschte mit meinem Handrücken dann einmal auf das Papier. "Diese Zeilen verraten uns, wo wir das Gegengift finden können. Es ist ein simples Rätsel, was sich mit ein wenig Logik und Kombinationsgabe lösen lässt. Hier steht, dass unser Ziel das "gefallene Heiligtum" sein soll. Also, was fällt euch alles zum Begriff "Heiligtum" ein?", forderte ich meine Teamkameraden zu ein wenig Denkarbeit auf.

Ich zuckte zusammen, als sowohl Aadan, als auch Kazane ihre Hände auf meine Schultern legten. Deutlich dürften die beiden mein Zittern unter ihren Fingern spüren. Und das, wo es eh schon schwer für mich ist, Chakra zu kontrollieren.. entfuhr es mir bei Kazanes Worten. Auch wenn sie in gewisser Weise die Führung an sich riss, störte mich das absolut nicht. Im Gegenteil. Gerade war ich derart durch den Wind, dass mir das Denken schwer fiel. Seufzend presste ich meine Hände aneinander. Vielleicht sowas..wie ein Tempel oder Schrein? man merkte, dass ich mir nicht sicher war mit meiner Antwort. Was wenn ich mich irrte und wir unnötig Zeit verplemperten?

Es war ganz klar, dass Kazane die Führung übernahm. Aber alles andere war bei ihrer Persönlichkeit auch ein wenig gefährlich. Zumindest war das mein Teil, den ich mit dazu dachte. Als Musuko etwas sagte, kniete ich mich erneut hin, um ihn wieder in die Augen zu schauen.Du hast viel dazu gelernt und glaub mir, du packst das. versuchte ich Musuko weiter auf zu bauen, ehe Kazane fortfuhr und ich wieder aufstand. Ich denke Musuko hat recht. Ich hab mal einer meiner Schwestern ein Geschichte vorgelesen. Da wurde ein Tempel zerstört und dann als "gefallenes Heiligtum" bezeichnet. Denkst du das passt Kazane? fragte ich zum Schluss die Suna Kunoichi mit den blinden Haaren.

Ich stand schräg hinter Aadan, als dieser sich hinkniete und nickte bekräftigend. "Er hat Recht. In dir steckt wesentlich mehr, als du vielleicht glauben magst", unterstützte ich Aadan bei seinem Versuch, Musuko aufzumuntern. Ich hoffte, dass es ihm damit besser ging, denn ich hatte meine Worte vollkommen ernst gemeint. Ich hatte es schon bei unserem ersten Treffen vermutet, dass in Musuko eine wahnsinnige Kraft steckte. Und wenn er die kontrollieren lernte... Na, da wollte ich ihn lieber nicht zum Feind haben. Die Jungs strengten allerdings beide ihre grauen Zellen an und schienen mir zu folgen können. "Korrekt!", meinte mit einem Fingerschnippen und grinste nun wieder selbstbewusst. "Zerstörter Tempel, das ist es, wo wir hin müssen! Und wenn wir auch die anderen Hinweise entschlüsseln, dann kommen wir ruckzuck an das Gegengift!" Na ja, "ruckzuck" war vielleicht übertrieben, aber was blieb uns denn nichts anderes, als einfach zuversichtlich zu sein.

Ich war froh, Teamkameraden zu haben, welche mir Mut zusprachen. Auch wenn mir durchaus bewusst war, dass es sein könnte, das wir bei den Abschlussprüfungen eventuell gegeneinander antreten würden müssen. Doch daran wollte ich für den Moment nicht denken. Danke Ani, danke O nēchan Ich brachte sogar ein Lächeln zustande, welches wohl gerade nur die beiden sehen konnten, so wie sie standen und knieten. Ich entspannte meine Fäuste etwas, blieb jedoch - vor allem wegen der fremden Umgebung und dem Wissen um das Gift - angespannt. Als Kazane die Vermutungen von mir und Aadan bestätigte legte ich den Kopf schief Ich hätte mich wirklich mehr damit befassen sollen, wie es hier aussieht.. Doch da ich bezweifelt hatte, dass ich durch die erste Prüfung kommen würde, hatte ich mir keinen weiteren Kopf um die weiteren Prüfungsorte oder um Iawgakure an sich gemacht. Wisst ihr beiden denn wie wir dahin kommen? Ich..ich möchte wenn möglich vermeiden einem dieser Biester zu begegnen..

