Als ich mich wieder gesetzt hatte, löste er seinen Verband. Ich sah ihm nun nicht unbedingt ins Gesicht. Da ich wusste, dass er da sich unsicher war. Im Augenblick sah ich wohl, dass er sich in einer Spiegelscherbe ansah. Er besaß mehr von einem Spiegel, als ich je besessen hatte. Zuhause gab es keine Spiegel. Und wenn waren die von meinen Vater in winzig kleine Stücke gehauen worden. Das glaub ich dir. sagte ich ernst. Mehr konnte ich nicht sagen. Das Leben war schwer und immer wenn ich die reichen sah, bekam ich tiefen Hass in der Seele. Wenigstens hast du mehr Spiegel als ich. sagte ich traurig, auch wenn ich dabei ernst blieb.

Ich sah auf als er erneut etwas sagte und war sehr verwirrt darüber. Ich merkte, dass etwas nicht in Ordnung war und hielt ihm deshalb die Scherbe hin.
"Dann nimm' das. Ich hab genug davon.", sagte ich und deutete mit meiner anderen Hand auf meine Tasche, in der sich tatsächlich noch welche befanden. Es blieben nur manchmal welche von meinen Kämpfen übrig, die ich dann aufsammelte, um sie nicht zu verschwenden. Ich konnte nicht sagen, warum ich das tat. Es war fast so als fühlte ich die Kameradschaft aus alten Tagen zu den Meinesgleichen.

Er gab mir die Scherbe und ich schaute hinein. Im Spiegel sah ich einen 16/17 jährigen Jungen mit Maske. Er schaute mich ernst an. Das war ich? Ich sah ja tatsächlich mit Maske älter aus. Innerlich fühlte ich mich auch älter. Meine Augen weiteten sich. Auf einmal war meine Umgebung anders. Ich war klein und lief auf eine Tür zu. Hinter der Tür konnte ich Glas splittern hören. Vorsichtig öffnete ich die Tür. War das mein Vater? Er bearbeitete Spiegelscherben. Als er mich sah, rief er meine Mutter. Diese zog mich weg und schloss die Tür ab. Danach wurde ich verprügelt. Es wurde alles schwarz. Kurz blickte ich mich verwirrt um, dann steckte ich die Scherbe in meine Tasche.

Ich sah den Jungen geduldig an und wartete. Auf irgendetwas. Eine Reaktion. Ich wandte den Blick dann allerdings trotzdem ab und sah auf meine Tasche, um eine neue Scherbe zu nehmen. Diese war deutlich spitzer und erinnerte an eine Pfeilspitze.
"Ich frag mich, wie viele Leute schon durch diese Scherben draufgegangen sind...", murmelte ich leise zu mir selbst und ritzte ich das Holz des Baumes frei. Ich lächelte sanft und hörte auf damit.
"Wäre ich kein Nukenin, würde ich sagen, dass es genug waren."
Ich spielte mit der Scherbe ein wenig in meiner Hand herum.

Es gibt nie genug Tote sagte ich auf seine Worte hin. Vorhin hatte ich wohl einen Flashback oder so gehabt. Ich konnte es nicht wirklich einordnen. Erst recht, weil ich sowas noch nie gehabt hatte und es komplett neu und überfordernd für mich gewesen war. Aber darüber wollte ich nicht sprechen. Das ging ihn einfach nichts an. Soweit vertraute ich ihm dann doch nicht. Ob ich ihn nicht doch einfach töten sollte? Außerdem sind wir auch ohne die Bezeichnung Nukenin, die Personen die wir sind. Sie hätten uns genauso gut Käfernins nennen können, da wäre kaum ein Unterschied gewesen meinte ich nun zu ihm.

Ich lachte finster und nickte zustimmend mit meinen Kopf.
"Da gebe ich dir ausnahmsweise Recht."
Schmunzelnd sah ich wieder auf die Scherbe und begann sie zu werfen. Geschickt fing ich sie wieder mit der gleichen Hand auf, nur um damit fortzufahren.
"Es lag an den Umständen, dass ich ich geworden bin...", stellte ich erneut fest und sah das Kind wieder an. Was er wohl dachte...
Doch ich fragte mich das nicht lange genug, um ihn darauf anzusprechen.
"Myaku übrigens."
So Mal jemanden meinen Namen zu erwähnen, hatte ich nicht erwartet. Ich lächelte leicht ein ehrliches Lächeln.

Ich hörte ihm zu und nickte als er sich vorstellte. Yasuko Aabid Uzumaki oder auch Sukobi, wie die mich im Bingo Buch nennen. stellte ich mich nun vor. Das war eine Sache des Respekts und mehr nicht. Vielleicht kannte er ja etwas, was mit meinem Nachnamen zu tun hatte. Eventuell hatte ich ja Glück. Und wenn nicht, dann wusste er zumindest jetzt meinen Namen. Mehr konnte ich auch nicht tun. Was mich angeht, es hat sich schon früh gezeigt, dass ich talentiert bin. sagte ich noch dazu.