Wir finden schon einen Weg sagte ich zuversichtlich. Kurz dachte ich nach. Vielleicht sollten wir erstmal den Rest des Rätsels lösen sagte ich nachdenklich. Ich zog meinen Rucksack nochmal fest. Kurz dachte ich nach. Aber mir viel ohne gemeinsame Überlegungen nicht viel anderes ein. Ich hoffte dass es uns weiterbrachte, wenn wir gemeinsam drüber nachdachten. Skeptisch musterte ich die Gebirgslandschaft.

<- Iwa-Gebirgspass

Da ich noch andere Teams in der Nähe geortet hatte, durch meine Bienen, hatte ich uns lieber schnell einen steilen Hang hinaufgeführt, so gut wie möglich Abstand von anderen halten, aber zum Glück konnte ich zumindest keine anderen Teams sehen oder hören, denn meine Bienen lotsten uns ausgezeichnet zwischen diesen hindurch. Mein Herz schlug noch immer wie verrückt in meiner Brust, aber ich war ein Shinobi verdammt, ein Ninja, und ein Mann und wir mussten vorangehen, den Weg bahnen, auch wenn dort keiner war. Um ein Team aus Suna (Kazane, Musuko, Aadan) hatte ich absichtlich einen größeren Umweg gewählt, als sie mir meine Bienen meldeten, sie wirkten deutlich älter und erfahrener als wir, zumindest der irrational große Junge und das Mädchen. Dafür mussten wir nun allerdings auch ein Stück an einem schmalen Abhang vorbei, als wir vor einem steilen Hang ankamen. Ich schwang mir meinen langen Pferdeschwanz über die Schulter und sah dann zu meinen Teamkameraden. Ich schätze wir müssen hier hoch, wenn wir die anderen vermeiden wollen., erklärte ich, Aber da oben ist laut meinen Bienen ein ruhiger Platz, wo wir die Schriftrolle lesen können. Fest schluckte ich und setzte dann langsam einen Fuß vor den anderen. Zum Glück hatte ich gar keine so schlechte Balance, denn wenn ich hier abrutschte, dann würde das zweifellos einen Sturz in die Tiefe bedeuten, den ich nicht überleben würde. Einfach atmen, einen Schritt vor den anderen...

Ich kletterte und trottete Hibiki vertrauensvoll nach, solange seine Bienen mich in Ruhe ließen fand ich sie überaus nützlich, wie zum Beispiel jetzt wo sie vorausflogen und unseren Weg bestimmten. Jetzt aber ging es einen sehr schmalen Abhang entlang und ich zwang mich hart zur Konzentration, ich wollte auf keinen Fall runter fallen. Eine Pause klingt außerdem auch gut... Ich wollte noch etwas mehr Kaffee trinken.

Mir war klar, dass Musuko die riesigen Maulwürfe meinte, die wir vorhin gesehen hatten. Ich gab selbst zu, dass es sinnvoller wäre, eine Begegnung mit ihnen zu vermeiden. Ich hatte von diesen Maulwürfen schon gehört und sie sollen sogar für erfahrene Shinobi extrem gefährlich sein. Deshalb war ich hierbei mit Musuko absolut einer Meinung. Unsere Priorität war es zudem, an das Gegengift zu kommen und den Chunin-Turm zu erreichen. "Ich habe mich ein wenig über das Erd-Reich informiert. Wir befinden uns auf der Ishikawa-Bergkette, die, wie der Prüfer auch gesagt hatte, nach dem ersten Tsuchikage benannt wurde. Umgeben wird sie von den Tsuchi Sanzan, den drei Bergen der Erde. Na, erinnert euch das nicht an was?" Mit einem Grinsen wedelte ich mit der Schriftrolle vor deren Nase herum. Es war offensichtlich, dass ich damit auf den Text in der Schriftrolle anspielte. "Die erste Zeile lautet "Über die Macht der Drei..." und ich bin mir ziemlich sicher, dass damit die Tsuchi Sanzan gemeint sind. Also sollten wir erstmal diese Berge erklimmen und dann sollten wir weitersehen. Unser Ziel ist ein gefallener Tempel, also vermutlich eine Ruine, und danach müssen wir noch den Shodai-sama erklimmen, auf welchem sich der Chunin-Turm befindet. Der Shodai-sama ist der höchste Berg der Ishikawa-Bergkette, danach folgen der Haku-san, auf welchem diese Riesen-Maulwürfe leben sollen, und dann noch der Iwate-Fuji. Letztere sind beide Vulkane, einer scheint inaktiv zu sein, der andere nicht. Was mich zur nächsten Vermutung bringt, dass einer davon das besagte Feuermonster sein könnte, welches in der Schriftrolle erwähnt wird", teilte ich meine Gedanken und Infos mit meinen Teamkameraden. Wenn meine Vermutung zutraf, dann hatte ich auch schon eine Vorstellung, welcher Berg gemeint war, aber das blieb abzuwarten. Mit dem Rest des Textes konnte ich noch nicht viel anfangen. Geschöpfe im Schnee und ein Oni. Geschöpfe im Schnee konnten viele sein und der Oni... Der bereitete mir ein wenig Kopfzerbrechen. Ein Oni war ein Dämon, aber inwiefern das zu verstehen war, wusste ich noch nicht. Aber darüber konnten wir uns immer noch Gedanken machen, wenn es soweit war. Ich rollte die Schriftrolle wieder zusammen und steckte sie an meinen Gürtel zurück. "Eine Sache habe ich noch. Das Hyorogan, was uns Sensei Mina mitgegeben hat... Mein Plan ist, so schnell wie möglich an das Gegengift heranzukommen, dann sollte schon alles klappen. Wir haben fünf Tage Zeit, wir wissen aber nicht, was danach auf uns zukommt. Und ich kann auch nicht einschätzen, wie schnell das Gift wirken wird. Das Hyorogan sollte unser absoluter Notfallplan sein. Wenn alle Stricke reißen, müssen wir das Risiko eingehen." Eigentlich war es mir alles andere als recht, darauf zurückgreifen zu müssen, denn die Nachwirkungen konnten einen ganz schön aus den Latschen hauen und wir wussten eben nicht, was danach noch kommt. Deshalb mussten wir uns das ganz genau überlegen, wann wir das Hyorogan einsetzen wollten. "Gut... Wir sollten nicht länger unsere Zeit vertrödeln, sondern aufbrechen. Zumindest die Berge hier würde ich gerne noch überquert haben, bevor es dunkel wird." Ich war aufbruchsbereit, aber wartete ab, ob noch jemand von Aadan oder Musuko etwas zu sagen hatte.

Ich war froh, dass Aadan meinte, das wir einen Weg finden würden. Dann hörte ich Kazane sichtlich aufmerksam zu. Gut dass du dich derart erkundigt hast..um..um ehrlich zu sein, war ich mir sicher, dass ich schon in der ersten Prüfung durchfallen würde. Theorie liegt mir nicht so.. gestand ich dann, während eine zarte Röte aufgrund meiner Verlegenheit mein Gesicht überhuschte. Dann atmete ich durch. Ich denke wir sollten Sensei Minas Geschenk erst nutzen, wenn es gar keinen anderen Ausweg mehr gibt. nickte ich dann langsam, bekräftigend. Dann legte ich den Kopf etwas in den Nacken. Das Klettern würde nicht so einfach werden, und mit Sicherheit einiges an Kraft kosten. Wir sollten bei jedem Kletterabschnitt schauen, dass wir einen Vorsprung erreichen, auf welchem wir kurzweilig wieder Kraft schöpfen können, also so Etappenklettern.. Ich bezweifelte nicht, dass Aadan oder Kazane genug Ausdauer besitzen würden um eine längere Strecke zu klettern - nicht zuletzt da sie älter und größer waren wie ich - doch meine Ausdauer litt recht schnell. Zwar hatte ich vor dem Aufbruch noch rasch einen Happen zu Essen aus dem Hotelimbiss heruntergeschlungen, doch wer konnte schon sagen, wie lange wir ohne Essen auskommen mussten? Ich hätte etwas einpacken sollen.. Nach einem tiefen Atemzug trat ich an die Bergwand und konzentrierte mich, um mich kraftvoll so hoch wie möglich vom Boden abzustoßen und nach einem heraus ragenden Fels zu greifen. Selbst wenn es einen Wanderweg hinauf geben sollte, so war wohl der schnellste Weg den Berg derart hinauf zu klettern. So zog ich mich von Steinhang zu Steinhang, mit den Fußspitzen darauf achten sicheren Halt zu finden. Kommt ihr? Ich warf einen kurzen vorsichtigen Blick zurück zu meinen Teamkollegen.

Entschlossen übernahm ich die Führung, ohne darauf zu achten ob Kougetsu oder Tomomi etwas dagegen hatten, was ich allerdings stark annahm. Als ich dann einen einigermaßen ruhig erscheinenden Ort gefunden hatte, öffnete ich die Schriftrolle, welche ich noch immer in der Hand hielt. Als ich las was da stand, wurden meine Augen groß. „Ach du scheiße... Leute schaut Mal, ich glaube wir haben ein Problem“, meinte ich.

(Ich nehme einfach Mal an, dass die beiden Amai auch gefolgt und nicht irgendwo auf dem Weg verloren gegangen sind xD)