Meine Augen folgten meinen Bewegungen.
"Im Bingo-Buch bin ich als Spiegelbrecher eingetragen.", erwähnte ich noch nebensächlicher als ich es mit meinem richtigen Namen getan hatte. Ein Uzumaki saß also vor mir. Ich summte interessiert und fuhr mit der Scherbe mein Kinn entlang.
"Uzumaki...", murmelte ich ziemlich leise und überlegte, woher ich den Namen kannte. Nachdenklich sah ich wieder in die Ferne.
"Den Namen hab ich schon einmal irgendwo gehört.", murmelte ich.

Als er meinte, er hatte den Namen schonmal gehört, wurde ich hellhörig. Hatte ich doch noch andere Familie? Gab es noch andere Clanmitglieder? Das wurde ja jetzt erst richtig spannend. Kannst du dich vielleicht dran erinnern? fragte ich vorsichtig nach. Hoffentlich wurde er nicht wütend oder so. Das konnte ich jetzt nicht gebrauchen. Aber ich wollte mehr über Uzumaki erfahren.

Ich versuchte mich an etwas zu erinnern. Da ich jedoch schon lange nichts mehr über die Uzumaki gehört hatte,dauerte es ein Weilchen, bis ich etwas in meinen Erinnerungen gefunden hatte. Der Vorfall mit dem neunschwänzigen Fuchs, ja klar!
"In Konohagakure soll es einen Vorfall mit den Uzumaki gegeben haben. Ich dachte damals, meine Mutter hat mir ein Märchen erzählt, aber jetzt wo ich darüber nachdenke... scheint es mir nicht mehr so.", meinte ich ehrlich und kratzte mich nachdenklich am Hinterkopf.

Konohagakure also... murmelte ich ohne einen Ton in meine Maske. Das musste ich mir aufjedenfall merken. Schließlich musste ich ja meine Nachforschungen weiter be treiben. Ich musste meinen Clan und mögliche Familie finden. Das war meine oberste Priorität, neben der Rache an meiner Mutter und meiner Schwester. Es wurden Geschichten von einem Bijou Geist erzählt, ist das zufällig das was du gehört hast? fragte ich ihn. Es wurde sich auch in meiner Heimat erzählt, dass in einem Kleinen Jungen vom Uzumaki Clan, der Bijou versiegelt worden war.

Ich nickte dem Jungen namens Yasuko zu und kramte weiter in Gedanken herum.
"N paar Shinobi sind da draufgegangen. Ich glaube, die Eltern von so nen Uzumaki-Jungen auch... Aber genaueres weiß ich nicht.", sprach ich meine wagen Erinnerungen aus. Ich hatte mich nie um die Nachnamen meiner Opfer noch sonst wem gekümmert. Generell kannte ich kaum noch lebende Personen, mit denen ich Kontakt hatte, geschweige denn ihre Nachnamen.

Meine Eltern konnten das ja nicht sein. Ich hatte meinen Vater ja selber getötet. Und meine Mutter lebte noch. Außer meine Eltern waren mit seinen irgendwie verwandt. Aber das konnte ich mir einfach nicht vorstellen. Das bedeutete für mich, er gehörte zwar zum Clan, war aber nicht mit mir verwandt. Es sind Gerüchte rum gegangen. Gerüchte über einen gewissen Naruto Uzumaki. Der eine große Klappe haben soll und so. Sowie gelbe Haare haben soll. antwortete ich Myaku daraufhin. Zumindest hatten wir nicht die gleiche Haarfarbe. Ich mochte keine Personen mit eine großem Mundwerk. Die gingen mir immer tierisch auf die Nerven.

Ich grübelte noch kurz in Gedanken, dann winkte ich mit meiner Hand abweisend.
"Kein Plan...", antwortete ich einfach nur und widmete mich ohne irgend ein weiteres Wort wieder der Scherbe aus geschmolzenem Sand. Eigentlich ein Meisterwerk. Ich empfand die Scherben ja beinahe als meine eigene Kunst... Vertieft darin, den spitzen Splitter auf meinem Zeigefinger zu drehen, wartete ich auf eine weitere Reaktion von dem Jungen. Doch ich erinnerte mich an etwas sehr bedeutendes.
"Ich glaube, die Mutter von diesem Naru-was-weiß-ich soll rote Haare gehabt haben. Nehm's mir aber nicht übel, wenn's nicht stimmt..."

Es ist inordnung, mehr als Gerüchte kenn ich ja auch nicht. meinte ich zu ihm. Aber an Gerüchten war auch immer irgendetwas da. Sie hatten immer einen wahren Kern. Das wusste ich nur zu gut.